Hallo hnoss!
Deine Sichtweise ist erklärbar und auch nachvollziehbar aber nur dann,
wenn man sich die Ereignisse und Verhältnisse aus der religiösen Perspektive des Nazaräners allein betrachten möchte.
Differenzierter wird es,
beachten wir den Ausgang der Ereignisse von jener Seite,
die die Pharisäer verkörperten.
Jene gesellschaftlichen Gegenspieler in der Zeit waren vorerst daran interessiert,
die Voraussetzungen der materiellen Art beim Gegenüber zu minimieren,
und dazu machte es wenig Sinn eine Anbetende (Martha) zu kritisieren,
sondern man wendete sich zweckmäßig gegen jene Weiblichkeit,
die für den normalen Lebensablauf sorgte (Maria),
wie es im Lukasevangelium beschrieben wird.
Aber, dieses ganze Zeremoniell steht auch nur scheinbar im Vordergrund.
Den entscheidenden Hinweis liefern uns die erzählenden Apostel selbst,
darauf hinweisend, Jesus liebte Maria Magdalena nicht so wie uns,
oder nicht so wie andere Frauen.
Und damit kommen wir in das Vorfeld der Ereignisse,
wo der ehemalige Ziehvater Josef so nebenbei eine ledige junge Frau schwängerte, Judith mit Namen, deren Bruder Philippus war, und deren Erstgeborener Sohn niemand anderer als der spätere Evangelist Johannes gewesen ist. Was uns auch die behandelnde Thematik just in diesen Evangelien erklärt, während andere Verfasser dies als Bagatelle betrachteten.
Jesus soll diese Judith geheiratet haben in der dokumentierten Hochzeit. Als es dann zu den Fehlschlägen in der Familienplanung kam und in der Folge der anschließenden Turbulenzen, gelangte in einer religiös gestützten Steinigung nicht Jesus endgültig zu Schaden, sondern eben nur sein Ziehvater, während der Nazaräner selbst weiter im Leben verblieb.
Das war den Pharisäern in Jerusalem nicht ganz unbekannt.
Beim Bestreben nun, die Nächstenliebe als logische Steigerung im Menschenleben zu erklären, und bei der dabei neuerlichen Begegnung von Jesus mit einer weiblichen Person, konnten und wollten sich die Pharisäer von diesem Zusammenhang mit der Vorgeschichte nicht entziehen.
Sie, die Pharisäer, bezichtigten Maria die Ehe von Jesus mit Judith untergraben zu haben, obwohl die bereits gestorben war, aber hoch im Norden, und das müssten sie nicht gewusst haben wegen der räumlichen Entfernung.
Anderseits befand sich Jesus selbst noch in der Trauerzeit.
Als Jesus, der Nazaräner, daraufhin klare Worte gesprochen hatte,
um die Angelegenheit zu bereinigen,
bedeutete das einerseits:
1. Ihr, die Pharisäer, habt meinen Ziehvater Josef auf dem Gewissen (wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein).
und anderseits:
2. Als betroffener Ehemann/Witwer hebe ich Deine Beschuldigungen auf (hat Dich keiner verurteilt, so trifft Dich auch von mir keine Schuld)
So einfach menschlich ist das gewesen.
Nebenbei wurde damit auch noch erklärt, in einer eventuellen Heirat von Jesus und Maria Magdalene, da brachte keiner ein Mitbringsel in die Ehe mit, keine weiteren familiären Anwärter waren vorhanden, und sollten auch nicht dazu kommen.
Als mythologische Nebenerscheinung dürfte dabei besonders bedeutend sein, dass beim Tode von Josef keine Auferstehung zu bemerken gewesen ist, in der bekannten sinnlichen Wahrnehmung der Anwesenden.
Ebenso wird eine körperliche oder nur seelische Himmelfahrt von Josef vermisst.
Eine sträfliche Vernachlässigung der notwendigen materiellen Versorgung,
ohne die nichts gewesen wäre wie es dann gekommen ist.
Denn alle daran beteiligten Personen fühlten sich an dessen Tod mitschuldig,
und die Befreiung von dieser persönlichen Schuld
wollte man allein in der Abschiebung der betreffenden Person erledigen
und ein