Die Leere der Lehre (II)

Wunderbar. Heute gibts bei mir eh Wienerwürstchen mit Kartoffelsalat die zwar in Wien Frankfurter heissen und da brauch ich eh Senf dazu. :weihna1

Aaaaalso, liebe Kinni: Ich habe das mal folgendermassen gehört.

Der Mensch erlebt so im Laufe seines Lebens etwa 6 mal keinen vollständigen Satori. Aus denen kann er wieder herausfallen. (Wird also im Geiste wieder in die Welt hineingeboren). Beim 7ten erfolgt dann die vollständige Auflösung aus dem er auch nicht geistig in die Raumzeitwelt wieder zurückkehrt. Er wird also nicht wiedergeboren. Er ist dann bis zu seinem körperlichen Ende beim ewigen Himmipapa.

:liebe1:
 
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@Niemand
tut leid, das ich bis dato keine zeit für den thread gefunden habe, aber Kinni hat einen wunderbaren Senf dazu geschrieben :zauberer1

also gehe ich jetzt gleich weiter im Text....

ad Widersprüche: die sind per se nicht immer falsch, sondern sollten auch dazu anleiten einfach einmal die Perspektive zu wechseln.
Es finden sich z.B. im TE (Thomas Evangelium) dezitiert widersprüchliche Aussagen
sie sind aber nur widersprüchlich auf den ersten Blick.
Von daher kann man eine Aussage nicht unbedingt aus dem Zusammenhang reissen und sich dann an dem Wort oder Satz aufhängen
das Wort IST beschränkt ;-)
das ist seine Natur

(14):
Es sagte Jesus zu ihnen: "Wenn ihr fastet, werdet ihr euch Sünde schaffen. Wenn ihr betet, werdet ihr verurteilt werden. Und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geiste etwas Schlechtes tun.
Und wenn ihr in irgendein Land geht und in den Gegenden wandelt, wenn man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzten wird; die Kranken unter ihnen, heilt sie. Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigen wird."


(27): (Jesus sagte): "Wenn ihr nicht fastet angesichts der Welt, werdet ihr das Königreich nicht finden. Wenn ihr den Sabbat nicht als Sabbat begeht, werdet ihr den Vater nicht sehen."


LG
 
Es folgt hier eine etwas andere Version des 3 Verses
(was am Ende den Anregungen zweier ehemaliger Forums-User zu verdanken ist :liebe1:)

Die Anbindung oder Religio (=Rückverbindung)

(3)


Das,
was für einen selbst von Bedeutung ist,
hervorzuheben
und dadurch das,
was für einen nicht von Bedeutung ist,
zurück zu weisen,
verursacht Trennung.

Den,
der für einen selbst von Bedeutung ist,
zu bevorzugen
und dadurch den,
der für einen nicht von Bedeutung ist,
zurück zu weisen,
verursacht Trennung.

Das,
was für einen selbst von Bedeutung ist,
festzuhalten
und dadurch das,
was für einen selbst nicht von Bedeutung ist,
zurück zu weisen,
verursacht Trennung.

An Nichts mehr,
das für einen selbst von Bedeutung ist,
anzuhaften,
bedeutet frei zu werden,
da nun erst das Verborgene, das noch Unbekannte, das noch nicht Gesehene
in Erscheinung treten kann.

Diese Freiheit
ermöglicht erst das wahre Erkennen
von Allem was ist
und seine vielfältige Art der Verbundenheit.

Nicht hervorzuheben, nicht zu bevorzugen, nicht festzuhalten
beschützt der Menschen Herz vor Verwirrung,
der Menschen Gedanken vor Streit
und der Menschen Auge vor der Begierde.

Da der Berufene die Ursachen der Trennung kennt,
zähmt er seine Gedanken, sein Auge und sein Herz auf diese Weise.

So bewirkt er,
dass der Menschen Herz sich durch Ihn nicht verwirrt
damit sie aus Ihrer eigenen Kraft zu schöpfen lernen.
So bewirkt er,
dass der Menschen Auge durch Ihn nicht begehrt
damit sie durch sich selbst stark werden.


Wenn der Mensch sich auf diese Weise zu bezähmen lernt,
indem er sich müht,
nicht mehr hervorzuheben, anzuhaften oder danach zu handeln,
da er erkennt,
was diese Art des Denkens und Handelns bewirkt,
übt er sich darin sein Herz zu zügeln
und lernt so aus seiner eigenen Kraft zu schöpfen.

