Liebe Daisy,
Aber ein negatives Verhalten, das eigentlich gar nicht in uns ist, das, denke ich, dürfen wir getrost und bewusst ablehnen, ohne dass die Gefahr besteht,
dass wir genau dieses Verhalten übernehmen.
Du würdest dieses sog. negative Verhalten gar nicht ablehnen, wenn es nicht in dir wäre. Dabei gilt es, symbolhaft zu denken. Klar wirst Du nicht zur Mörderin eines Kindes (im außen scheinbar realen Leben), weil du einen Kindesmörder verurteilst. Dein Verurteilungsbedürfnis zeigt aber, dass Du Dein inneres Kind abgemurkst hast, Dich dafür verurteilst und das nach außen projizierst.
Ob es uns gefällt oder nicht, alles, was wir bewerten, ist irgendwie in uns. Schon der Bewertungsvorgang an sich ist ein Ausdruck unserer inneren Welt.
Es gibt eine Alternative zum Ablehnen/Abwerten/Verurteilen. Einfach liebevoll
für die Dinge eintreten, die einem wichtig sind. Wenn Du z.B. siehst, dass ein Stärkerer einen Schwächeren verprügelt, dann ist es absolut nicht notwendig, den bösen Stärkeren (der wahrscheinlich ein ganz armes Würstchen ist, wenn man mal genauer hinsieht) zu verurteilen. Dennoch kann man dazwischen gehen, und dem Schwächeren helfen, seine Grenze zu wahren.
Ist witzig, dieselbe Unterhaltung führe ich im Moment an mehreren Stellen und ich mache die Erfahrung, dass ganz viele das nicht wahrhaben wollen, obwohl es wirklich ein gangbarer Weg hinaus aus dem scheinbaren Elend wäre. Nur einmal durch die Schmerzgrenze hindurch........ Die Menschheit scheint immer noch absolut darauf zu bestehen, dass es ohne Urteil nicht geht. Ich frage mich, warum eigentlich? Eigentlich müsste damit doch jetzt langsam mal Schluss sein.
Katarina