Bibel und Astrologie

Man findet sie (die astrologischen Analogien und Symbole ) eben in jedem Buch :thumbup:
 
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Astrologie und Bibel: googlet nach Rosenkreuzer und Heindel.

Peter Orban legt den Rauswurf aus dem Paradies etwas anders aus. Außerdem, Hardwig Ohnimus verbindet Astrologie mit christlicher Mystik.

Das ist mehr Theosophie als Theologie.

D.
 
Ich persönlich glaube, dass prinzipiell ausnahmslos alle frühen Religionen Astrologie in der einen oder anderen Form betrieben haben.
In einem sehr weit gefassten Sinn sicherlich ... schon in den animistischen Formen von Religion sind jeweils bestimmte Gottheiten für bestimmte Lebens- und Erfahrungsbereiche zuständig. Das waren nicht immer 12, aber es ist unverkennbar, dass in solcher Schematisierung des Lebens die Wurzeln des Tierkreises liegen. Auch in der Bibel sind diese Wurzeln durchaus noch erkennbar ... in frühen Teilen des AT schimmern noch die alten Götter durch (erkennbar z.B. in den Ortsnamen, die mit El beginnen und sich auf Kultstätten beziehen), und es gipfelt im Streit um das goldene Kalb zwischen Moses und seinem Bruder Aron ... da war also offenbar durchaus noch ein vielgestaltiger Götterglaube virulent, und der frisch aus Ägypten importierte Monotheismus steckte noch nicht sehr tief in den Knochen. Der Gott Israels wird ja auch immer wieder als einer erzählt, der "die anderen" besiegt – Ebenbild des ideologischen Kampfes zwischen Monotheismus und Vielgötterei.

Interessant, aber auch einleuchtend im wahrsten Sinn des Wortes, dass der solare Monotheismus, vom antiken Ägypren bis zum heutigen radikalen Islamismus, aus einer Wüstenregion stammt, wo eben die Sonne das dominierende Prinzip ist ... volley übernommen von Israel, erkennbar auch noch im Christentum, in den Allegorien des "sol invictus" und der Auferstehung Christi. 12 Stämme Israels sind es allerdings geblieben ... bis hin zu Arthur Koestler, der dann den 13. Stamm postulierte (und das wäre, siehe Arnold, ja eine nette Ergänzung des Sonnenjahres durch das Mondjahr).

Es war, wenn man James Gleick glauben darf, auch ein Satz von 12 Gleichungen, der Edward Norton auf die Spuren der Chaostheorie führte ... Motive, die sich also quer durch viele Religionen ziehen (und ich bezieh da mal die Wissenschaft mit ein, die ja auch ihre Glaubens-Systeme und ihre Dogmatik hat wie jede anständige Religion ...).

Ich würde allerdings nicht so weit gehen, jede 12-teilige Fokussierung gleich als Astrologie zu bezeichnen ... da gehört für mich schon die Verbindung mit "den Sternen" dazu. Es wird eher umgekehrt ein Schuh draus: Die Einteilung in 12 Lebens- oder Erfahrungsbereiche hat sich als praktisch und nützlich erwiesen, für die Religionen ebenso wie für die Astrologie – da ist nicht so sehr eins aus dem andern entstanden, in kausaler Abfolge, sondern die sind aus den gleichen Wurzeln gespeist, aber durchaus in vielem auch markant verschieden. Die Entwicklung in den Religionen vom Magischen übers Mystische zum Mythischen hat unter den Aspekten des Erwerbs und der Ausdehnung von Macht sicher vom Trend zum Monotheismus profitiert, der in autokratischen Herrschern sein Ebenbild hat. Da ist eine Astrologie, die den Anspruch erhebt, Einsichten in evolutionäre Muster zu formulieren, ein spitzer Dorn im Auge ... erst recht dann, wenn die Deutungshoheit nicht mehr in den Händen einer privilegierten Kaste liegt, sondern Formen annimmt wie die Diskussion in einem lila Forum ;-)
 
