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Zivilisation
Guest
Mhm, also ist dieses Kyoto Protokoll doch nur ein Versuch uns Menschen zu Ökofritzen zurück zu erziehen... Man, ich bin darauf auch fast hereingefallen. Jetzt kann ich schon verstehen weshalb die USA nein sagt zu diesem Protokoll. Es bringt nämlich einen Dreck. Und ich entsinne mich noch als ein Ökokasperl in der Abendschule aufgetreten ist und versucht hat die Schüler gegen die USA und die Umweltverschmutzer aufzuhetzen. Boah, wie ich kotzen könnte... Ich hasse solche hinter das Licht führer. Ich mag keine Menschen die andere blenden und zu eitel sind um sich die Wahrheit eingestehen zu können und aus einer sachlichen Angelegenheit den Kampf Gut gegen Böse machen. In der Welt habe ich gerade ein Interview mit einem Wissenschaftler gelesen der viel vernünftiges gesagt hat und dieses Kyoto Protokoll in anderem Licht erscheinen lässt. Ich glaube, unsere TV Sender sind teilweise bereits von grünen Populisten unterwandert, denn auf 3Sat zum Beispiel hat man vor einigen Monaten eine Reportage über die Hitzetoten gebracht aufgrund der Klimaerwärmung. Sie haben alles ausgeblendet und nur mit dieser Aussage versucht Stimmung zu machen. Fakt ist aber eigentlich doch gewesen, dass die Hitzetoten keine Klimaanlagen und Ventilatoren hatten ! Sonst hätten sie überlebt. Fakt ist auch, dass falscher Stadtbau, zu wenige Grünflächen, zu wenige Wasserflächen, die Städte um bis zu 5°C aufgeheitzt haben. Am Land war es bei weitem nicht so heiß. Es liegt also nicht direkt am Klima sondern daran, dass man sich anpassen muss aber einige Menschen es verabsäumt haben sich anzupassen bzw. die Städte anzupassen. Fakt ist und daran dachte ich gar nicht, auch, dass es derzeit 2 Kältetote pro 1 Hitzetoten gibt. Diese Kältetoten werden bei einer Klimaerwärmung natürlich auch reduziert werden. Insofern hat ja anscheinend doch fast alles vermeintlich "negative" sein "positives". Man muss nur lernen immer wieder mit neuen Situationen umzugehen und sich darauf einstellen. Doch lest ihn selbst durch und werdet klüger.
Es geht mir im übrigen genauso wenig wie Lomborg darum radikal gegen die Natur anzukämpfen sondern radikal gegen radikalisierte Ökofaschisten anzukämpfen, die mit ihren menschheitsfeindlichen Ideologien und verzerrten Wahrnehmungen jenseits der Realität auf Menschenfang gehen, die sie dann versuchen mit nicht wahrheitsgemäßen Aussagen und Untergangsvisionen davon zu überzeugen, sich auf die ihrige Seite zu stellen. Warum sind die Deutschen so ideologisch ? Ich habe bislang kaum ein Land so faschistisch wahrgenommen wie das deutsche. Liegt es an der Sprache ? Faschismus bezieht sich nicht nur auf Nationalsozialismus sondern kann auch grün sein. Faschismus ist immer eine Form der Ideologie, die versucht ein einheitliches Menschheitsbild zu kreieren ohne zu differenzieren, ohne nach dem wissenschaftlichen Beweis zu suchen, den es für so etwas nicht geben kann.
Quelle: http://www.welt.de/data/2005/02/04/458164.html
Oder aber hier:
Kyoto verzögert den Klimawandel um 6 Jahre
Bjorn Lomborg plädiert für das richtige Setzen von Prioritäten auf der globalen Agenda
von Norbert Lossau
Professor Bjorn Lomborg - lehrt an der Universität Aarhus politische Wissenschaften und war von 2002 bis 2004 Direktor des nationalen dänischen Instituts für Umweltfolgenabschätzung. Mit seinem Buch "Apocalypse no!" wurde er weltberühmt. Das "Time Magazine" wählte Lomborg im vergangenen Jahr zu einer der 100 einflußreichsten Personen weltweit. Die "Business Week" kürte Lomborg zu einem von neun "agenda setters" in Europa. Das World Economic Forum, der Veranstalter der Weltwirtschaftsgipfel von Davos, ernannte Bjorn Lomborg bereits im Jahr 2001 zu einem "Global Leader for Tomorrow", und auf dem Jahrestreffen des World Economic Forum wurde Lomborg in der vergangenen Woche mit einem weiteren Titel ausgezeichnet: Er ist nun auch "Young Global Leader". Im Mai 2004 organisierte Bjorn Lomborg den "Copenhagen Consensus", auf dem hochkarätige Experten die größten Herausforderungen unserer Zeit diskutierten und gewichteten. Demnach hat die globale Klimaerwärmung nicht die oberste Priorität auf der Agenda der zu lösenden Probleme. Über den Klimawandel und das Kyoto-Protokoll sprach mit Lomborg Norbert Lossau.
