Die Geschichte von meinen Bergdohlen ...

Was ist ein Waldrapp?:):)

Servus, Eisfee!
In meinem Bild der rechts außen .... :D

Waldrappe waren bei uns mal heimisch, obwohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, sind aber so im 17. Jhdt. ausgestorben ... immerhin war er ein begehrter Speisevogel, auch wenn er nicht so appetitlich aussieht (zumindest in seinen Federn :D)

mehr siehe Waldrapp

Jedenfalls ein tolles Gefühl, diese wieder fliegen zu sehen - aus dem Almtal, wo sie wissenschaftlich untersucht werden fliegen sie manchmal zu uns ins Steyrtal (beides Oberösterreich), da sitzen dann bis zu 30 Stück in den Wiesen herum ...

Liebe Grüße
cerambyx
 
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Fritjof Capra "Das Tao der Physik"
hat ihn auch besucht und mit ihm lange Gespräche geführt
in Fritjof Capras Buch "Wendezeit" berichtet er darüber:

Was in einem dahinziehenden Vogelschwarm oder in einer Gruppe frei improvisierender Jazz-Musiker simultan und sukzessiv an aufeinander abgestimmten Aktionen erfolgt, lässt sich kausal nur unbefriedigend erklären. Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung und der Atomphysiker Wolfgang Pauli sprachen in diesem Zusammenhang statt von Kausalität von "Synchronizität". Physiker glauben, auch im mikrokosmischen Bereich Synchronizität ausgemacht zu haben. Der amerikanische Physiker Geoffrey Chew griff 1968 Werner Heisenbergs Ansatz auf und vermutete dynamische Energiestrukturen, rhythmische Muster hinter dem Konstrukt Elementarteilchen.

LG Ali:umarmen:

Hallo Ali !

Da hast du ja eine der schönsten Ecken bei uns besucht! :) :) :)

Bezüglich "Synchronizität": Wer einen Starenschwarm von einigen tausend Individuen mal fliegen sah, die langgezogenen spiraligen Kurven einerseits, die "Gesamtschwenks" andererseits (diese speziell dann, wenn Falken den Schwarm aufs Korn nehmen!), der KANN gar nicht mehr an normale "hierarchische Befehlsübermittlung durch einen Leitvogel" glauben ... da muß was tatsächlich was Höherwertiges im Spiel sein ...

F. Capra: vielleicht sollte ich seine Bücher doch auch mal lesen (WANN? :confused: noch zwischendurcher geht nicht ;) ) ... seine Forderung nach holistischer Sichtweise sind mir natürlich in Ansätzen bekannt .. und von mir selber behaupte (und hoffe) ich, über seine postulierte notwendige "vernetzte Denkweise" zu verfügen! Jedenfalls Danke für die "Erinnerung" an ihn ...

Es grüßt und :umarmen: cerambyx
 
In den Kärntner Gebirgen gibts Bergdohlen nur selten zu sehen - und diesmal sind es daher wieder einmal Kolkraben, die mit mir - zwar auf ihre Art - sprechen wollten, aber typisch Mensch in Eile: ich hab einfach nicht genau genug hingehört ....

Schon vor Stunden bin ich von der letzten Schutzhütte aufgebrochen, und das Wetter machte mir halbwegs Sorgen: Wind, Wolken, bisserl Sonne, Wind, Wolken ... und die nächste Hütte ist noch weit entfernt ...

Da bemerke ich auf der Bergflanke, die ich durchquere, einen Raben, weit abseits einen Zweiten, sogar noch einen Dritten, wieder weit abseits ... einer läßt sich elegant in den Wind fallen, spreizt lässig die Flügel und kommt den Hang schräg emporgleitend auf mich zu, schaut mir aus kurzer Distanz in die Augen und - fliegt vorbei. Überrascht fummle ich mit einer Hand die Kamera heraus, mit der anderen ein Papiertaschentuch, und winke rasch damit - und stecke es schnell wieder ein.
Der Trick funktioniert: Der Rabe schwenkt ein, dreht eine knappe Runde, die ihn erst abwärts dann wieder aufwärts bringt, und fliegt nochmal dicht an mir vorbei - KLICK!

Danach dreht er endgültig ab und verschwindet hinter der Bergkante, auf die der Weg stracks zuführt ...



Ich marschiere weiter ...


cerambyx
 
Leider bin ich viel zu rasch und geankenlos über diese Bodenwelle gegangen - dahinter waren nämlich insgesamt 14 Gänsegeier damit beschäftigt, zu verdauen.

Etwas unterhalb der Geier (links unten im Bild) lag ein aus dieser Entfernung nicht genau erkennbarer Kadaver, den ich aber für ein Kalb hielt aufgrund der Größe und Farbe - außerdem waren in unmittelbarer Umgebung mehrere weidende Kühe zu sehen ...

Es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis sie mich erkannten .... und schwerfällig versuchten sie sofort, sich in den Wind zu werfen, was aber nicht sofort gelang - vollgefressen ist man auch als Geier nicht so richtig flott unterwegs!

Wieder gelang es mir die Kamera schnell genug bereitzumachen, wenn auch die Distanz sehr groß war, und so blieben von der Gruppe zumindest noch einige übrig für ein hastiges Bild ... acht Geier sind darauf wenn auch schwer zu erkennen ...


aber noch war es nicht vorbei ...

cerambyx
 
Endlich war es allen Geiern gelungen, genug Luft unter die Flügel zu bekommen, die den schweren vollgefressenen Körper wegtragen sollten. Und in herrlichem Formationsflug gewannen sie schnell Abstand und flogen weit ins Tal hinaus, um einen thermischen Wind zu finden, der sie trotz ihres Gewichtes wieder hoch nach oben tragen würde ... von hoch dort oben werden sie den Störenfried beobachten, und nach seinem Weggang sich entlang der steilen Bergflanken sich wieder bei dieser Nahrungsquelle einfinden ...


Fliegen müsste man können ....

Träumerische Grüße
cerambyx
 
Als alle Geier fort waren und wieder Ruhe einkehrt, kommt noch einmal einer der Kolkraben auf mich zu - war es derselbe? - zieht eine Runde zum Abschied und verabschiedet sich mit leisem Knarren. Er fliegt hinab zu seinen vielen Artgenossen, die hastig die Zeit nutzen, während der Abwesenheit der Geier selber möglichst viel von dem Riesenhappen zu ergattern.

Jetzt ist mir auch klar, was die anfänglich einzelnen Kolkraben bedeuteten: Sie waren als vorgeschobene Wachtposten, als Wächter tätig, um vor herannahenden Gefahren rechtzeitig warnen zu können. Hätte ich das beachtet, wäre es vielleicht möglich gewesen, etwas näher heranzukommen an das Geschehen ... aber vorbei war vorbei, kein Grund zum Ärger ...


.. und im beginnenden Regen wandere ich - zufrieden über die Begegnung - weiter zur nächsten Schutzhütte, die ich nach weiteren 5 Stunden naß aber glücklich erreichen werde ...

Liebe Grüße
cerambyx
 
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