Dabei handelt es sich fast vollständig um Generika. Die Präparate müssen (in Deutschland) Bioäquivalenzstudien bestehen, um zu beweisen, dass sie genausogut wirken und genausowenig Nebenwirkungen haben wie das Original.
Die Bioäquivalenzstudie ist aber nur eine reine Zulassungsstudie die nur punktuell wirkt. Sie sagt überhaupt nichts über die langfristige Qualität der Lieferchargen aus.
Wer das nicht möchte (aus welchen Gründen auch immer, ich persönlich verwende ausschließlich Generika und hatte noch nie ein Problem), der soll sich das Original von Bayer und co holen und dafür halt das Dreifache vom Preis zahlen. Ich weiß aber nicht, warum ein Produkt schlechter sein soll, nur weil es in Indien hergestellt wurde, nicht in Deutschland.
Diese Wahlmöglichkeit besteht für Kassenpatienten meistens nicht, da das verschrieben wird, was durch den Versicherer erlaubt ist. Hier hat es schon mehrere Fälle gegeben, dass Generika gegenüber den Originalen eine weitaus schwächere Wirkung gehabt haben und/oder verunreinigt waren.
Die Ärzteschaft warnt z.B. sogar explizit vor Generika im Bereich Potenzsteigerung, die weniger oder in unkontrollierter Menge Wirkstoff enthalten.
Bartens schreibt "Beispiele gibt es genug" und zitiert einen einzigen Fall. Dieser Fall ist übrigens der erste Fall dieser Art in Europa. Er nimmt einen einzelnen Fall heraus, der untersucht und u.U. mit schweren Geldbußen versehen wird und sagt dann "Das System ist außer Kontrolle".
In der Regel wird das auch etwas nobler gemacht. Bei Krebsmitteln ist das halt nicht viel anders möglich. Impfstoffhersteller haben da z.B. ganz andere Möglichkeiten. Ähnliche Fälle, wo Preissteigerungen von einzelnen Staaten nicht akzeptiert wurden, und danach "Lieferengpässe" aufgetreten sind, hat es tatsächlich in der Vergangenheit bereits gegeben.
Die Medikamente waren aber allesamt off-patent, d.h. sie hätten in jedem Fall von einem Generikahersteller zu einem günstigen Preis nachgemacht werden können. Wenn sich das aber bei so starken Preissteigerungen nicht rentiert hätte, muss man sich die Frage stellen, ob der alte Preis überhaupt noch markttauglich war. Man könnte sich zB mal fragen, warum das Medikament in Amerika 26mal soviel kostet wie bei uns - auch dort ist das Patent ja schon abgelaufen.
Allerdings muss man dann auch die Frage stellen, wie schlecht (oder sozial???) ein Unternehmen bisher gewirtschaftet hat, das ein Medikament bisher zu einem niedrigeren Preis verkaufen konnte, als nach Abschreibung aller Herstellungsstätten.
In der Regel kommt es dann zu Preiserhöhungen, wenn die alten Produktionsstätten abgeschrieben und/oder unwirtschaftlich sind, und neue Produktiuonsstätten errichtet werden müssen. Also reines Finanzkalkül.
Weil so unser Rechtssystem nicht funktioniert. Das eigene Unternehmen finanziell voranzubringen ist schließlich der Job eines Managers, dafür wird er eingestellt. Er ist verantwortlich für die Leute, die in seinem Unternehmen arbeiten. Bei keinem anderen Wirtschaftszweig der Welt stellen wir das in Frage.
Nein, sondern weil die in unserem Rechtssystem greifbaren Manager meistens nur kleine Rädchen sind, die selber nur Konzernpolitik von US-Konzernen exekutieren.
Es müsste ernsthaft darüber nachgedacht werden, diese Branche weitaus stärker zu reglementieren, bzw. Medikamente generell in das Eigentum der Menschheit überzuführen und aus dem grenzenlosen Gewinnstreben auszukoppeln.
Und wo liegt das Problem? Wenn der GBA den Zusatznutzen verneint, kommt das Mittel nicht in die Erstattung. Das heißt kein Patient muss dieses Mittel nehmen und die meisten werden es gar nicht kriegen, weils die Kasse gar nicht zahlt. Der Beschluss des GBA ist allerdings befristet, weil 2018 neue Studiendaten erwartet werden. Ich seh hier den Skandal nicht.
Ein Skandal liegt insofern vor, als die KK auf Grund falscher Voraussetzungen das Medikament bezahlt hat, obwohl es gravierende Nebenwirkungen hat.
Auch hier wieder das Problem, dass Pharmafirmen beliebig betrügen können, wenn sie Patente auf einzelne Medikamente haben, und dadurch den jeweiligen Markt konkurrenzlos kontrollieren können. Leiden darunter tun nur die betroffenen Patienten, die dringend benötigte Medikamente nicht bekommen.