Er übt sich darin seine Begierde zu bezähmen,
und lernt so zu begehren, was in Ihm selbst liegt.
Er übt sich darin, seine Gedanken zu bezähmen,
und lernt so weder hervorzuheben, noch zu erniedrigen.

Er erkennt so,
dass es an Ihm selbst liegt,
frei zu sein.

So fügt sich alles in die Ihr innewohnende Ordnung ein.



Ich schrieb, das sich die 3 Grundeigenschafte in der 9 3 mal wiederholen.
Warum spreche ich trotzdem von 9 Gliedern und nicht von 3, sie sich wiederholen?
Da sich diese 3 Eigenschaften auf unterschiedlichen Ebenen abbilden, kann man sie nicht mehr gleichsetzen.

So wie man in einem Bild nicht einfach Breite Höhe und Tiefe WÄHREND EINES FILMES beliebig tauschen kann.
Es ist daher SINNVOLL von der 9 zu sprechen, da es die Dinge klarer zum Vorschein treten läßt.

Dies wurde in manchen Schulen gleichgesetzt.
Diese Art der Befreiung, wie sie durch die Religio (Rückverbindung) entsteht, bedeutet nicht, das alles was geschieht bedeutungslos ist.

Nichts ist (durch sich selbst) von Bedeutung
und doch ist nichts, was geschieht, (da es nicht durch sich selbst geschieht) bedeutungslos.

Diese Aussage findet sich in der Niederschrift von "Dieser Weg".
Der scheinbare Widerspruch klärt sich in der PRAXIS von selbst auf.

Wie sehen nun diese Ebenen aus?

Die Anbindung bewirkt zum einen das, was die Bibel den Heiligen Geist nennt, ich den Einen, weil in sich heilen Geist nannte (6. Vers).
Sie bewirkt aber auch das, was ich die Begrenzung nannte (9.Vers).

Man erkennt daran vielleicht, das sich diese Glieder IN DER BESCHREIBUNG durch die gewählte Bezugsebene nicht wirklich gleichsetzen lassen...

Der Eine Geist

(6)
Der EINE Geist, das eine Bewusstsein,
das keiner Begründung unterliegt und doch alles begründet,
ist ewig.

Der EINE Geist, das eine Bewusstsein,
das von niemanden abhängt und doch jede Bewegung definiert,
ist dauerhaft.

Der EINE Geist, das eine Bewusstsein,
das keiner Begrenzung unterliegt und doch alles begrenzt,
ist unbewegt.

Der EINE Geist, das eine Bewusstsein,
das nicht in Erscheinung tritt und doch alles in Erscheinung treten lässt,
bleibt ungesehen.

DER EINE GEIST, das eine Bewusstsein,
ist das ewig Weibliche der Welt,
da das Weibliche der Welt es offenbart.

So ist es der Geburtskanal
von allem, das existiert.

So ist es die Wurzel
von allem, das heranwächst und vergeht.

Begründet wird es durch das, was da ist.
Unbegründet ist es durch das, was es ist.

Bewegt wird es durch seine Teile,
unbewegt ist es durch das, was es ist.

Gesehen wird es durch seine Teile,
ungesehen bleibt es durch das, was es ist.

NICHTS gibt es, das sich seinem Wirken entziehen kann.



Vielleicht wird hier klarer warum ich mich zuvor so ausführlich mit der Schöpfung befasst habe und auf Ihren ZWEIFACHEN PROZESS hingewiesen habe.

die unsichtbare, unbewirkte und die sichtbare bewirkte Schöpfung

der Punkt ist SCHÖPFUNG
der Eine Geist ist SCHÖPFUNG.
damit etwas GETEILT werden KANN, muss auch etwas da sein, DAS MAN TEILEN KANN
das was geteilt wurde ist NICHT der EINE GEIST
(man denke an den Schöpfungsprozess im BILD der Zündschnur oder der Impulsleitung).
der EINE GEIST ist das, was IST und was SELBST niemals geteilt wurde
Er BEWIRKT die ANBINDUNG oder RELIGIO
UND
er ERMÖGLICHT die TEILUNG oder SCHÖPFUNG
(da er durch den Verborgenen in Erscheinung tritt, als das was er ist ERHALTEN WIRD..wie ALLES in der SCHÖPFUNG).

die Schöpfung kommt nicht und geht...es SCHEINT nur so

Der Unterschied zwischen dem Verborgenen und dem Einen Geist:
der Verborgene IST, auch wenn die Schöpfung NICHT ist.
Der Eine Geist ist NICHT, wenn die Schöpfung NICHT ist.
Er ist eine Erscheinungsform der Schöpfung, IN der Erscheinungsform der Schöpfung UND VON IHR NICHT ZU TRENNEN.

