für mich zeigt es zuwenig Selbstwertgefühl, und Zuwendung, die ich mir durch solch ein Handeln hole.
Was ja auch kein Wunder ist, wenn ein Kind von kleinauf lernt "falsch" zu sein. Du bist zu hibbelig, zu verträumt, zu vergesslich, nun räume endlich dein Zimmer auf, nun komm endlich, bist Du noch nicht fertig, muss man dir immer alles drei Mal sagen, andere Kinder sind besser als du, braver, wir stecken dich ins Heim, wenn Du nicht artig bist... dazu kommt, dass Provokationen anderer "normaler"Kinder oft ignoriert werden, also der AD(H)Sler immer Schuld ist usw.
Die Tatsache, dass, wenn man diesen Kindern konsequent mit Verständnis (und natürlich auch Konsequenz) begegnet und ihr So-Sein begreift, sich ann eine große Anzahl an misssliebigen Verhaltensweisen in Luft auflösen, zeigt mir, dass diese Kinder an ihrem Umfeld leiden.
Du kannst im Durschschnitt davon ausgehen, dass diese Kinder 1-2 Jahre länger brauchen, um soziale Normen zu verstehen und auch anzuwenden, dass sie ohne dies immer versuchen werden den subjektiv für sie leichteren Weg zu gehen oder resignieren. Resignation geht mit einer geballten Ladung Frust und Aushaltevermögen einher, dann hilft kein Stubenarrest, keine Prügelstrafe, keine Stafarbeit, das juckt diese Kinder, die so drauf sind, nicht. Irgendwann später betäuben diese Kinder sich mit Drogen, werden essgestört, psychisch gestört, weil sie sich von Kleinauf an unverstanden und falsch behandelt fühlten und auch wurden.
Die Eltern denken ja nicht, dass ihr Kind anders könnte, wenn es wollte und haben schlicht nicht im Blick, dass besonders einfache Sachen ungemein schwer fallen, Konzentration und Lernfähigkeit stark vom Interesse abhängen, sie dann aber bis ins Detail durchstarten können...