Zeichen

Ihr Lieben,

hier ist wirklich niemand allein. Es ist wunderbar, das wir hier die Möglichkeit haben, uns auszutauschen. Eine Trauergruppe im richtigen Leben hätte für mich nicht hilfreicher sein können. Im Gegenteil, hier sind wir an keine Zeit und an keinen Wochentag gebunden. :danke:

Es ist schade, das viele Menschen in einer so schmerzhaften Situation auf sich allein gestellt sind. Dabei kann man den Verlust eines geliebten Menschen allein doch fast nicht bewältigen. Wohin mit dem Schmerz, der Sehnsucht oder den Tränen? Wohin mit den Erinnerungen, wenn man sie nicht teilen kann und niemand da ist, der einem zuhört? Die aufgezwungene Sprachlosigkeit in meinem Ort hat mich oft fast in den Wahnsinn getrieben. :(

Trauer kann man einem Menschen nicht abnehmen. Den Schmerz fühlt man allein. Aber mit liebevollen Menschen an der Seite, die einfach mal zuhören, ist dieser Weg um einiges leichter. Ein liebes Wort oder eine Umarmung können so viel bewirken. Leider sieht es in der Realität oft anders aus. Das Thema Trauer bereitet Angst und Unbehagen. Da stößt man schnell an seine Grenzen. Ich habe großes Glück, habe einen verständnisvollen Partner und eine wunderbare Freundin. Aber meistens war ich gezwungen, meine Trauer hinter einer Maske zu verbergen.

Für einen begrenzten Zeitraum hat das Umfeld Verständnis für ein trauriges Gesicht, Tränen in der Öffentlichkeit und gedankliche Abwesenheit. Doch die meisten wollen ganz schnell mit dem Thema nichts mehr zu tun haben. Und wir sollen wieder funktionieren. Aber Trauer hält sich nicht an Regeln oder einen Zeitplan. Die Welt dreht sich nicht mehr wie vorher und einfach ALLES fühlt sich anders an. Der Weg zurück in ein halbwegs "normales" Leben ist lang, schwer und oft scheint er unmöglich.

Da ist es unschätzbar wertvoll, das wir hier einen Ort haben, an dem wir uns gegenseitig Kraft geben können.

Fühlt Euch alle ganz fest umarmt,
Krimhild :umarmen::umarmen::umarmen:
 
Werbung:
Ihr Lieben,

passend zu unserem Thema hier gibt es jetzt eine "Themenwoche" vom ARD, die sich áuch mit dem Umgang mit dem Tod und Hinterbliebenen beschäftigt. Na, ist halt die Jahreszeit, wo solche Themen dann mal aufgegriffen werden. Genauso wie ja der jährliche "Totensonntag", wo man dann an einem Tag im Jahr an die geliebten Verstorbenen denken soll..... Was ich davon halte, muss ich hier wohl nicht schreiben.

Ich habe mir mal die Beiträge dieser Themenwoche angesehen und festgestellt, dass dort nichts gesendet wird (im Radio oder Fernsehen), was ich nicht auch hier erfahre.

Es ist einfach so, dass man erst, wenn man selber betroffen ist (oder vielleicht auch durch seine Arbeit damit konfrontiert wird), eine völlig andere Sichtweise gewinnt und Dinge mit ganz anderen Augen sieht. Man verändert sich zwangsläufig.

Ich habe ja auch das Glück, zusätzlich zu den lieben Menschen hier auch jemanden kennengelernt zu haben, der in der gleichen Situation wie ich ist und mit dem ich mich auch austauschen kann, bei dem ich auch mal Tränen zeigen darf und der absolutes Verständnis für mich und auch für meinen Umgang mit meiner Trauer und meinen Weg, den ich hier gehe, hat.

Wenn ich jetzt mal etwas poetisch werden darf, würde ich diese Menschen als Sterne oder auch als Engel bezeichnen, die ein wenig Licht in das Dunkel unserer Trauer bringen können. Und es ist einfach schön, dass es euch, dass es diese Menschen gibt!

