buddhismus - 49 tage bardho

gudyfellkugel

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einen guten abend - wer weiß etwas über die 49 tage des bardho im buddhismus. das sind meines wissens die 49 tage nach dem tod eines lebewesens, in denen seine seele auf der suche nach einer neuen inkarnation ist. wer weiß genaueres. freue mich über eine sachkundige auskunft.
danke und angenehme träume heute nacht.
gruß gudyfellkugel
 
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hallo gudyfellkugel,

Auskunft gibt das Tibetische Buch vom Leben und Sterben http://de.wikipedia.org/wiki/Tibetisches_Totenbuch

Ich habe es nicht hier, sonst könnte ich nachschlagen. Da das Buch aber sehr umfangreich ist, würde ich ohnehin zu lange brauchen, um Dir da verläßlich Auskunft zu geben.
Am Besten also: selber mal in diese Buch hineinlesen.

Und das Internet weiß dies, zum Schnellkonsum:
http://www.google.de/search?hl=de&q=Bardo+49&btnG=Google-Suche&meta=

Viel Erfolg auf der Suche nach Informationen!!

lg,
Trixi Maus
 
einen guten abend - wer weiß etwas über die 49 tage des bardho im buddhismus. das sind meines wissens die 49 tage nach dem tod eines lebewesens, in denen seine seele auf der suche nach einer neuen inkarnation ist. wer weiß genaueres. freue mich über eine sachkundige auskunft.
danke und angenehme träume heute nacht.
gruß gudyfellkugel

Wenn ich mich recht erinnere gibt es 6 Dasaeinszustände in der der Mensch, je nach seinem Karma, inkarnieren kann. Diese 6 Daseinszustände sind:

1. der Bereich der Götter
2. der Bereich der eifersüchtigen Götter
3. der Bereich der Menschen
4. der Bereich der Tiere
5. der Bereich der hungrigen Geister
6. der Bereich der Hölle​

Für Buddha existierte zwar kein Gott im jüdisch-christlich-islamischen Sinne, aber es existierten allerlei Götter, Geister, Gespenster und Dämonen, die ebenso wie die Menschen, Tiere und Pflanzen der Wiedergeburt unterlagen. So konnte ein Mensch, der ein ethisch und moralisch vorbildliches Leben geführt hatte, nach dem Tod in den Bereich der Götter oder in den Bereich der eifersüchtigen Götter eingehen, dieses entspricht gewissermaßeen dem höchsten und dem zweithöchsten Seinszustand (Himmel) des Buddhismus. Dort verbleibt er eine Zeit, um irgendwann wieder als Mensch auf der Erde wiedergeboren zu werden. Erst wenn er das Samadhi erreicht hat, beendet er den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt und ist von jeglichem Leid befreit.

Als kostbarste Wiedergeburt gilt dabei die Geburt in den Bereich der Menschen, da nur vom Bereich der Menschen aus, eine endgültige Befreiung erlangt werden kann. Die Wiedergeburt in den menschlichen Daseinsbereich wird sogar noch höher bewertet als eine Geburt in den Bereich der Götter, da sich die Seelen im Bereich der Götter so wohlfühlen, dass sie gar nicht daran denken, sich weiter fortzuentwickeln.

Alle sechs Daseinsbereiche sind durch Karma, durch die Taten und Gedanken der vergangenen Leben, bedingt. In den drei niederen Daseinsbereichen (Tiere, hungrige Geister, Hölle) wird sehr viel Leid erfahren. Die Wesen in den drei unteren Daseinsbereichen sind wesentlich zahlreicher als in den drei höheren Daseinsbereichen. Die Wesen in den drei niederen Daseinsbereichen sind von Leid und Schmerz geplagt und haben im allgemeinen eine sehr negative Lebensqualität. Nächstenliebe und Mitgefühl sind nur äußerst spärlich ausgeprägt. Die hohe Anzahl der Wesen, die sich in den drei unteren Daseinsebenen aufhalten, deutet darauf hin, wie schwer es ist, sich von den negativen Tendenzen zu lösen. Da meist egoistische Tendenzen vorherrschen, werden diese Wesen in ein entsprechend qualvolles Leben hineingeboren und erfahren großes Leid.

