Bibel und Astrologie

Erzähl mal, warum das schlicht falsch ist? Jetzt astrologisch gesehen.

Wozu sieht sich ein astrologisch Interessierter ein Geburtsbild an, wenn es da nicht eine Festlegung, einen Rahmen zu erkennen gibt, der sozusagen Lebensauftrag des Geborenen ist? Angenommen, wir wären tatsächlich absolut frei in der Gestaltung unseres Lebens nach dem Motto "Alles ist möglich", wieso klappt das nicht so richtig?

Um leben zu können, denke ich, müssen die unendlichen Möglichkeiten beschränkt werden und man kann diese Beschränkungen erkennen mittels Hilfsmitteln wie der Astrologie. Und man ist frei seine Anlagen auszugestalten wie man will, aber wenn man sich zu weit (aus welchen Gründen auch immer) von seinem Wesen, seiner Grundstruktur entfernt, dann wird man leiden.

Wie siehst Du das?
Du wolltest zwar keine Antwort, aber ich sag's trotzdem :)

Erstmal hab ich mich über Deine erweiternden Anmerkungen gefreut, was die Beziehung zu Religionen im Allgemeinen und im Besonderen angeht ... und was die Teilnahme an gleichschaltenden Gruppen- und Massenevents anlangt, bin ich ganz bei Dir.

So. Wozu sieht sich jemand ein Radix an? Jemand ... das weiß ich nicht. Warum ich es tue: Ich meine, es gibt vor allem Aufschluss über Potenziale, über Ressourcen. Ich meine außerdem, dass es im Horoskop überhaupt keine Festlegungen gibt. Dass es so etwas wie einen "Lebensauftrag" gibt, halte ich ebenso für einen Glaubenssatz wie meine Überzeugung, dass es keinen gibt.

Zu den unendlichen Möglichkeiten: Das ist das Schöne am Unendlichen, dass es auch innerhalb gegebener Muster unendlich viele Möglichkeiten gibt, diese Muster zu realisieren. Zwischen Null und Eins gibt es genauso viel Unendlich wie zwischen Null und Unendlich :)

Die Idee einer unbeschränkten Freiheit halte ich für ... ich sag's mal vorsichtig: wenig durchdacht. Es fallen einem ja schnell recht viele Einschränkungen ein, denen Freiheit unterliegt. Wobei das eh nur eine Rolle spielt, wenn ich den Fokus auf die Beschränkungen lege und "frei von ...." sein möchte. Wenn ich mich "frei für ..." definiere, fokussiere ich meine Potenziale und bemühe mich um optimale Verwirklichungs-Spielräume.

Auch solche Verwirklichung gelingt mal besser, mal schlechter, aus vielerlei Gründen. Darunter kann ich leiden, der eine mehr, der andere weniger, oder mal mehr, mal weniger ... und auch da halte ich Astrologie für nützlich – als eine zusätzliche, informative Quelle über Kontexte und Muster, die mein Leben begleiten, in denen ich mich bewege.

Was das Leiden anlangt: Es wird geringer, wenn ich diese Kontexte und Muster (an)erkenne und sie als Potenziale nutze. Zwei Beispiele:

Wenn es regnet, und ich gehe ohne Regenschutz spazieren, und dann leide ich darunter, dass ich nass werde und fühle mich unfrei und vom Leben ungerecht behandelt, dann bin ich ... (nach Belieben einzusetzen ...). Und das kommt im übertragenen Sinn nicht so selten vor, dass Menschen so agieren und reagieren.

Wenn ich am Gardasee bin und surfen möchte, ist es irgendwie blöd, wenn ich mich nur über Rückenwind freue und bei Gegenwind verärgert aufgebe und schimpfe. Aus dem Leiden unterm Gegenwind wird aber ganz schnell ein sportliches Vergnügen, wenn ich lerne, gegen den Wind aufzukreuzen ... ich komm voran und hab auch noch Spaß dabei.