Ich umarme euch alle ganz fest!
:umarmen:
Karin
 
Liebe Krimhild,
als meine Mutter starb, es kam ziemlich unerwartet, waren wir alle ( mein Vater, meine Schwester, mein Schwager und meine Nichte ) für 4 Wochen zusammen. Geweint hat immer einer von uns und wir hatten einander. Da nimmt der eine den anderen in den Arm und das war gut.
Dann musste ich nach den 4 Wochen wieder nachause zu meinem Freund, mit dem ich zusammen wohnte.
Als ich dann so eine Woche zuhause war und ich habe oft geweint, da meinte mein Freund. ICH WILL NICHT MORGENS MIT DEINER MUTTER AUFSTEHEN UND ABENDS MIT IHR ZU BETT GEHEN. Ich fand das so fies...man kann doch nicht auf Kommando aufhören zu trauern. Fortan habe ich dann nur noch geweint, wenn er nicht da war, oder bei meinem Vater.
-
Angie
 
Liebe Angie,

Menschen gehen ganz unterschiedlich mit dem Thema Trauer um. Meistens ist es gar nicht böse gemeint, aber verletzend ist es dennoch. Und Du hast Du völlig recht. Man kann Trauer und Tränen nicht auf Kommando an- und abstellen.

Aber weißt Du, Deine Schilderung, wie Ihr die ersten 4 Wochen nach dem Heimgang Deiner Mama verbracht habt, ist einfach nur schön. Gemeinsam um einen geliebten Menschen zu weinen, schafft sehr viel Nähe. Ich freue mich für Dich, das Du diese Erfahrung machen konntest. :kiss4:

Fühle Dich lieb umarmt, Krimhild :umarmen:
 
Ihr Lieben,

passend zu unserem Thema hier gibt es jetzt eine "Themenwoche" vom ARD, die sich áuch mit dem Umgang mit dem Tod und Hinterbliebenen beschäftigt. Na, ist halt die Jahreszeit, wo solche Themen dann mal aufgegriffen werden. Genauso wie ja der jährliche "Totensonntag", wo man dann an einem Tag im Jahr an die geliebten Verstorbenen denken soll..... Was ich davon halte, muss ich hier wohl nicht schreiben.

Ich habe mir mal die Beiträge dieser Themenwoche angesehen und festgestellt, dass dort nichts gesendet wird (im Radio oder Fernsehen), was ich nicht auch hier erfahre.

Es ist einfach so, dass man erst, wenn man selber betroffen ist (oder vielleicht auch durch seine Arbeit damit konfrontiert wird), eine völlig andere Sichtweise gewinnt und Dinge mit ganz anderen Augen sieht. Man verändert sich zwangsläufig.

Ich habe ja auch das Glück, zusätzlich zu den lieben Menschen hier auch jemanden kennengelernt zu haben, der in der gleichen Situation wie ich ist und mit dem ich mich auch austauschen kann, bei dem ich auch mal Tränen zeigen darf und der absolutes Verständnis für mich und auch für meinen Umgang mit meiner Trauer und meinen Weg, den ich hier gehe, hat.

Wenn ich jetzt mal etwas poetisch werden darf, würde ich diese Menschen als Sterne oder auch als Engel bezeichnen, die ein wenig Licht in das Dunkel unserer Trauer bringen können. Und es ist einfach schön, dass es euch, dass es diese Menschen gibt!

Ich umarme euch alle ganz fest!
:umarmen:
Karin

Auch ich habe von dieser Themenreihe erfahren im Fernsehen, bin leider aber noch nicht dazu gekommen mich genauer via Fernsehzeitung schlauer zu machen was die Themen angeht.

Bei mir ist es eher so das dies Dinge sind die mich interessieren und ich sie mir gerne anschauen werde... vielleicht gibt es etwas mitzunehmen, vielleicht aber auch nicht!

