Borderline Persönlichkeitsstörung

Ich will gar nicht andere heilen. Soll sich doch jeder selbst heilen. Momentan bin ich total auf dem Ego-Trip - und fühl mich gut dabei!
Auf Spiritualität möchte ich allerdings nicht verzichten.
 
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Hallo
Ja bin auch der MEinung. Ich finds ausgesprochen schön, wenn ein Psychotherapeut (hab mir deine Seite angesehen) solche Ansichten hat.
Ich sehs auch so ja.
Astrologisch kann man diese Anlagen auch ganz gut erkennen - das meinte ich mit individuell. Ich denke, es ist wichtig, zu wissen wer man ist, wie man ist - sich gut zu kennen, dann werden auch die WEge sichtbarer und klarer, was wichtig ist zu lernen um am besten damit umgehen zu können.

Delfine
 
Ich will gar nicht andere heilen. Soll sich doch jeder selbst heilen. Momentan bin ich total auf dem Ego-Trip - und fühl mich gut dabei!
Auf Spiritualität möchte ich allerdings nicht verzichten.

Wie kommst jetzt drauf? mir fehlt da grad der Zusammenhang.

aber ist ja auch ok - man muss ja auch nicht andere heilen. Es reicht ja auch, wenn man mit sich zufrieden ist. und sich um sich selbst kümmert, wenn man das möchte.
 
Wie kommst jetzt drauf? mir fehlt da grad der Zusammenhang.

aber ist ja auch ok - man muss ja auch nicht andere heilen. Es reicht ja auch, wenn man mit sich zufrieden ist. und sich um sich selbst kümmert, wenn man das möchte.

Gawyrd sprach von einem Zusammenhang zwischen Borderline und Heilen - da verzichte ich lieber aufs Heilen, wenn ich nur nicht diesen Stempel bekomme!
 
Was bei "Borderline" AUCH wichtig ist : es bringt auch ganz spezielle Fähigkeiten mit sich. Spiritualität und Heilen sind ohne starke "Borderline-Aspekte" kaum möglich.

Genaugenommen geht es bei Borderline ja um die vor-sprachliche und vor-verstandesmäßige Zeit des Säuglings und Kleinkindes : um die Entwicklung des Ich-Bewusstseins und das Lernen der Ich-Du-Grenze - und um die Ambivalenz von Sehnsucht nach liebevoll-verschmelzender Nähe und Wut (oder Hass) und Rückzug.

Für Spiritualität und Heilen ist es hilfreich, wenn die Ich-Grenzen nicht zu sehr verfestigt sind - vorausgesetzt, man hat die Nachteile in den Griff bekommen (Vereinnahmung des anderen bzw. Nichterkennen des anderen als eigenständigen Menschen und Kippen zwischen Gefühlsextremen). Dazu gehört auch das Ausbalancieren der Gefühls-Ambivalenzen unter Beibehaltung der enormen nicht-domestizierten Gefühlskräfte.

Gawyrd

sorry, Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung.Daher in der Kindheit ist die gesunde Persönlichkeitsentwicklung schiefgegangen. Was dann zu einer Anzahl sehr beeinträchtigender und leidvoller Symptome führt die sozusagen als Kompensation funktionieren- oder genauer gesagt eben NICHT funktionieren . Zum Beispiel massive Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen, emotionale Instabilität, Affektprobleme etc usw.
Das ist etwas das man zum Heilen definitiv NICHT brauchen kann. Überhaupt nicht.

Und ich sehe bei der Beschäftigung mit Spiritualität für Borderliner gewisse Gefahren weil viele zu starker emotionaler Abhägigkeit von scheinbar stabilisierenden Dingen neigen.

Der normale Borderliner hat schon Probleme adäquat für sich selbst zu sorgen , da ist es ja wohl schwierig sich noch um Andere zu kümmern, oder?

Du scheinst von der Sache wenig Ahnung zu haben, oder? Ich bin betroffen ich weiß wovon ich schreibe.
 
ach so verstehe. Na ja - du musst dir den Stempel ja nicht aufdrücken lassen, wenn du nicht willst. Ich denke, man muss da unterscheiden zwischen psychologischen Diagnosen .... und naja... psychischen Persönlichkeitsmerkmalen die man nun mal hat. Ich denke, es geht dabei nicht um eine WErtung, oder um ein Abstempeln schon gar nicht um eine Bewertung. Es ist nicht gut oder schlecht ... es gibt Menschen die sind so und andere die sind so... es gibt verschiedene Berufe -- die auch wertfrei sind. Die WErtung nehmen die MEnschen vor.

Jetztendlich denke ich braucht man - in dem Sinne des Stempels - keine Diagnose... aber es wäre sicher hilfreich, für sich selbst Wege zur Lösung Heilung zu finden. Und oft ist es so... so hab ich das nämlich verstanden oder besser gesagt so habe ich es erlebt, dass die Heilung sprich der konstruktive Umgang mit den eigenen Problemen oft (nicht immer) auch darin bestehen kann dass man sich um die Probleme anderer kümmert - sprich als Heiler tätig ist. -Zugleich ist es aber sicher auch wichtig auf sich selbst zu sehen - dass es einem besser geht.
 
Hier mal was handfestes zu Thema aus



Klassifizierung nach DSM-IV

Im DSM-IV, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter bzw. in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.

Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

1. Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
4. Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essstörungen“). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
7. Chronische Gefühle von Leere.
8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
 
Du scheinst von der Sache wenig Ahnung zu haben, oder?
Lieber Garfield,

Ein bisserl schon. :)

Abgesehen davon, dass Borderline in sich eine SEHR breite Palette von Möglichkeiten und Formen hat, finden die Verletzungen, die dazuführen (wie bereits gesagt) in der Zeit vor dem Spracherwerb und vor der Bildung des Verstandes statt. Deswegen kann man da theoretisch (durch Lesen etc.) nicht viel tun - da geschieht Heilung in Begegnung.

Und die möglichen Qualitäten eines (bewältigten !) Borderliner-Syndroms sind gewaltig. Die tiefen Wunden können zB. auch zum Kanal werden - sowohl in sich selbst hinabzusteigen als auch zum Fließen von Heilkräften.

Und : (bewältigte !) BorderlinerInnen sind zB. oft großartige LiebhaberInnen. Durch ihre Fähigkeit zur Einfühlung und Verschmelzung und ihre Unbekümmertheit gegenüber gesellschaftlichen und sozialen Regeln und Tabus können Liebesbeziehungen mit ihnen den normalen Rahmen weit sprengen.

Nona - natürlich ist Borderline (in "voller Blüte") krass und eine Hölle. Wird das besser, wenn man es 500mal betont - und die positiven Aspekte (wenn man's halbwegs auskuriert hat) verschweigt ?

Borderline ist ein Weg, auf den das Zeichen "Krise und Chance" so gut passt wie auf wenig andere Zustände.

Liebe Grüße,

Gawyrd
 
Hallo Garfield,

hm, ja das ist die Klassifizierung nach DSM-IV für die Psychologen und Psychotherapeuten
- und was gibt es deiner Meinung nach für Lösungsmöglichkeiten, wenn man diese Probleme hat? Was kann man dann tun? Aus der Sicht eines Betroffenen? Welche Möglichkeiten gibt es, dann damit umzugehen?
 
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Garwyd, Du mystifizierst das schon ziemlich..

Die "besste" Borderliner mit denen ich so kommuniziert habe sind welche die einigermassen Symptomfrei sind so lange ihre äusseren Lebensumstände nicht zu belastend werden.
 
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