Naja, jedes Krankenhaus schickt sojemanden erstmal durch die Traumaspirale, oder wie auch immer es im jeweiligen Haus genannt wird. Und dass heute etwas dabei nicht erkannt wird ist schon sehr sehr sehr viel unwahrscheinlicher, als noch vor Jahren.
Die Frage die sich stellt ist, ob die Leute wirklich wegen Pradaxa gestorben sind, oder ob sie bei bzw. durch andere Medikamente auch gestorben wären. Man ist ja Geschehnissen in der Gerinnung nicht völlig schutzlos ausgeliefert.
Na aber das ist immer so. Es ist doch IMMER eine Abwägung aus Risiko und nutzen. Ein Patient kann nach einer Herz-OP mit dem Blutdruck ganz massiv abschmieren, wenn man NACH der OP das Heparin antagonisiert. Blutugsneigung vs. Blutdruckabfall. Ein ASS Patient kann ein Magengeschwür entwickeln, ohne ASS aber u.U einen plötzlichen Herztod.
Die Dinge, mit denen wir arbeiten sind gefährlich. Deswegen sind wir, Pflegekräfte wie Ärzte gut ausgebildet und ich kenne NIEMANDEN, einschließlich mir selber, der im Notfall hilflos vor einer Blutung steht. Schon gar nicht seit den Möglichkeiten mit Rotem und Co. Notfalls gibt es halt eine Massentransfusion mitsamt FFPs. Ganz alte Regel, die immernoch gilt: Diffuse Blutung unklarer Ursache=> Plasma.
Menschen sterben in diesem Bereich. Das ist so.