Zum 100.000sten Mal

Hallo Aurelia
Jepp, hast schon Recht: das ist das Argument der Gegenseite ("man muss differenzieren...")
Lebst du in einer zwei-Klassengesellschaft, du und deine Freunde und dem gegenüber die bösen Differenzierer? Ich differenziere gerne, weil nur so erkenne ich die Unterschiede zwischen dir und deinem Hund, oder auch nur die Unterschiede zwischen dir und deiner Mutter. Auch wenn die Tiere, die Pflanzen und auch du und ich in der Einheit Gottes ruhen, gibt es doch hier auf Erden Unterschiede oder? Warum sollten wir diese negieren, nicht wahrnehmen WOLLEN? Denn dann könntest du die Vielfalt der Schöpfung genießen.
Ich bin gerne in der Gemeinschaft der Esoteriker zuhause, aber als einer der in der Lage und auch willens ist seine Fähigkeit des Differenzierens zu nutzen.
Liebe Grüße Inti
 
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Inti schrieb:
Lebst du in einer zwei-Klassengesellschaft, du und deine Freunde und dem gegenüber die bösen Differenzierer? Ich differenziere gerne, weil nur so erkenne ich die Unterschiede zwischen dir und deinem Hund, oder auch nur die Unterschiede zwischen dir und deiner Mutter. Auch wenn die Tiere, die Pflanzen und auch du und ich in der Einheit Gottes ruhen, gibt es doch hier auf Erden Unterschiede oder? Warum sollten wir diese negieren, nicht wahrnehmen WOLLEN? Denn dann könntest du die Vielfalt der Schöpfung genießen.

Hallo Inti

Differenzieren und Unterschiede machen ist tatsächlich Realität in unserer Alltagswirklichkeit. Ich habe mich über diesen Sachverhalt lustig gemacht, indem ich zwischen mir und den "bösen Differenzierer", wie du sagst, DIFFERENZIERT habe (na, klingelts?). Will sagen: für mich ist das Differenzieren keine Frage des Wollens, sondern eine Frage des Müssens (natürliche gibt es mehrere Ebenen und Graden, der Student etwa tut es mehr als der Bauarbeiter etc.)

DU aber sprichst von einer Einheit Gottes - und DIE interessiert mich. Jetzt sag mir: wie kann ich die Einheit Gottes erkennen, wenn ich hier dauernd differenzieren muss, wenn ich dauernd mich selbst gegen aussen abgrenzen muss.
Nochmals: Unterschiede machen und Differenzieren ist ne gute Sache und notwendig für unser Überleben und Erkennen auf dieser Welt. ABER: Ich glaube und suche nach Bewusstseinszuständen, die diese Dualität überwinden; Bewusstseinszustände, wo ich nicht dauernd mich in Beziehung zur Umwelt setzen muss, sondern wo ich nur SEIN kann.

Danke für die spannende Frage und liebe Grüsse
Aurelia
 
Jetzt sag mir: wie kann ich die Einheit Gottes erkennen, wenn ich hier dauernd differenzieren muss, wenn ich dauernd mich selbst gegen aussen abgrenzen muss.
Diese Abgrenzung muss nicht als Zwang erlebt werden, es kann auch als Bereicherung erlebt werden. Eine Einheitserfahrung ist eine wunderbare Sache, aber ich sehe halt auch in der Erfahrung der Vielfalt göttliches. Und auch im differenzierten einzelnen Blümchen kannst du die Einheit Gottes erkennen. Ich sehe diese Welt nicht nur als rauhes lernen an, es ist für mich nicht nur Leiden wie für die Buddhisten, es hat durchaus auch Schönheit und Vollkommenheit.
ABER: Ich glaube und suche nach Bewusstseinszuständen, die diese Dualität überwinden;
Tu das - ich gönn es dir - aber du kannst das auch tun ohne anderes zu negieren. Es ist eine Frage nach der Motivation und dem Antrieb - wo kommt die Kraft her mit der du agierst, die dich antreibt - von einem: "weg von" der Dualität oder von einem: "hin zu" göttlichem? Und sag jetzt nicht, das ist doch gleich!
Liebe Grüße inti
 
misch mich hier so ein
tschuldigung ja?
man kann immer nur das Eine: entweder in der Dualiät
dann wieder in der Einheit, aber das sind Gipfelerlebnisse
und man muss wieder zurückkommen
man kann diese Zustände ausweiten und die Energie davon mit herübernehmen in unsere Welt, oder bewusst im Hier und Jetzt sein
einfach diesen Gewahrsein haben
und dann leuchtet, erstrahlt man von Innen und es strahlt nach Aussen
Karuna die Strahlende :)
 
