Angst vorm Ego?

ChrisTina

Sehr aktives Mitglied
Registriert
30. Juli 2003
Beiträge
5.793
Ort
Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.

Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.

Sorry, erscheint mir unlogisch.

Vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein zu fauler Mensch, um zu glauben, mich quälen zu müssen, um etwas zu erreichen, was ich sowieso hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wo es mir viel besser gefallen hatte.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.
 
Werbung:
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.

Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.

Sorry, erscheint mir unlogisch.
Hallo ChrisTina,

vermutlich weil das Leben an sich keinen "Zweck" erfüllt,
und schon gar nicht auf Dauer von "Logik" bestimmt werden kann ?
Wenn wir einfach mal davon ausgehen, dass wir schon viele Male in diesem Spiel namens "Leben" inkarniert haben und verschiedene Erfahrungen zig mal durchlebt haben - all die Vielfalt der Gefühle, Ängste und Beziehungen -
meinst du nicht auch es könnte irgendwann einen Punkt im eigenem Dasein geben, wo dieser Mensch er-wachen will, wo er vielleicht be-wusst diese ERFAHRUNG (Er-WACH-en) ALS MENSCH (und nicht erst wieder danach!) wählt ?

Wer in eine Illussion, einen Traum be-wusst eintaucht,
kann auch wieder be-wusst daraus erwachen !


Das Ego vernichten, finde ich etwas unpassend ausgedrückt (vl. nennen es viele auch so) - ich jedenfalls fühle, dass ich mein Ego weder vernichten noch sterben lassen muss - auch habe ich keine Angst davor.
Eher ist es die Identifikation mit dem Ego die sich löst - "Ich" gibt es nicht mehr, ich kann damit spielen und weiter als Mensch exsistieren, aber "ich" identifiziere mich nicht mehr damit.
Was übrig bleibt ist reines Be-wusst-SEIN.
"ICH BIN" (die EINE Seele - alles und nichts, leere)

Ist das jetzt sinn-los ? Vermutlich ist es Zweck-los / Un-logisch,
wie du sagst - aber WER SAGT DAS ?
Etwa das Ego, der Verstand ? :D
SIE sind es, die in allem einen Zweck, eine Logik, ein ZIEL
verfolgen - aber nicht das reine Be-wusst-SEIN.


Das Leben IST ein Paradox,
doch ganz ehrlich, ich selbst FÜHLE, dass mein Dasein als Mensch
nicht nur das Identifizieren mit mir u.all meinem Denken und Gefühlen, ist -
sondern das ich diese Reise, diesen Weg gehe, um die Identifikation DARIN auch wieder zu lösen !
Vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein zu fauler Mensch, um zu glauben, mich quälen zu müssen, um etwas zu erreichen, was ich sowieso hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wo es mir viel besser gefallen hatte.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.

Und es "Muss" schon gar nicht mit Schmerzen oder wie du schreibst "qualen"
verbunden sein (das ist wieder eine konstruktion des Egos ;) ) -
es kann auch sehr leicht und liebevoll geschehen,
eben wenn man sich vom aufgebauten, gefütterten "SELBST" los-LÖST
und ins reine SEIN eintaucht !!

UND: Du kannst trotzdem Mensch bleiben und musst nicht gleich in eine höhere Dimension aufsteigen und für uns unsichtbar werden ;) :D

Liebe Grüße
Sterngeborene
 
Hallo ChrisTina,

das Ego hat uns bisher sehr gut gedient und war ja auch notwendig, um uns in der scheinbaren Getrenntheit zu belassen, damit wir ein Gefühl von Indivialität haben, eben ein "getrennt-sein" von allem anderen. Aber es steht nunmal oft im Widerspruch zu dem, was wirklich stimmt, was wirklich SEIN will, die Seele also. Und die Menschen haben kollektiv beschlossen, endlich sich dieser Seele bewußt zu werden und auf die Illussion der Getrenntheit zu verzichten.

Das Ego ansich kann man nicht einfach auflösen und wozu auch ? Es ist ein Teil von unserem wahren Selbst, wir wollten es, und jetzt sollen wir es "wegstoßen" ? Nee, das Ego will ANgenommen werden. Je mehr wir versuchen, es "weg zu machen", umso mehr Einfluß hat es ja auf uns.