Kennt man die astrologischen Analogien und Symbole, lassen sie sich überall in der Natur und auch im menschlichen Leben finden. Auch in der Bibel lassen sie sich finden, doch eines stößt mir auf: Man findet eine Analogie hier und eine andere dort. Damit unterscheidet sie sich nicht vom üblichen Leben. So beobachte ich manchmal Menschen, die sich wie Merkur verhalten: klein, schnell, wendig, sprachlich geschickt, immer spielerisch und ein bisschen kindlich-naiv, welcher durch dem sprachlichen Witz und Charme wieder wettgemacht wird. Solches finden wir eben auch im Comic bei Asterix wieder und in der Bibel beim kleinen David, der mit gewitzter Klugheit den riesigen Goliath mittels einer Steinschleuder besiegt. Solche Analogien zu finden, ist sicher interessant, müsste die Bibel aber als ein Weisheitsbuch nicht mehr zu bieten haben als bloße starre Vergleiche? Sonst würde sie sich von "Asterix", von der Natur und von unserem Alltagsleben astrologisch ja gar nicht unterscheiden.

Schon bei der üblichen Horoskopie ist ein dynamisches Geschehen bekannt, bei dem das an sich starre Geburtshoroskop in Verbindung mit den Bewegungen der Planeten, welche als "Transite" bezeichnet werden, steht. Das Geburtshoroskop ist daher nicht wirklich erstarrt, sondern ist durch die untrennbare Verbindung mit der himmlischen Dynamik selbst einer Dynamik unterworfen, die wir bei einem Menschen besser als "Entwicklung" bezeichnen sollten.

Würde das Geburtshoroskop aber für sich alleine, ohne den Entwicklungsgedanken betrachtet, könnte eine Lebendigkeit gar nicht entstehen, denn dem Menschen wäre eine Entfaltungsmöglichkeit nicht gegeben. Er wäre kein lebendiges Wesen, sondern selber ein Erstarrtes, etwa so wie ein Stein, dem das Bewusstsein fehlt, oder wie eine Maschine, die wie der Stein nicht selbstständig zu eigenen Gedanken kommen kann, aber sklavisch Bewegungen durchführen muss, die der Mensch als ein selbstständig denkendes Wesen ihr durch seine Intelligenz quasi befohlen hat.
Es wäre jede Lebendigkeit im Keime erstickt, wenn wir in uns die Grundidee der Entwicklung als eine allumfassende nicht anerkennen und wir sie nicht überall suchen würden.

Wollten wir aber nicht bloß den Entwicklungsgedanken, sondern ihn als einen universellen anerkennen, ergibt sich die darauf aufbauende Frage, wie wir ihn nun auf die Bibel übertragen und ihn darin erkennen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein bisschen AT-Theologie, die auch mit Historiker, Archiologen, Philologen und zusammen von Moslems, Juden und Christen geführt wird:

Israel und Judäa liegt geopolitisch vor Geburt Christi zwischen den Großreichen Mesopotanien und Ägypten! Hetitische Einflüße sind auch erkennbar. Der Monothismus hat auch ein politisches Kalkül. Damit wurde ca 500 v Chr Israel und Judäa vereint, vereint durch Einheitsgott! (Später ähnlisches Spiel: Konstantin 400 n Chr)
Davor war El der höchste Gott und JHWH ein Wettergott. JHWH hat eine Karriere von einem Sippengott zum höchsten Gott.
Der Einheitsgedanke spiegelt sich auch in "auserwählten Volk" was sehr nationalistisch anmutet und später beim Entstehen des Christentum Schwierigkeiten bereitete um es den Niichtjuden schmackhaft zu machen.
Außerdem hat JHWJ Geschwister, die durch die Entstehung des Einheitsgott verdammt werden mußten: "Du sollst keine fremden Götter neben dir haben".

