Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels

Er scheint aber gute Ansätze zu haben, was eine mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt angeht.
Also er hat in dem Interview mit Precht festgestellt, dass Israel vom Entwurf her ein identitärer Staat ist (also nur für Juden gedacht, für niemand anderen), und sich die Frage stellt, ob das Modell überhaupt je eine Demokratie sein kann, weil es ja alle anderen immer ausschließt. Er sagt, dass Israel immer versucht hat, Demokratie und identitär zu sein, aber das letzlich sehr die Frage ist, wie und ob das gelungen ist, und ob das bei dem Konzept überhaupt gelingen kann.
Ich fand das sehr interessant, ich hatte darüber noch nie so präzise nachgedacht.
Er entwirft die Vision einer echten Demokratie, eines Staates "Haifa", in dem alle Parteien zusammenleben können,
also eine nicht primär identitären sondern primär demokratischen Staat Israel. Wobei natürlich das große Problem, sagt er auch, für all diese Entwürfe der Platz ist, es ist einfach zu klein für alle auf Dauer, weil die Siedler genau so viele Kinder kriegen wie die Palästinenser.

Aus meiner Sicht ist das zwar ein guter Ansatz, es fehlte aber in den Interview, wie die arabischen Staaten auf diese Demokratie reagieren würden. Und da denke ich realistisch gesehen, keine guten Aussichten. Zu viele arabische Staaten wollen Israel und die Juden weghaben und fertig.
Das heißt, wenn man sich da zu offen macht und Peace on earth singt, dann höhlen sie das von innen aus, über eingeschleuste Terroristen oder sonstwie.
Zu viele arabische Staaten verfolgen ebenfalls eine identitäre, aber mulimische Agenda, und das zunehmend.
Es gibt keine stärkere Bewegung in Richtung Demokratie, sondern das Gegenteil, und das ist auch eine Folge des 20 Jahre langen amerikanischen "War on Terror". Das war die dümmste und verhehrenste Fehlentscheidung dieses Jahrhunderts aus meiner Sicht, den so lange, so rücksichtslos und so bescheuert durchzuziehen.
Der hat es Fundamentalisten und Erzkonservativen so leicht gemacht wie nie, von den Magreb- Staaten bis zu den arabischen Staaten.
Was wiederum Putin freut.

Usw.
 
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Also er hat in dem Interview mit Precht festgestellt, dass Israel vom Entwurf her ein identitärer Staat ist (also nur für Juden gedacht, für niemand anderen), und sich die Frage stellt, ob das Modell überhaupt je eine Demokratie sein kann, weil es ja alle anderen immer ausschließt. Er sagt, dass Israel immer versucht hat, Demokratie und identitär zu sein, aber das letzlich sehr die Frage ist, wie und ob das gelungen ist, und ob das bei dem Konzept überhaupt gelingen kann.
Ich fand das sehr interessant, ich hatte darüber noch nie so präzise nachgedacht.
Er entwirft die Vision einer echten Demokratie, eines Staates "Haifa", in dem alle Parteien zusammenleben können,
also eine nicht primär identitären sondern primär demokratischen Staat Israel. Wobei natürlich das große Problem, sagt er auch, für all diese Entwürfe der Platz ist, es ist einfach zu klein für alle auf Dauer, weil die Siedler genau so viele Kinder kriegen wie die Palästinenser.

Aus meiner Sicht ist das zwar ein guter Ansatz, es fehlte aber in den Interview, wie die arabischen Staaten auf diese Demokratie reagieren würden. Und da denke ich realistisch gesehen, keine guten Aussichten. Zu viele arabische Staaten wollen Israel und die Juden weghaben und fertig.
Das heißt, wenn man sich da zu offen macht und Peace on earth singt, dann höhlen sie das von innen aus, über eingeschleuste Terroristen oder sonstwie.
Zu viele arabische Staaten verfolgen ebenfalls eine identitäre, aber mulimische Agenda, und das zunehmend.
Es gibt keine stärkere Bewegung in Richtung Demokratie, sondern das Gegenteil, und das ist auch eine Folge des 20 Jahre langen amerikanischen "War on Terror". Das war die dümmste und verhehrenste Fehlentscheidung dieses Jahrhunderts aus meiner Sicht, den so lange, so rücksichtslos und so bescheuert durchzuziehen.
Der hat es Fundamentalisten und Erzkonservativen so leicht gemacht wie nie, von den Magreb- Staaten bis zu den arabischen Staaten.
Was wiederum Putin freut.

