Dann mal ganz konkret: welche Verfahren bringen in Zusammenarbeit mit dem Arzt nachweislich (!) etwas.
Beispiel: Eine Bekannte von mir arbeitet als Heilpraktikerin für Psychotherapie mit einem Psychiater zusammen... Gemeinschaftspraxis... finde ich eine gute Lösung, zumal es eh einen Mangel an Therapieplätzen gibt und damit auch die schulmedizinische Sichtweise mit einfließt...
2. Beispiel: Die Heilpraktikerin und Osteopatin bei der ich war, hat ihr Domizil bei einem Orthopäden, der gleichzeitig Chiropraktiker ist... die ergänzen sich toll... ebenfalls mit in dieser Gemeinschaftspraxis sind Physiotherapeuten, und sogar eine Thai-Massage... die Praxis arbeitet einerseits mit modernsten wissenschaftlichen Methoden, als auch mit alternativen...
Es wird auf diese Weise ein breiteres Spektrum der Behandlungen für den Patienten abgedeckt, gleichzeitig profitieren auch alle beteiligten Heilenden voneinander, da sie gegenseitig ihren Horizont erweitern.
Ich halte das für eine gute Lösung und denke, dass solche Ansätze sicher auch in vielen anderen medizinischen Sparten Sinn machen würde...
ich weiß noch besser, wie gut Ärzte arbeiten.
Tja, da habe ich nun mal ganz andere Erfahrungen gemacht...
Kinderarzt, drohenden Darmverschluss nicht erkannt, 2 Stunden später KH, Darmräumung, Kot so groß wie eine halbe Salatgurke und hart wie Stein... danach 2 Jahre Obstipation behandelt und keine Besserung, sobald Movicol abgesetzt wurde, ging langsam alles von vorne los... 6 Wochen Heilpraktikerin und Osteopatin... Beschwerden weg und nie wieder aufgetreten... (Tochter)
Migräne jahrelang behandelt ohne Erfolg, Akkupunktur (damals noch nicht anerkannt) Migräne weg... nach über 20 Jahren... (Oma)
und das sind nur 2 Beispiele aus meinem engsten Familienkreis...
Gegenbeispiele:
Zahnarzt: hatte falsches Patientenblatt und zog mir 3 gesunde bombenfeste Backenzähne, obwohl ich wegen einem Eckzahn da war, ich wußte gar nicht wie mir geschah... hat er dann erst unter 4 Augen eingeräumt und mir angeboten stillschweigend auf seine Kosten ein anderes teureres Gebiß zu machen. Der von der Krankenkasse bestellte Gutachter konnte dann angeblich keinen Behandlungsfehler feststellen, behauptete, meine Kieferknochen im Oberkiefer seien beidseitig so schwindend, dass auch die auf der anderen Seite nicht mehr lange drin wären... das ist 16 Jahre her und die sind immer noch drin...wie gesagt, erfuhr ich danach durch Zufall, dass die sich gut kannten und immer zusammen in Mallorca Urlaub machen. Obendrein erfuhr ich dass der besagte Zahnarzt Kokser ist... bevor du fragst, er war jahrelang Kunde bei einem Exfreund von mir den ich Jahre später wieder traf... und durch Zufall kam das Gespräch auf diesen Zahnarzt... und ja, ich bin mir sicher dass das stimmt...
Orthopäde: schrieb mir wegen Hüftschmerzen direkt eine Einweisung ins Krankenhaus, es sollte eine der neuesten Methoden operiert werden an meinem Huftgelenk, er drohte mir, sonst würde ich bald eine künstliche Hüfte benötigen, wenn ich das nicht machen lasse, weil ich dann vor Schmerzen nicht mehr laufen könne... war bei der Osteopatin, die hat mich dreimal behandelt, Schmerzen weg... ist jetzt 10 Jahre her und ich laufe immer noch ohne künstliches Hüftgelenk und ohne Schmerzen rum...
