Es ist doch immer wieder schön ...

Eines meiner Enkelkinder war im Vorschulalter ein sehr wissbegieriges Kind das "Wissen" wie ein Schwamm aufsaugte. Sie hatte als sie in die Volksschule kam eine Allgemeinbildung die wenige Kinder haben. Sie war voll motiviert und wollte nur lernen, aber.......nach nicht einmal einem Jahr war nichts mehr davon vorhanden und die restliche Volksschulzeit nur ein Krampf. Später wurde es besser aber im Gymnasium (Oberstufe)schaffte sie es nicht mehr bis zur Matura (Mathematik). Grund? Sie ist ein eher introvertierter Mensch und so wollte die Lehrerin sie zurückstellen weil sie nur da sitze und nicht mitarbeite d.h sich zu wenig "rühre" und zuwenig soziale Kompetenz zeige. Als wir dann mit der Kleinen sprachen was los sei, kam die Antwort: Sie wollte das bravste Kind in der Klasse sein. Es war viel gutes Zureden nötig aber der Zug war schon abgefahren. Also hat sie nach der Schule eine kaufmännische Lehre gemacht und mit sehr gut abgeschlossen.Das zweite Enkelkind hatte diese Probleme nicht.Als eher extrovertiert, immer vorne, gerne sich wichtig machen ( Schülervertretung ect.) bescheinigte man ihr große soziale Kompetenz und sie hatte bis zur Matura keine Probleme. Sie studiert jetzt. Dabei hatte sie lange nicht die Allgemeinbildung und den Wissensdurst den ihre Schwester hatte bevor sie in die Schule kam.
Ich will jetzt den schwarzen Peter nicht unbedingt an die Lehrer weitergeben. Es liegt am System. Da gibt es einen Plan, der muss erfüllt werden, alles was da nicht hinein passt stört ( entweder zu still(Blöd) oder zu lebhaft(krank)Hauptsache der Plan wird erfüllt und auf jedes Kind einzeln einzugehen, na die Zeit ist nicht da und oft will man auch nicht, denn viele spulen ihr Programm Jahrzehnte lang ab......
Wenn ich dann höre, so vor jeder beabsichtigten Schulreform, man möchte die einzelnen Begabungen der Kinder fördern, kommt mir nur ein bitteres Lachen. Bei bis zu 30 Kindern in der Klasse nicht möglich ( in Wien mit überwiegend nicht deutschsprachigen (Muttersprache)Kindern in der Klasse noch weniger.... und die Privatschulen? Auch nicht anders.
Aber Medikamente sind da nicht die Lösung.
Die Lösung: Ein vom Grund und vom Verständnis her völlig neues Konzept ........... aber das traut sic Keiner und die Gewerkschaft wäre sowieso dagegen:Motto: Nur kane Wellen, nur nix Neues , nur....

LG
 
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Schon mal daran gedacht, dass einfach das Schulsystem bzw. die Schulform für viele Kinder nicht passt?
Ich finde solche Aussagen wie "Die Eltern sind schuld ... " usw. eine unerhörte Frechheit!

No ja, das kannst Du halten wie Du willst. Faktum ist, dass sich heute die meisten Eltern (gezwungen oder ungezwungen) weder die Zeit nehmen, noch die Verantwortung wahrnehmen, für ihre Kinder da zu sein. Und zwar nicht nur in ständigem Bespaßen (wenn überhaupt), sondern auch im Aufbau von Interessen und vor allem auch in der Befriedigung des kindlichen Bewegungsdranges. Und leider haben heute Kinder halt auf Grund unserer Gesellschaft kaum mehr die Möglichkeiten, ihre natürlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Und oft genug bekommen sie dann auch noch die Bedürfnisse und Träume der Eltern umgehängt.

Wo Kinder heute die meiste Zeit des Tages in der Schule und nicht zu Hause sind und meistens beide Eltern arbeiten gehen müssen.
Die Kinder sollen "in der Spur" laufen und werden sehr schnell abgestempelt.

Ja, natürlich, das hast Du vollkommen recht. Und genau das ist aber die Verantwortung, die Eltern eben immer häufiger nicht wahrnehmen wollen. Sondern lieber gerne ein braves, angepasstes und unanstrengendes kleines Äffchen hätten.

Die Kinder brauchen bessere Bedingungen und kompetente Pädagogen und beide Seiten mehr Unterstützung vom Staat, wenn der schon eine Schulpflicht bestimmt, dann muss er sich auch um das drumherum kümmern!
Ein neues Schulsystem muss her und bessere Bezahlung für Lehrer!

Wir haben, so weit es in der Breite möglich ist, kompetente Pädagogen. Ganz im Gegenteil, die ganzen neuen Schulversuche führen die Kinder nur noch mehr ins Chaos, als der vielgescholtene Frontalunterricht. Einfach deshalb. weil alle diese Schulversuche mehr Zeit kosten, mehr Aufwand für die Lehrer bedeuten, und dadurch die Qualität der Bildung sabotieren.

