einen guten abend - wer weiß etwas über die 49 tage des bardho im buddhismus. das sind meines wissens die 49 tage nach dem tod eines lebewesens, in denen seine seele auf der suche nach einer neuen inkarnation ist. wer weiß genaueres. freue mich über eine sachkundige auskunft.
danke und angenehme träume heute nacht.
gruß gudyfellkugel
Wenn ich mich recht erinnere gibt es 6 Dasaeinszustände in der der Mensch, je nach seinem Karma, inkarnieren kann. Diese 6 Daseinszustände sind:
1. der Bereich der Götter
2. der Bereich der eifersüchtigen Götter
3. der Bereich der Menschen
4. der Bereich der Tiere
5. der Bereich der hungrigen Geister
6. der Bereich der Hölle
Für Buddha existierte zwar kein Gott im jüdisch-christlich-islamischen Sinne, aber es existierten allerlei Götter, Geister, Gespenster und Dämonen, die ebenso wie die Menschen, Tiere und Pflanzen der Wiedergeburt unterlagen. So konnte ein Mensch, der ein ethisch und moralisch vorbildliches Leben geführt hatte, nach dem Tod in den Bereich der Götter oder in den Bereich der eifersüchtigen Götter eingehen, dieses entspricht gewissermaßeen dem höchsten und dem zweithöchsten Seinszustand (Himmel) des Buddhismus. Dort verbleibt er eine Zeit, um irgendwann wieder als Mensch auf der Erde wiedergeboren zu werden. Erst wenn er das Samadhi erreicht hat, beendet er den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt und ist von jeglichem Leid befreit.
Als kostbarste Wiedergeburt gilt dabei die Geburt in den Bereich der Menschen, da nur vom Bereich der Menschen aus, eine endgültige Befreiung erlangt werden kann. Die Wiedergeburt in den menschlichen Daseinsbereich wird sogar noch höher bewertet als eine Geburt in den Bereich der Götter, da sich die Seelen im Bereich der Götter so wohlfühlen, dass sie gar nicht daran denken, sich weiter fortzuentwickeln.
Alle sechs Daseinsbereiche sind durch Karma, durch die Taten und Gedanken der vergangenen Leben, bedingt. In den drei niederen Daseinsbereichen (Tiere, hungrige Geister, Hölle) wird sehr viel Leid erfahren. Die Wesen in den drei unteren Daseinsbereichen sind wesentlich zahlreicher als in den drei höheren Daseinsbereichen. Die Wesen in den drei niederen Daseinsbereichen sind von Leid und Schmerz geplagt und haben im allgemeinen eine sehr negative Lebensqualität. Nächstenliebe und Mitgefühl sind nur äußerst spärlich ausgeprägt. Die hohe Anzahl der Wesen, die sich in den drei unteren Daseinsebenen aufhalten, deutet darauf hin, wie schwer es ist, sich von den negativen Tendenzen zu lösen. Da meist egoistische Tendenzen vorherrschen, werden diese Wesen in ein entsprechend qualvolles Leben hineingeboren und erfahren großes Leid.
Man kann aber sagen, dass sich die entsprechenden Daseinszustände der unteren Daseinsbereiche gewissermaßen im realem Leben wiederfinden. Zumindest wird dieses von buddhistisch-hinduistischer Seite so gesehen. Überträgt man die unteren drei Daseinszustände auf das reale Leben, so kann man durchaus Parallelen erkennen. Dieses heißt mit anderen Worten, gestalte ich mein Leben nicht nach ethischen und moralischen Regeln, so füge ich mir selber Schaden zu und erfahre dadurch persönliches Leid. In den drei höheren Daseinbereichen dagegen, gibt es mehr Raum für Glück und Zufriedenheit.
Götter bildeten für Buddha also keine wesentliche Grundlage seiner Lehre für die Menschen, die den Weg der Befreiung vom Leid anstrebten. Zwar kannte auch Buddha den von den Brahmanen als höchsten vedischen Gott angebeteten Brahma, der von den Hinduisten als Schöpfergott betrachtet wurde. Brahma wird von den Buddhisten zwar als ein besonders hoch entwickeltes göttliches Wesen, aber nicht als Weltschöpfer angesehen. Buddhas Lehre richtet sich in erster Linie an die Menschen, da sie sich nur aus eigener Kraft und Anstrengung von ihrem Leid befreien können.
In meiner Betrachtung ist zwar kein Bardo enthalten, außerdem halte ich die ganze Theorie von der Wiedergeburt (nach dem Tode) für Unsinn. Entscheidend ist die "Wiedergeburt" im jetzigen Leben.