Angst vorm Ego?

Also ich habe definitiv nicht das Gefühl, dass mein Ego = Angst ist. Die Angst, die kommt wo anders her. Mein Ego empfinde ich eher als Schutz, es versucht mich zu schützen vor Situationen, die ehemals diese Ängste in mir ausgelöst haben - oder aus deren Folge Ängste entstanden sind.

Ich weiß nicht, je mehr ich darüber nachdenke, desto lieber mag ich mein Ego. Ich mag es in den Arm nehmen, wie so ein kleines Kind, das eben das Vertrauen in sich und die Welt verloren hat und nach einem Anker sucht, nach Rettung, nach jemandem, der es schützend in den Arm nimmt und es abschirmt von den Härten dieser Welt.

Als Mutter krieg ich das schon irgendwie sinnmäßig auf eine Reihe, denn da erwische ich mich genauso dabei, wie ich meinen Sohn zu schützen versuche und ihn damit von seinem Ursprung abtrenne und sein Urvertrauen verletze und er läßt sich das aus Liebe und Vertrauen zu mir gefallen. Und es geschieht darum, weil ich eben selbst verletzt bin ... und aus dem Willen heraus den anderen davor zu bewahren.

Diese Gedanken helfen mir irgendwie diese Sinnlosigkeit und Unsinnigkeit besser zu durchleuchten - denn im Grunde ist es eben "schädlich" dieses Schützenwollen - aber erklär das der Mutter - erklär das dem Ego :D

Ich werd mal in diese Richtung weiterforschen und egal was man mir sagt: "Das Ego hilft mir nicht." Ich spüre was es will und ich fühle die Verblendung dahinter. Ich erkenne die Ursache, und ich kann es lieben, weil ich es verstehe - aber dennoch tut das Ego genau das falsche - es versucht mich von einer neuen Erfahrung abzuhalten aus Angst vor der alten Erfahrung, die es als "Schmerz" registriert und abgelegt hat.

Mit dem Ego komme ich also so nicht weiter. Ich kann es wie eine Mutter, die sich als Glucke betätigt, zärtlich in den Arm nehmen und sagen: "Lass los. Ich mach das schon. Du kannst mich nicht beschützen. Du schadest mir damit. Lass mich Erfahrungen machen, sonst kann ich die alten nicht verändern und muss sie ewig weiterleben ... auch den Kummer und den Schmerz und das Leiden werde ich so nicht los, sondern mache es immer schlimmer. Du behinderst mich !"

Und ganz wichtig: "Weißt du, es gibt da jemand, der ist größer als Du. Er bewacht mich, er beschützt mich auf eine ganz andere Weise als du das je könntest, denn dieser Jemand hat keine Angst und er läßt mich eben die Erfahrungen machen, auch die die wehtun, damit ich heilen kann. Ich bin schon beschützt, liebes Ego. Ich brauche dich jetzt nicht mehr, aber ich danke dir für all die Zeit, als du mir geholfen hast zu Überleben. Ohne dich wäre ich damals gestorben, aber du kamst und hast mich beschützt, als ich völlig hilflos war und vergessen habe, wer ich bin und dafür liebe ich dich."

Und wenn ich mich nun da weiter reinfühle, dann sehe ich, dass ich dem Ego gegenüber so etwas wie eine tiefe Dankbarkeit empfinde und ihm eben nicht wehtun mag. Ich fühle mich irgendwie verpflichtet, eben aus dieser Dankbarkeit heraus und ich mag eben deshalb dieses - mein Ego - nicht so einfach als "Böse" hinstellen und sagen: "So - du Penner. Du nervst und jetzt löse ich dich mal auf. Ich brauch dich nicht mehr."

Das sind sicher dumme Gedanken und dennoch glaube ich, dass sie in mir wirken, weil ich eben ein liebendes Wesen bin und alle Teil in mir und an andere liebe und nicht undankbar sein kann.

:escape:


Warum können die Dinge nicht einfach einfach sein ??? *kotzwürg* :baden:
 
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Hallo !

Ist schwierig, etwas in Worte zu fassen, was man lebt. Worte werden eben zuerst mit dem Verstand aufgenommen und wenn sie nicht weitergehen ins Herz, bzw. wenn keine Resonanz im Leser entsteht, können die Worte nicht wirklich verstanden werden. Sie werden auf Basis des Verstandes "seziert" und in Bezug zu den eigenen Erfahrungen gesetzt. Das kann nicht funktionieren.

