Hi, Ninefold.
Wahrscheinlich kann man durch weitere Objekte tiefere Feinheiten aufspüren. Das ist ja schon in der ganz simplen Zeichen - Planeten - Häuser Astrologie so: 12 Zeichen und 12 Planeten, das sind schon 144 verschiedene Deutungen, das mal 12 Häuser, dann sind wir auf bereits 1728 Deutungsverianten. Nehmen wir AC, MC und die Mondknoten dazu, sind das sogar schon 2160 Varianten.
Nun das ganze noch mit Aspekten, Halbsummen und Spiegelpunkten versehen -- da gibt es keine so klare Anzahl mehr, aber ich gehe mal davon aus, dass sich in jedem Horoskop im Schnitt 10 Aspekte und 10 Halbsummen
finden (in der Praxis sind's eher mehr, aber
). Dann sind wir bei 2160 x 10 x10 -> 216000 Varianten bei der Deutung. Oder anders gesagt: etwa 37.000 Menschen (von den 8 Mrd., die etwa auf der Welt leben) hätten dann das selbe Horoskop. Wenn man nun noch die Qualität der Hauptaspekte (0, 60, 90, 120 und 180°, also fünf) dazu nimmt, kämen wir auf 1 Million Varianten, oder etwa 8000 Menschen auf der Welt, die als astrologische Zwillinge fungierten.
Dem entgegen glaube ich nicht daran, dass irgendein Astrologe diese Unmenge an Varianten je bei seiner Deutung auseinanderhalten können wird. Hier im Forum haben wir zum Beispiel u.a. sehr schlichte Ansätze, bei denen gerade mal vier Planeten in 12 Häusern gedeutet werden, entsprechend 48 Variationen, in die alle Menschen der Welt katalogisiert sind
Dagegen schafft es "richtige" Astrologie mit 1700 oder 216000 oder 1 Million Varianten nur selten, bis an den interessierten Laien heranzudringen, und scheinbar sind auch viele "Astrologen" mit dieser Dichte bereits überfordert.
aber vielleicht wird aus einem mäßig treffsicheren horoskop ein richtiges, vielleicht wird aus einem guten horoskop ein ganz hervorragendes, wenn man noch zusätzlich ein paar sachen mitnimmt?
Wenn ein Astrologe meint, er habe die ultimativ treffsichere Wahrheit bereits mit 48 Varianten gefunden, sind dann nicht 4500 mal mehr zusätzliche Varianten schon weit jenseits aller Vorstellungskraft?
Ich glaube, wenn jemand in der Lage ist, die rund 1700 Basisaussagen eines Horoskops fehlerfrei synthetisieren zu können, ist der unter den Blinden schon der einäugige König. Soweit sind wir in der Astrologie heute noch (?) nicht, hier wäre zuerst Arbeit nötig. Dann reden wir noch über die sich daraus ergebenden Aspekte, Halbsummen, etc. -- und dann ist Platz für Erweiterungen.
Wenn jemand nicht Auto fahren kann, hilft es ihm nix, sich einen Sattelzug zu kaufen
könnte man das nicht ausprobieren?
Ja, klar könnte man -- aber wie viele Horoskope muss man machen, um 1 Million Varianten zu probieren? Lassen wir mal die Überprüfung außer Acht: Nehmen wir an, ein Horoskop mit sorgfältiger Deutung benötigt einen halben Tag, dann ist der Astrologe 500 000 Tage, das sind 1369 Jahre, am Rechnen und Deuten
Es ist also schlicht für einen einzelnen nicht leistbar, das Thema ist bei weitem zu komplex, um einem Döbereiner, Huber, Roscher, Ebertin, Lilly, Leo, Klöpfer,
allein zu glauben, wenn er eine Gesamtaussage macht. Dazu müsste es ein verbindliches Regelwerk mit Basisdeutungen geben, die allgemein verifiziert worden wären -- aber die gibt es nicht, nichtmal in den einzelnen Schulen. Da wird überall nur herumgestochert und der große Zampano "macht sich einen Namen", weil er halt niemandem richtig bös auf die Zehen getreten ist, fertig. Das ist nach meiner Sicht der Stand der Dinge und eine Änderung ist kaum in Sicht, weil kein Mensch die wirklich notwendigen Bücher schreiben wird, die sich aber nicht verkaufen lassen
Meine Hoffnung ist und bleibt, dass das Internet mit einem Astro-Wiki-Server die Erkenntnisse von Tausenden Astrologen in kurzer Zeit zur Überprüfung der Hypothesen Verfügung stellen könnte und somit die Gurus der Astroszene dorthin geschickt werden können, wo sie auch hingehören.
Übrigens verfüge ich über einen der leistungsfähigsten Server im deutschsprachigen Internet -- wenn jemand bei dem Projekt anpacken wollte, bin ich gerne bereit, Bandbreite und Rechenleistung abzustellen