Da wird aber wohl noch eine andere Diagnose dahinterstecken, wüsste nicht, was das mit ADHS zu tun hat.
Ja, da sag ich: Flöhe und Läuse haben ist möglich, sollte bei einem guten Facharzt differenzialdiagnostisch herausgefunden werden.
Mir ist in den vielen Jahren Beschäftigung mit dem Thema aufgefallen, dass eine Komorbidität stark mit dem Kind selbst zu tun hat, ob es eher dazu neigt sich zurückzuziehen (Soziophobie, Angsterkrankungen), oder offensiv und aggressiv zu kämpfen (antisoziale PS), der seelische Rückzug angetreten wird (Depression) usw. Es wird ja leidvoll versucht den negativen Erlebnissen im Leben zu begegnen, das mitgebrachte Temperament/Persönlichkeit entscheidet meiner Meinung mit darüber, welche Krnakheit sich dann entwickeln wird.
Ist ein wenig salopp ausgedrückt, aber ich denke, es wird verstanden was ich meine. Fachjargon hilft hier eh nicht weiter, der nur pathologisieren und Kinder in eine Norm pressen soll. Meist schauen die Therapeuten und Sozialpädagogen nicht wirklich hinter diese Maske und versuchen zu verstehen, warum ein Kind eine bestimmte Strategie gewählt hat, sondern versuchen die Strategie zu therapieren, anstatt die Ursachen dafür zu verändern.
Ein aktuelles Beispiel aus meinem Bekantnenkreis ist ein soziphobes Mädchen, dass Probleme mit Gleichaltrigen hat und deshalb nicht beschult werden kann. Die "Fachleute" versuchen sie zu normalisieren, anstatt ihr den Freiraum zu geben erst mal in Ruhe mit Erwachsenen beschult zu werden, nein, sie muss doch gefälligst mit anderen Kinder klarkommen... und sowas finde ich einfach nur halb gedacht, denn das Mädchen hat verdammt gute Gründe für ihre Soziophobie: Mobbing, auch physische Angriffe durch Mitschüler.
Vor allem, anstatt sich mal die Kinder anzusehen, die so gemein und fiese sind, sind wir hier wieder einmal in einer Gesellschaft, die die Täter schützt und die Opfer anklagt, indem das Opfer für behandlungsbedürftig erklärt wird.