Als ich den AT-Theologen fragte, ob der Übergang von El nach JHWJ vergleichbar ist, wie die Uranus-Saturn-Mythologie, sagte er: "Ganz so weit würde er nicht gehen, jedoch die Richtung ist schon stimmig."

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12

Pro Jahr 12 Sonne-Mond-Konjuktionen!

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12 Stämme Israels
In AT Orginalen sind von 12 Elohim der Rede, was nicht Stämmer sondern Götter heißt.

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Bibelübersetzungen sind zeitlich dynamisch


D.
 
@Jake:
Meine persönliche Vermutung ist, dass Astrologie entstanden ist, als die Menschen sich am Nachthimmel zu orientieren begonnen haben. Es war ja wichtig zu wissen, in welche Richtung du laufen musst, wenn du irgendwohin kommen willst, und in der Nacht dienten halt die Sterne diesem Zweck.
Wenn du aber nun die Sterne aufmerksam beobachtest, stellst du etwas fest, was wirklich erstaunlich ist: Ausser Sonne und Mond sind alle Sterne fix an ihrem Ort. Nur ein paar seltsame Gesellen nicht: Da gibt es tatsächlich einzelne Sterne, die sowas wie ein Eigenleben besitzen. Wenn du diese länger anschaust, dann merkst du relativ bald, dass sie ebenfalls einer gewissen Gesetzmässigkeit folgen, wenngleich sie anderen Gesetzen zu unterworfen sein scheinen, als alle anderen Sterne. Also eher wie Sonne und Mond.
Da man sich nun sowieso bezüglich der Himmelsrichtung und der Jahre- und Tageszeit an den Sternen ausrichtet, ist es auch sinnvoll, "Geschichtsschreibung" daran auszurichten. Man sagt dann: "Als jener Stern (z.B. Mars) noch in jenem Sternbild stand, da ereignete es sich, dass... ." Und voilà, schon sind wir bei der Astrologie. Man beginnt zu beobachten, ob sich nun gewisse Dinge wiederholen oder nicht, wenn ein gewisser Stern in einem gewissen Sternbild steht.

So gesehen wäre Astrologie eine völlig natürliche Entwicklung der Wahrnehmung und Erklärung unserer Welt. Selbstverständlich ist es dann ebenso natürlich, die Astrologie zu hinterfragen, wenn z.B. das heliozentrische Weltbild entdeckt wird oder wir beginnen, Satelliten ins All zu schicken und die Rückseite des Mondes anzuschauen, ganz einfach deshalb, weil man sich jetzt nicht mehr an Sternen ausrichtet, um ein Orts- und ein Zeitgefühl zu entwickeln, sondern an einer bewusst gewählten Zeitschreibung, an mechanisch-präzisen Uhren und an einem erfundenen Breiten- und Längengradsystem, das die Kartografierung des sichtbaren Unviersums ermöglicht. Und auch das ist ja durchaus passiert. Der Übergang von der klassischen zu einer psychologisch orientierten Astrologie hat stattgefunden, heute nimmt praktisch niemand Astrologie mehr für eins zu eins im Sinne, dass XYZ eintritt, sobald ein Stern dies und das tut.
 
