Ich habe nichts anderes gesagt. Israel muss ein sicheres Heimatland für Juden bleiben, steht in meinem Beitrag.
Aber vllt nicht erklärtermaßen nur für Juden. Es sollte ein demokratischer Staat sein, und im Augenblick bzw. schon länger gibt es viele Kräfte dort, die das nicht wollen, bzw. wahrscheinlich noch nie wollten.(!)
Und ich wiederhole, es gibt keine demokratische Verfassung, meines Wissens nach.
Das haben wir aber leider nicht zu entscheiden. Wir können nicht dem Staat Israel das Existenzrecht nur unter der Bedingung zugestehen, dass uns deren Verfassung gefällt.
Ich habe durchaus auch Ansichten darüber, wie ich mir wünschen würde, was für ein Staat Istael sein sollte/könnte, auf dass sich Juden und viele andere sich da wohl fühlen und in Frieden zusammen leben können. Und vielleicht unterscheidet sich meine Meinung da auch nicht stark von Deiner.
Aber dieses ist nunmal irrelevant bezüglich dem allgemeinen Existenzrecht des Staates. Wir können und dürfen den Juden nicht vorschreiben, wie ihre Verfassung auszusehen hat. Wir können nicht sagen, sie dürften nur einen eigenen Staat haben, wenn sie diesen in unserem Gusto führen. Wir können kritisieren, aber nicht vorschreiben. Und das Existenzrecht des Staates ist da die Priorität, fast unabhängig von deren Verfassung.
Natürlich ist das nicht der richtige Zeitpunkt, aber die Frage, ob ein als rein identitär angelegter Staat überhaupt eine Demokratie sein kann, finde ich auf lange Sicht immer noch interessant.
Man kann auch eine Demokratie sichern, so ist es ja nun nicht.
Aber vllt ist die Umgebung nicht die richtige, das mag sein.
Aber auch das bedeutet nicht, in Wirklichkeit sind alle Juden demokratisch, friedliebend und akzeptieren andere, wie sie sind.
Orthodoxe Juden streben zwar keine weltweite jüdische Version eines Kalifats an, aber auch einen eigenen Gottesstaat, und sie verachten andere, die anderes wollen.
Und das muss man stärker kritsieren dürfen, denn das ist auch nach innen undemokratisch, nicht nur nach außen.
Wie ich schon schrieb: Ich habe durchaus auch eine Meinung darüber, wie der Staat Israel aussehen könnte/sollte. Diese ist aber hier irrelevant.
*Aber, wahrscheinlich sind das wieder "zu komplizierte Gedanken für eine unterkomplexe Debatte"(Zitat Meron Mendel)

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Ja, es sind "zu komplizierte" Gedanken, weil sie die Prioritäten aufweichen. Der Schutz des Staates Israel als sicheres Heimatland für Juden hat tatsächlich oberste Priorität, und das ist weitgehend unabhängig davon, ob uns gefällt, wie dieser Staat genau geführt wird.
Wer jetzt damit anfängt zu bemerken, dass das ja vielleicht undemokratisch wäre o.ä., mag eventuell durchaus valide Kritikpunkte am Staat, Volk oder Religion aufführen, aber wozu? Was würde es ändern? Inwiefern ist das für das aktuelle Vorgehen relevant?