Lieber Roti,
schau einmal in die Evangelien, wie es Johannes der Täufer, Jesus, Paulus und all den andern ergangen war, die sich in dieser Rolle verstanden hatten. Dass sich dies auch heute noch nicht verändert hatte, siehst Du an meinem Beitrag #10 mit dem Jesus in der Fußgängerzone.
Ich stell mir das bildlich vor, wie dort der besagte Gesandte auf den Vorplatz des Kölner Doms tritt, um seine Botschaft zu verkünden und welche Reaktionen bei den Umstehenden wohl zu sehen wären. Wie bei meinem Jesus von der Fußgängerzone gäbe es welche, die interessiert zuhören würden und andere wiederum, die es weniger lustig fänden.
Um da wirklich charismatisch in Erscheinung treten zu können, reicht es einfach nicht, nur am Kölner Dom aufzutreten, das muss man sich erarbeiten. Wenn dort zum Beispiel der Papst oder der Dalai Lama das Wort ergreifen würde, hätte das eine ganz andere Qualität. Ja, aber selbst diese Leute können die Welt nicht umkrempeln, auch wenn sie das gerne täten.
Selbst wenn es gelänge, die Bevölkerung Deutschlands zur Umkehr zu bewegen, würde das auf den Rest der Welt großen Eindruck machen? Wir waren ja nicht einmal in der Lage bei der Flüchtlingssituation die anderen Mitgliedsstaaten der EU zur Nächstenliebe zu bewegen. So gäbe es noch viele andere Beispiele in unserer Welt, wo der Gedanke von Einsicht und Umkehr, nicht einmal am Horizont erkennbar wäre.
Nein, da müssten schon ganz andere symbolträchtige Orte her, als Köln oder Berlin und selbst bei einer Apokalypse, würden am Ende nicht wenige Uneinsichtige übrigbleiben (siehe Offenbarung). Ich wäre mir auch nicht ganz so sicher, ob es Christian mit seiner Prophezeiung wirklich ganz so ernst gemeint hat.
Merlin