Ich habe die letzten Seiten interessiert verfolgt,
und vermute, dass die SchreiberInnen evt. das Gleiche oder Ähnliches meinen. (?)
Man könnte es vielleicht so sagen;
Wut die nicht unterdrückt wird, die Raum bekommt, also eine Daseins-Berechtigung hat, kann einerseits, richtig eingesetzt zu konstruktiven Handlungen, bestenfalls zu Verbesserungen und/oder Optimierung von Misständen auf der Welt sowie im eigenen Umfeld führen, aber auch andererseits -wenn sie ungezügel ausagiert wird- zu sinnlose Zerstörung (Zerstörungswut) und damit zu Verschlechterung weltlicher- / menschlicher Umstände.
Das wäre dann die sog. „blinde Wut“ …..die blind, also unkoordiniert, ohne vorheriges Abwägen aller Umstände erfolgt.
Ersteres leitet die Energie in den zu lösenden Sachverhalt und kann entsprechend Richtig von Falsch unterscheiden, trotz gefühlter Emotion (Wut).
Mit „richtig“ ist hier ein FÜR das Leben und „falsch“ ein GEGEN das Leben gerichtetes Verhalten gemeint.
Oder, Wut kann dazu verhelfen „Stop“ zu sagen, wenn Grenzen überschritten werden, wie bereits geschrieben wurde.
(Nebenbei - diese Wut fühlt sich m.E. schon ganz anders an, als die blinde Zerstörungswut!)
Das (beides) besagt jedoch nicht, dass der gesunde Umgang mit Wut unbedingt zu einer Handlung führen muss! Und auch nicht umgekehrt, dass konstruktive Handlungen Wut voraussetzen.
Gefühle kommen und gehen ja auch wieder. Wie hier schon erwähnt wurde, kann Wut einfach als emotionale Erscheinung, beobachtend erlaubt u. als aufsteigende Energie/Gefühl zugelassen werden, bis wir vor Wut platzen

Scherz, nee, bis sie sich ganz oder soweit aufgelöst hat, dass eine effektive Handlung manifestiert werden kann, deren Impuls nicht mehr von einem ganz natürlichem Enthusiasmus zu unterscheiden wäre.
Diese Handlung kann muss aber nicht folgen.
Ich würde das aber nicht „wegmeditieren“ nennen, denn das klingt zumindest (für mich) einschränkend, weil zielgerichtet.
Die Stärke bzw. Qualität der erlebten Wut spielt also eine wesentliche Rolle dabei zu entscheiden, ob ich direkt ins Handeln gehen kann/
sollte, oder ob ich mich erst mal ein wenig beruhige/abreagiere, bevor ich mit meinem Anliegen nach Außen trete. Hier kann man ggf. mehrmals tief Durchatmen - ist ja eine alt bewährte Technik.
Handelt es sich als Bsp. um einen länger aufgestauten Ärger, der sich nun in Wut verwandelt hat, wird die Emotion entsprechend geballter sein, als wenn ich beim ersten Ärger reagiere und mir gleich Luft gemacht hätte.
Daher kann man insgessmat die Frage nach (direktem) Handeln oder nur die Wut im Beobachtermodus zu Fühlen (evtl. auch die darunter liegende

Emotion(en)) nicht pauschal beantworten.
Das Ausagieren der Wut kann nämlich auch simple Schmerzvermeidung sein. Die Gefühle unter der Wut wie Trauer, Enttäuschung, Ohnmacht, Hilflosigkeit u.Ä. nicht fühlen zu wollen, und sie durch das „Zurückschlagen“ nach/im Außen, zu vermeiden.
Rache ist bekanntlich süß, weil sie den unterdrückten Schmerz -wenn auch nur vorübergehend-u.scheinbar- inexistent macht.
Wut hat viele Facetten, weil ihre Ursache variieren kann.
Demnach wäre es angebracht und besser erst achtsam zu fühlen, und zu schauen ob und was sich darunter verbirgt.
only my little cent to that
LG
Lalima