Man kann aber sagen, dass sich die entsprechenden Daseinszustände der unteren Daseinsbereiche gewissermaßen im realem Leben wiederfinden. Zumindest wird dieses von buddhistisch-hinduistischer Seite so gesehen. Überträgt man die unteren drei Daseinszustände auf das reale Leben, so kann man durchaus Parallelen erkennen. Dieses heißt mit anderen Worten, gestalte ich mein Leben nicht nach ethischen und moralischen Regeln, so füge ich mir selber Schaden zu und erfahre dadurch persönliches Leid. In den drei höheren Daseinbereichen dagegen, gibt es mehr Raum für Glück und Zufriedenheit.

Götter bildeten für Buddha also keine wesentliche Grundlage seiner Lehre für die Menschen, die den Weg der Befreiung vom Leid anstrebten. Zwar kannte auch Buddha den von den Brahmanen als höchsten vedischen Gott angebeteten Brahma, der von den Hinduisten als Schöpfergott betrachtet wurde. Brahma wird von den Buddhisten zwar als ein besonders hoch entwickeltes göttliches Wesen, aber nicht als Weltschöpfer angesehen. Buddhas Lehre richtet sich in erster Linie an die Menschen, da sie sich nur aus eigener Kraft und Anstrengung von ihrem Leid befreien können.

In meiner Betrachtung ist zwar kein Bardo enthalten, außerdem halte ich die ganze Theorie von der Wiedergeburt (nach dem Tode) für Unsinn. Entscheidend ist die "Wiedergeburt" im jetzigen Leben.
 
ich empfinde es etwas anders als Du, opti: für mich ist die Geburt im jetzigen Leben das Entscheidende, das zu finden ist. Und der Aspekt "Wiedergeburt" ist und bleibt ein spiritueller Aspekt und ist daher auch nicht zu bewerten.

Wie man weiß, erlebt man, was man erleben will. Der Erfahrung im Leben, dem Erfahrenen und der Bildung entsprechend (Kulturkreis, Milieu, Lebensereignisse). Wenn man Wiedergeburt im Leben erleben will, dann ist das selbstverständlich möglich. Die Bardos kann man dann in sich selber beobachten, in der eigenen Bewältigung von Lebensprozessen. Das ist ja dann die Auswirkung des Glaubens an Reinkarnation und der Beschäftigung mit ihr, daß man den Prozeß des Lebens und Sterbens in sich selber beobachten kann. Der Sinn ist die Rückführung zur Natur, in's Strahlen des Lebendigen, im tibetischen Kulturkreis als "Rigpa" beschrieben. Das Strahlen in der offenen Weite. Man sieht es im Gesicht, beim Lächeln. Da oben zwischen dem 5. und dem 6. Chakra kommt es raus, honigkuchenpferdmäßig. :)

Ich finde auf jeden Fall den tibetischen Weg, soweit ich ihn nachvollzogen habe, sehr sehr schön. Er ist sehr einfach, er kommt ja auch aus dem Taoismus. Hier ist es schlicht die Beobachtung des Gegebenen, die das Sein im Sein eröffnet. Man nimmt wahr, ohne dumm zu sein und unkritisch. Eher wissenschaftlich, weniger glaubend als in anderen Religionen. Wach, um absolute Klarheit bemüht. Frei von Dogmen, sozusagen. Und bescheiden über das, was man herausgefunden hat. Vor allem drängt man es anderen nicht auf, ist höflich und zurückhaltend in der Öffentlichkeit. Das schätze ich sehr.


