der WILLE (zur macht)

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fist schrieb:
Denn was heisst Wille zur Macht überhaupt? Es heisst, das man alles und jeden, dedes Ding, jeder Mensch, jeden Umstand nur in Bezug auf sein Machtstreben betrachtet. Machtstreben aber ist per definitionem Unmoralisch, und ist nun der Wille zur MAcht das Dominierende Element im Menschen, so wird die früher oder Später auftauchende Frage : menschlichkeit oder Macht? zugunsten der Macht entschieden... und die Konsequenzen davon kennen wir spätensten seit dem zweiten Weltkrieg.
hau,

definitions probleme?

die macht zum willen = selbstbeherrschung

wenn du denkst, dass diese macht dann zum missbrauch von negativem gebraucht werde, dann wiederspiegelt deine aussage vielleicht nur dich?!
auf mich möge dein post nicht zutreffen!

fist schrieb:
Aber zumglück hatte Nietzsche nicht in ganz allem Recht, und zum Glück hat er selber nicht immre ganz verstanden, was er da niederschreiben Musste.
nietzsche hat sehr wohl verstanden, was er schrieb. viele verstehen aber nicht, wie seine worte zu deuten sind.
anstonsten... der wille zur macht von nietzsche habe ich nicht gelesen. soviel ich weiss, stammte dies aus seinem nachlass. speziell geformt von seiner schwester, welcher nationalsozialistische züge nachgesagt werden.

lg
 
Nietzsche und sein Wille

Zuerst ja, das Buch Wille zur Macht ist von Nietzsches Schwester aus seinem Nachlass zusammengestückelt und hat auch noch Ansichten von ihr drinn, es ist also kein Werk von NIetzsche selbst... Aber der Gedanke des Willens zur Macht schlägt sich in seinem Beiden Hauptwerken (Jenseits von Gut und Böse und Genealogie der Moral) durch, wird später dann bei Menschliches, Allzumenschliches allerdings Relativiert. Was aber Nietzsche darunter verstand war nicht Selbstbeherschung, sondern eben der Begriff MAcht in seiner Totalität (Der Mensch der Versucht, der mit den Menschen versucht, die Menshcen dazu brauchen, das seine Gesetz zu verwirklichen). Der Wille zur Macht hat auch nichts mit Selbsterkenntnis zu tun (wir verkennen uns selbst, wir haben uns nie Gesucht, wie könnten wir uns kennen) oder mit Selbstkontrolle.

Philosophie deuten? Das einzige Werk von Nietzsche, das Interpretation Fordert ist sein Zarathustra, alles andere Spricht in Klaren Worten, erklährend, anschauend, eben Philosophisch. Man muss Philosophie nicht interpretieren, sie spricht nicht durch Symbole, sondern durch klar definierte Begriffe, sie ist nicht zum Zeichendeuten, sie ist zum Lesen, zum einsehen... sie ist keine Esoterische Kunst....

Da ich einige Zeit meines Lebens mit einem Intensiven Nietzschestudium verbracht habe, denke ich, das ich doch verstanden habe, was unser Freund uns sagen wollte. Sein Wille zur Macht entsteht aus der Totalität des Ichs als einzige, göttliche Instanz (alles andere war bei Nietzsche zum Nihilismus geworden, Gott gab es nicht mehr und damit auch keine Moralische Instanz, die sich auf etwas Methaphysisches Stützt. Das einzige was Zählt ist das Diesseits, die Welt, aber diese ist Unmoralisch und in ihr Gilt das Machtstreben, also ist das Absolut und allem ist dies Unterworfen). Und genau in dieser Vergöttlichung des Ichs steckt Nietzsches Irrtum... denn, vorallem in seinem Zarathustra spricht nicht sein Ich, dort spricht das Unterbewusste, seine Seele, das, was nicht zum Ich gehört. In seiner Vergöttlichung des Ichs, und somit des Machtstrebens dieses Ichs ist er auch Inkonsequent, denn hat er sonst alles vernichtet und ins nichts gestossen, vor dem Ich hielt er an, er konnte es nicht auch noch vernichten... Darum konnte er auch nicht uneingeschrenkt ja sagen, obwohl er das in seiner Philosophie forderte und als einzig Gültige Weltsicht behauptete (eine ansicht, die als Gegenentwurf zur Schopenhauereischen Weltverneinung entstand)

MFG FIST
 
fist schrieb:
Philosophie deuten? Das einzige Werk von Nietzsche, das Interpretation Fordert ist sein Zarathustra, alles andere Spricht in Klaren Worten, erklährend, anschauend, eben Philosophisch. Man muss Philosophie nicht interpretieren, sie spricht nicht durch Symbole, sondern durch klar definierte Begriffe, sie ist nicht zum Zeichendeuten, sie ist zum Lesen, zum einsehen... sie ist keine Esoterische Kunst....
nietzsche spricht sehr wohl in symbolen.
er schrieb eine art bibel.

