Brennnesseltee

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Könnt ihr mir schreiben, wieviel Brennnesseltee man am Tag trinken sollte, um eine "Entgiftungs-Frühjahrskur" zu machen ? Und was soll man in dieser Zeit essen bzw. nicht essen ?

Hallo Rote Hexe",
ich zitiere mal ausnahmsweise, weil der Text so schön ist:

"Tatsächlich ist dieses "Unkraut" bei Gelenks- und vielen anderen Leiden zu empfehlen, wenn ihnen ein träger Stoffwechsel, Verschlackung der Gewebe oder Ausscheidungsschwäche der Nieren zugrundeliegen. In diesem Falle, oder wenn der Patient früher schon nierenkrank gewesen ist, sollte man an eine Brennesselkur denken. Dies gilt besonders bei Gelenkleiden, rheumatisch-gichtischen Erkrankungen (harnsaure Diathese), Hautausschlägen wie Ekzem, Akne (Blutreinigung!), Nesselsucht und anderen Allergien, einschließlich Heuschnupfen.

Brennesselkuren sind außerdem immer wertvoll bei Eisenmangel-Blutarmut, bei Infektanfälligkeit sowie bei Durchblutungsstörungen der Hirn-, Herzkranz- und Beingefäße, Raucherbein, ferner bei Prostataleiden und bei Haarverlust.

Die Kardinalwirkung der Brennessel
Die Brennessel dient als Blutreinigungs- und Blutbildungsmittel, das auch die Durchblutung günstig beeinflussen kann. Als Träger von Eisen-Eiweißverbindungen regt diese Pflanze die Bildung von Blutfärbstoff (Hämoglobin) und von roten Blutkörperchen an[9]. Mehr Sauerstoff gelangt dadurch an die Körperzellen, was die "innere Atmung" verbessert. Stoffwechselschlacken werden vermehrt verbrannt und durch die gleichzeitige Nierenanregung besser ausgeschieden. Eine systematisch durchgeführte Brennesselkur empfiehlt sich:

1. als Vorbeugungsmaßnahme in Form einer Frühjahrs- oder Herbstkur sowie zur Einleitung einer Heilkräuterbehandlung oder einer Fastenkur,
2. als Heilkur bei den oben angeführten Störungen (als alleinige Therapie oder als Begleittherapie im Rahmen anderer ärztlich verordneter Heilmaßnahmen),
3. als ergänzendes Kardinalmittel bei Störungen, die auf die bisher angewendeten Heilkräuter nicht befriedigend ansprechen und als Unterstützung die speziellen Kardinalwirkungen der Brennessel benötigen.

Hauptwirkung
Kardinal-Blutreinigungs- und Blutbildungsmittel. Durchblutungsverbessernd. Bei Eisenmangel, unzureichender Harnausscheidung, Verschlackung, Infektanfälligkeit, gichtisch-rheumatischen Erkrankungen, Prostataleiden, Ekzemen, Allergien und Haarwuchsstörungen.

Sammeln:
Die Wirkung der frischen Pflanzen ist besser. An sauberen Plätzen in freier Natur oder im eigenen Garten kann man leicht Brennesselblätter sammeln. Handschuhe anziehen! Besonders gut sind frische junge Triebe. Mangels Frischpflanzen kann man auch Trockenbrennesseln aus Kräuterhandlungen beziehen. Die Kuren lassen sich das ganze Jahr hindurch durchführen.

Es gibt mehrere Anwendungsformen:
a) Brennessel-Teekur Frische Blätter und Stengel und/oder Wurzeln vor Verwen-dung klein aufschneiden. 2 EL (Eßlöffel) auf 1 1 (Liter) Wasser zur Sekunden-überbrühung (S. 26). Oder.-4TL (Teelöffel) Trockenblätter auf 1 1 Wasser zur Mi-nutenüberbrühung. Anwendung Die 1. Tasse ist morgens nüchtern kleinschluck-weise zu trinken, der Rest über den Tag verteilt. Sei gutem Zustand sind 1 1, an-sonsten l'/2 2 1 zu trinken. Durchschnittliche Kurdauer: 1-2 Monate. Gegen länge-re Anwendung bestehen keine Bedenken.Sei empfindlichem Magen mischt man das Kraut mit der gleichen Menge Kamille oder Anserine. Bei sehr nervösen Personen nimmt man Johanniskraut- oder Melissentee mit Brennesseln. Äußere Anwendung siehe Haarkuren! Bei Heuschnupfen ist der Brennesseltee (mit 1 TL Schwedenbitter oder"Bitterelixier-individual" pro Tasse kombiniert) als Frühlingskur zu nehmen. Anstelle der Teekur ist ebenfalls günstig:

