Bitten um finanzielle Unterstützung

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Damura

Guest
Ich möchte diesen Thread hier eröffnen, um den Usern hier Gelegenheit zu geben (und auch mir selbst) über ihren Unmut zu sprechen.

Ich habe eine Vorstellung vom Zusammenleben, dass eben auch beinhaltet, dass ein jeder Unterstützung von seinen Mitmenschen erwarten darf/bekommt. Ich selbst handele danach, wenn ich kann ....


Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand nicht so denkt wie ich, was ich aber nicht verstehen kann ist, warum Menschen, die kein Problem damit haben um Hilfe zu fragen, automatisch zu Freiwild werden, die man a) mit ungefragten Ratschlägen überschütten darf (was ich einfach eine Frechheit finde) und b) denen man dann sofort einen gewissen Lebensstandard abspricht, ihnen die Lebensfähigkeit abspricht, meint dass sie ihre Ehre verlieren und das man sie ungestraft diffamieren darf.

Es heißt also, wenn ich öffentlich zugebe, dass ich finanzielle Schwierigkeiten habe und um Hilfe bitte, dass ich damit sofort sämtliche Rechte auf ein menschenwürdiges Leben verliere - auf jegliche "Luxus" - ... ?

Das passiert landesweit mit den sozialschwachen - Sozialhilfeempfängern - Arbeitslosen - Kranken - Alten ... eben alle die die aus dem Arbeitsleben rausfallen - sie haben stillschweigend ihre Not zu ertragen.
 
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Damura schrieb:
Ich habe eine Vorstellung vom Zusammenleben, dass eben auch beinhaltet, dass ein jeder Unterstützung von seinen Mitmenschen erwarten darf/bekommt. Ich selbst handele danach, wenn ich kann ....
Schon da lebe ich eine völlig andere Praxis und ich glaube, dass gerade diese meine Lebenseinstellung mir ungeheuer viele Geschenke im Leben beschert hat.
Ich erwarte nicht, ich wünsche mir. Wenn ich etwas wünsche, rechne ich auch damit, dass mir ein Wunsch verwehrt werden kann. Aus dieser erwartungslosen Haltung kommen mir mehr Geschenke entgegen als ich brauchen kann und so habe ich immer was zum weitergeben. Immer dann, wenn ich Schwierigkeiten mit Geben und Nehmen habe, bin ich aus diesem Gleichgewicht gefallen, dann suche ich schnellstens wieder nach diesem Gefühl der Ausgewogenheit.
Ich werde demnach niemals betteln, sondern eher bitten und dann auch sicher nicht indem ich den der nicht gibt von vorherein Herzenskälte unterstelle. Wenn ich bitte, dann kann ich dem den ich bitte auch zugestehen eine Meinung über die subjektive Notwendigkeit meiner Bitte nachzudenken und dann zu entscheiden. Wenn mir dann jemand sagt:"Hör mal solange Du Dir dies und das leisten kannst, bin ich der Auffassung dass Betteln unnötig ist" dann habe ich Grund über mein sonstiges Ausgabeverhalten nachzudenken.
Die Ehrlichkeit beginnt bei mir selbst. Obwohl ich zugebe sie nicht perfekt zu beherrschen.
Alles Liebe
Elke
 
Hallo Damura,

in was für einer Welt lebst du?
Sorry, aber schau dich mal um! Die Leute helfen nicht mal bei Unfällen, sondern schauen lieber zu wie die Verunglückten sterben...

Und du erwartest, dass sie das Geld, das ihnen noch bleibt, nachdem alle kräftig zugelangt haben (Staat, Dienstleister, etc.) einfach so wildfremden geben...

Ich kann mich zum Glück zu den Menschen zählen, die nicht jeden Pfennig 3 mal umdrehen müssen, aber auch ich seh nicht ein, warum ich zusätzlich zu dem Geld, das mir der Staat für die Ausländer, Arbeitslosen und und und aus der Tasche zieht, noch was hergeben soll...

Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand nicht so denkt wie ich, was ich aber nicht verstehen kann ist, warum Menschen, die kein Problem damit haben um Hilfe zu fragen, automatisch zu Freiwild werden, die man a) mit ungefragten Ratschlägen überschütten darf (was ich einfach eine Frechheit finde) und b) denen man dann sofort einen gewissen Lebensstandard abspricht, ihnen die Lebensfähigkeit abspricht, meint dass sie ihre Ehre verlieren und das man sie ungestraft diffamieren darf.

Weil es einfach ziemlich assozial und frech ist, her zu kommen und zu sagen, he ich brauch Geld, du hast welches, gib mir was ab - ich will nicht auf meine Kippen und den Alk und Markenklamotten verzichten nur weil ich in die Unterschicht abgerutscht bin...

Du erwartest doch nicht wirklich, dass die Leute aus der Oberschicht solche Leute um sich haben wollen...