~fiel mir so ein~
 
Noch einen Nachsatz zum oben Gesagten. Genau so, wie Buddha es ablehnte, einen philosophischen Streit über die zeitliche und räumliche Endlichkeit bzw. Unendlichkeit des Universums zu führen, weigerte er sich, Aussagen über die Existenz bzw. Nichtexistenz der Seele zu formulieren. Ihm kam es im wesentlichen auf die Befreiung des Leids im jetzigen Leben an. Das war alles, was für Buddha zählte. Warum sollte er sich also Gedanken über die Existenz einer Seele (eines Bardo) machen?
 
Noch einen Nachsatz zum oben Gesagten. Genau so, wie Buddha es ablehnte, einen philosophischen Streit über die zeitliche und räumliche Endlichkeit bzw. Unendlichkeit des Universums zu führen, weigerte er sich, Aussagen über die Existenz bzw. Nichtexistenz der Seele zu formulieren. Ihm kam es im wesentlichen auf die Befreiung des Leids im jetzigen Leben an. Das war alles, was für Buddha zählte. Warum sollte er sich also Gedanken über die Existenz einer Seele (eines Bardo) machen?
Ja, genau. Das macht aus Sicht des Buddha oder des Boddhisattwa nur Sinn in dem Zusammenhang, daß eine Lehre zu vermitteln ist. Alle Lehre kann aber immer nur in das Eine führen.

Das ist ja auch der Grund, weshalb es keinen Sinn macht, eine Lehre zu bevorzugen. Oder gar die Einstellung zu vertreten, daß Entwicklung monokausal verlaufe: "Wenn Du nicht dies tust, geschieht auch nicht Jenes."

Es gilt vielleicht auf einer Ebene, von der aus wir zwar nicht kommen, aber die wir erreichen wollen könnten, letztlich von Lehre wieder frei und zum ganzen, heilen Menschen zu werden.

Liebe Grüße,
Trixi Maus

P.s.: da jede Entwicklung ja aber in Prozeßschritte eingeteilt werden kann, erfand der Mensch Systeme. Und natürlich ist auch nur die Theorie der Bardos ein System, welches Menschen Verständnis vermitteln soll. Es muß eben aber sein, daß man die Theorie wenigstens einen vorübergehenden Moment als wahr annimmt, um ihre Wirkung zu erfahren. Alle Theorien führen zwar in das Eine, aber jeder Weg fühlt sich etwas anders an. Ich finde es sehr viel schöner, viele kulturelle Überlieferungen über das menschliche Sein zu kennen, als mich in eine zu verbeißen.

Es ist natürlich unangenehm als wahr anzunehmen, daß eine Beschäftigung mit dem Tod in's vollständige Hier und Jetzt führen kann, denn aus dieser Annahme heraus lassen sich Gedanken entwickeln, die man üblicherweise in unserem Kulturkreis nicht denkt. Oder nur, wenn man krank oder suizidgefährdet ist, dann kommt man darauf zurück. So wie in jeder Lehre kann man immer nur die polare Betrachtung darstellen (Leben und Tod) und sie verfeinern (die 6 bardos und "bardo thodol", welches das Buch selber darstellt). Das trinitäre Verstehen, also das Wegfallen der polaren Empfindungen über das Sein und das Aufgehen in demselben, muß dann schon jeder selber leisten. Und das sortiert sich auch nie zu Ende, das geht lebenslang. Es ist schließlich ein evolutiver Prozeß, sich selbst zu finden.

:tomate: <--- für opti, weil ich Dich so lange nicht gesehen habe. Oder gelesen. :)
 
In Tibet ist es Tradition, dem Verstorbenen aus dem "Bardo Thötröl" (Tibetanisches Totenbuch) vorzulesen, um ihn sicher durch den 49 Tage dauernden Zwischenzustand bis zur nächsten Inkarnation zu begleiten und seine Wiedergeburt positiv zu beeinflussen. Sozusagen eine Sterbebegleitung, die gegenüber unserer westlichen noch eins draufsetzt, da sie über den Tod bis ins nächste Leben hineinreicht.

Wenn du etwas über die 49 Tage wissen willst, dann besorg dir das Tibetanische Totenbuch, da steht es drin.
 
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