b) Brennessel-Kaltansatz-Kur :Die Tagesration von 1 Handvoll frischer Blätter wird klein geschnitten, Mit '/2 Liter lauwarmem Wasser übergossen, zugedeckt, über Nacht stehengelassen, morgens abgeseiht und '/4 Liter nüchtern, der Rest tagsüber oder vor dem Mittagessen anstelle einer Suppe kleinschluckweise getrunken. Der Geschmack ist neutral, es schmeckt sozusagen "grün" (Chlorophyll!). Außerdem empfiehlt sich die Brennessel als:

c) Salatbeigabe (siehe Wildgemüse-Rohsalatkuren). Wertvoll ist oft auch der:

d) Anämie-Tee (Teemischung 4)
Brennessel 50g Kardinalmittel zur Anregung der Blutbildung
Schafgarbe 30g Kardinal-Venenmittel, Blutbildung anregend
Wermut 20g Kardinal-Verdauungsmittel, für verdauungsschwache, blutarme Personen.

Zubereitung: Gut gemischt, 1 gehäufterTL / l/4 l, Minutenüberbrühung.
Anwendung Bei Blutarmut, Eisenmangelsymptomen und Verdauungsschwäche. 2-3 x 1 Tasse über 5-6 Wochen, als Unterstützung der ärztlichen Therapie. Auch zur Nachbehandlung nach Entschlackungskuren bei appetitschwachen, blassen Personen sehr günstig.

Anmerkung
Jungen Gänsen, die schlecht gedeihen, füttert man mit bestem Erfolg Brennessel zu. Früher frisierten Pferdehändler alte klapprige Gäule auf jung, indem sie ihnen auf einige Wochen täglich 2 Handvoll frisch gemahlene Brennesselsamen in den Hafer beimengten. Danach gingen die alten Klepper wie junge ins Geschirr. Ein bekannter Kräuterfachmann hat einen entsprechenden Selbstversuch gemacht, weil er die Wirkung auf den Menschen erproben wollte. Er war tief beeindruckt und meinte, hier müßten auch beachtliche hormonelle Kräfte im Spiel sein".
(Zitat aus: E.Rauch, P.Kruletz: "Heilkräuterkuren - aus dem Schatz der Naturmedizin", 2.Auflage, ISBN 3-7760-1126-2, Haug-Verlag Heidelberg)

Neuerdings gibt es in D einen Immunmodulator und Bestandteil der Brennnessel als Arzneimittel zu kaufen: "Cox alpha" zur Anwendung bei Arthrose.

Schönen Gruß
Otto
:schaf:
 
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was soll man in dieser Zeit essen bzw. nicht essen ?

... ein paar Tage fasten oder vegane Ernährung?

Zur Frühjahrskur könnte man noch anmerken, daß dieser Begriff aus Zeiten stammt, als es keine Kühlschränke gab und die Leute sich nach monatelanger Grütze-Ernährung auf das erste frische Grün freuten. Heute ist diese Kur natürlich auch noch sehr nützlich. Wir können sie aber im Gegensatz zu unseren Vorfahren das ganze Jahr machen. Außerdem haben wir ständig frisches Obst und Gemüse zur Verfügung.

Außerdem sind noch einige andere Frühjahrskuren bekannt, z.B. die nach Kräuterpfarrer Künzle mit einer Abkochung aus frischen Baum- und Sträuchertrieben. Auch Löwenzahn ist dafür bekannt. Man kann auch einfach eine Löwenzahnwurzel täglich kauen, und, wenn man genug gekaut hat, wieder ausspucken. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, kleingeschnittene LÖwenzahnwurzeln oder junge Blätter an den Salat (Gurken-, Tomaten-, Kartoffelsalat u.ä.) zu geben. Die Bitterstoffe des Löwenzahns regen zugleich die Galleproduktion und damit die Leber und die Entgiftung an.

Viel Erfolg!
Otto
:schaf:
 
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