Der Mensch, wenn er ersteinmal erkannt hat (wirklich wissen, nicht glauben!), daß er mehr ist, als nur das Ego, als das, was er bisher an sich wahrgenommen hat, dann spürt er immer mehr und mehr die Seele, das was wirklich IST, was stimmt. Natürlich ist das Ego deswegen nicht sofort weg. Man hat nun aber jeden Augenblick die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Will ich das leben/tun, was stimmt, was ich in mir als stimmig empfinde, oder tue ich das, was ich immer getan habe, aus Gewohnheit oder Angst heraus, oder das, was ich als Ego als erstrebenswert empfinde ?! Ist diese Wahlfreiheit erst einmal gegeben, dann merkt der Mensch von ganz alleine, was zu tun ihm wirklich dient, was ihn wirklich glücklich macht. Und je mehr er dann seiner inneren Stimme folgt, umso mehr läßt er auch die Identifikation mit seinem Ego los, weil er einfach erkannt, er ist SEHR VIEL MEHR, als das mit Ängsten, Glaubensätzen, Programmierungen, Schuldgefühlen besetzte Ego.

Ego ansich ist weder gut noch schlecht. Es ist ganz einfach ein "Instrument", was wir selbst eingesetzt haben, um uns unbewußt hier auf der Erde als Individuum ausleben zu können. Wer bewußt werden will, der läßt dieses "Instrument" ganz einfach langsam los. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich und schon gar nicht durch: Ego geh weg, ich will dich nicht mehr! ;), sondern durch Erleben/Erfahren weiterer Anteile von sich selbst, die nicht Ego sind.

Liebe Grüße
Gabi
 
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.

Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.

Sorry, erscheint mir unlogisch.

Vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein zu fauler Mensch, um zu glauben, mich quälen zu müssen, um etwas zu erreichen, was ich sowieso hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wo es mir viel besser gefallen hatte.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.

Wenn man zum Beispiel ein Pakt mit dem Ego trifft, ist es für mich auch schon ein Zeichen von Angst vor dem Ego. Nur wer das Ego auflöst, hat keine Angst vor dem Ego oder der Wahrheit.

Sinn des Lebens ist es ein heiliger zu werden oder einfach spass daran zu haben ein 100% besserer Mensch zu werden. Das erreicht man durch das Auflösen des Egos, wie auch immer das genau aussieht. Der Auflöse-Prozess soll eigentlich spass machen, wenn es nicht der Fall ist, dann stimmt irgendwo etwas nicht.

Auch wenn Du schreibst "wenn mein einziger Lebenssinn wäre...", will ich mal behaupten das es ein sehr schöner, befreiender und zwangloser Sinn ist. Es sollte keine Qual sein. Der innere Wunsch das Ego auflösen zu wollen muss einfach Vorhanden sein.

Es kann auch sein, das Dein Zustand bevor Du wiedergeboren warst, schlechter war als der Zustand in dem Du Dich heute befindest, und dass das Leben wie eine Chance für Dich ist, um nicht wieder in diesen schlechten Zustand zurückzukehren.

Eine schöne Weisheit:" Ein Mensch kann im Paradies unglücklich sein, wenn er das Glück nicht in sich selbst geschaffen hat und er kann in der Hölle glücklich sein, wenn er das Glück in sich selbst geschaffen hat. Das Innerliche Glück hat mit dem Äußerliche Glück nix zum tun.
 
In meinen Überlegungen und Gedanken bin ich überzeugt, dass des "Paradies" schon lange für alle, die hier auf der Erde sind, nicht mehr als Paradies empfunden wurde. Das Paradies könnte einfach langweilig sein. Alles liebt, es gibt keine Besitzansprüche, keine Krankheiten, keine Herausforderungen, kein sich etwas schaffen müssen.

Ich bin mir auch überzeugt, dass es nicht nur ein Paradies gibt, sondern sehr viele Orte in der Unendlichkeit, wo für jeden etwas dabei ist, was er erfahren möchte, wo für jeden irgendwann die Gelegenheit kommt.