Die Welt: Sie haben vor zwei Jahren das Buch "Apocalypse no!" veröffentlicht. Kritiker werfen Ihnen vor, daß Sie dort ernste Probleme einfach leugnen würden.
Bjorn Lomborg: In der Tat hat es von Umweltaktivisten sehr heftige Reaktionen auf mein Buch gegeben. Doch ich sage doch durchaus, daß es eine ganze Reihe von Problemen in der Welt gibt, um die man sich wirklich kümmern sollte. Ich behaupte nicht, daß alles wunderbar ist und wir uns keinerlei Sorgen machen bräuchten. Aber ich weise eben ganz deutlich darauf hin, daß viele Umwelt-Indikatoren tatsächlich besser geworden sind, obwohl die Mehrheit fälschlicherweise glaubt, daß sie schlechter würden. Ich habe überhaupt nichts dagegen, daß sich Menschen um Umweltprobleme kümmern möchten. Das ist sogar sehr lobenswert. Aber dabei muß man eben die Prioritäten richtig setzen. Welche Umweltprobleme sind die wichtigsten? Über welche Dinge müssen wir uns wirklich Sorgen machen? Darüber sollten wir genau nachdenken. Und genau dazu hat mein Buch viele Menschen sensibilisiert. Wir können nicht alle Probleme gleichzeitig angehen, sondern wir müssen uns überlegen, wie wir Probleme möglichst effizient lösen.
Die Welt: Hat sich denn bei den Problemen dieser Welt irgend etwas Wesentliches in den letzten beiden Jahren verändert?
Lomborg: Nein, die Fakten sind im wesentlichen gleich geblieben. Die einzig wichtige Änderung besteht darin, daß wir jetzt sehr viel höhere Ölpreise haben. Das hat zur Folge, daß viele Menschen befürchten, die Ölvorräte könnten schon bald erschöpft sein. Doch dem ist nicht so. Die Ölquellen werden auf absehbare Zeit nicht versiegen. Gleichwohl wird das Öl immer teurer werden, weil es auf diesem Markt praktisch eine Monopolsituation gibt. Daher werden Kohle und Gas künftig eine größere Rolle spielen - aber auch erneuerbare und nukleare Energiequellen, Kern- und langfristig auch die Fusionsenergie.
Die Welt: Es besteht also kein besonderer Grund zur Sorge?
Lomborg: Die Fakten sind doch, daß die Menschen mehr Nahrung zur Verfügung haben, länger leben, die Kindersterblichkeit niedriger ist, sie mehr Freizeit und mehr Einkommen haben, eine bessere Ausbildung erhalten, und die Umwelt wird in vieler Hinsicht nicht schlechter, sondern besser - auch die Luft- und Wasserqualität.
Die Welt: Diese Erfolge basieren auf Wissenschaft und Technik?
Lomborg: Die Erfolge basieren auf vielen verschiedenen Dingen. Der entscheidende Punkt ist doch, daß wir deshalb immer mehr Probleme lösen können, weil wir immer reicher geworden sind. Und genau dies haben wir ja auch getan, so daß es der Umwelt heute viel besser geht als noch vor einigen Jahrzehnten. Da wir aber nicht alles auf einmal tun können, kommt es darauf an, daß wir die richtigen Dinge tun - das Wichtigste zuerst. Die Luftverschmutzung tötet zum Beispiel jährlich rund 65 000 Menschen allein in Großbritannien. In den USA sind es 135 000 Tote. Pestizide töten hingegen vielleicht nur einen Menschen pro Jahr. Da muß man die Prioritäten beim Handeln richtig setzen. Die effizientesten Dinge müssen einfach zuerst gemacht werden.
Die Welt: Was sind die drei Themen mit der höchsten Priorität?