Mara, das Ego ist nicht böse, es ist auch nicht die Angst, und niemand sollte es "wegmachen" wollen. Und die Dankbarkeit, die Du für das Ego empfindest, ist da, weil es Dankbarkeit verdient ! Die Dinge SIND einfach nur, wenn wir sie lassen. Das Problem ist nur, daß wir zuviel nachdenken, anstatt sie einfach zu leben wie sie sind. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo,

Ich schließe mich Gabi's Worten an.

Es dürfte tatsächlich sowas wie "Reizworte" geben.
Zu solchen Reizworten gehört Ego, Ich... unterschiedlichste Interpretationen sind da zu hören.
Auf Diskussionsebene ist es bei solchen Worten förderlich, vorher für Begriffsreinheit zu sorgen.
Ansonsten läuft eine Diskussion gefahr, an den Begriffen selbst zu scheitern.

Ein Austausch ohne Begriffe, von allen Menschen verstanden ist :) :liebe1: :D .
Meist eine vorteilhafte Basis....

lg
 
Mara, das Ego ist nicht böse, es ist auch nicht die Angst, und niemand sollte es "wegmachen" wollen.

Nicht böse ? Woher willst du das denn wissen ? Was ist denn dann mit dem Mörder ? Mit dem Gewalttätigen ? Und wenn ich dann bewußt werde meinst du, ich soll also Ego nicht wegmachen wollen, sondern es munter weiterleben ?

Wenn du meinen Sohn fragen würdest, sähe er das mit dem "Böse" wohlmöglich völlig anders ;) ...

Ansonsten - um direkt mal vorzubeugen: Klaro ist aus einer höheren Sicht alles "neutral" und "wertfrei" - aber ich spreche hier einfach so als "ich" *lach


Und die Dankbarkeit, die Du für das Ego empfindest, ist da, weil es Dankbarkeit verdient ! Die Dinge SIND einfach nur, wenn wir sie lassen. Das Problem ist nur, daß wir zuviel nachdenken, anstatt sie einfach zu leben wie sie sind. ;)
Liebe Grüße
Gabi

Ja und nein. Wenn ich nicht über die Dinge nachgedacht hätte - behaupte ich jetzt mal so einfach - dann wäre mir vieles nicht bewußt geworden und es hätte sich nicht ändern können, es würde sich nicht ändern können. Dieses Leben lassen und SEIN, dass funktioniert mE erst später - wenn wir über vieles gründlich nachgedacht haben :D ...


Mit dem Verstehen, das ist so eine Sache und auch eine Frage der Motivation. Im Grunde geht es mir darum, mich zu verstehen, meine Verhaltensweisen zu verstehen, eben auch um meine Resonanz und mein Umfeld zu verstehen in Form von: Woher kommt das eigentlich, dass mir immer ... oder ... das ich immer ...

Kann man andere wirklich je verstehen ? So oder so - ich glaube nicht. Deshalb ist es wohl vergebliche Liebesmüh, dass überhaupt zu versuchen. Speziell in diesem Thread ist es mir so gegangen, dass verschiedene Sätze in mir was bewirkt haben - mich abgeholt haben sozusagen - eine Tür geöffnet haben und mir wieder etwas zu Verstehen gaben. Das brauche ich von außen und ich brauche auch manchmal einfach nur dieses mich-mitteilen-an-andere, weil ich dann erst auch wirklich für mich Klarheit bekomme - während ich schreibe, was ich fühle und denke.

Ich gestehe also, Gabi/Intrabilis, ich hab erst gar nicht versucht irgendwas von dem zu verstehen, was ihr beiden geschrieben habt :nudelwalk :escape: - mir ging es um Selbsterkenntnis, bitte seid net bös :kuss1: :D
 
Hi Mara,

Du hast meiner Meinung ein paar Ängste schön herausgeschrieben.
Es würde die Anfangsfrage "ego auflösen aus Angst vor demselben" postiv beantworten.
Deklarierte man diese Ängste als "Ängste bzw Eigenschaften des Egos", geht's wieder von vorn los.

Es wird (auch meiner Meinung) des öfteren übersehen, das ein "(Nach)Denken" ein "(Nach)Denken über sich selbst" nicht ausschließt. Was auch immer man als selbst sieht.

lg

PS.: Um mich säuerlich werden zu lassen, müßtest Du Dir schon mehr einfallen lassen.:)
 
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.

Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.

Sorry, erscheint mir unlogisch.

Vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein zu fauler Mensch, um zu glauben, mich quälen zu müssen, um etwas zu erreichen, was ich sowieso hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wo es mir viel besser gefallen hatte.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.
hahaha, sehr gut, Christina. :)

Da zeigt sich mal wieder die Wirkung der Namen, das hätte auch von mir (Christian) sein können. Ich empfinde ja auch das gewollte "Ins-Nichts-Springen", wie ich es gerne mit Michael Endes Unendlicher Geschichte sage, als eine der grössten Missverständnisse unserer Zeit. Vielleicht ist das auch einfach nur alles unglücklich formuliert. Die meisten Dinge, die wir hier im Westen nicht verstehen, liegt wohl an schlechten Übersetzungen. Das "Nichts" kommt ja gerne aus dem buddhistischen Raum daher oder wird da hineininterpretiert, dabei sind Buddhisten nun nicht nichts, gell. im Gegenteil, es geht ja um ein bewusstes Leben im Hier und Jetzt, sich als Individuum beteiligend an einer Gsellschaft, die es ohne Frage zu heilen gilt.

Ich mache aber folgende Erfahrung: wenn man sich nicht augenblicklich in ein emotionales "Nichts" begeben kannst, dann hast Du heute eigentlich schlechte Karten. Schon im Elternhaus kriegt man den Sprung ins Nichts beigebracht: sage und tue nicht das, wozu "es" Dich treibt. Das "Es" wird als triebhaft, als widernatürlich,haha, angesehen. Dabei ist das Sein im Es (All) eine wunderbare Sache, die man Leben nennt.

Jeder hat ja grundsätzlich die Begabung sich ein eigenes Süppchen zu kochen, man nennt diesen Effekt auf Babylon. jeder "ver-steht" unter dem Wort "Leben" etwas anderes und das Wort "Wahrheit" und "Weg" ist so oft vorhanden, wie es Menschen gibt. Das Alles ist ja nicht Nichts, gell, das Nichts ist leer, das Alles ist voll. Würd ich mal so für mein eigenes kleines Babylon sagen.

Dieses Vollsein wird gerne von denen, die sich f&#252;r 30 Minuten am Tag meinen ins Nichts zu begeben, dann deftigheftig durch V&#246;llerei ausgeglichen (hups, ich geb's zu, mein Ein-Rudi-V&#246;ller-Ei ist das Wort. Naja, besser volle Worte als leere Worte :)). Um auf die V&#246;llerei zur&#252;ckzukommen: sie ist ja das Gegenst&#252;ck zur Enthaltsamkeit, die aber eben auch mit "Nichts" so viel zu tun hat (in meinem kleinen Babylon) wie der Hund mit dem Gott (Dog<-->God). Die Enthaltsamkeit, eine gewisse Achtung f&#252;r den eigenen leeren Raum, der man selber ja genauso ist wie ein voller Raum, gibt einem ja erst einmal die Gelegenheit, die eigene F&#252;lle auch zu erkennen und dann eben ein Ei-Gen-Es Labsal zu entwickeln, damit man nicht zu all den anderen ins Nichts springen muss, die noch nicht einmal wissen, dass sie bereits mitten im babylonischen Nichts sind.:weihna1

Wenn man mal im Universum schaut: das bisserl verdichtete Energie, das wir Materie nennen, ist ja im Vergleich zur Unendlichkeit des Raumes wirklich verschwindend gering. Im Universum ist ein Planet ein Fliegenschiss und der Mensch eine Darmbakterie. Und da macht dann jeder f&#252;r sich einen babylonischen Glaubens- und Eso-Buhei draus. aaaaaah, hier noch etwas Energie, und wie hell und licht es hie und dort wieder fliesst heute. Und w&#228;hrend meiner lichtvollen (oder Nichtsvollen?) Geistheilung krepieren auf der anderen Seite des Fliegenschisses Gaia gerade Kinder, weil sie nichts zu essen haben.

aaaaah, jaaaaa, stimmt ja, ihre Kinderseelen haben sich das ja ausgesucht!. Na, dann kann ich ja in meinem Nichts bleiben.:escape:
 
Nein! Keine Angst. Obwohl - wenn ich so denk - da wohnt ja auch das Böse, die Lüge und die Täuschung drinnen. Auweia, was jetzt? Aber ich kann es nicht zerstören; nicht vernichten; Ich kriegs einfach nicht zu fassen, grad so, als hätt ichs nie besessen; bins am End ich selber immer schon gewesen? 1 Ich?

Hurra, Hurra .... viele gibts wie mICH :liebe1:


nanana, so hamas aber net, gell; a bisserl a Unterschied muaß scho sei :nudelwalk
 
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