In meinen Gedanken muss es auch gar nicht mehr sein, dass ich jemals an dem Ursprungsort zurückkomme, denn mein zu Hause emfpinde ich, ist eigentlich die Unendlichkeit, hier und überall.

In einem Körper zu sein gibt die Erfahrung her, kennenzulernen, was ist Schmerz, körperliche Liebe, Neid,Hass, Vertrauen, Misstrauen, alles Gefühle, die man nicht wusste, in dem "Ursprungsparadies" wie es sich anfühlt, in der grenzenlosen Freiheit wurde es von einem Gott oder von vielen Göttern, oder Wesen, die fähig sind, belebte Welten zu schaffen, sie auch bewohnbar zu machen.

Ich denke, jedem Menschen, der im Paradies verweilt, denn würde es sehr langweilig werden, wo ist der Kampf, wo muss ich mich durchsetzen, wo muss ich mich behaupten, wo kann ich meinen Hang zu Besitzansprüchen, und...und.. alles was dass weltliche in Hülle und Fülle bietet.. ausleben.

Es ist schon eine festgesetzte Meinung, ich muss unbedingt wieder zurückkehren an den einem Platz und mein Ego zerstören. Das steht niergendswo geschrieben, ich bin und ich möchte mich entwickeln, wie ich es für mich gut emfpinde und nicht wie es in Büchern steht. Dass ist das spannende und wer weiss, welche Gefühle es nach meinem weltlichem Tod zu empfinden gibt, die ich noch gar nicht kenne.

Dass ein Esoterikinteressierter sein Ego zerstört um in irgendein definiertes PAradies zu kommen, glaube ich nicht. Es zeigt einen Weg, den man gehen kann und probieren kann, einfach ohne Zwang, tut es gut, ist es oky, tut es nicht gut, war es ein netter Versuch.

Dass Arbeiten an sich, an seiner Persönlichkeit ist ein grosses Abenteuer

Zitat von ChrisTina Beitrag anzeigen
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.

Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.

Also ich kenne kaum einen Menschen von den wenigen Esoterikinteressierten, die die Gedankengänge haben.

Viele denken sogar eher in die Richtung wie ich.

Liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
Liebe ChrisTina,

Ich habe immer öfter den Eindruck, dass es speziell im esoterischen Umfeld sehr viele Menschen gibt, die fast zwanghafte Angst vor ihrem eigenen Ego haben.
Wobei sich mir die Frage stellt, wozu sollte ich in diese unsere heutige duale und polare Zeit und Welt inkarniert sein, wenn mein einziger Lebenssinn wäre, durch Vernichtung meines Egos mich wieder in einen Zustand bringen zu wollen, in dem ich war, bevor ich inkarnierte.
Sorry, erscheint mir unlogisch.
Vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein zu fauler Mensch, um zu glauben, mich quälen zu müssen, um etwas zu erreichen, was ich sowieso hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wo es mir viel besser gefallen hatte.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.

Ja, wozu das alles? Die Frage habe ich mir auch oft gestellt. Aber nun akzeptiere ich es . Offenbar war das eine Wahl, die wir alle als Ausdruck des Einen getroffen haben. Ich bin sehr oft sehr wütend geworden auf den Einen, der wir sind. Aber nützt nix. Es ist wie es ist.
ChrisTina, das alles hier ist "nur" ein Traum. Es gibt kein Ego zu vernichten und bei jeder Frage, die Du hier stellst nach dem Motto "Warum tun die Leute dies, warum tun sie das?", frag`doch Dein Ego, weshalb es diese Frage für wichtig hält. Immer wieder bringt Dich Dein eigenes Ego weg von der Essenz und gleichzeitig auch direkt hin. Und so ist das mit den Menschen, die scheinbar Angst vor ihrem Ego haben. Sie spüren, dass es sie "wegbringt" und gleichzeitig bringt es sie mit mehr oder weniger großen, auf jeden Fall sehr individuellen Umwegen, direkt dorthin, wo sie sie nie weggegangen sind.
Du kannst ein Paradox nicht mit dem linear funktionierenden Verstand beantworten.

Katarina :)
 
Werbung:
Zurück
Oben