Lomborg: Wenn wir von den entwickelten Ländern sprechen, dann ist die absolute Nr. 1 die Luftverschmutzung. Die amerikanische Umweltschutzagentur schätzt, daß zwischen 86 und 96 Prozent aller Vorteile für den Menschen, die aus irgendeiner Umweltschutzmaßnahme resultieren, sich aus Regulierungen zum Schutz der Luft ergeben. Daher sollten sich auch 86 bis 96 Prozent aller Umweltschutzdiskussionen um das Thema Reinhaltung der Luft drehen. Zwar ist die Luft innerhalb der letzten 50 Jahre dramatisch besser geworden, dennoch bleibt hier viel zu tun. Was wir dann als Thema Nr. 2 oder Nr. 3 ansehen ist schon eher eine Geschmacksfrage. Wollen wir etwa den Sauerstoffeintrag in die Küstengewässer reduzieren, damit es keine so starke Algenblüte gibt, oder wollen wir weniger Ozon in Bodennähe haben, das hauptsächlich durch den Straßenverkehr verursacht wird? Was wir hier auch immer verbessern wollen - es ist sehr viel weniger wichtig als die Reinhaltung der Luft. Ich würde also sagen, daß es eigentlich nur eine Priorität gibt.
Die Welt: Wenn Sie von Luftverschmutzung sprechen, welche Moleküle meinen Sie dann?
Lomborg: Es geht hier nicht um eine bestimmte Art von Molekülen. Es geht hier um mikrometerkleine Partikel in der Luft. Dabei ist es gar nicht so wichtig, woraus sie bestehen. Solche Partikel werden hauptsächlich von Dieselmotoren in die Umwelt abgegeben.
Die Welt: Es gibt Filter, mit denen sie sich zurückhalten ließen.
Lomborg: Ja. Die EU hat hier leider Grenzwerte nach Gewicht etabliert. Diese kleinen Partikel wiegen jedoch fast gar nichts. Das Ziel muß hingegen vielmehr sein, so viele Partikel wie möglich aus dem Abgasstrom herauszufiltern. Das können die heute verfügbaren Filter, und sie sollten in alle neuen Dieselautos eingebaut werden.
Die Welt: Welche Krankheiten werden durch die Partikel ausgelöst?
Lomborg: Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie eine Vielzahl anderer Erkrankungen. Doch wir haben hier letztlich nur statistische Informationen. Der kausale Zusammenhang mit einer bestimmten Erkrankung ist im Einzelfall nur schwer nachweisbar.
Die Welt: Es wäre Ihrer Meinung nach also sehr viel wichtiger, gegen die Luftverschmutzung vorzugehen, als den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren, wie es das Kyoto-Protokoll vorsieht?
Lomborg: Die Kohlendioxid-Emissionen sind ja ein ganz anderes Thema, weil sie niemanden direkt verletzen oder die Gesundheit beeinträchtigen. Sie haben vielmehr einen langfristigen Einfluß auf das globale Klima. Und hier muß man feststellen, daß der meiste Schaden durch die globale Erwärmung des Erdklimas die Dritte Welt treffen wird. Die Klimaerwärmung ist also in erster Linie ein Thema der Dritten Welt, das wir dort mit anderen Problemen vergleichen müssen. Auf die entwickelten Länder wird die Klimaerwärmung nur einen sehr geringen Effekt haben. Hier wird es negative, aber auch positive Auswirkungen geben, die sich im großen und ganzen kompensieren.
Es geht mir im übrigen genauso wenig wie Lomborg darum radikal gegen die Natur anzukämpfen sondern radikal gegen radikalisierte Ökofaschisten anzukämpfen, die mit ihren menschheitsfeindlichen Ideologien und verzerrten Wahrnehmungen jenseits der Realität auf Menschenfang gehen, die sie dann versuchen mit nicht wahrheitsgemäßen Aussagen und Untergangsvisionen davon zu überzeugen, sich auf die ihrige Seite zu stellen. Warum sind die Deutschen so ideologisch ? Ich habe bislang kaum ein Land so faschistisch wahrgenommen wie das deutsche. Liegt es an der Sprache ? Faschismus bezieht sich nicht nur auf Nationalsozialismus sondern kann auch grün sein. Faschismus ist immer eine Form der Ideologie, die versucht ein einheitliches Menschheitsbild zu kreieren ohne zu differenzieren, ohne nach dem wissenschaftlichen Beweis zu suchen, den es für so etwas nicht geben kann.
