Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels

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Der israelische Schriftsteller Etgar Keret nennt den Krieg in Gaza einen "Alptraum" und ruft zum Ende des Krieges auf.

"Der Krieg in Gaza muss jetzt enden. Jeden Abend sage ich mir das, während ich schlaflos im Bett liege, wohl wissend, dass der nächste Tag die gleichen Nachrichten bringen wird wie der vorherige. Weitere Demos und Verurteilungen, während in Gaza weitere hungernde Männer, Frauen und Kinder sterben. Ich fühle mich wie ein Frosch in einem Topf voll siedend heißem Wasser – und ich bin längst verkocht. Doch ich bin nicht allein in diesem Topf. Ich bin umgeben von Menschen aus der ganzen Welt, die auf Veränderung hoffen, auf einen Durchbruch, auf irgendetwas, das den Albtraum beenden könnte. Seit dem 7. Oktober 2023 warten wir. Sollten wir unser Schicksal weiter in die Hände Netanjahus und der Hamas legen, werden wir wohl für immer warten."

Ist ein (noch) hilfloser Appell, aber immerhin:

 
Der immense Schaden, den diese Regierung Netanjahu anrichtet, wird für die nächsten 100 Jahre mindestens nicht wieder gutzumachen sein, aus meiner Sicht. Die, die in Gaza überleben, werden sich radikalisieren auf Generationen hinaus.
Und zwar deswegen, weil Israel auch nach Kriegsende Unterwerfung fordern und auch durchsetzen wird.
Sie werden eine Art Warschauer Ghetto einrichten oder sie vertreiben und all das wird nur
Hass hervorbringen.
Versändlicherweise, muss ich an dem Punkt sagen.
Gaza und die Situation der Palästinenser war schon seit Jahrzehnten eine Geschichte von Demütigungen und Unterdrückung, jetzt kommt Genozid dazu.

Der Hass radikaler Israelis wie Ben-Gvir, Smotrich und ihrer Gefolgsleute, da bin ich hingegen nicht sicher, ob der eine Antwort auf jahrhundertelangen Antisemitismus ist oder aus der Hybris geboren ist, dass die Juden nach deren religiös begründeter Ansicht ein auserwähltes Volk sind.
Das ist vllt der Unterschied, keine Ahnung, aber mal so als zugegeben gewagte These hingestellt..
 


Eineinhalb Jahre nach dem 7. Oktober steckt Israel noch immer fest im Geiseldrama. Die Geiseln, die die Hamas nach dem Abkommen mit Israel allmählich freiließ, kehrten mit tiefen Traumata zurück nachhause, andere wurden von den Entführern ermordet.




Die grausame Behandlung der zivilen Geiseln schmerzen die Israelis. Viele radikalisieren sich nun angesichts der Palästinenserfrage. Aber auch die israelische Regierung muss sich Fragen gefallen lassen. Warum hat sie so lange mit der Unterzeichnung eines Abkommens gewartet? Wurden die Geiseln geopfert, um des Krieges willen?
Unsere Reporter traf freigelassene Geiseln und ihre Familien, er berichtet über diesen anhaltenden Schock in Israels Gesellschaft. Und er erzählt auch von einem Land, das bereit ist, alles zu tun, um nicht noch einmal einen 7. Oktober zu erleben.


 
Ergänzend zum Thema Hilfslieferungen:

Moumen al-Natour ist ein Anwalt und Oppositioneller in Gaza.
Er wird offenbar von der Hamas als Verräter gesucht. Deshalb versteckt er sich.
Er hat 2019 die Protestbewegung "We want to live" ins Leben gerufen.

Er sieht die Verantwortung bei beiden Seiten.
Die Hamas stehle das Essen für die Hilfsbedürftigen, Israel sei dafür verantwortlich,
dass es in Gaza keine humanitäre Sicherheitszone gibt.

Hier ein Interview mit ihm:

 
Zuletzt bearbeitet:
Der israelische Schriftsteller Etgar Keret nennt den Krieg in Gaza einen "Alptraum" und ruft zum Ende des Krieges auf.
Danke für den Link!

