Ich würde jemanden wie Dönitz, der im Namen Hitlers als dessen Oberbefehlshaber der Kriegsmarine den Tod von zehntausenden Menschen zu verantworten hat, nicht einen "vernünftigen Mann" nennen, aber das nur am Rande.Es wurde hier einmal auch viel bombardiert.
Und Dönitz war sicher kein moralisch guter Mann, aber ein vernünftiger Mann wenigstens, der gesehen hat, dass wir nicht mehr siegen können, und wir hatten insofern Glück, dass der fanatische "Führer" Hitler sich vorher selbst ausgeschaltet hat, um nicht in die Hände der Sowjetunion zu fallen usw.
Vor allem aber halte ich den Vergleich mit dem Krieg gegen Nazi-Deutschland für ziemlich unpassend. Ich sehe da mehr Ähnlichkeiten zum Nordirland-Konflikt. Auf der einen Seite die IRA, die über Jahrzehnte hinweg blutigste Anschläge verübt, gemordet und Geiseln genommen hat, auf der anderen die hochgerüstete britische Armee. Und die Trennlinie verlief zwar zwischen Katholiken und Protestanten, trotzdem war es im Kern kein religiöser Konflikt, so wie meiner Meinung nach auch der Krieg in Gaza nur am Rande bzw. indirekt etwas mit Religion zu tun hat.
Aber bei aller Brutalität, die es im Kampf zwischen IRA und und den Briten gab, wären die nie auf die Idee gekommen, die katholischen Gebiete in Nordirland abzuriegeln, auszuhungern und so lange zu bombardieren, bis sich auch der letzte IRA-Terrorist ergeben hat. Wenn ich deiner Argumentation folge, wäre doch genau das der richtige Weg gewesen, oder?