Die Gerechtigkeit ist die erste Tugend aller sozialen Institutionen - wie die Wahrheit über ein Gedankensystem.
Noch so wohlgeformte Gesetze oder Institutionen müssen abgeändert werden, wenn sie ungerecht sind, so denkt man.
Zum Wohle der ganzen Gesellschaft haben die Menschen das Bestreben, das es gerecht zugehen soll. Es ist also ein unverrückbares Gut, um gut miteinander zu funktionieren. Für den sozialen Zusammenhalt wünscht sich jeder, gerecht behandelt zu werden. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus?
Menschen wollen Gerechtigkeit mehr in Sinne für ihre „Vorteil“, weil sie gleichzeitig täglich bereit sind, dieses Gut für andere zu verletzen. Manchmal unwissend, aber heute kann jeder aufgeklärt sein, wenn er will. Dazu muss man sich umsehen. Nehmen wir mal ein Beispiel:
Gerechter Lohn (Preis) für gute Leistung (Ware).
Wir alle kaufen billige Ware und sind auf der Jagd nach Schnäppchen, ohne sich zu fragen, ob die Personen, die am Herstellungsprozess beteiligt waren, auch ´gerecht´ bezahlt werden.
Tchibo lässt in Billiglohn- Länder herstellen, in denen Kinder die Arbeit verrichten. Das Schlimme daran ist, dass dort (ohne die notwendigen Arbeitsbedingungen einzuhalten) diese Kinder schwer geschädigt werden.
Da kommt es schon mal vor, dass durch die Ungeübtheit dieser Kinder, diese ihre Hände verlieren, weil sie mit den schweren Maschinen nicht umgehen können.
Interessiert sich hier jemand dafür? Vermutlich nicht, denn die Leute kaufen bedingungslos diese Ware, weil sie billig ist. Keiner von uns würde für so einen Hungerlohn arbeiten.
Wir können hier nicht auf Gerechtigkeit pochen, wenn wir für den Rest der Welt dieses Gut für andere außer Kraft setzen.
Jeder Mensch besitzt eine aus der Gerechtigkeit entspringende Unverletzlichkeit, die auch im Namen des Volkes für die ganze Gesellschaft nicht aus dem Auge verloren gehen darf – nicht aufgehoben werden kann.
Ich finde das Jammern auf hohem Niveau sehr bedenklich, wenn immer noch Menschenrechtsverletzungen passieren.
In China werden Anwälte, die im Namen der Menschenrechte unterwegs sind, von der Regierung weggesperrt werden. Und doch macht man mit so einem Land weiter Verträge.
Wo kümmert das jemanden? Es sollte gelten, die Starken für die Schwachen. In einer gerechten Gesellschaft sollten alle Bürgerrechte für alle ausgemacht werden.
Schaut man sich nur mal Erdogan an. Dieser Mensch will eine sunnitische Gesellschaft und fördert dadurch den kalten Krieg im Islam. (Das fördert den religiösen Wettstreit zwischen schiitischem und sunnitischem Islam und es geht vor allem um geopolitische Interessen, nicht um Religion).
Mit Erdogan setzt man sich an den Verhandlungstisch, obwohl er die Bürgerrechte seines Volkes ignoriert. Mit solchen Politikern (politischen Verhandlungen) ist man hier sehr scheinheilig.
Mit einer falschen Theorie darf man sich nur dann zufrieden geben, wenn es absolut keine bessern gibt. Aber meist gibt es immer Alternativen.
Ich glaube, dass mancher Politiker – Menschen – Bürger – gar nicht daran gelegen ist, sich gerecht zu verhalten. Die Menschen sind auf ihre Vorteile bedacht.
Die Menschen sollten um die Grundregeln des Zusammenlebens nicht einäugig sein und an entstehenden Gerechtigkeits-Vorstellungen (die von den Grundrechten abweichen), nicht willkürlich sein.
Weil aber Pflichten und Rechte so willkürliche Unterschiede zwischen den Menschen macht, bleibt fast jeder in seinem ausgeprägten Ego stecken. Der eine stärker als der andere.
Also - machen wir uns nichts vor.
LG