In der Schöpfung ist er und bleibt er stets, WAS ER IST
So ist er von dem, was Schöpfung AUSMACHT, unbewegt.
ZEIT und RAUM haben keinen Einfluss auf Ihn.
Werden und vergehen hat keinen Einfluss auf Ihn.
Sobald Schöpfung IST, ist er da.
Er ist das, was DA SEIN MUSS, damit Schöpfung ÜBERHAUPT STATTFINDET.
Ihn zu erfahren ist
das Verlöschen der (ich) Kerze
das Fallen des Tropfens in den Ozean

so wurde er umschrieben.

er ist NICHT NICHTS
er oder es oder sie
ist was es ist
am Ende vollkommen unbeschreibbar, obgleich auch der Dalai Lama sich um Beschreibung bemüht...(listig lächel)

Er wählt dafür die Bezeichnung Interdependenz.
Das dabei nicht nur unbedingt das gemeint ist, was Wikepedia dazu schreibt, kann man im Buch von Victor Chan
"Über die Weisheit des Verzeihens" nachlesen.

"Interdependenz zu erkennen, ist als würde man ein Feuer entzünden.
Zuerst ist da nur ein kleiner Funke, aber er wird größer und größer und das Licht heller und heller..."
(Gyatso Tenzin, XIV Dalai Lama)

wenn ich jetzt sage: diese Licht und ich waren EINS, dann klingt das vermutlich für die Ohren der meisten nicht sehr gut.
darum sage ich: ich habe mit Gott geträumt.
Ich denke das klingt in den Ohren der meisten besser (sofern sie den Begriff Gott nicht ablehnen)
man sieht, ich muss auf meine WORTE AUFPASSEN! ;)

Was ist die 3 Ebene der Religio?

Es ist die Begrenzung

Die Begrenzung

(9)
Alles, was gefüllt werden kann,
zeigt seine Begrenzung durch die Form,
in die es gefüllt werden kann.
Dort, wo die Form nicht mehr gefüllt werden kann,
da die Grenzen des Gefäßes erreicht sind,
kann die Fülle nicht mehr dienen.

Alles, was von Nutzen ist,
zeigt seine Begrenzung durch die Zeit,
in der es von Nutzen ist.
Dort, wo der Sinn vorüber ist,
da die Zeit seines Nutzens vorüber ist,
kann der Sinn nicht mehr dienen.

Alles, was bereichert,
zeigt seine Begrenzung durch den,
der die Bereicherung wahrnimmt.
Dort, wo der Reichtum nicht zur Wirkung kommt,
da er nicht wahrgenommen wird,
kann der Reichtum nicht mehr dienen.


Das Gefäß, das nicht mehr gefüllt werden kann,
da die Grenzen des Gefäßes erreicht sind,
zeigt IN SICH seine Begrenzung.

Der Nutzen, der nicht mehr dienen kann,
da die Zeit seines Nutzens vorüber ist,
zeigt IN SICH seine Begrenzung.

Die Wahrnehmung, die nicht bereichert werden kann,
da der Reichtum nicht wahrgenommen werden kann,
zeigt IN SICH seine Begrenzung.


So wird die Fülle begrenzt durch das Gefäß.
So wird der Sinn begrenzt durch die Zeit.
So wird der Reichtum begrenzt durch den, der Ihn erkennt.


Das Gefäß beschränkt die Fülle
und bewirkt, dass die Fülle endet.

Die Zeit beschränkt den Sinn
und bewirkt, dass der Sinn endet.

Die Wahrnehmung beschränkt den Reichtum
und bewirkt, dass der Reichtum
sich nicht offenbaren kann.


(Übertragung R. S.)


