Dem was wir ablehnen werden wir ähnlich

Ein Rechtsmittel mache ich nieeee emotionslos. Da will ICH gewinnen, die Bessere sein, die perfekte Argumentation vorweisen. Mein Beruf ist ein wichtiger Teil meines Lebens, ein Teil von mir.
Aber das Ganze funktioniert auch bei Büchern. Ich kann zB Coelho absolut nicht ausstehen. Ich habe mich damit beschäftigt und das Ganze verworfen. Damit ist es erledigt.
 
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Hallo Daisy,

Guten Morgen Euch allen!
Mit diesem oft zitierten geistigen Gesetz habe ich so meine
Probleme.
Ist es tatsächlich so, dass wir dem, was wir bekämpfen,
unwillkürlich ähnlich werden?

Grins, ich habe damit auch meine Probleme!
Als ich so cirka 6 Jahre alt war, habe ich mir geschworen, niemals so zu werden wie meine Eltern - habe ich geschafft!
Als ich zum zweiten Mal verheiratet war und nach 10 jahren die Trennung einleitete, habe ich mir geschworen nie wieder eine Beziehung zu führen in der ich nicht ICH sein kann - habe ich geschafft!
Und so weiter und sofort....
Eigentlich habe ich immer sehr genau gewusst was ich wollte und noch viel genauer was NICHT - dabei ist es mir IMMER gelungen niemals so zu werden wie der/die, die ich bekämpfte.

Ich habe oft, gerade in Foren, zu hören bekommen das ich auf den einen oder anderen so heftig reagiere, weil ich meine eigenen Missstände wiedererkennen würde.
Für mich pers. ist das Bullshit, denn ich wusste definitiv das ich Person XY nicht leiden konnte, weil die "Schwingung" eben nocht kompatibel war.
So einfach ist das - zumindest bei mir.

Micha
 
Daisy schrieb:
Ist es tatsächlich so, dass wir dem, was wir bekämpfen,
unwillkürlich ähnlich werden?

Hallo Daisy,

naja, das was wir bekämpfen, was wir an und in uns nicht annehmen wollen, was wir "weghaben" wollen, verdrängen, blockieren ... das wird stärker WEIL wir es ablehnen. Unterdrücken wir z.B. eine Angst, wird sie nur stärker und beeinflußt uns unterwußt mehr, als wenn wir sie erlauben würden. Sie wird solange uns "quälen", bis wir sie als einen Teil von uns liebevoll annehmen (im Herzen, nicht im Kopf/Ego). Dann heilt sie und "verschwindet". So gesehen stimmt dieser Satz schon irgendwie.

Liebe Grüße
Gabi
 
Gabi schrieb:
Unterdrücken wir z.B. eine Angst, wird sie nur stärker und beeinflußt uns unterwußt mehr, als wenn wir sie erlauben würden. Sie wird solange uns "quälen", bis wir sie als einen Teil von uns liebevoll annehmen (im Herzen, nicht im Kopf/Ego). Dann heilt sie und "verschwindet". So gesehen stimmt dieser Satz schon irgendwie.

Hi Gabi,

das stimmt genau so, wie du sagst.
Die Angst ist ja schon da, in uns, deshalb ist das Annehmen die einzige richtige Lösung. Also integrieren.

Aber ein negatives Verhalten, das eigentlich gar nicht in uns ist, das, denke ich, dürfen wir getrost und bewusst ablehnen, ohne dass die Gefahr besteht,
dass wir genau dieses Verhalten übernehmen.

LG
Daisy
 
Daisy schrieb:
Aber ein negatives Verhalten, das eigentlich gar nicht in uns ist, das, denke ich, dürfen wir getrost und bewusst ablehnen, ohne dass die Gefahr besteht, dass wir genau dieses Verhalten übernehmen.

Ja, das Verhalten, was wir im Außen ablehnen, übernehmen wir sicher nicht. Wer wird schon morden, weil er einen Mörder ablehnt ? Allerdings annehmen ist auch hier der einzige Weg zum "vollständig werden", heilen. Denn im Grunde sind wir alle verbunden, eine Einheit. Das was wir im Außen ablehnen, wie den Mörder z.B., lehnen wir auch gleichzeitig in uns selbst ab. In jedem von uns steckt auch ein Mörder, der angenommen werden will. Klar, NICHT ausleben, NICHT sagen: gut gemacht Mörder ! und auch NICHT auf Strafen für Mörder verzichten, logisch !!! Aber IN uns annehmen, daß dieser Mensch ebenso ein Teil von uns ist, wie wir von ihm. Alles ist eben im Grunde Eins.

Liebe Grüße
Gabi
 
Wie hieß der Spruch noch? Gleiches zieht gleiches an, gell ? Er heisst aber nicht: ungleiches wird zum gleichen!

Denkt drübber nach.

baba

*love*
 
Liebe Daisy,

Aber ein negatives Verhalten, das eigentlich gar nicht in uns ist, das, denke ich, dürfen wir getrost und bewusst ablehnen, ohne dass die Gefahr besteht,
dass wir genau dieses Verhalten übernehmen.

Du würdest dieses sog. negative Verhalten gar nicht ablehnen, wenn es nicht in dir wäre. Dabei gilt es, symbolhaft zu denken. Klar wirst Du nicht zur Mörderin eines Kindes (im außen scheinbar realen Leben), weil du einen Kindesmörder verurteilst. Dein Verurteilungsbedürfnis zeigt aber, dass Du Dein inneres Kind abgemurkst hast, Dich dafür verurteilst und das nach außen projizierst.
Ob es uns gefällt oder nicht, alles, was wir bewerten, ist irgendwie in uns. Schon der Bewertungsvorgang an sich ist ein Ausdruck unserer inneren Welt.

Es gibt eine Alternative zum Ablehnen/Abwerten/Verurteilen. Einfach liebevoll für die Dinge eintreten, die einem wichtig sind. Wenn Du z.B. siehst, dass ein Stärkerer einen Schwächeren verprügelt, dann ist es absolut nicht notwendig, den bösen Stärkeren (der wahrscheinlich ein ganz armes Würstchen ist, wenn man mal genauer hinsieht) zu verurteilen. Dennoch kann man dazwischen gehen, und dem Schwächeren helfen, seine Grenze zu wahren.

Ist witzig, dieselbe Unterhaltung führe ich im Moment an mehreren Stellen und ich mache die Erfahrung, dass ganz viele das nicht wahrhaben wollen, obwohl es wirklich ein gangbarer Weg hinaus aus dem scheinbaren Elend wäre. Nur einmal durch die Schmerzgrenze hindurch........ Die Menschheit scheint immer noch absolut darauf zu bestehen, dass es ohne Urteil nicht geht. Ich frage mich, warum eigentlich? Eigentlich müsste damit doch jetzt langsam mal Schluss sein.

Katarina :)
 
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