Deine "poetischen" Worte, ich finde sie einfach nur schön zu lesen, was ich jetzt drei mal mindestens getan habe ...

Rehkitz :umarmen:
 
Liebes Rehkitz,

schau doch mal im Internet nach, dort findest du Informationen zur Themenwoche, z.B. hier:

http://www.ard.de/intern/ard-themen...d=1886/nid=1886/did=2570838/r54y0c/index.html

Das Lied, das du eingestellt hast, ist sehr schön und treffend, aber auch sehr traurig.....

Lieben Gruß,
:umarmen:
Karin

Dies Lied schrieb Sie in ihrer Trauer die sie erlebte als ihre Tochter starb.
Sie war mit dem Auto unterwegs in der Nacht.
Sie hielt an da sie, ich meine es war ein Igel von der Straße retten wollte, so bedacht war dies Wesen zu retten, das sie das kommende Auto nicht bemerkte und das Auto auch nicht mehr abbremsen konnte.

Das Lied kann beides sein.
Es kann einen traurig machen, aber an anderen Tagen auch Kraft und Stärke sein.
Bei Walking Touren am Strand entlang habe ich es im Sommer oft auf meinen MP 3 Player gehört, mitgesungen.
Dies waren Momente in denen ich allen lieben Seelen gedachte.

Ich danke dir für den Link.
Gestern Abend noch schnell machte ich mich auf die Suche um mir die Themen anzuschauen.
Sah den Trailer zum Thema Lebenswelten meine ich heißt die Woche * Kopf kratz grübel * und fand diesen schon ansprechend.
Die Ansichten der vorgestellten Menschen dort interessant.

Rehkitz
 
Ihr Lieben,

hier ist wirklich niemand allein. Es ist wunderbar, das wir hier die Möglichkeit haben, uns auszutauschen. Eine Trauergruppe im richtigen Leben hätte für mich nicht hilfreicher sein können. Im Gegenteil, hier sind wir an keine Zeit und an keinen Wochentag gebunden. :danke:

Es ist schade, das viele Menschen in einer so schmerzhaften Situation auf sich allein gestellt sind. Dabei kann man den Verlust eines geliebten Menschen allein doch fast nicht bewältigen. Wohin mit dem Schmerz, der Sehnsucht oder den Tränen? Wohin mit den Erinnerungen, wenn man sie nicht teilen kann und niemand da ist, der einem zuhört? Die aufgezwungene Sprachlosigkeit in meinem Ort hat mich oft fast in den Wahnsinn getrieben. :(

Trauer kann man einem Menschen nicht abnehmen. Den Schmerz fühlt man allein. Aber mit liebevollen Menschen an der Seite, die einfach mal zuhören, ist dieser Weg um einiges leichter. Ein liebes Wort oder eine Umarmung können so viel bewirken. Leider sieht es in der Realität oft anders aus. Das Thema Trauer bereitet Angst und Unbehagen. Da stößt man schnell an seine Grenzen. Ich habe großes Glück, habe einen verständnisvollen Partner und eine wunderbare Freundin. Aber meistens war ich gezwungen, meine Trauer hinter einer Maske zu verbergen.

Für einen begrenzten Zeitraum hat das Umfeld Verständnis für ein trauriges Gesicht, Tränen in der Öffentlichkeit und gedankliche Abwesenheit. Doch die meisten wollen ganz schnell mit dem Thema nichts mehr zu tun haben. Und wir sollen wieder funktionieren. Aber Trauer hält sich nicht an Regeln oder einen Zeitplan. Die Welt dreht sich nicht mehr wie vorher und einfach ALLES fühlt sich anders an. Der Weg zurück in ein halbwegs "normales" Leben ist lang, schwer und oft scheint er unmöglich.

Da ist es unschätzbar wertvoll, das wir hier einen Ort haben, an dem wir uns gegenseitig Kraft geben können.