LG


Regina
 
ich schaffe es (leider) nicht immer etwas so hinüberzutransportieren in Worte, wie ich es gerne möchte

daher noch einmal hier ein Nachtrag:

das was die Schöpfung AUSMACHT ist die Trennung
ohne Trennung keine Erfahrung

das GETEILTE oder die Schöpfung (als Erfahrung)
ist IN SICH eine einzige Kraft (ich nannte es den Geist der Materie)
man könnte es auch den EINEN GEIST der Materie nennen
die TRENNUNG IST dieser Kraft
seine Ümsetzung/Verwirklichung ist der Schmerz

das UNGETEILTE ist IN SICH eine Kraft (ich nannte es die Kraft des Geistes)
man könnte es aber auch den EINEN GEIST des Bewusstseins nennen
die ANBINDUNG IST dieser Kraft
seine Ümsetzung/Verwirklichung ist die Liebe/Güte

das sind die beiden Kräfte
die EINHEIT von beiden ist der EINE GEIST
Schmerz und Liebe sind in diesem Seienszustand EINS

wenn man sich Schöpfung als Zündschnur vorstellen möchte, würde dies aber IN WAHRHEIT bedeuten: kein Funke, der sich entzündet verlischt.
Das Eine bedingt das Andere (und zwar wechselseitig!)
so ist die Trennung (Liebe und Schmerz) da mit dem Einen Geist und
und der eine Geist mit der (Auf)Trennung (in Liebe und Schmerz)

darum sagte ich, in Wahrheit ist da kein Kommen und Gehen

..es SCHEINT nur so


Ich hoffe ich konnte es etwas klarer machen


Regina
 
ich schaffe es (leider) nicht immer etwas so hinüberzutransportieren in Worte, wie ich es gerne möchte

Vielleicht schaffen wir es ja, wenn wir es nicht mehr möchten ;)

Mach Dir mal keine Sorgen. Niemand versteht Dich. Das Klare versteht das Unklare, aber das Unklare verhüllt das Klare.

:liebe1:
 
Du hast recht.
Ich sollte mich an die weisen Worte eines Freundes erinnern.
"Bäume wachsen von ganz alleine..."

Aber ein bischen Wasser schadet nie....
;)
LG

Regina

( Logion 19): Jesus sagte: "Selig der, der war, bevor er wurde. Wenn ihr mir Jünger werdet (20) und meine Worte hört, werden euch diese Steine dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die sich im Sommer (und) im Winter nicht bewegen und deren Blätter niemals abfallen. (25) Wer sie (er--)kennen wird, wird den Tod nicht schmecken."


Analog dazu aus dem Hannya Shingio:

...und auch die fünf Skandhas sind Erscheinungen, aber vom innersten ürsprünglichen Wesen her unveränderlich leer.
 
Warum so kompliziert?

Die Wahrheit liegt auf der Strasse, schaue hin.

Viele Worte verwirren, was einfach und leicht ist.
Viele Worte verleihen dem Freien keine Flügel.
Schaue hin.
Schaue ohne Worte, wenn du sehen willst.
 
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Jesus sagte:
"Das, was du mit deinem Ohr mit dem anderen Ohr hören wirst, verkündige auf euren Dächern.
Denn niemand zündet eine Lampe an und stellt sie unter den Scheffel noch stellt er sie an einen verborgenen Ort,
sondern er setzt sie auf den Leuchter, damit alle, die hereinkommen und die hinausgehen, ihr Licht sehen."

TE 33


Wer VERTRAUEN hat, der gleicht einem neugeborenem Kind.
Das Gift des Denkens erlangt es nicht.
Die Zähne der Furcht erfassen es nicht.
Das Raubzeug der Umwelt erbeutet es nicht.

Nicht durch Erfahrung und Wissen ist die Weisheit des Kindes!
Durch ERFAHRUNG UND WISSEN entsteht die Weisheit
durch das Vertraut Sein mit der Lehre

Tao 55, Übertragung R.S.


Wo kämen wir hin
Wo kämen wir hin,
wenn alle sagten,
wo kämen wir hin,
und niemand ginge,
um mal zu schauen,
wohin man käme,
wenn man ginge.

(Kurt Marti Pfarrer und Schriftsteller)



Man wird bald froh sein müssen um jeden, der nicht mehr arbeiten will, und ihn auf Kosten der blindlings Tätigen dafür entlöhnen.
(Demaskierung, Kurt Marti)
 
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