Wut wegmeditieren

Hier steht alles, was ich versuche auszudrücken:

www sein.de/geist/persoenliches-wachstum/2011/wut--die-missverstandene-emotion.html

(Verlinken darf ich ja leider noch nicht, ich hoffe, so geht es... zwischen die drei w's und das s muss natürlich ein Punkt ;))

http://www.sein.de/geist/persoenliches-wachstum/2011/wut--die-missverstandene-emotion.html

Zitat:
Ich bin mir sicher, dass es die Energie transformierter Wut ist, die Stärke und natürliche Autorität vermittelt...

Was verstehst du denn nun genau unter "transformierter Wut"?
 
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Wenn ich klare Grenzen habe und zu denen stehe, passiert es im Normalfall gar nicht, dass diese überschritten werden. Und wenn diese doch überschritten werden, muss ich nicht zwangsläufig mit Wut reagieren.
Und alles mit sich ausmachen muss im Endeffekt eh jeder, ob er das nun still für sich kann oder erstmal mächtig "rumwüten" muss, um mit sich wieder ins Reine zu kommen, bleibt sich da gleich.
Fakt ist jedenfalls wenn ich wütend bin, dann bin ich nicht mit mir im Reinen. Und auch dem anderen die Schuld dafür zu geben, dass ich meine berechtigt wütend zu sein, ändert nix an meiner eigenen inneren Unruhe. Wieder "runter holen" muss man sich immer selber.
1. Leider hat nicht jeder so klare Grenzen.
2. Auch bei klaren Grenzen wird man wütend, wenn diese überschritten werden. Gefühle treten relativ gesetzmäßig auf.
3. Wut hat nichts mit einer Reaktion zu tun, sondern ist ein Gefühl.
4. Rumwüten hat nur indirekt etwas mit Wut zu tun, eher mit Aggression.
4. Innere Unruhe ist nicht gleich Wut, sondern Anspannung/Aggression. NATÜRLICH ist Wut (bei psychisch Gesunden) berechtigt! (Bei Gefühlen von berechtigt/unberechtigt zu sprechen, finde ich eh ungünstig. Gefühle sind einfach da.)

Ich schaffe mir einfach keine Feindbilder, dann gibts auch keine Notwendigkeit wütend zu sein. Der Versuch auch die "andere Seite" zu verstehen, kann da recht hilfreich sein.
Finde ich sehr naiv. Machst du dich gefühlstaub, wenn du irgendwo Unrecht siehst? Versuchst du Hitler zu verstehen? Was soll das bringen?
...
Jedem der das anders sieht als du eine Gefühls-Verdrängungs-Neurose zu unterstellen finde ich recht gewagt. Zumal "Wahrnehmung" nicht alleine über Gefühle stattfindet. Und Gefühle eben oftmals auch an "alte Muster" geknüpft sind. Und Wut ja nun wirklich nicht die "ganze Palette" an Gefühls-Möglichkeiten umfasst.
Also ich habe geschrieben:
Wer so neurotisch (psychotisch/paranoid) ist, dass er seiner Wahrnehmung nicht trauen kann, der hat ein therapiebedürftiges Problem.
Was ist denn daran gewagt?
Wut kann auch entstehen, wenn andere mich ihre Grenze nicht übertreten lassen. Im Sinne von "ich will aber jetzt, dass du... und wenn du mich nicht lässt oder nicht tust, was ich will, dann bin ich wütend auf dich."
Mit wem hat das dann aber nun wirklich zu tun?
Mit einem ca. 3 Jahre alten Kind in der Trotzphase?
(Scherz beiseite: So was ähnliches habe ich als Beispiel bereits beschrieben.)
 
Zitat:
Ich bin mir sicher, dass es die Energie transformierter Wut ist, die Stärke und natürliche Autorität vermittelt...

Was verstehst du denn nun genau unter "transformierter Wut"?