Fühlt Euch alle ganz fest umarmt,
Krimhild :umarmen::umarmen::umarmen:

Ihr Lieben,

passend zu unserem Thema hier gibt es jetzt eine "Themenwoche" vom ARD, die sich áuch mit dem Umgang mit dem Tod und Hinterbliebenen beschäftigt. Na, ist halt die Jahreszeit, wo solche Themen dann mal aufgegriffen werden. Genauso wie ja der jährliche "Totensonntag", wo man dann an einem Tag im Jahr an die geliebten Verstorbenen denken soll..... Was ich davon halte, muss ich hier wohl nicht schreiben.

Ich habe mir mal die Beiträge dieser Themenwoche angesehen und festgestellt, dass dort nichts gesendet wird (im Radio oder Fernsehen), was ich nicht auch hier erfahre.

Es ist einfach so, dass man erst, wenn man selber betroffen ist (oder vielleicht auch durch seine Arbeit damit konfrontiert wird), eine völlig andere Sichtweise gewinnt und Dinge mit ganz anderen Augen sieht. Man verändert sich zwangsläufig.

Ich habe ja auch das Glück, zusätzlich zu den lieben Menschen hier auch jemanden kennengelernt zu haben, der in der gleichen Situation wie ich ist und mit dem ich mich auch austauschen kann, bei dem ich auch mal Tränen zeigen darf und der absolutes Verständnis für mich und auch für meinen Umgang mit meiner Trauer und meinen Weg, den ich hier gehe, hat.

Wenn ich jetzt mal etwas poetisch werden darf, würde ich diese Menschen als Sterne oder auch als Engel bezeichnen, die ein wenig Licht in das Dunkel unserer Trauer bringen können. Und es ist einfach schön, dass es euch, dass es diese Menschen gibt!

Ich umarme euch alle ganz fest!
:umarmen:
Karin
Hallöchen alle hier.

Ich durfte nicht trauern, mein Arbeitgeber machte mir Vorwürfe weil ich mir nach dem plötzliche Tod meiner Mutter noch erlaubt hatte eine zweite Woche krank zu machen. Danach bin ich wieder arbeiten gegangen zwangsweise.

lg Conny
 
Werbung:
Hallöchen alle hier.

Ich durfte nicht trauern, mein Arbeitgeber machte mir Vorwürfe weil ich mir nach dem plötzliche Tod meiner Mutter noch erlaubt hatte eine zweite Woche krank zu machen. Danach bin ich wieder arbeiten gegangen zwangsweise.

lg Conny

Liebe Conny,

zuerst einmal möchte ich Dir mein Beileid zum Heimgang Deiner lieben Mama aussprechen. :trost:

Trauer ist wirklich sehr individuell. Einige gehen sehr schnell wieder arbeiten, weil ihnen die Ablenkung gut tut und der Tag Struktur bekommt. Oder es hilft ihnen, aus dem Haus zu gehen und Dinge zu tun, die mit der Trauersituation nichts zu tun haben.

Anderen ist gerade das nicht möglich. Ein durchgeplanter Tagesablauf mit festen Zeiten für alles macht ihnen eher Angst. Die Kraft reicht oft nur von einer Stunde zur nächsten und Menschenmengen sind kaum auszuhalten.

Ich hätte mir nach dem Heimgang meines Sohnes nicht vorstellen können, sofort wieder arbeiten zu können, musste es zum Glück auch nicht. Doch es gibt viele Arten zu trauern, und jede ist gut, wenn sie sich für den Betroffenen richtig anfühlt. Den passenden Weg kann nur jeder für sich selbst finden.

Gegen einen Arbeitgeber hat man natürlich keine Chance. Ich hoffe, das Du nicht allein bist. Und das Du eine Möglichkeit gefunden hast, Deine Trauer zu leben.

Fühle Dich umarmt, Krimhild :umarmen:
 
Zurück
Oben