Quelle: http://www.welt.de/data/2005/02/04/458164.html
Oder aber hier:
Kyoto verzögert den Klimawandel um 6 Jahre
Bjorn Lomborg plädiert für das richtige Setzen von Prioritäten auf der globalen Agenda
von Norbert Lossau
Professor Bjorn Lomborg - lehrt an der Universität Aarhus politische Wissenschaften und war von 2002 bis 2004 Direktor des nationalen dänischen Instituts für Umweltfolgenabschätzung. Mit seinem Buch "Apocalypse no!" wurde er weltberühmt. Das "Time Magazine" wählte Lomborg im vergangenen Jahr zu einer der 100 einflußreichsten Personen weltweit. Die "Business Week" kürte Lomborg zu einem von neun "agenda setters" in Europa. Das World Economic Forum, der Veranstalter der Weltwirtschaftsgipfel von Davos, ernannte Bjorn Lomborg bereits im Jahr 2001 zu einem "Global Leader for Tomorrow", und auf dem Jahrestreffen des World Economic Forum wurde Lomborg in der vergangenen Woche mit einem weiteren Titel ausgezeichnet: Er ist nun auch "Young Global Leader". Im Mai 2004 organisierte Bjorn Lomborg den "Copenhagen Consensus", auf dem hochkarätige Experten die größten Herausforderungen unserer Zeit diskutierten und gewichteten. Demnach hat die globale Klimaerwärmung nicht die oberste Priorität auf der Agenda der zu lösenden Probleme. Über den Klimawandel und das Kyoto-Protokoll sprach mit Lomborg Norbert Lossau.
Die Welt: Sie haben vor zwei Jahren das Buch "Apocalypse no!" veröffentlicht. Kritiker werfen Ihnen vor, daß Sie dort ernste Probleme einfach leugnen würden.
Bjorn Lomborg: In der Tat hat es von Umweltaktivisten sehr heftige Reaktionen auf mein Buch gegeben. Doch ich sage doch durchaus, daß es eine ganze Reihe von Problemen in der Welt gibt, um die man sich wirklich kümmern sollte. Ich behaupte nicht, daß alles wunderbar ist und wir uns keinerlei Sorgen machen bräuchten. Aber ich weise eben ganz deutlich darauf hin, daß viele Umwelt-Indikatoren tatsächlich besser geworden sind, obwohl die Mehrheit fälschlicherweise glaubt, daß sie schlechter würden. Ich habe überhaupt nichts dagegen, daß sich Menschen um Umweltprobleme kümmern möchten. Das ist sogar sehr lobenswert. Aber dabei muß man eben die Prioritäten richtig setzen. Welche Umweltprobleme sind die wichtigsten? Über welche Dinge müssen wir uns wirklich Sorgen machen? Darüber sollten wir genau nachdenken. Und genau dazu hat mein Buch viele Menschen sensibilisiert. Wir können nicht alle Probleme gleichzeitig angehen, sondern wir müssen uns überlegen, wie wir Probleme möglichst effizient lösen.
Die Welt: Hat sich denn bei den Problemen dieser Welt irgend etwas Wesentliches in den letzten beiden Jahren verändert?
Lomborg: Nein, die Fakten sind im wesentlichen gleich geblieben. Die einzig wichtige Änderung besteht darin, daß wir jetzt sehr viel höhere Ölpreise haben. Das hat zur Folge, daß viele Menschen befürchten, die Ölvorräte könnten schon bald erschöpft sein. Doch dem ist nicht so. Die Ölquellen werden auf absehbare Zeit nicht versiegen. Gleichwohl wird das Öl immer teurer werden, weil es auf diesem Markt praktisch eine Monopolsituation gibt. Daher werden Kohle und Gas künftig eine größere Rolle spielen - aber auch erneuerbare und nukleare Energiequellen, Kern- und langfristig auch die Fusionsenergie.
Die Welt: Es besteht also kein besonderer Grund zur Sorge?
Lomborg: Die Fakten sind doch, daß die Menschen mehr Nahrung zur Verfügung haben, länger leben, die Kindersterblichkeit niedriger ist, sie mehr Freizeit und mehr Einkommen haben, eine bessere Ausbildung erhalten, und die Umwelt wird in vieler Hinsicht nicht schlechter, sondern besser - auch die Luft- und Wasserqualität.
Die Welt: Diese Erfolge basieren auf Wissenschaft und Technik?