Unbestritten, dass das Schulsystem dringende Reformen notwendig hätte. Abschaffung des Taschenrechners (erst ab Hauptschule), Abschaffung des Computers (erst ab Oberstufe), generelles Handyverbot. Und vom Lernvolumen halt nicht so viel Unsinniges Zeug das keiner braucht, sondern einfach praxisnahes Lernen. Und vor allem Lernen lehren ... was leider immer wieder zu kurz kommt ... die Freude am Lernen und damit an späterer autonomer Weiterbildung im Beruf.

Eltern, Kinder und Lehrer bekommen einen Einheitsbrei vorgesetzt und dann heißt es "friss oder stirb" - so sieht es aus.

Wo siehst Du den? Zum Einen gibt es eine klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten. Bei denen leider eine Lücke zwischen der Verantwortung der Eltern und der Schule klafft. Denn immer mehr Eltern möchten ihre Kinder im "Bildungsinstitut" abstellen, und keine Verantwortung mehr für ihre Erziehung tragen. Nur ... die Schule ist nur für Bildung, nicht aber für Erziehung zuständig. Und was die Eltern versäumen, das kann auch in der Schule nicht nachgeholt werden ... weil es mit 6 Jahren bereits zu spät ist, Verbildungen durch die Eltern noch zu korrigeren.
Wenn Eltern ihr Kind in einen Schultyp stecken, der für das Kind absolut nicht geeignet ist, dann ist das auch Verantwortung der Eltern und nicht der Schule. Es gibt mittlerweile genügend Beratungsangebote.

Was den Lernstoff betrifft, so kann man den sicher diskutieren. Nur geht es halt auch nicht an, dass alternative Lehrmethoden dann dazu führen, dass die Gesamtqualität der Bildung hintan bleibt ... weil das schadet den Kindern dann in ihrem späteren Leben. Und so wie passiert, dass die Kinder dann halt nicht einmal den Maturaabschluss schaffen weil sie die ganze Zeit nur verhätschelt wurden ... das ist dann halt schon sehr Lebensbehindernd für die Kinder.

Wo wir gesellschaftlich ein sehr grosses Problem haben ist einerseits die kindlichen Bedürfnisse zu erfüllen, die Kinder aber andererseits zu produktiven Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. Und da ist die Schule sicher mit einem Beruf zu vergleichen ... es werden Anforderungen gestellt, und diese sind zu erfüllen. Für die Kinder nichts anderes, als das was sie das ganze Leben begleiten wird ... noch mehr dann, wenn sie sich selbständig machen wollen.
 
Was den Lernstoff betrifft, so kann man den sicher diskutieren.
Sollte man sogar. Das Wissen hat sich in den letzten 100 Jahren so immens vergrößert dass meiner Meinung nach die Vermittlung auch nur rudimentärer Bruchstücke davon viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müsste. Mit 8 Jahren Grundschule ist da nicht viel zu machen noch dazu wo festgestellt wurde, dass nach dieser Zeit so Viele nicht einmal sinnerfassend lesen können.........das gehört von Grund aus saniert....
LG
 
Sollte man sogar. Das Wissen hat sich in den letzten 100 Jahren so immens vergrößert dass meiner Meinung nach die Vermittlung auch nur rudimentärer Bruchstücke davon viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müsste. Mit 8 Jahren Grundschule ist da nicht viel zu machen noch dazu wo festgestellt wurde, dass nach dieser Zeit so Viele nicht einmal sinnerfassend lesen können.........das gehört von Grund aus saniert....
LG

Na ja, das Problem mit dem Lesen haben wir uns durch die Zuwanderer gezüchtet. Denn wenn zu viele nicht Muttersprachliche Schüler in einer Klasse kommen, dann halten sie halt den Unterricht auf. Ein Problem an dem die Schulen in Wien mittlerweile seit 30 Jahren knabbern, und das erst jetzt im Ansatz gelöst wird.

Das Wissen der Schule war noch nie wichtig ... leider sehen das manche Lehrer völlig andern. Manche Fächer sind wichtig (Hauptfächer) und da muss nun einmal gelernt werden. Aber die anderen Fächer sollten eigentlich eher Interesse wecken und einen Grundstock geben, auf dem derjenige dann selber aufbauen kann, als Allgemeinbildung, aber nicht als Spezialwissen. Denn das muss man sich dann ggf. eh nach der Schule aneignen.

Was frustrierend ist ... dass es so viele Erwachsene gibt, die der Meinung sind, wenn sie aus der Schule sind, dann brauchen sie nichts mehr lernen. Nur ... das Lernen endet halt nun mal im Leben nur mit dem Tod. Und wenn ich mich selber totstelle, dann werde ich halt immer mehr getrieben oder abgeschoben werden ... was halt dann für die Psyche extrem schädlich ist.
 