FCKW schrieb:
Ausser Sonne und Mond sind alle Sterne fix an ihrem Ort. Nur ein paar seltsame Gesellen nicht: Da gibt es tatsächlich einzelne Sterne, die sowas wie ein Eigenleben besitzen. Wenn du diese länger anschaust, dann merkst du relativ bald, dass sie ebenfalls einer gewissen Gesetzmässigkeit folgen, wenngleich sie anderen Gesetzen zu unterworfen sein scheinen, als alle anderen Sterne. Also eher wie Sonne und Mond.
Da man sich nun sowieso bezüglich der Himmelsrichtung und der Jahre- und Tageszeit an den Sternen ausrichtet, ist es auch sinnvoll, "Geschichtsschreibung" daran auszurichten. Man sagt dann: "Als jener Stern (z.B. Mars) noch in jenem Sternbild stand, da ereignete es sich, dass... ." Und voilà, schon sind wir bei der Astrologie. Man beginnt zu beobachten, ob sich nun gewisse Dinge wiederholen oder nicht, wenn ein gewisser Stern in einem gewissen Sternbild steht.
Yeep, man schaute nach oben und erkannte ein Indikator-System. So entstand der Kalender und die Astrologie. Frühzeitlich war beides verbunden mit Religiösität(Mystik). Die "Priester" deuteten die Sterne, sie waren die Wissenden. Man sah in den Fixsternen Bilder die Namen bekam und erschuf sich so auch die Götter bei den beweglichen Himmelskörper. ....
Um in die Gunst dieser Götter zu kommen erschuf man Rituale. Besonders der Führer der Gruppen mußte göttlichen Segen (Schutz) bekommen, woraus sich später sogar die Namen bzw Titel daraus bildeten: Kaiser Augustus hatte den Titel: Augustus Gottes Sohn Ceasar. ....

Naturphilosophien die dauas entstanden, waren westlich die Hermetik und östlich das Tao.

D.
 
Meine persönliche Vermutung ist, dass Astrologie entstanden ist, als die Menschen sich am Nachthimmel zu orientieren begonnen haben.
Ich meine, das ergänzt das, was ich geschrieben habe. Du beziehst Dich hier eher auf die methodischen Wurzeln, die zu Analogien von Erfahrung und Gestirnsbewegung geführt haben – ich habe den Fokus eher auf die inhaltlichen Aspekte des Tierkreises gelegt, die ich erstaunlich genug finde. Dieses Schema des Entwicklungs-Kreislaufs in 12 aufeinander bezogenen Sektoren in all seiner Vielschichtigkeit fasziniert mich immer wieder ... beides zusammengeführt wird dann Astrologie ... im Schnittpunkt der Horizontalen und der Vertikalen.
 
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Die Bibel und Astrologie sind im Grunde genommen für uns zwei Dinge, die miteinander nichts zu tun haben. Die Theologie spart sie völlig aus und beschränkt sich auf philologische und historische Bezüge. Auf der anderen Seite stehen die, die sich für Astrologie interessieren. Irgendwann kann es dem einen oder anderen passieren, auf den Gedanken zu kommen, dass beide doch irgendwie zusammengehören müssten.
Man mag erahnen, dass in der Bibel mehr sein müsste als Beschreibungen über Profanes, Historisches oder Politisches. Man mag erahnen, dass in der Bibel eine Art Sternenschrift stehen müsste, wäre sie mehr als bloß ein in das Weltliche heruntergezogenes und somit degradiertes Göttliches. Nein, es muss irgendwie eine kosmische Beziehung zu allem Geschehen haben; es muss eine Beziehung zwischen dem Irdischen und dem Kosmischen bestehen, zwischen Mikro- und Makrokosmos; und all das muss in der Sprache der Bibel im Grunde genommen versteckt sein. Es kommt ganz auf uns an: Wollen wir in ihrer Sprache Profanes oder ein Höheres sehen?


Die Bibel ist ein „Astrologiebuch“.


So schreibt es David Frawley in seiner Einleitung zu Bepin Beharis „Myths & Symbols of Vedic Astrology“:

The relationship of the stars and planets with the practice of Yoga, with the different chakras or force-centres of the subtle body, and so on, can be found in Vedic and Hindu myths and stories. All the great scriptures and legend of India from the Vedas to the
Puranas, the Mahabharata and Ramayana are filled with astronomical and astrological symbols, so much so that there is an entire tradition of astrological interpretation for them.
Most ancient teachings including the Bible and Homer have such a significance if we look beneath the surface. As man and the cosmos are linked, even if we do not intend it, our deeper thoughts and intuitive visions must link us up with the cosmic energies that come through the planets.
Bepin Behari: Myths & Symbols of Vedic Astrology; S. 8: Editor’s Foreword by David Frawley
 
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