Natürlich müssen sie ihren Lebensstandart herunterschrauben, so ist das nun mal in der Welt, in der wir leben und die die Menschen ja selbst so gemacht haben...

Schau dir doch mal die Wahlergebnisse an... Die Leute schimpfen immer auf diese Politiker aber wenn es ums Wählen geht, dann wählen sie wieder diese... Da kann ich nur sagen ganz selber schuld!

Warum sollte jemand ohne Job, der uns auf der Tasche liegt "Luxus" verdient haben?

Sorry, ich weiß echt nicht zu welcher Schicht du gehörst, aber deine Einstellung scheint mir wirklich merkwürdig...

Klar wär es schön, wenn wir Menschen uns noch füreinander verantwortlich fühlen würden, aber leider lässt unsere Umwelt das schon lange nicht mehr zu, zumindest nicht, wenn man in dieser Gesellschaft lebt...

lg

Schattenfrau
 
ElkeB schrieb:
Schon da lebe ich eine völlig andere Praxis und ich glaube, dass gerade diese meine Lebenseinstellung mir ungeheuer viele Geschenke im Leben beschert hat.
Ich erwarte nicht, ich wünsche mir. Wenn ich etwas wünsche, rechne ich auch damit, dass mir ein Wunsch verwehrt werden kann. Aus dieser erwartungslosen Haltung kommen mir mehr Geschenke entgegen als ich brauchen kann und so habe ich immer was zum weitergeben. Immer dann, wenn ich Schwierigkeiten mit Geben und Nehmen habe, bin ich aus diesem Gleichgewicht gefallen, dann suche ich schnellstens wieder nach diesem Gefühl der Ausgewogenheit.
Ich werde demnach niemals betteln, sondern eher bitten und dann auch sicher nicht indem ich den der nicht gibt von vorherein Herzenskälte unterstelle. Wenn ich bitte, dann kann ich dem den ich bitte auch zugestehen eine Meinung über die subjektive Notwendigkeit meiner Bitte nachzudenken und dann zu entscheiden. Wenn mir dann jemand sagt:"Hör mal solange Du Dir dies und das leisten kannst, bin ich der Auffassung dass Betteln unnötig ist" dann habe ich Grund über mein sonstiges Ausgabeverhalten nachzudenken.
Die Ehrlichkeit beginnt bei mir selbst. Obwohl ich zugebe sie nicht perfekt zu beherrschen.
Alles Liebe
Elke


Ja Elke. Das ist ein guter Weg, finde ich und ich interpretiere ihn für mich als "Gott"vertrauen. Also immer das zu haben, was man gerade braucht und das es immer einen Weg auch zu uns finden wird, ohne das wir selbst uns darum kümmern müssen.

Was in Deinem Post nicht so wirklich rüberkommt ist der Unterschied zwischen "Betteln" und "Bitten" ...

Ist eine schriftliche Bitte um Hilfe, wie ich sie hier gestellt habe, für Dich gleichbedeutend mit einer Forderung ?

Und wenn jemand schon im Eingangspost impliziert, dass jeder, der "nein" sagt, herzlos ist und Du Dich darüber ärgerst - ist dass dann nicht DEIN Problem. Heißt es nicht - nach dem Resonanzprinzip - dass Du selbst genau das von Dir denkst ? Das es herzlos ist auch mal "nein" zu sagen.

Rechtfertigt das dann, diesen Menschen lächerlich zu machen ? Ihn zu beschimpfen und seine Lebensweise zu verachten ?

Meine Praxis in solchen Fällen ist es, mich dann in mich selbst zurückzuziehen und mich zu fragen, was ich da für einen Glaubensatz mit mir rumschleppe ;)

Gerade für Frauen ist es mE schwierig, dieses "Nein" ... ich habe auch lange Jahre gebraucht es zu verstehen, es zu tun und mich dann auch noch wohl dabei zu fühlen. Vielleicht kann ich heute deshalb so gut um etwas bitten, weil ich eben selbst "nein" sagen kann und somit auch mit einem mir gegebenen "nein" gut umgehen kann.

Ich habe die Bitte hier geäußert mit dem Hintergrund herauszufinden, wo mein Weg ist. Ich fordere nichts, ich erwarte auch nichts. Mir geht es rein um die Erfahrung. Wenn ich das Geld hier nicht zusammenbekomme, dann werde ich einen anderen Weg finden. Das ist keine Frage - ich bin ein Mensch, der Lösungen findet. Ich schaffe keine Probleme ;) ...
 
Schattenfrau schrieb:
Klar wär es schön, wenn wir Menschen uns noch füreinander verantwortlich fühlen würden, aber leider lässt unsere Umwelt das schon lange nicht mehr zu, zumindest nicht, wenn man in dieser Gesellschaft lebt...

Aha. Die Umwelt ist also schuld wenn wir Leid ignorieren?
 