Hi Damura, deine Antworten haben mir weitergeholfen. :danke:

Ich will auch nicht nur Harmonie haben, Streit und Disharmonie gehört ja auch zur Welt, mir ist nur aufgefallen dass hier im Forum zurzeit der Streit überwiegt, aber ich habe jetzt durch deine Antworten mehr verständnis dafür. :)

Damura schrieb:
Danke Groovio. War mir so nicht klar, stelle ich gerade fest. Dann muss man mit ganz anderen Voraussetzungen hier rangehen.
[...]
Wieder was gelernt - ich bin von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen.
Freut mich, so haben dir meine Fragen was genützt - geht mir übrigens auch oft so, dass mir Dinge klarer und verständlicher werden, wenn ich jemanden etwas erkläre. *g*
Und das trennen von Spiritualität und Esoterik werde ich nun auch bei mir einführen.

Damura schrieb:
Ein Esoteriker müßte dann in dem Sinne von der Lehre an sich nichts verstanden haben, um Esoteriker zu sein. Es reicht sich für Tarotkarten oder Gläserrücken zu interessieren (keine Wertung das, bitte). Ein spiritueller Mensch aber der hat sich für die LEHRE interessiert und verinnerlicht.
Mhm, das meinte ich, stimme dir da zu - werde dies wie gesagt nun auch für mich unterscheiden, hatte beides vorher in die Schublade Esoterik gesteckt.

Damura schrieb:
Schattenarbeit - Spiegeln - dass geht nicht mit Licht und Liebe und alles ist wunderbar. Da sind Schmerzen, da fliegen die Fetzen.
Jap, daran habe ich auch schon gedacht, dass ist auch der Hauptgrund warum ich noch hier bin, weil ich nicht vor meinem Schatten wegrennen mag, nur weil mir nicht gefällt.

Ha, nun fällt mir auch noch etwas ein: In der Öffentlichkeit, im "Reallife" begegnen wir uns (meistens) freundlicher und harmonischer, demnach rutscht das unfreundliche und unharmonische in den Schatten, der uns hier begegnet.
Schön, wieder um eine Erkenntnis reicher, danke Damura. :)

mfg Groovio :)
 
Aurelia schrieb:
"Esoterik" ist für mich wieder einmal ein schlagender Beweis für die Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis- und Denkfähigkeit: Wir versuchen empirisch kaum fassbare Geistesströmungen zu handlichen Wortpäckchen zusammenzufassen. Diese müssen wir, um der empirischen Realität gerecht zu werden, so lange erweitern und grösser definieren, bis der Begriff sinnlos geworden ist, da so viel drin ist, dass er nichts mehr aussagt.
Meiner Meinung nach hast du damit recht, stimme dir bis dahin zu. :)

Thorwald Dethlefsen hat übrigens auch so etwas gesagt, dadurch das sich die Esoterik teilweise wissenschaftlicher machen will bzw. ihre Lehren teilweise wissenschaftlich Beweisen will (z.B. "Parapsychologie"), entfernt sie sich selber wieder vom ursprünglichen Sinn und wird sinnlos. (Wobei mittlerweile wirklich einige "esoterische" Eigenschaften und Lehren wissenschaftlich Bewiesen wurden, aber das ist ein anderes Thema! *g*)

mfg Groovio :)

Nachtrag: Auf Seite 7 gaaaanz unten ist meine Reaktion auf dich Damura, falls du jetzt hier auf der letzten Seite gelandet bist. :angel2:
 
Karuna schrieb:
misch mich hier so ein
tschuldigung ja?
man kann immer nur das Eine: entweder in der Dualiät
dann wieder in der Einheit, aber das sind Gipfelerlebnisse
und man muss wieder zurückkommen
man kann diese Zustände ausweiten und die Energie davon mit herübernehmen in unsere Welt, oder bewusst im Hier und Jetzt sein
einfach diesen Gewahrsein haben
und dann leuchtet, erstrahlt man von Innen und es strahlt nach Aussen
Karuna die Strahlende :)


Hi Karuna.