Danke fürs Verlinken. Also ich bin nun nicht der Autor (es ist ja sein Ausdruck, nicht meiner), aber er beschreibt hier beispielhaft, was du mich fragst und was ich sehr treffend finde:
Am deutlichsten spiegelte mir dies das Kind meiner Lebensgefährtin. Es war offensichtlich, wie unkompliziert und dankbar sie klare Zeichen aufnahm und wie sehr sich ein "stop" von einem "Stop!" unterschied. Alles, was ich nicht energetisch unterstrich und mit meinem ganzen Wesen auch so meinte, wurde einfach ignoriert. Und das bedeutete nicht, zu schreien, sondern klar zu sein und ein "nein" durch mein ganzes Feld auszudrücken - bis zu einem Punkt, wo es nicht mal mehr eines Wortes bedurfte.
 
Mal am Rande:

Ich bin sehr erstaunt, dass ich mit meiner Aussage "Wut ist okay" so viel Widerstand auslöse.

Wut ist okay-wütend weiteren Schaden zuzufügen ist nicht okay.

:umarmen:

Wenn du deiner Wut ein Symbol zuorden könntest, was wäre es dann ?
Es wurde ja schon das Feuer genannt.
Meine Wut gleicht manchmal eher einer sehr grossen Welle, die mich oder meine Umgebung zu überschwemmen droht, dann aber auch schnell wieder abebbt.

Danke für den Link, der war super.
 
Danke fürs Verlinken. Also ich bin nun nicht der Autor (es ist ja sein Ausdruck, nicht meiner), aber er beschreibt hier beispielhaft, was du mich fragst und was ich sehr treffend finde:

Und das bedeutete nicht, zu schreien, sondern klar zu sein und ein "nein" durch mein ganzes Feld auszudrücken - bis zu einem Punkt, wo es nicht mal mehr eines Wortes bedurfte.

Das hat nach meinem Empfinden aber eben auch nichts mehr mit Wut zu tun.

Ich bin sehr erstaunt, dass ich mit meiner Aussage "Wut ist okay" so viel Widerstand auslöse.

Hab ich kein Problem mit.
Aber Nicht-Wut ist eben genauso ok.
Und das scheint in dir einen Widerspruch auszulösen.

Finde ich sehr naiv. Machst du dich gefühlstaub, wenn du irgendwo Unrecht siehst? Versuchst du Hitler zu verstehen? Was soll das bringen?

Zu glauben etwas daran ändern zu können, indem ich nur wütend genug darauf bin, finde ich wiederum sehr naiv.
 
Für mich eine gute Auseinandersetzungsstrategie Probleme zu verstehen und bewältigen zu können war immer die Arbeit mit der Symbolik und man kommt dadurch auf eine unglaublich andere Sichtweise und kann eher spielerisch mit dem Problem umgehen.

Wenn du dich über deinen Chef ärgerst, was ist dein Chef in dem Moment für dich, eher ein brüllender Löwe oder eine Dampflok ?

Dann überlegst du dir wie gehts du damit um ? Also der Dampflok gehst du eher erstmal aus dem Weg um nicht überfahren zu werden und vor dem Löwen bringst du dich in Sicherheit, klar.

Du kannst dann die Symbolik langsam verändern, also der Löwe bekommt etwas zu Fressen und legt sich faul in die Sonne, die Damplok läuft am richtige Bahnhof ein und kommt so zum Stillstand (innere Ruhe).

Man könnte es eine aktive Form von Meditation nennen, wo du auf bewusster Ebene Kontrolle über deinen Anteil des Erlebens hast. Du entscheidest wie der Film endet.

Welche Rolle entscheidest du in diesem Film zu spielen ?
Bist du ruhig, bist du ebenbürtig oder nur ein ängstliches kleines Mäuschen ?
Niemand anders als du schreibt das Drehbuch deiner Wirklichkeit.

:):):)
 
Wut ist okay-wütend weiteren Schaden zuzufügen ist nicht okay.

:umarmen:

Wenn du deiner Wut ein Symbol zuorden könntest, was wäre es dann ?
Es wurde ja schon das Feuer genannt.
Meine Wut gleicht manchmal eher einer sehr grossen Welle, die mich oder meine Umgebung zu überschwemmen droht, dann aber auch schnell wieder abebbt.

Danke für den Link, der war super.

Bitte, gerne.