Urologe im Krankenhaus: Wegen Einnässen sollte meine Tochter untersucht werden, Überweisung der Kinderärztin, die Harnröhre (!) zu untersuchen (das wird bei kleinen Kindern nur im KH unter Vollnarkose gemacht) Der Urologe im Krankenhaus erklärte mir dann bei dem Vorstellungsgespräch den Eingriff, es würde ein kleiner Schnitt durch die Bauchdecke gemacht, damit man direkt auch die Harnleiter und die Blase mit untersuchen könne, falls an der Harnröhre nichts zu finden sei... machte mir das schmackhaft, das sei nur zum Besten des Kindes, weil sie dann nur einmal eine Vollnarkose bräuchte und das würde heute so gemacht... habe ich abgelehnt, die Kinderärztin ist fast vom Stuhl gefallen, als ich ihr das erzählt habe, was die vorhatten...
Gynäkologie im KH: Konisation nach Condylomentfernung, am Entlassungstag wollte man dann Termine für Chemo und Bestrahlung mit mir bereden, man hatte lediglich vergessen, mir mal mitzuteilen, dass das bei der Konisation entfernte Gewebe bösartig war, man habe zwar den Kegelschnitt komplett im gesunden Gewebe gemacht, also alles erwischt, aber trotzdem vorsichtshalber.... blablabla... ich habe beides abgelehnt und hatte seitdem nie wieder Krebs... das ist jetzt 23 Jahre her...
Hausarzt: meine Oma hatte 30 Jahre lang Asthma und bekam Tabletten dafür...ansonsten war sie sehr agil und gesund, an einem Freitag abend bekam sie akute Atemnot, da sie nicht so der Typ war, der sofort einen Krankenwagen ruft, rief sie ihren Hausarzt an, dieser riet ihr, einfach die doppelte Menge Tabletten zu nehmen, mitten in der Nacht rief sie meinen Vater an und konnte kaum noch piepsen, Krankenhaus, Koma, den Rest der Geschichte, was da im Krankenhaus noch so lief, spare ich mir jetzt... sie starb 2 Wochen später.
HNO-Abteilung KH: Meine Tochter sollte mit 3 Jahren die Polypen entfernt bekommen. So ganz nebenbei fragte man mich, ob man die Mandeln auch gleich mit entfernen solle, die seien auch recht vergrößert. Ich erklärte dass unser HNO davon nichts gesagt habe und dies auch nicht auf der Einweisung stünde. Also NEIN. Der ganze Ablauf war eine einzige Katastrophe, ich durfte noch mit rein in den OP, um bei ihr zu bleiben, bis sie "weg" ist... der Anästhesist war nicht in der Lage ihr einen Zugang zu legen, stach zig mal, ich bin mir sicher, dass der betrunken war, das Kind wurde immer hysterischer, also stülpte man ihr OHNE Vorwarnung einfach eine Maske übers Gesicht und narkotisierte sie dann so, ich vergesse niemals den entsetzten Blick meines Kindes als diese Maske auf ihr Gesicht gedrückt wurde...
Der ganze Ablauf war total hektisch und unprofessionell... im Aufwachraum ist mein Kind dann sowas von ausgeflippt als sie wach wurde (ja, ein bischen ist normal, aber DAS war nicht mehr normal, wen wundert das nach der Aktion im OP?) Es waren 2 Schwestern und meine Wenigkeit nötig, sie im Bett festzuhalten (eine Dreijährige!!!) Nach einiger Zeit schickte man mich mit dem tobenden, kotzenden Kind auf ein Zimmer 2 Etagen höher, ich alleine... mehrfach wäre mir mein Kind fast aus dem Bett gefallen, weil sie immer noch tobte...
Aber das Beste kommt ja erst noch: nach einer Stunde fragte man bei mir im Zimmer an, ob wir so weit wären nach Hause zu können, es sei ja nur eine ambulante OP und man benötige das Zimmer, meine Einwände, dass sie sich immer noch nicht wirklich ganz beruhigt habe und auch noch erbreche, interessierte niemanden, ich wurde wieder 2 Etagen runter geschickt, ohne Bett, mit dem Kind auf dem Arm zur Anmeldung der Notaufnahme, wo ich mir die Papiere holen sollte, wo ich dann über eine Stunde mit dem frisch operierten Kind zwischen allen möglichen Kranken saß, die die unterschiedlichsten Beschwerden hatten. In der Zwischenezeit kotzte sie da auch noch mal hin, woraufhin mich ein Arzt anmachte, wie ich mit dem Kind mich da hin setzen könne, sie sei noch nicht so weit, entlassen zu werden, das könne man doch sehen, sie müsse noch auf dem Zimmer im Bett liegen zur Überwachung, bis es ihr besser gehe. Da bin dann ein klitzekleines Bischen ausgeflippt und bin ohne die Papiere mit meinem Kind nach Hause gefahren...