DAS finde ich ist aber eine Sache der Betrachtung. Ich empfinde es nicht als entweder oder, sondern als ein sowohl als auch. Ich bin mir also der Einheit von allem bewußt und differenziere, damit ich handlungsfähig bleibe.

Dh. ich lerne es gerade. Aus der Einheit heraus - ohne die Bewußtheit, dass ich hier differenzieren MUSS - war es ein einziger Schmerz und wie gesagt, die Folge davon ist "handlungsunfähigkeit" - jetzt wird mir klar (danke Inti !) dass ich differenzieren MUSS, um eben hier leben zu können - um handlungsfähig zu bleiben - aber das heißt nicht, dass ich die Einheit vergessen muss, das fühle ich genau.

Es geht beides gleichzeitig. Mein Bewußtsein bleibt in der Einheit - in der Liebe und dennoch trenne ich - differenziere ich - der einzige Unterschied ist das Fehlen von Schmerz ;) ...

Es ist das Wissen darum, was ich tue.
 
Hallo Groovio.

Klar hab ich Deinen Beitrag sofort gefunden *grins* ... für sowas habe ich ein Gespür :D

Ich habe das Gefühl, dass diese von uns beiden "erarbeitete" Erkenntnis etwas grundlegendes bei mir verändert hat, bzw. unser Gespräch hat mir etwas sichtbar gemacht, was ich schon im innen für mich erkannt hatte.
Mein Post an Karuna ist eine Folge davon ...

Das ist für mich teilen - und da fühle ich mich dem anderen Menschen nah.


Danke dafür ! :) :blume:
 
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Inti schrieb:
Diese Abgrenzung muss nicht als Zwang erlebt werden, es kann auch als Bereicherung erlebt werden. Eine Einheitserfahrung ist eine wunderbare Sache, aber ich sehe halt auch in der Erfahrung der Vielfalt göttliches. Und auch im differenzierten einzelnen Blümchen kannst du die Einheit Gottes erkennen. Ich sehe diese Welt nicht nur als rauhes lernen an, es ist für mich nicht nur Leiden wie für die Buddhisten, es hat durchaus auch Schönheit und Vollkommenheit.
Tu das - ich gönn es dir - aber du kannst das auch tun ohne anderes zu negieren. Es ist eine Frage nach der Motivation und dem Antrieb - wo kommt die Kraft her mit der du agierst, die dich antreibt - von einem: "weg von" der Dualität oder von einem: "hin zu" göttlichem? Und sag jetzt nicht, das ist doch gleich!
Liebe Grüße inti

Hallo Inti

Nun, die Motivation, nach Einheitserfahrungen zu streben, kommt eben durch die Einheitserfahrungen selbst. Jeder Teenager, der sich mit seinem Schatz schon bauchkribbelnd im siebten Himmel erlebt hat, weiss, wie erfüllend es sein kann, aus sich heraus zu kommen, Grenzen niederzureissen, sich als eine Einheit mit einem Gegenüber zu erleben. Wir Menschen sind gewiss fähig, solche Einheitserfahrungen nicht nur mit Menschen, sondern mit allem zu erleben - und dort liegt für mich auch die Schönheit der Vielfalt: In der Einheitserfahrung mit den verschiedenen Dingen dieser Welt; (wie solche Einheitserfahrungen konkret ablaufen und geübt werden können, hat übrigens Floco Tausin in seinem esoterischen Roman "Mouches Volantes" sehr schön beschrieben)

Ich sehe "Vielfalt" und "Einheit" nicht als Gegensätze, sondern als zwei Enden derselben Skala. Gott ist das Eine und das Viele gleichzeitig. Aber in der Vielfalt ist kein unmittelbares Erleben mehr möglich - denn auch wir grenzen uns dann mehr und mehr von unserer Umgebung ab. Wir Menschen bestimmen, in welche Richtung wir uns bewegen wollen - und gegenwärtig ist der Trend, dass wir uns in die Vielfalt bewegen (alles wird detaillierter, differenzierter, komplizierter). Für mich gilt also nicht: zurück zu den Wurzeln, sondern: zurück in den Stamm!!

Liebe Grüsse
Aurelia
 
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