Interessante Herangehensweise. Ich glaube, das ist je nach Situation unterschiedlich. Ich bin ja eher selten wütend, nur wenn wirklich gravierende Sachen passieren. Ich hatte kürzlich mit einem sehr aggressiven, potenziell gefährlichen Mann zu tun. Da hat mich die Wut wie auf einem Paragluiding-Schirm (? Die Dinger, mit denen man durch die Luft segeln kann) emporgehoben und die Angst unten zurück gelassen. So konnte ich ihn in seine Schranken verweisen.

Weiter unten beschreibst du ja noch den Chef-Vergleich. Also diesen Typen würde ich am ehesten mit einem hochaggressiven Pitbull vergleichen.

Ansonsten, in weniger existenziellen Situationen: Feuer passt bei mir nicht. Eine Welle, die mich mitreißt schon eher. Nicht überschwemmt, sondern mitreißt. Ich glaube, Wut ist bei mir der Antagonist zu Angst.
 
Das hat nach meinem Empfinden aber eben auch nichts mehr mit Wut zu tun.
Sondern?
Ich habe das schon genau so erlebt. Kinder reagieren viel weniger auf ein rumschreiendes "Stop!" als auf einen kleinen ermahnenden Blick, von dem ich 100% überzeugt bin. Trotzdem ist es in beiden Fällen die Wut, die mir anzeigt, dass hier Grenzen überschritten werden und die mich zum Handeln veranlasst. Aber einmal reagiere ich mit ohnmächtigem Schreien, einmal mit "guter" Autorität.


Hab ich kein Problem mit.
Aber Nicht-Wut ist eben genauso ok.
Und das scheint in dir einen Widerspruch auszulösen.
Ich verstehe halt nicht, warum man einzelne Gefühle aus seinem GEfühlskosmos loswerden will...
Zu glauben etwas daran ändern zu können, indem ich nur wütend genug darauf bin, finde ich wiederum sehr naiv.
Wenn du meine Fragen nicht beantwortest, kann ich dich ja nicht verstehen.... *heul*
Ich bin im Übrigen nicht der Meinung, dass Wut auf die Schlechtigkeit der WElt diese beseitigt. Aber sie kann zum Handeln anregen.
 
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Bitte, gerne.

Interessante Herangehensweise. Ich glaube, das ist je nach Situation unterschiedlich. Ich bin ja eher selten wütend, nur wenn wirklich gravierende Sachen passieren. Ich hatte kürzlich mit einem sehr aggressiven, potenziell gefährlichen Mann zu tun. Da hat mich die Wut wie auf einem Paragluiding-Schirm (? Die Dinger, mit denen man durch die Luft segeln kann) emporgehoben und die Angst unten zurück gelassen. So konnte ich ihn in seine Schranken verweisen.

Weiter unten beschreibst du ja noch den Chef-Vergleich. Also diesen Typen würde ich am ehesten mit einem hochaggressiven Pitbull vergleichen.

Ansonsten, in weniger existenziellen Situationen: Feuer passt bei mir nicht. Eine Welle, die mich mitreißt schon eher. Nicht überschwemmt, sondern mitreißt. Ich glaube, Wut ist bei mir der Antagonist zu Angst.

Das ist genau das was ich meine.
Das Bild mit dem Paragliding ist ein sehr gutes Beispiel, weil du handlungsaktiv bleibst und deine Angst einfach hinter dir lässt, aus der unangenehmen Situation einfach wegschwebst oder von oben den Überblick behälst.

Bei der Welle, die dich mitreisst hast du viel weniger Kontrolle, es sei denn du lernst es die Welle richtig zu surfen.

Der Pitbull ist das am wenigsten gut geeignete Bild, weil man einfach nur noch Angst hat.
Wenn du in Gedanken den Hund nun in einen laut bellenden Schäferhund umwandeln könntest, der trainierbar und darum nicht unbedingt gefährlich ist, dann hast du die innere Ruhe über eine Lösung nachzudenken.

Bei echt gefährlichen Situationen bringt das natürlich nichts sich einfach nur schöne Bilder zu malen. Der Bezug zur Wahrheit muss schon bestehen bleiben.

:)
 
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