Allgemeiner formuliert: Es scheint da um die Haltung zu gehen, ob ich Grenzen als Fremdbestimmung empfinde ("Wenn nur die anderen nicht wären oder dies oder jenes..", wenn ich sozusagen als Opfer meiner Rahmenbedingungen lebe ... oder ob ich die jeweiligen Rahmenbedingungen anschaue und mich herausfordern lasse, sie zu überprüfen, ob und wo sie veränderbar sind und, wenn nicht, wie ich sie am besten nutze ... selbstbestimmt (mehr oder weniger). Und genau das ist mir auch in der Astrologie wichtig: Die Potenziale zu sehen und nicht die Hindernisse.
 
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Horoskop und Bibel. Damals war es der Tag des aufgehenden Morgensterns. Es war Frühlingsanfang und die Sonne war in den Widder eingetreten. Es war der Beginn unseres Jahres. Herodes jedoch begann das Jahr mit der Volkszählung. Ich war in Nazareth - im Palast.

Zwei Tage später kamen Afropalästinsische Könige zu uns. Sie sagten, die Sonne hätte sie hierhergeführt. Wir lachten. "Geht doch nach Betlehem", sagten wir. "Zu Joseph" sagte Herodes. "Dort findet ihr die Bettler, wo ihr nun König sein könnt".

Ich lachte.

Doch der Morgenstern führte sie tatsächlich zum König. Sie brachten ihm Myrrhe und Salbei.

Die Tage wurden länger. Die Tage wurden kürzer. Und ein Jahr verging. Ich war nun 3 Jahre alt und meine Mutter erzählte mir die Geschichte jedes Jahr bis ich den König traf.
 
Die vorgegebenen Grenzen in der Radix sind für die HE nicht vorhanden, die keine Begrenzung in Form von Aspekten vorgegeben haben, oder diese Begrenzung durch andere Aspektfigur gemildert wird. Mars/Neptun Spannungsaspekt in kardinalen Zeichen z.B. , kenne diese Wirkung auch in fixen, zeigt sich oft, wenn nicht teilweise entspannt, als vergebliche Mühe, Sisyphusarbeit im Lebenslauf. In veränderlichen Zeichen verwischt sich die Wirkung, wechselhaft, ergibt für den HE kaum die harte Wahrnehmung von unüberwindbaren Hürden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube, es ist Zeit die Bibel noch einmal mit astrologischen Augen
zu lesen, ...

Die Bibel und Astrologie sind im Grunde genommen für uns zwei Dinge, die miteinander nichts zu tun haben. Die Theologie spart sie völlig aus und beschränkt sich auf philologische und historische Bezüge. Auf der anderen Seite stehen die, die sich für Astrologie interessieren. Irgendwann kann es dem einen oder anderen passieren, auf den Gedanken zu kommen, dass beide doch irgendwie zusammengehören müssten. Man mag erahnen, dass in der Bibel mehr sein müsste als Beschreibungen über Profanes, Historisches oder Politisches. Man mag erahnen, dass in der Bibel eine Art Sternenschrift stehen müsste, wäre sie mehr als bloß ein in das Weltliche heruntergezogenes und somit degradiertes Göttliches. Nein, es muss irgendwie eine kosmische Beziehung zu allem Geschehen haben; es muss eine Beziehung zwischen dem Irdischen und dem Kosmischen bestehen, zwischen Mikro- und Makrokosmos; und all das muss in der Sprache der Bibel im Grunde genommen versteckt sein. Es kommt ganz auf uns an: Wollen wir in ihrer Sprache Profanes oder ein Höheres sehen?
 
Nein, es muss irgendwie eine kosmische Beziehung zu allem Geschehen haben; es muss eine Beziehung zwischen dem Irdischen und dem Kosmischen bestehen, zwischen Mikro- und Makrokosmos; und all das muss in der Sprache der Bibel im Grunde genommen versteckt sein.
Damit beschäftigt sich zum Beispiel die Kabbala. Und das von "Ra Uru Hu" entwickelte Human Design verbindet Astrologie, Kabbala, I Ging und Chakren zu einem nicht uninteressanten Gemisch ... leider abgeschottet gegenüber allen, die nicht ziemlich viel Geld dafür hinlegen wollen.
 