Damura .
Kann es sein das du das Geld für Dich brauchst.
--Erlichkeit währt am längsten!!!---
 
Grüss Dich Schattenfrau,
Schattenfrau schrieb:
in was für einer Welt lebst du?
Sorry, aber schau dich mal um! Die Leute helfen nicht mal bei Unfällen, sondern schauen lieber zu wie die Verunglückten sterben...
Das hat auch einen guten Grund. Besser wäre es man verzieht sich, damit man denen Platz macht, die das können.
Schattenfrau schrieb:
Ich kann mich zum Glück zu den Menschen zählen, die nicht jeden Pfennig 3 mal umdrehen müssen, aber auch ich seh nicht ein, warum ich zusätzlich zu dem Geld, das mir der Staat für die Ausländer, Arbeitslosen und und und aus der Tasche zieht, noch was hergeben soll...
Nur so ist gewährleistet, das das Geld dorthin kommt, die es brauchen.
Schattenfrau schrieb:
Du erwartest doch nicht wirklich, dass die Leute aus der Oberschicht solche Leute um sich haben wollen...
So wird die Klufft zwischen Arm und Reich immer grösser. Deswegen steh ich jedes Jahr vor der Wiener Oper. Und irgendwann wird es der armen Masse zuviel.
Schattenfrau schrieb:
Schau dir doch mal die Wahlergebnisse an... Die Leute schimpfen immer auf diese Politiker aber wenn es ums Wählen geht, dann wählen sie wieder diese... Da kann ich nur sagen ganz selber schuld!
Da haste recht.
Schattenfrau schrieb:
Sorry, ich weiß echt nicht zu welcher Schicht du gehörst, aber deine Einstellung scheint mir wirklich merkwürdig...
Offenbar sind die ärmeren Schichten eher bereit zu geben, als jene, die sich's locker leisten können.
Schattenfrau schrieb:
Klar wär es schön, wenn wir Menschen uns noch füreinander verantwortlich fühlen würden, aber leider lässt unsere Umwelt das schon lange nicht mehr zu, zumindest nicht, wenn man in dieser Gesellschaft lebt...
Solande es dieses "selbst schuld"-Denken gibt, wird sie sicher nicht besser.

liebe grüsse
 
Schattenfrau schrieb:
Ich kann mich zum Glück zu den Menschen zählen, die nicht jeden Pfennig 3 mal umdrehen müssen
Ja, das kannst du liebe Schattenfrau. Und ich finde auch, dass Hilfe immer bedeutet, bei sich selbst anzufangen...sich selbst zu helfen, damit man dann anderen helfen kann. Deine Einstellung ist die, einer Privilegierten. :rolleyes: (allerdings denken "Gottseidank" nicht alle so... :daisy: )

Andere Menschen tun sich da schwerer.
Ich bin der Meinung, (und ich weiss, dass das hart klingt;)) ein paar Monate Armut, ein paar Wochen Gefängnis und ein Jahr Aufenthalt in einem Armenviertel, irgendwo auf der Welt würde vielen Menschen im Westen sehr gut tun. Sie würden viel über Zusammenhalt, Arbeit, Fleiss und etwas über das Lächeln erlernen, das Lächeln, welches man eigentlch in unseren Breiten fast gar nicht mehr sieht. Ich gehe durch Supermärkte, alle Wagerln vollgestopft mit Unfug und lauter frustige Gesichter :3puke:

Das solls sein?
:rolleyes:

nene...a bisserl Menschlichkeit hat noch niemanden geschadet...;)

Alles Liebe:)

Caya
 
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Mein lieber Schwan - da schau ich aber.
Meinen Vorschreiberinnen habe ich eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen.

Vor allen Dingen wie Du das wieder hier rüber bringst Damura.

Plötzlich geht es nicht mehr um ein Patenkind sondern um den Luxus sozial schwacher?

Wüßte nicht was Dir passiert ist. Ne hohe Nebenkostenabrechnung das ist alles. Damit kämpft Du aber nicht alleine rum in dieser Welt.

Wer Luxus haben will soll gefälligst selbst was für tun.

Meine Tochter und ich wir leben auch von Hartz IV, also dem Existenzminum, und ich bin anderes gewohnt, das darfst Du mir glauben.
Das Mädchen kann aufs Gymnasium gehen, wir haben eine schöne Wohnung, sind gut gekleidet, haben Internet, Radio, FS, zu essen, und wenn wir gut einteilen, bleibt sogar noch was übrig. Gelingt uns allerdings selten.
Was nun jedoch nicht bedeutet, daß ich Hartz IV als soziale Gerechtigkeit ansehe, aber das ist ein anderes Thema.

Will damit nur ausdrücken, daß man damit leben kann. Selbst ein Patenkind wäre noch drin.

Dein Weg wäre meines Erachtens der, zu lernen damit auszukommen was Du hast. Einteilung

Empfehle Dir ein Buch *Spare Dich reich* weiß nimmer von wem.
Da kann man lernen mit seinem Geld umzugehen und doch nicht großartig zu verzichten.

Gruß Aroha
 
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