LoL
@Luckysun... dann hoffe ich mal, dass dich diese "Fakten" nicht verwirren:
Afghanistan
Beim Thema Afghanistan sind die US-Geheimdienstler besonders aktiv. Dem Land am Hindukusch wird auf einer internen NSA-Liste vom April 2013 eine hohe Priorität eingeräumt. Nach Informationen des SPIEGEL übermittelt der BND offenbar in großem Umfang afghanische Funkzellendaten an die NSA.
Ägypten
Auch Ägypten stand im Fokus der NSA - das Land rangiert unter den fünf Top-Zielen der Spähaktionen im Rahmen des Programms "Boundless Informant". Das berichtete der "Guardian" unter Berufung auf geheime Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden. Demnach wurden allein im März 2013 7,6 Milliarden Datensätze ausgespäht.
Brasilien
Brasilien ist laut dem "Guardian"-Enthüller Glenn Greenwald das meistausspionierte Land Lateinamerikas. Millionen von E-Mails und Telefongesprächen sind dort laut einem Bericht der Zeitung "O Globo" angezapft worden, der sich auf Snowdens Dokumente stützt. Die NSA habe sich "über Jahre und systematisch" Zugang zum brasilianischen Telekommunikationsnetz verschafft.
Ziel der Späher war demnach auch Präsidentin Dilma Rousseff - ihre Kommunikation wurde offenbar systematisch ausgespäht. Dies berichtete der Sender TV Globo Anfang September.
Der kanadische Geheimdienst CSEC forschte zudem offenbar das Energieministerium des Landes aus - in Kooperation mit der NSA. Auch die mehrheitlich staatliche Mineralölfirma Petrobras wurde ausspioniert.
China
Auch China steht als wichtiges Aufklärungsziel auf einer internen Liste der NSA vom April 2013, die der SPIEGEL einsehen konnte.
Der Whistleblower Edward Snowden erklärte im Juni in einem Interview mit der "South China Morning Post", dass die USA seit 2009 Hackerangriffe gegen Rechner in Hongkong und China durchführten. Ziele in Hongkong sollen Snowden zufolge Regierungsvertreter, eine Universität, Unternehmen und Studenten gewesen sein.
Nach seiner Abreise aus den USA, wo er Zehntausende Dokumente der NSA kopiert hatte, hielt sich Snowden zunächst in Hongkong auf, bevor er nach Russland weiterflog.
Deutschland
Die NSA-Überwachung in Deutschland scheint bis in höchste Kreise zu reichen: Am 23. Oktober enthüllte der SPIEGEL, dass ein Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel womöglich von US-Geheimdiensten überwacht wurde. Merkels Handy steht offenbar seit 2002 auf einer Liste mit Aufklärungszielen der NSA. Das ergibt sich aus einem Auszug, der offenbar aus einer geheimen NSA-Datei stammt. Daraus geht außerdem hervor, dass dieser Ausspäh-Auftrag offenbar auch wenige Wochen vor Präsident Obamas Berlin-Besuch im Juni 2013 gültig war.
Merkel konfrontierte Obama mit den Vorwürfen. Seine Sicherheitsberaterin Susan Rice räumte in einem Gespräch mit Merkels außenpolitischem Berater Christoph Heusgen ein, sie könne eine Überwachung nur für die Gegenwart und die Zukunft ausschließen, nicht für die Vergangenheit.
Frankreich
Die Spionageaktivitäten der NSA belasten das amerikanisch-französische Verhältnis, Frankreich bestellte am 21. Oktober den US-Botschafter ein.
Denn die NSA späht offenbar massiv Telefonverbindungen in dem Land aus. Die Tageszeitung "Le Monde" berichtet unter Berufung auf Snowdens Dokumente, allein innerhalb eines Monats - zwischen Anfang Dezember 2012 und Anfang Januar 2013 - seien 70,3 Millionen Datensätze aufgezeichnet worden. Bei bestimmten Telefonnummern würden die Gespräche automatisch aufgezeichnet, SMS und ihre Inhalte würden aufgrund bestimmter Schlüsselwörter abgefangen.
Ziel seien nicht nur Terrorverdächtige gewesen. Es seien auch Telefondaten von Franzosen abgefangen worden, die offenbar nur wegen ihrer Geschäftstätigkeit, wegen der Mitarbeit in der Regierung oder bei Behörden für die NSA interessant waren.