Sollte man sogar. Das Wissen hat sich in den letzten 100 Jahren so immens vergrößert dass meiner Meinung nach die Vermittlung auch nur rudimentärer Bruchstücke davon viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müsste. Mit 8 Jahren Grundschule ist da nicht viel zu machen noch dazu wo festgestellt wurde, dass nach dieser Zeit so Viele nicht einmal sinnerfassend lesen können.........das gehört von Grund aus saniert....
LG

das Problem der heutigen Schulen sind Kreuzerltests und nicht mehr sinnerfassend lernen, sondern punktuell auf etwas lernen, dann vergessen. Wir haben das den internationalen Tests zu verdanken, die nichts aussagen über Können oder Wissen der Person. Selbstständiges Denken ist nicht mehr erwünscht, denn entwickeln Menschen eine eigene Meinung, werden sie zu einem Problem.
 
Was frustrierend ist ... dass es so viele Erwachsene gibt, die der Meinung sind, wenn sie aus der Schule sind, dann brauchen sie nichts mehr lernen. Nur ... das Lernen endet halt nun mal im Leben nur mit dem Tod.
Vielleicht muß man das "Lernen" erst lernen und den Willen dazu wecken..... Was tun gegen geistige Faulheit die sich dann vererbt und in Dummheit und Stumpfsinn endet. Dann ist es zu spät. Ich habe halt versucht bei meinen Nachkommen die Lust am "Wissen" die Neugier u.s.w. zu wecken was mir zum großen Teil auch gelungen ist. Da wären halt die "Älteren" nicht nur die "Eltern" in die Pflicht zu nehmen......
..aber das Patschenkino ist da bequemer als ein Buch zu lesen. aber nicht nur zu lesen auch darüber sprechen u.s.w. Natur hautnah erfahren ...Zusammenhänge begreifen lernen .............Ursache und Wirkung , was wann und warum geschehen ist und was die Folgen davon waren und vielleicht sein könnten. Nicht stur Jahreszahlen von Schlachten auswendig lernen oder div.Formel pauken welche man sofort nach der "Prüfung"wieder vergisst.....es gäbe viel.......
LG
 
Das Problem ist doch eher, dass auch Kinder die garkein ADHS haben sondern aus anderen Gründen unkonzentriert und aufmüpfig sind und ihrer Umwelt auf den Keks gehen Ritalin verschrieben bekommen weil sich Ärzte keine Zeit nehmen um rauszufinden was da im Leben eines Kindes Sache ist.

Das stimmt. Ich glaube dass sich auch viele Eltern nicht die Mühe machen mal zu hinterfragen warum ihr Kind so ist wie es ist.
 
Was ich bei den Eltern ja vielleicht noch einsehe, sie wollen einfach das Problem weg haben. Was ich nicht abkann ist aber die Verantwortungslosigkeit des Arztes als "Fachmann", der solche Medikamente dauerhaft verschreibt ... meist halt leider viel zu oft in Unkenntnis der Ursachen und ohne einen Therapiedruck zu machen (Familien- oder Lerntherapie wäre halt sinnvoll).
Wenn Eltern „das Problem weg haben“ wollen, sagt das doch schon alles.
Was denkst du wann es dem Kind zu Hause besser geht, wenn es unter Drogen still hält, oder wenn der Arzt nichts verschreibt und der Wurm zu Hause nach wie vor Rabbaz macht? Diese Mäuse sind ihren unfähigen, egoistischen Eltern vollkommen ausgeliefert.

Das Problem sind die Eltern, nicht die Kinder, nicht die Ärzte und nicht die Pillen/Pharmazie

R.
 
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Erschreckend finde ich es, dass die Eltern sich auf sowas einlassen, und ihre Kinder damit schon in so jungen Jahren von Medikamenten abhängig machen , echt traurig diese Unwissneheit, einfach unverantwortlich finde ich das .

Den Eltern kann man hier nicht unbedingt einen Vorwurf machen ... denn sie wenden sich ja an einen Spezialisten (Arzt), der sie eigentlich zum Wohl des Kindes beraten sollte. Und diesem Spezialisten sollte man eben vertrauen können. Und dieser Illusion hängen leider noch sehr viele Menschen nach. Weil zum Einen der Arzt weder die Ausbildung hat, etwas anderes zu tun als Pillen zu verschreiben, die "Medizin" eben nur innerhalb der eigenen Gattung weiter überweist - wenn überhaupt (ADHS ist bei Lerntrainern oder Therapeuten weit besser aufgehoben als bei Medizinern), und weil es halt so einfach ist, und die Pharmaindustrie dieses Bedürfnis - aus natürlich rein altruistischen Motiven :rolleyes: - fördert.
 
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