Aber das Beste kommt zum Schluß: Nachdem mein Kind nach dieser OP fast 18 Monate dauerkrank war, immer von der Nase ausgehend, und weder die Kinderärztin noch der HNO konnten sich das erklären, (wir hatten alle Untersuchungen incl. Verdacht auf Mucoviscidose durch) kam ICH dann irgendwann darauf dass sie sich bei dieser tollen OP in diesem tollen KH evtl. MRSA geholt haben könnte... erst hat der HNO noch drüber gelacht (der berühmte Satz "Wollen sie mir jetzt meinen Job erklären?" ) Nachdem meine Hausärztin dann den Abstrich gemacht hat und der aber sowas von positiv war, hat die den am Telefon so zusammengefaltet, dass der unterm Teppich hätte Trampolin-springen können und dem verging das Lachen ganz schnell... es hat fast 6 Monate gedauert, bis der Erreger weg war...
Soll ich weiter machen? Nein, besser nicht, interessiert dich vermutlich eh nicht...
und dabei bin ich bisher ausschließlich bei mir selber und meiner engsten Familie gebliebenhabe auch davon noch lange nicht alles erzählt, und habe einen riesigen Bekanntenkreis, die da auch so einiges zu berichten wissen... die Liste solcher Vorfälle von geballter Inkompetenz, bzw. massiver Behandlungsfehler, die alleine ich schon kenne, ist endlos...
Ach so, ja... ist ja nur rein subjektive persönliche Erfahrung ohne wissenschaftlichen Hintergrund...
zählt also nicht...
Ich möchte noch betonen, dass ich durchaus auch Geschichten zu berichten weiß, wo mir oder Anderen ganz toll von Schulmedizinern geholfen wurde... allen voran meine Hausärztin... bei der ich sehr froh bin, dass ich die gefunden habe...
nur ein Tip: wenn man einen Arzt findet, der für sich mit alternativen Verfahren, Naturheilkunde usw. wirbt, dann nehme man tunlichst die Beine in die Hand und laufe weg.
Und ich gehe erst mal davon aus, dass das ein Arzt ist, der über den Tellerrand der Wissenschaft gucken kann... was allerdings nicht zwangsläufig der Fall sein muss, weil es den von dir geschilderten Fall sicherlich auch gibt...
Das tut er nicht, weil er davon überzeugt ist (er hat ganz genau gelernt, welche Verfahren wirken und welche nicht und er weiß ganz genau, dass diese Verfahren großer Blödsinn sind), sondern weil er sehr wahrscheinlich seinen Verdienst über seine ethischen Grundsätze stellt, denn damit "fängt" er Patienten ein, die auf diese Trends und entsprechendes Marketing hereinfallen.
Meine Hausärtzin ist Schulmedizinerin und obendrein Internistin... ist offen für diverse alternative, sanftere Methoden, sagt aber auch ganz klar, wenn sie etwas tatsächlich für Humbug hält (ich vermute das wäre z.B. bei Pendeln als Diagnostik der Fall
) und erklärt mir dann auch ganz klar, wieso sie das aus medizinischer Sicht für total abwegig hält... auf Augenhöhe halt... solche Ärzte sind wie ein Sechser im Lotto, das ist zumindest meine Erfahrung... na gut, wie ein Fünfer... und ähnlich wird das auch bei HP's sein... oder bei Psychotherapeuten... oder auch bei seriösen Klempnern, Autowerkstätten... usw... aber ich werde grad OT...
Schönen Abend noch, ich muss gleich mal ins Bettchen
Luckysun