Usw.
Danke für diesen intelligenten Beitrag. Auf diesem Niveau wünschte ich mir die Diskussion hier.
 
Aus meiner Sicht ist das zwar ein guter Ansatz, es fehlte aber in den Interview, wie die arabischen Staaten auf diese Demokratie reagieren würden. Und da denke ich realistisch gesehen, keine guten Aussichten. Zu viele arabische Staaten wollen Israel und die Juden weghaben und fertig.
Stimmt.
Vorher muss man natürlich die meisten arabischen Länder rings rum um Israel diplomatisch ins Boot holen. Anders geht's tatsächlich nicht und das dauert.
Was den Iran angeht, da gehört erst mal die Führung ausgetauscht, sonst wird das langfristig nix.

Soll heißen, ich finde die Idee von Omri Boehm gut, solange der gemeinsame Staat, den er als "Haifa-Republik" bezeichnet, eine übergeordnete Verfassung bekommt, sodass beide bzw. alle Seiten (denn in Israel sind es eigentlich mehr als nur zwei Seiten!) die selben Rechte haben. Aber das wird wohl noch Jahrzehnte dauern, bis sich sowas umsetzen lässt, zumal alle Parteien sich von dem Bild eines Gott gewollten Staates verabschieden müssen.
Wirklich ein heißes Eisen!

Also er hat in dem Interview mit Precht festgestellt, dass Israel vom Entwurf her ein identitärer Staat ist (also nur für Juden gedacht, für niemand anderen), und sich die Frage stellt, ob das Modell überhaupt je eine Demokratie sein kann, weil es ja alle anderen immer ausschließt.
Ja, genau.
Wobei es derzeit aber auch (offiziell!) 1,2 Mio. Araber gibt, die in Israel leben und im Prinzip die selben Rechte (ja, es gibt Einschränkungen) wie alle übrigen Israeli genießen:
Diese Araber sind auch in der Knesset vertreten:

Der Haken ist aber, es gibt wohl auch noch rund 3 Mio. weitere arab. Palästinenser auf israelischem Gebiet, die überhaupt nicht in der Statistik auftauchen und die daher schlichtweg ignoriert werden:
Auszug aus dem Beitrag über Omri Boehms Buch:
Israels zentrales Statistikamt meldet, Israel habe 8,84 Millionen Einwohner, von denen 74,5 Prozent jüdisch und 20,9 Prozent arabisch seien. Die rund 700 000 jüdischen Siedler sind in der Zahl enthalten. Nicht enthalten sind „rund drei Millionen Palästinenser, die auf demselben Territorium leben… während die israelischen Siedlungen auf den Karten verzeichnet sind, fehlen die palästinensischen Städte und Dörfer komplett.“ Insgesamt leben also in Israel „nicht 8,84, sondern rund 11,84 Millionen Menschen, von denen etwa 55 Prozent Juden und 45 Prozent Araber sind“.

Ergänzend:

Auch wenn es utopisch klingt und im Moment wohl auch ist, solche Traumideen braucht es, um neue Wege zu gehen.
Ich sag nur, niemand hätte 1945 gedacht, dass sich aus dem nationalsozialistischen Deutschland ein wirklich demokratischer Staat entwickeln könnte ... und auch niemand hätte noch in den 1990ern geglaubt, dass sich der Nordirland-Konflikt beilegen lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Deutschen reagieren halt immer erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist
Ja, denn uns Deutschen wird bis heute unsere nationalsozialistische Vergangenheit angelastet.
Also agieren deutsche Politiker leider immer wieder opportunistisch (sprich: bloß niemanden vor den Kopf stoßen).
Und das hat man ja letztlich auch an den blauäugigen Handelsbeziehungen mit Russland gemerkt.
 
