Tolkien
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Reise nach Shergolah Teil 2
Mit der Morgendämmerung brachen sie auf und am späten Nachmittag sah Mahala zum ersten Mal in ihrem Leben den Zauber der Kristallstadt. Von der kleinen Anhöhe aus hatte sie einen wunderbaren Blick auf die Stadt, von der sie bisher nur aus Erzählungen wusste.
"Es ist wunderschön, nicht wahr?", sagte Alturin zu ihr.
"Ich finde keine Worte," antwortete Mahala staunend.
Sie ritten die Anhöhe hinab, passierten das Tor und kurz darauf standen sie vor dem Eingang in den Bereich, in dem Hatora, die Herrin der Kristallstadt lebte. Mahala hatte von ihr gehört, sie aber noch nie gesehen. Als sie den grossen Saal betraten, staunte Mahala über den Glanz, der sich überall verbreitete und sah sich nach allen Seiten um.
"Welche Freude, ihr seid da!", erklang ein Stimme hinter ihnen. Sie wandten sich um und Hatora kam lächelnd auf sie zu. In ihren langen Gewand schien sie über den Boden zu schweben und Mahala staunte sehr über die glanzvolle und erhabene Erscheinung der Herrin der Kristallstadt. Alturin und Mikkel verneigten sich leicht vor ihr und Mahala tat es ihnen gleich. Hatora ging auf Mikkel zu und belegte ihn mit einem scharfen Blick. Etwas verunsichert sah Mikkel sie an. Von oben herab, da er sie inzwischen an Körpergrösse deutlich überragte.
"Wie kannst Du es nur wagen?", herrschte sie ihn an.
Alle blickten sie erschrocken an. Was war geschehen?
"Mich an Körpergrösse noch zu übertreffen?", fuhr sie fort und lachte ihn an. Dann nahm sie ihn in den Arm und zuerst noch etwas zögerlich ob der scheinbaren Schelte, erwiderte Mikkel lachend ihre Umarmung.
"Was ist nur aus Dir geworden, sah sie ihn an, kaum lässt man Dich mal kurz allein, schiesst Du gleich übers Ziel hinaus." Alle lachten.
"Und wer bist Du, hübsche junge Dame?", wandte sie sich an Mahala.
"Man nennt mich Mahala.....Herrin, antwortete sie etwas zaghaft und Mikkel und ich wir sind, naja... also sozusagen. Fragend zog Hatora die Augenbrauen hoch.
"Wir haben uns gegenseitig versprochen Herrin. Mahala und ich gehören zusammen und werden gemeinsam die Ehe eingehen, wenn die Zeit reif ist."
Mahala erötete leicht und Hatora sah sie lächelnd an. Sie nahm die Hände von Mahala und blickte sie lange an. "Nun, ich denke schon.......dass ihr beide eine gute Wahl getroffen habt und ich beglückwünsche euch zu eurem Entschluss."
Erleichtert entspannte sich Mahala. Dann setzten sie sich um den Tisch und kurz darauf erklärte Hatora ihnen ihren Plan zum Eintritt nach Shergola. Hatora sprach darüber, dass es ein gefährliches Abenteuer wäre und dass sie ganz genau nach ihren Anweisungen vorgehen müssten. Als sie geendet hatte, fragte Mahala, ob sie sie morgen begleiten dürfte.
"Sie würde uns sicherlich......", Mikkel wurde von Hatora unterbrochen.
"Du wirst uns leider nicht begleiten können Mahala. Mikkel muss sich sehr auf die Sache konzentrieren und Du würdest ihn vielleicht ablenken. Das können wir nicht riskieren, dafür ist die Unternehmung zu gefährlich. Du wirst hier in der Kristallstadt bleiben. Ich habe für morgen bereits jemanden angewiesen, der Dir die Geheimnisse der Kristallkammer näher bringen wird."
"Aber sie könnte doch"......wollte Mikkel einwerfen. Doch Hatora unterbrach ihn abermals und hob ihre Hand.
"Dies ist mein letztes Wort in dieser Sache Mikkel. Es ist zu gefährlich! Mahala ist hier gut versorgt und in guten Händen und das was sie morgen erfahren wird, wird ihr auf ihrem weiteren Weg von grossem Nutzen sein, also wollen wir es nun dabei belassen."
Hatora duldete keinen weiteren Widerspruch und so fügten sich Mikkel und Mahala ihren Worten.
"Nun lasst uns gemeinsam Speisen und morgen früh treten wir mit den ersten Sonnenstrahlen unsere Reise an. Alle nötigen Vorkehrungen sind bereits getroffen." Mit diesen Worten ging Hatora voraus an den reich mit Speisen gedeckten Tisch. Danach gingen alle früh zu Bett, um ausgeruht für das Abenteuer des nächsten Tages zu sein.
Früh brachen sie am Morgen auf und nach einigen Stunden teils beschwerlichen Rittes gelangten sie an ein Bergmassiv, das durch seine ungewöhnliche Form auffiel. Zwölf Zacken "krönten" das Bergmassiv. Und Zwölf waren auch sie. Hatora, Alturin und Mikkel und neun ihrer besten Lichtkrieger. Sie hatten zwei weitere Pferde mit sich geführt - für den Fall, dass sie Erfolg hatten. Einige hundert Meter vor dem Berg stiegen sie von ihren Pferden ab und liessen sie zurück. Sechs der Lichtkrieger bewachten sie. Die anderen drei Lichtkrieger begleiteten sie zum Eingang. Hatora führte sie an und blieb dann mitten vor der Felswand stehen.
"Hier soll ein Eingang sein?", fragte Mikkel verwundert.
"Nicht so ungeduldig, junger Mikkel! Manche Dinge sieht unser Auge nicht sogleich. Mit diesen Worten holte Hatora einige Kristalle aus einem Beutel hervor. Wie tags zuvor besprochen, erhielt jeder von ihnen einen davon. Einen jedoch hielt Hatora nun gegen die Felswand und nach kurzer Zeit erschien eine leuchtende Umrandung, die wie eine Tür einen Eingang bedeutete. Hatora führte den Kristall in eine sich öffnende Vertiefung und kurz darauf schwang ein Teil der Felswand nach innen und gab den Weg frei....
Den Weg nach Shergola.....
Hatora ging voraus.
"Nun handelt, wie ich euch geheissen habe und spart mit eueren Worten. Wir werden bereits erwartet.....", sagte Hatora und kurz darauf hatte wabender Nebel sie verschluckt.
H.A. - hier genannt Tolkien