es benötigt bei nietzsche keine interpretation. man kann es einfach lesen.
auch die bibel braucht keine interpretation. man kann sie einfach lesen.

da wird mir dann auch klar, wieso viele nicht verstehen! sie denken nichts dabei!

fist schrieb:
Da ich einige Zeit meines Lebens mit einem Intensiven Nietzschestudium verbracht habe, denke ich, das ich doch verstanden habe, was unser Freund uns sagen wollte.
mein freund fist.
nietzsche ist so wiedersprüchig, wie er umstitten ist.

fist schrieb:
Und genau in dieser Vergöttlichung des Ichs steckt Nietzsches Irrtum...
die ganze existenzial-philosophie basiert auf dem individuum als ausgangspunkt.

fist schrieb:
denn, vorallem in seinem Zarathustra spricht nicht sein Ich, dort spricht das Unterbewusste, seine Seele, das, was nicht zum Ich gehört.
du aber weisst, was alles dazu gehört?!
vonwegen keine symbolsprache... :)

fist schrieb:
In seiner Vergöttlichung des Ichs, und somit des Machtstrebens dieses Ichs ist er auch Inkonsequent, denn hat er sonst alles vernichtet und ins nichts gestossen, vor dem Ich hielt er an, er konnte es nicht auch noch vernichten...
hahahaaaaa

ich will nietzsche sprechen lassen:

Den Menschen zu lieben um Gottes Willen - das war bis jetzt das vornehmste und entlegenste Gefühl, das unter Menschen erreicht worden ist. Dass die Liebe zum Menschen ohne irgendeine heiligende Hinterabsicht eine Dummheit und Thierheit mehr ist, dass der Hang zu dieser Menschenliebe erst von einem höheren Hange sein Maass, seine Feinheit, sein Körnchen Salz und Stäubchen Ambra zu bekommen hat: - welcher Mensch es auch war, der dies zuerst empfunden und "erlebt" hat, wie sehr auch seine Zunge gestolpert haben mag, als sie versuchte, solch eine Zartheit auszudrücken, er bleibe uns in alle Zeiten heilig und verehrenswerth, als der Mensch, der am höchsten bisher geflogen und am schönsten sich verirrt hat!

nietzsche war nicht unmoralisch.
er begründete die moral aus dem menschen heraus - und nicht aus gott!

nihilismus. hahaha. dazu sage ich nur: "jenseits von gut und böse"

lg
 
wyrm schrieb:
egal was passiert, es ist schicksal
aber trotzdem kann das schicksal gestaltet werden durch den willen
ich möchte dir einstein zitieren:
(habe es gestern bereits irendwo gepostet)

Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? (einstein)


wie kann der freie wille erklärt werden?
(gibt es ihn?)

lg, esperanto
 
FIST schrieb:
Nietzsche und sein Wille


Da ich einige Zeit meines Lebens mit einem Intensiven Nietzschestudium verbracht habe, denke ich, das ich doch verstanden habe, was unser Freund uns sagen wollte. Sein Wille zur Macht entsteht aus der Totalität des Ichs als einzige, göttliche Instanz (alles andere war bei Nietzsche zum Nihilismus geworden, Gott gab es nicht mehr und damit auch keine Moralische Instanz, die sich auf etwas Methaphysisches Stützt. Das einzige was Zählt ist das Diesseits, die Welt, aber diese ist Unmoralisch und in ihr Gilt das Machtstreben, also ist das Absolut und allem ist dies Unterworfen).

MFG FIST

Dem unbekannten Gotte
..................
Ich will dich kennen,Unbekannter,
du tief in meine Seele Greifender
mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender
du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will dich kennen, selbst dir dienen.

Und Du schreibst, Gott gab es nicht mehr, Fist.

Ich habe ein sehr viel anderes Nitzschebild.
Mit "Gott ist tot", meinte Nitzsche den Kirchengott,den lieben Gott, den Gri-Gri, den man anbettelte um seinen Beistand. Er meinte das Gottesbild, das sich die Menschen machten.
Ich habe Nitzsche immer als Mystiker verstanden, der in die tiefsten Tiefen grub. Tot war nur eine Person namens Gott.

Was nun die Vergöttlichung des Menschen betrifft, geht das eigentlich zurück bis auf Meister Eckart.
Während bei Albertus Magnus der Mensch noch das erkennende Subjekt ist, wird er bei Eckart zum schöpferischen Vermögen, und die phänomenale Welt sein permanenter schöpferischer Prozeß.
So ist das wohl zu verstehen,wenn er seinen Zarathustra zur Sonne sagen läßt: Was wärest du, großes Gestirn,
wenn es nicht die gäbe,
denen du scheinst.

Nitzsche als einfach und leicht verständlich zu bezeichnen, geht nur, wenn man eine Dimension weg läßt, die Tiefe.
 
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