Hallo,

Man findet zum Beispiel in der ältesten Pilgerkirche Bayerns, im niederbayerischen Kößlarn, über dem Hauptportal der Kirche die Anordnung vom Stier, Löwen, Engel und Adler vor. Dies entspricht zweifellos dem fixen Kreuz des Tierkreises, also dem Stier, dem Löwen, dem Wassermann-Engel und den Adler-Skorpion. Diese Anordnung finden wir ebenfalls in Babylon. So gesehen hat man "heidnische Symbole" in christliche umgewandelt. Oder die Menora mit ihren sieben Leuchtern - Planeten, oder das Pentagramm, das von einem Dreieck umschlossene Auge, das Kreuz, alles übernommene Symbole! Die junge freie Frau ( Jungfrau ) wurde mit 13 Sternen versehen, welche wiederum die 13 Mondzyklen eines Jahres anzeigen. Alles Archetypen der kollektiven Menschheit.

Diese sind nicht alleine auf das Christentum und ebenso die Bibel fixiert. Da wurde abgekupfert von den frühmesopotamischen Kulturen. Wobei im Gegenatz zu diesen der Teufel erst ersonnen und erschaffen wurde! In den alten Mythen finden wir keine Teufel vor, eher Götter der Unterwelt, oder auch wie bei den Hindus die zornigen Gottheiten, aber keine Teufel, sowie keine ewige Verdammnis.

Saturn-Kronos war bei den Römern der Gott der Fruchtbarkeit, und die alljährlichen Saturnalien kann man mit dem christlichen Erntedankfest vergleichen. Saturn hält hier die Druidensichel in der Hand und in der mittelalterlichen Astrologe findet man den Mann mit der Sense des Todes vor. Unsere Wochentage entstammen ebenso von den fünf Planeten und den zwei Lichtern, ebenso richtet sich unsere Zeiteinteilung nach Saturn-Kronos, dem Kronometer, sowie nach dem scheinbaren Lauf der Sonne durch zwölf Abschnitte! Es gab auch Päpste, welche die Astrologie anerkannten, und solche, die sie verboten hatten. Dabei forschte man eifrig hinter KLostermauern weiter. Ebenso wurden die Erkenntisse keltischer Druiden angewandt, sie die heilige Hildegard. Man versuchte dieses Wissen dem Volk vorzuenthalten, und so bekam die christliche Lehre einen faden Beigeschmack ( Hexenhammer usw. ), die mit der ursprünglichen Lehre eines Jesus Christus nur noch sehr wenig gemeinsam hatte.

Alles liebe!

Arnold
 
Damit beschäftigt sich zum Beispiel Volker Doormann, der meines Wissens hier schon lange nicht mehr mitschreibt. Siehe zum Beispiel seine Seite Astrologie in der Bibel. Allerdings muss man dann immer noch selbst entscheiden, ob man dem Herrn auch Glauben schenken will oder nicht. Ich persönlich glaube, dass prinzipiell ausnahmslos alle frühen Religionen Astrologie in der einen oder anderen Form betrieben haben. Und weil alle Religionen direkt oder indirekt aus frühen Religionen entstanden sind, müsste Astrologie somit in allen Religionen mindestens als Überbleibsel noch zu finden sein. Dass sich christliche Feste beispielsweise am Mond- und Sonnenzyklus orientieren ist uns ja bestens bekannt.