In den vergangenen Monaten wurde bereits enthüllt, dass auch Frankreichs Diplomaten zum Ziel der NSA geworden sind. Aus einem als "streng geheim" eingestuften Papier der NSA vom Juni 2010 geht hervor, dass sich die Spione gezielt für das Computernetz des Außenministeriums interessierten. Die NSA interessierte neben der Außenpolitik vor allem die französische Waffenindustrie, sowie die wirtschaftliche Stabilität des Landes.
NSA-Chef Keith Alexander wies Berichte zurück, wonach die NSA Daten von Franzosen ausspioniert hat. Vielmehr handle es sich um Informationen, die die Alliierten selbst gesammelt und der NSA mitgeteilt hätten. US-Beamte hatten dem "Wall Street Journal" zuvor gesagt, die Geheimdienste Frankreichs und Spaniens hätten Telefongespräche in Kriegsgebieten und anderen Bereichen außerhalb der Staatsgrenzen überwacht und den Amerikanern ihre Erkenntnisse zur Verfügung gestellt.
Griechenland
Nach einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian" vom 1. Juli horchte die NSA die diplomatische Vertretung Griechenlands in Washington und bei der Uno aus.
Indien
Indien gilt als Top-Ziel der NSA. Von allen Ländern, die von den Amerikanern überwacht wurden, steht das Land an Platz fünf, schreibt "The Hindu" und beruft sich auf streng geheime Dokumente von Whistleblower Edward Snowden. In einem Monat werden demnach Milliarden von Telefon- und Internetverbindungsdaten überprüft.
Dafür wurden nach den Dokumenten Snowdens in der Vergangenheit hauptsächlich zwei Programme verwendet: "Boundless Informant" wertet Telefon- und Internetverbindungsdaten aus, die von der NSA gesammelt wurden. Das Datensammelprogramm "Prism" greift auf Kommunikationsinhalte der Kunden von Google, Microsoft, Facebook, Yahoo, Apple, YouTube und anderer webbasierter Dienste zu. Offenbar sammelte die NSA Informationen über Indiens Innenpolitik, die Strategie des Landes und Handelsinteressen - vor allem in Bezug auf die Themen Kernenergie, Weltraumforschung und Politik.
Die Spähaktionen der NSA richteten sich auch gegen die indische Botschaft in Washington und die diplomatische Vertretung bei der Uno. Das geht aus einem weiteren Dokument hervor, das "The Hindu" einsehen konnte. Demnach installierten die Amerikaner heimlich Programme in den Computern der Büros und konnten sich so Zugang zur Bürokommunikation verschaffen, etwa zu E-Mails und Dokumenten.
Iran
Höchstes Interesse hat die NSA an Vorgängen in Iran. In einem internen NSA-Dokument vom April 2013, das der SPIEGEL einsehen konnte, wird das Land als Top-Ziel der US-Aufklärung aufgelistet. Nach Informationen des "Guardian" sammelte die NSA laut Auswertung ihrer Software "Boundless Informant" im März 2013 rund 14 Milliarden Daten aus Iran - in keinem anderen Land wurden in diesem Zeitraum mehr Daten abgeschöpft.
Besonders das iranische Atomprogramm hat in der Vergangenheit für Streit zwischen Teheran und Washington gesorgt. Die USA und EU verdächtigen die Islamische Republik, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernkraft an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Iran bestreitet dies. Mit dem Antritt des neuen Präsidenten Hassan Rohani kommen derzeit mildere Töne aus Teheran.
Italien
Italiens Politiker sind laut einem Bericht des Magazins "L'Espresso" von Geheimdiensten massiv ausspioniert worden: Die Regierung und viele Parlamentarier seien abgehört worden.
Demnach gehörte Italien im Rahmen der transatlantischen Abhörpartnerschaft zwischen Washington und London zum Arbeitsgebiet des britischen Geheimdienstes GCHQ (Government Communications Headquarters).
NSA-Chef Keith Alexander dementierte Berichte, wonach die NSA Daten über Italiener abgesaugt hat. Er sagte, die Alliierten hätten die Daten selbst gesammelt und der NSA zur Verfügung gestellt.
Japan
Die NSA führt Japan als Überwachungsziel. Das zeigt ein internes NSA-Dokument vom September 2010, das der "Guardian" einsehen konnte.
Jordanien
Die Spähaktionen der NSA zielten auch auf Jordanien, einen traditionellen Verbündeten der USA im Nahen Osten. Hier sammelte der Dienst besonders fleißig Daten: Im März liefen 12,7 Milliarden Daten aus Jordanien bei der NSA ein, berichtete der "Guardian". Die Zeitung beruft sich auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden. Jordanien wurde im Rahmen des Programms "Boundless Informant" ausspioniert und rangiert, was die gesammelten Daten betrifft, hinter Iran und Pakistan an dritter Stelle.