Dort heißt es auch:
Umfragen zeigen, dass sich eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Israel eine dauerhafte Waffenruhe wünscht. Und damit sind sie nicht allein. Die Welt scheint das Ende des derzeitigen Horrors herbeizusehnen, in Europa und den USA, in Australien und China. Doch Netanjahu bleibt auf Kurs. Nachdem er seinen Wählern vor 15 Monaten versprochen hat, er sei "nur einen Schritt vom totalen Sieg entfernt", führt er uns nun in das, was einige Mitglieder seiner messianischen Regierung ekstatisch als "ewigen Krieg" bezeichnen.
 
Sowas z. B. finde ich gut, ehemalige israelische Sicherheits- und Militärchefs wenden sich gegen den Krieg:

Sie erklären, dies sei kein gerechter Krieg mehr und Israle werde von einer extremistischen Regierung regiert.. Sollte sich das Meinungsbild wie beschrieben in
der Bevölkerung geändert haben, würde mich das ebenfalls freuen.
Es gibt wohl auch einen Brief, den 1.400 hochrangige frühere und noch aktive Offiziere und Kommandeure, darunter ehemalige Generalstabschefs und ein Ex-Verteidigungsminister unterzeichnet haben.
Gut zwei Monate alt ist dieser Bericht zwar schon, aber nach wie vor aktuell:


Dort heißt es:
Den mit über 600 Tagen längsten Krieg in der israelischen Geschichte haben die Proteste der Armeeveteranen bisher nicht stoppen können. Daher verschärfen sie nun den Ton noch einmal deutlich. In einem neuen Aufruf, der am Freitag (30. Mai) in der Wochenendausgabe der auflagenstärksten Tageszeitung des Landes, Israel Hayom, veröffentlicht wurde, bezeichnen frühere Offiziere aus allen Bereichen der Armee den Krieg erstmals als unmoralisch und werfen sogar die Frage nach Kriegsverbrechen auf – ein Thema, dass beim Militär bislang tabuisiert wurde.

"Der Krieg ist unmoralisch geworden, seine Fortsetzung widerspricht dem Willen einer überwältigenden Mehrheit der Öffentlichkeit, sie wird den Tod von Entführten, IDF-Soldaten und unschuldigen Zivilisten zur Folge haben und kann sogar zur Begehung von Kriegsverbrechen führen", heißt es in dem Schreiben, das ZEIT ONLINE vor Publikation vorlag. Und weiter heißt es: "Dies ist ein Krieg, der die Besetzung des Gazastreifens vorbereitet und die messianische Vision einer kleinen Minderheit in der israelischen Gesellschaft umsetzen soll."

Unterzeichnet haben den Appell für ein sofortiges und bedingungsloses Kriegsende nach Angaben seiner Initiatoren 1.400 hochrangige frühere und noch aktive Offiziere und Kommandeure, darunter ehemalige Generalstabschefs und ein Ex-Verteidigungsminister.
 
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Ergänzend zum Thema Hilfslieferungen:

Moumen al-Natour ist ein Anwalt und Oppositioneller in Gaza.
Er wird offenbar von der Hamas als Verräter gesucht. Deshalb versteckt er sich.
Er hat 2019 die Protestbewegung "We want to live" ins Leben gerufen.

Er sieht die Verantwortung bei beiden Seiten.
Die Hamas stehle das Essen für die Hilfsbedürftigen, Israel sei dafür verantwortlich,
dass es in Gaza keine humanitäre Sicherheitszone gibt.

Hier ein Interview mit ihm:

Aus diesem Interview:

"Gaza ist nicht die Hamas. Und Hamas ist nicht Gaza.
(NZZ): Von aussen erscheinen Sie als kleine Minderheit. Oder täuscht das?
Ich glaube, mittlerweile ist eine Mehrheit der Bevölkerung gegen die Hamas. Man will sie loswerden. Die Leute sehen, was ihnen die Hamas mit dem 7. Oktober eingebrockt hat. Das Leiden ist unvorstellbar. Ich kann mich nicht auf Umfragen stützen, aber gemäss meinen Beobachtungen gibt es nur noch etwa 20 Prozent Kämpfer und Unterstützer der Hamas. Selbst Leute, die vor dem 7. Oktober für sie waren, rufen sie dazu auf, endlich aufzugeben. Sie wollen ins normale Leben zurückkehren."
 
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