Übrigens empfinde ich die Aussage, die Astrologie würde eine Verbindung vom Mikro- zum Makrokosmos herstellen, als ein Fehlschluss. "Himmelszeichen" sind nicht dasselbe wie "Makrokosmos", und genauso wenig ist dann das menschliche Erleben dem "Mikrokosmos" nahe. Es handelt sich hier meines Erachtens um unzulässige Projektionen. Durch das Begriffspaar "Mikro-/Makrokosmos" wird eine Ordnungshierarchie impliziert, die sich gerade nicht auf die Beziehung "Mensch-Himmelszeichen" abbilden lässt. Jene Qualitäten, die durch die (astrologischen) Himmelszeichen angezeigt werden, sind letztlich gar keine "astro-logischen". Sondern es ist vielmehr so, dass sie sich durch die Himmelsbeobachtung sowie durch die Beobachtung der Träume besonders leicht ablesen lassen. (Wenige Astrologen tun beides. Eine erfreuliche Ausnahme findet sich hier.) Die Qualitäten selbst verweilen sozusagen als Archetypen (ein unpassendes Wort, aber wir haben kein besseres) in einem Raum, für welchen wir bis heute gar keine Bezeichnung gefunden haben. Aus Sicht dieses Raumes sind diese Qualitäten im übrigen weitgehend belanglos.
 
Hallo,

Man findet zum Beispiel in der ältesten Pilgerkirche Bayerns, im niederbayerischen Kößlarn, über dem Hauptportal der Kirche die Anordnung vom Stier, Löwen, Engel und Adler vor. Dies entspricht zweifellos dem fixen Kreuz des Tierkreises, also dem Stier, dem Löwen, dem Wassermann-Engel und den Adler-Skorpion.

Ja, man kann so manches in den alten Kirchen noch finden, was darauf hinweist, dass die Astrologie mit der Religion einst sehr eng verbunden gewesen sein musste. So fand ich im Kölner Dom in einem Fenster der Westfassade die zwölf Tierkreiszeichen, siehe Foto:
 

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Die Bibel und Astrologie sind im Grunde genommen für uns zwei Dinge, die miteinander nichts zu tun haben. Die Theologie spart sie völlig aus und beschränkt sich auf philologische und historische Bezüge. Auf der anderen Seite stehen die, die sich für Astrologie interessieren. Irgendwann kann es dem einen oder anderen passieren, auf den Gedanken zu kommen, dass beide doch irgendwie zusammengehören müssten. Man mag erahnen, dass in der Bibel mehr sein müsste als Beschreibungen über Profanes, Historisches oder Politisches. Man mag erahnen, dass in der Bibel eine Art Sternenschrift stehen müsste, wäre sie mehr als bloß ein in das Weltliche heruntergezogenes und somit degradiertes Göttliches. Nein, es muss irgendwie eine kosmische Beziehung zu allem Geschehen haben; es muss eine Beziehung zwischen dem Irdischen und dem Kosmischen bestehen, zwischen Mikro- und Makrokosmos; und all das muss in der Sprache der Bibel im Grunde genommen versteckt sein. Es kommt ganz auf uns an: Wollen wir in ihrer Sprache Profanes oder ein Höheres sehen?

Kennt man die astrologischen Analogien und Symbole, lassen sie sich überall in der Natur und auch im menschlichen Leben finden. Auch in der Bibel lassen sie sich finden, doch eines stößt mir auf: Man findet eine Analogie hier und eine andere dort. Damit unterscheidet sie sich nicht vom üblichen Leben. So beobachte ich manchmal Menschen, die sich wie Merkur verhalten: klein, schnell, wendig, sprachlich geschickt, immer spielerisch und ein bisschen kindlich-naiv, welcher durch dem sprachlichen Witz und Charme wieder wettgemacht wird. Solches finden wir eben auch im Comic bei Asterix wieder und in der Bibel beim kleinen David, der mit gewitzter Klugheit den riesigen Goliath mittels einer Steinschleuder besiegt. Solche Analogien zu finden, ist sicher interessant, müsste die Bibel aber als ein Weisheitsbuch nicht mehr zu bieten haben als bloße starre Vergleiche? Sonst würde sie sich von "Asterix", von der Natur und von unserem Alltagsleben astrologisch ja gar nicht unterscheiden.
 
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