Lomborg: Die Erfolge basieren auf vielen verschiedenen Dingen. Der entscheidende Punkt ist doch, daß wir deshalb immer mehr Probleme lösen können, weil wir immer reicher geworden sind. Und genau dies haben wir ja auch getan, so daß es der Umwelt heute viel besser geht als noch vor einigen Jahrzehnten. Da wir aber nicht alles auf einmal tun können, kommt es darauf an, daß wir die richtigen Dinge tun - das Wichtigste zuerst. Die Luftverschmutzung tötet zum Beispiel jährlich rund 65 000 Menschen allein in Großbritannien. In den USA sind es 135 000 Tote. Pestizide töten hingegen vielleicht nur einen Menschen pro Jahr. Da muß man die Prioritäten beim Handeln richtig setzen. Die effizientesten Dinge müssen einfach zuerst gemacht werden.
Die Welt: Was sind die drei Themen mit der höchsten Priorität?
Lomborg: Wenn wir von den entwickelten Ländern sprechen, dann ist die absolute Nr. 1 die Luftverschmutzung. Die amerikanische Umweltschutzagentur schätzt, daß zwischen 86 und 96 Prozent aller Vorteile für den Menschen, die aus irgendeiner Umweltschutzmaßnahme resultieren, sich aus Regulierungen zum Schutz der Luft ergeben. Daher sollten sich auch 86 bis 96 Prozent aller Umweltschutzdiskussionen um das Thema Reinhaltung der Luft drehen. Zwar ist die Luft innerhalb der letzten 50 Jahre dramatisch besser geworden, dennoch bleibt hier viel zu tun. Was wir dann als Thema Nr. 2 oder Nr. 3 ansehen ist schon eher eine Geschmacksfrage. Wollen wir etwa den Sauerstoffeintrag in die Küstengewässer reduzieren, damit es keine so starke Algenblüte gibt, oder wollen wir weniger Ozon in Bodennähe haben, das hauptsächlich durch den Straßenverkehr verursacht wird? Was wir hier auch immer verbessern wollen - es ist sehr viel weniger wichtig als die Reinhaltung der Luft. Ich würde also sagen, daß es eigentlich nur eine Priorität gibt.
Die Welt: Wenn Sie von Luftverschmutzung sprechen, welche Moleküle meinen Sie dann?
Lomborg: Es geht hier nicht um eine bestimmte Art von Molekülen. Es geht hier um mikrometerkleine Partikel in der Luft. Dabei ist es gar nicht so wichtig, woraus sie bestehen. Solche Partikel werden hauptsächlich von Dieselmotoren in die Umwelt abgegeben.
Die Welt: Es gibt Filter, mit denen sie sich zurückhalten ließen.
Lomborg: Ja. Die EU hat hier leider Grenzwerte nach Gewicht etabliert. Diese kleinen Partikel wiegen jedoch fast gar nichts. Das Ziel muß hingegen vielmehr sein, so viele Partikel wie möglich aus dem Abgasstrom herauszufiltern. Das können die heute verfügbaren Filter, und sie sollten in alle neuen Dieselautos eingebaut werden.
Die Welt: Welche Krankheiten werden durch die Partikel ausgelöst?
Lomborg: Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie eine Vielzahl anderer Erkrankungen. Doch wir haben hier letztlich nur statistische Informationen. Der kausale Zusammenhang mit einer bestimmten Erkrankung ist im Einzelfall nur schwer nachweisbar.
Die Welt: Es wäre Ihrer Meinung nach also sehr viel wichtiger, gegen die Luftverschmutzung vorzugehen, als den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren, wie es das Kyoto-Protokoll vorsieht?
Lomborg: Die Kohlendioxid-Emissionen sind ja ein ganz anderes Thema, weil sie niemanden direkt verletzen oder die Gesundheit beeinträchtigen. Sie haben vielmehr einen langfristigen Einfluß auf das globale Klima. Und hier muß man feststellen, daß der meiste Schaden durch die globale Erwärmung des Erdklimas die Dritte Welt treffen wird. Die Klimaerwärmung ist also in erster Linie ein Thema der Dritten Welt, das wir dort mit anderen Problemen vergleichen müssen. Auf die entwickelten Länder wird die Klimaerwärmung nur einen sehr geringen Effekt haben. Hier wird es negative, aber auch positive Auswirkungen geben, die sich im großen und ganzen kompensieren.