Mexiko
Die NSA spähte die Regierung des Nachbarlandes Mexiko - darunter den Präsidenten - offenbar umfassend aus.
Bereits im Jahr 2010 gelang es einer NSA-Spezialabteilung, in das E-Mail-Konto des damaligen mexikanischen Staatschefs Felipe Calderón einzudringen. Ausgeforscht wurden auch Kabinettsmitglieder. Die NSA taufte die Operation "Flatliquid" und vermerkte, das Büro des Präsidenten sei "eine lukrative Quelle".
Die Amerikaner nahmen auch Calderóns Nachfolger Enrique Peña Nieto ins Visier. Bereits im Präsidentschaftswahlkampf im ersten Halbjahr 2012 wurden er und sein Umfeld laut dem brasilianischen Fernsehsender TV Globo überwacht. Die NSA wusste demnach Monate vor der eigentlichen Ernennung über künftige Kabinettsmitglieder Bescheid.
Ab Frühsommer 2012 wertete die NSA laut internen Unterlagen, die der SPIEGEL einsehen konnte, zwei Wochen lang die Handy-Kommunikation von Peña Nieto aus. Auch neun seiner Vertrauten wurden ausgeforscht. Das Ergebnis: 85.489 abgefangene SMS, die teils von Präsidenten, teils von Vertrauten stammen.
Neben dem Präsidentennetzwerk verschaffte sich die NSA Zugang zu den E-Mails diverser ranghoher Funktionäre der Sicherheitsbehörde Mexikos, die für die Bekämpfung des Drogenhandels und des Menschenhandels zuständig ist. Allein aus dieser Operation sind offenbar innerhalb eines Jahres 260 Geheimberichte hervorgegangen.
Nordkorea
Nordkorea hat bei der NSA hohe Priorität. Das kommunistische Land gilt als Top-Ziel der US-Spionage, wie aus einer internen Liste vom April 2013 hervorgeht, die der SPIEGEL einsehen konnte. Seit Jahren schwelt der Atomstreit zwischen Nordkorea und den USA, wiederholt hat die Führung in Pjöngjang den Regierungen in Washington und Seoul mit Krieg gedroht.
Pakistan
Pakistan gilt als Top-Ziel der US-Aufklärung. Das geht aus einer internen Liste der NSA vom April 2013 hervor, die der SPIEGEL einsehen konnte.
Nach Informationen des "Guardian" sammelte die NSA laut Auswertung ihrer Software "Boundless Informant" extrem viele Dateneinheiten aus Pakistan - nur Iran interessierte die Amerikaner noch stärker. Demnach gingen im März 2013 13,5 Milliarden Informationshäppchen aus Pakistan ein.
Russland
Auf einer internen Liste der NSA vom April 2013, die der SPIEGEL einsehen konnte, wird Russland als Top-Ziel der Spionage geführt.
Mitarbeiter der NSA zapften im April 2009 die Kommunikation des damaligen russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew und seiner Delegation an, als er zum G-20-Gipfel nach London reiste, berichtete der "Guardian". Besonders brisant: Auf dem Gipfel kam es zum ersten offiziellen Termin zwischen Medwedew und US-Präsident Barack Obama. Beide betonten danach eine enge Zusammenarbeit ihrer Länder. Gleichzeitig lief die Spähaktion der NSA.
Doch nicht nur Medwedew wurde Ziel der Spionage: Auch andere Teilnehmer der G-20-Gipfeltreffen wurden überwacht - und zwar vom britischen Geheimdienst GCHQ. So seien Computer ausgespäht und Telefonate abgehört worden.
Spanien
In Spanien gibt es schon länger den Verdacht, dass Millionen von Telefongesprächen, SMS und E-Mails ausgespäht worden sein könnten. Am 28. Oktober lieferte die Zeitung "El Mundo" Fakten: Laut Dokumenten von Snowden hat die NSA Ende 2012 Dutzende Millionen Telekommunikations-Datensätze in dem Land gesammelt. Die Telefonnummern und Ortsangaben von mehr als 60,5 Millionen Telefondaten seien zwischen Dezember 2012 und Januar 2013 gespeichert worden. Der Inhalt der Gespräche soll nicht belauscht worden sein. Die NSA soll nach dem Bericht auch persönliche Daten von Internet-, E-Mail-, Facebook- und Twitter-User in Spanien gesammelt haben.
