Aber selbst sie, die modernen, aufgeklärt-linken Israelis, schauen seit langer Zeit weg, wenn es um die systematische Enteignung von Palästinensern im Westjordanland geht.
Die Israelis sind extremst gespalten - etwa 50 zu 50.
D.h. es gibt auch genügend Israeli, die nicht wegschauen, sondern - im Gegenteil - sich gegen die Siedler und gegen Netanjahu und seine rechtsradikale, fundamentalistische Regierung stellen. Sie helfen Palästinensern z.B. regelmäßig bei deren Olivenernte, weil sie wissen, dass ihre Anwesenheit als Israeli die Palästinenser vor den Angriffen der radikalen Siedler schützt. Diese Israelis wünschen sich nichts anderes als eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern.
Doch ausgerechnet gerade solche Friedensaktivisten, die zudem nahe der Grenze zu Gaza wohnten, wurden von den Hamas-Leuten massakriert. Das erzählte auch
Meron Mendel in seinem kürzlichen Vortrag. Mendel kannte einige der Getöteten, weil er mit ihnen aufgewachsen ist und sie alle waren immer Teil dieser israelischen Friedensbewegung.
Genau das finde ich eben so besonders bitter daran, dass die radikalen Siedler - die wahren Feinde der Palästinenser - im Westjordanland durch Soldaten vor Ort geschützt waren, während die Bewohner der Kibuzze nahe des Gazastreifens, die sich solidarisch mit den Palästinensern zeigten, und dann auch noch Jugendliche und junge Erwachsene auf einem Openair-Festival im Prinzip sich selbst überlassen wurden und diesen grausamen Überfall ertragen und sterben mussten.
Das ist einfach nicht zu entschuldigen.
Der
Omri Boehm erwähnt im Interview nichts vom Wegsehen der aufgeklärten Israelis. Da muss ich widersprechen.
Er scheint aber gute Ansätze zu haben, was eine mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt angeht.
Leider hinter ner Paywall:
Der Philosoph Omri Boehm über die Obszönität der Legende vom "Freiheitskampf der Hamas" und Lebenslügen der israelischen Politik.
www.sueddeutsche.de
Aber das wird wohl noch viele Jahre dauern, bis sich irgendeine Lösung realisieren lässt - wenn überhaupt.
Ich habe inzw. jegliche Hoffnung verloren.
Er fügte hinzu, dass die Palästinenser bereit seien, den Preis dafür zu zahlen, und dass sie "stolz darauf seien, Märtyrer zu opfern".
Hamad sagte, die Palästinenser seien die Opfer der Besatzung, daher dürfe ihnen niemand die Schuld an den Ereignissen des 7. Oktobers oder an irgendetwas anderem geben und fügte hinzu: "Alles, was wir tun, ist gerechtfertigt.
Dieser bekloppte Hamad stellt die Hamas als Sprachrohr aller Palästinenser dar, obwohl mindestens die Hälfte der Bevölkerung sich nicht von der Hamas vertreten fühlt.
Das ist der nächste Mist, den ich so unerträglich finde.
Sowohl die Hamas als auch die israelische Führung versuchen beide zw. ihren beiden Zivilbevölkerungen einen Keil zu treiben, und das seit vielen Jahren. Beide gehören weg, weil Kriegstreiber!