Erstes Szenario: Vorkriegsstatus mit größerem Sicherheitspuffer

Zweites Szenario: Israelische Militärbesatzung

Drittes Szenario: Internationale Truppen und Verwaltung

Viertes Szenario: Arabische Akteure und die PA

Bewertung: alle 4 Optionen - jeweils aus unterschiedlichen Gründen - "unwahrscheinlich".

So what?
 
Was es nicht alles gibt ...

Ein Berg in der Antarktis mit Namen:
Auszüge:
Der Berg der israelisch-palästinensischen Freundschaft[1] (The Mountain of Israeli-Palestinian Friendship) ist ein 997 m hoher Berggipfel nahe dem Bruce-Plateau in der Antarktis. Er wurde im Jahr 2004 gemeinsam durch ein achtköpfiges Team, bestehend aus vier Israelis und vier Palästinensern, bestiegen und benannt.[2][3]
Hintergrund und Vorbereitung
Die Expedition wurde arrangiert von der Organisation Breaking the Ice.[4][1] Der Gründer dieser Organisation, Nathaniel Heskel, wollte damit zeigen, dass Palästinenser und Israelis zusammenarbeiten könnten, trotz der nicht enden wollenden Unruhen in ihrer Heimat.[5]
Die Mitglieder der Expedition segelten zusammen in Tel Aviv und trainierten etwa zwei Monate in den französischen Alpen, bevor sie von Chile aus die Reise in die Antarktis antraten.[5]
[6]
 
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Auch wenn es utopisch klingt und im Moment wohl auch ist, solche Traumideen braucht es, um neue Wege zu gehen.
Ich sag nur, niemand hätte 1945 gedacht, dass sich aus dem nationalsozialistischen Deutschland ein wirklich demokratischer Staat entwickeln könnte ... und auch niemand hätte noch in den 1990ern geglaubt, dass sich der Nordirland-Konflikt beilegen lässt
Ich glaube, das kann man nicht vergleichen. Nach 1945 war die Demokratie DAS Staatsmodell für die Zukunft,, wie überhaupt der Glaube an die Zukunft und und v.a. die freie Marktwirtschaft( !!) das Modell der Zukunft war, im Wettstreit mit dem Kommunismus auf der anderen Seite.
Mittlerweile hat sich aber für viele Staaten, die damals vllt wenigstens gedanklich am Übergang zur Demokratie standen oder zumindest so werden wollten wie der Westen (grob gesagt) gezeigt, dass die westliche, namentlich amerikanisch definierte Demokratie sich global wirtschaftlich verhält wie die westlichen Kolonialisten davor.
Dass sie Humanismus vor sich herträgt und ansonsten ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgt in erster LInie.
Man denke daran, wo Afghanistan in der 60igern in Ansätzen zumindest schon war- und wo es heute wieder ist! Da studierten Frauen und trugen westliche Kleidung, Röcke, die überm Knie endeten...es gab welche wenigstens, bei denen das so war.

Die Ölkrise war das erste Aufbäumen der arabischen Staaten gegen diese Übernahme- Gebaren des Westens, und deswegen verwundert es nicht, dass 10 Jahre später dasselbe Saudi-Arabien massenweise Koranschulen an der pakistanischen Grenze errichtete. Die Folgen sieht man heute in Afghanistan....
Usw.

Es gibt kein Vertrauen mehr, dass das westliche Demokratiemodell moralisch integer und eine wirklich humanistische Alternative ist in vielen Ländern.
Das nutzen Fundamentalisten und Autokraten aus.
Selbst weite Teile der Bevölkerung in so geführten Staaten sagen "geh mir weg mit Demokratie"- und aus deren Geschichte kann ich das nachvollziehen.
Aber der Westen schnallt das irgendwie nicht, und nun ist es erstmal eh zu spät...

Am besten sieht man das jetzt an der Entwicklung der Türkei. Westliche Demokratie, Humansimus und Aufklärung ist zu vielen Leuten nicht mehr geheuer, sie glauben jetzt wieder, die Religion ist eher die sichere Bank, die innere Ordnung und Abgrenzung nach außen zu schaffen vermag.
So richtig verdenken kann ich den einfachen Leuten dort das nicht...
 
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