NSA-Chef Keith Alexander dementierte Berichte, dass sein Dienst massenhaft Daten von Spaniern abgesaugt hat. Er erklärte, die Alliierten hätten die Daten selbst gesammelt und der NSA zur Verfügung gestellt. US-Beamte hatten dem "Wall Street Journal" zuvor gesagt, die Geheimdienste Frankreichs und Spaniens hätten Telefongespräche in Kriegsgebieten und anderen Bereichen außerhalb der Staatsgrenzen überwacht und den Amerikanern ihre Erkenntnisse weitergegeben.
Südkorea
Die NSA führt Südkorea als Überwachungsziel. Das geht aus einem internen NSA-Dokument vom September 2010 hervor, das der "Guardian" einsehen konnte.
Türkei
Die NSA führt die Türkei als Überwachungsziel. Das geht aus einem internen NSA-Dokument vom September 2010 hervor, das der "Guardian" einsehen konnte.
USA
Seit Juni enthüllen Medien auf der ganzen Welt immer neue Informationen über die umfangreichen Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA. Sie berufen sich auf Unterlagen, die der Computerspezialist Edward Snowden heimlich kopierte. Er arbeitete bis Mai 2013 für eine Vertragsfirma der NSA.
Aus internen NSA-Unterlagen geht hervor, dass der Dienst in den USA Daten über Telefongespräche von Millionen Einwohnern sammelt. Von mindestens einem Telekom-Anbieter, dem Unternehmen Verizon, lässt er sich Verbindungs- und vermutlich Positionsdaten von Telefongesprächen weiterreichen. Der Geheimdienst weiß demnach, von welcher Nummer in den USA aus wann mit wem telefoniert wurde und wie lange. 2005 dokumentierte die "New York Times" bereits, dass die NSA jahrelang ohne Gerichtsbeschluss Anrufe und E-Mails überwacht hatte.
Außerdem soll die NSA 2007 begonnen haben, in großem Stil Zugang zu den Rechnern der amerikanischen Internetfirmen zu suchen. Google, Facebook und Microsoft gehören ebenso dazu wie Apple oder Yahoo. Die Unternehmen haben bestritten, den Geheimdiensten uneingeschränkten Zugang zu ihren Servern zu gewähren.
Die NSA spionierte nicht nur Bürger und Politiker aus. Der Dienst überwachte auch Organisationen:
Uno
Aus geheimen Unterlagen der NSA geht hervor, dass der Dienst die Zentrale der Vereinten Nationen in New York abgehört hat. Demnach ist es den US-Spitzeln im Sommer 2012 gelungen, in die interne Videokonferenzanlage der Organisation einzudringen und die Verschlüsselung zu knacken. Die Spionageaktionen sind illegal, in einem bis heute gültigen Abkommen mit der Uno haben sich die USA
verpflichtet, keine verdeckten Aktionen zu unternehmen.
Einem weiteren Dokument zufolge hat die NSA im Jahr 2012 ausgekundschaftet, über welche Informationen zum Syrien-Konflikt die Uno verfügt. Eine Datenleitung wurde angezapft und ein "einzigartiger Zugang" zum Leiter der Uno-Überwachungsmission in Syrien gewonnen.
Bereits 2011 hat die NSA während der Uno-Sitzungswoche versucht, gemeinsam mit dem FBI die Delegationen aus China, Kolumbien, Venezuela und Palästina zu überwachen. Neun Mobiltelefone und diverse E-Mail-Accounts der Palästinenser sind laut einem Dokument von 2011 ausgespäht worden.
Europäische Union
Die NSA hat offenbar gezielt diplomatische Vertretungen der EU ausgespäht. Demnach wurden nicht nur Wanzen in den EU-Büros im Zentrum der US-Hauptstadt Washington installiert, sondern auch das interne Computernetzwerk wurde infiltriert. Auf diese Weise bekamen die Amerikaner nicht nur Zugang zu Besprechungen in den Räumlichkeiten der EU, sondern auch zu E-Mails und internen Dokumenten auf den Computern. Das geht aus einem als "streng geheim" eingestuften Papier der NSA vom September 2010 hervor,
das der SPIEGEL in Teilen einsehen konnte.
Ein weiteres Papier offenbart, dass die NSA die EU auch nach deren Umzug in neue Botschaftsräume im September 2012 noch ausspioniert hat. Die Späher gelangten an Lagepläne der EU-Botschaft an der 3rd Avenue in New York, welche die Lage der Büros, aber auch der IT-Infrastruktur und der Server betreffen.
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