Wut wegmeditieren

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Keiner will Wut abschaffen oder hält Wut für ein Gefühl welches nicht sein dürfte oder sowas. Wo liest du das überhaupt?
Ich weiß nicht wieso du das immer wieder behauptest, obwohl es nirgends so geschrieben steht.
Es geht um einen achtsamen Umgang mit Wut (sich selbst) und darum Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen!

Ich vermute auch, dass wir teilweise das Gleiche meinen, aber ich finde dennoch Wut manchmal okayer als "ihr" ;). Z.B. im von dir beschriebenen Zitat wird der "korrekte" Umgang mit Wut sehr zweifelhaft beschrieben:
Nichts und niemand kann Sie auf die Palme bringen. Andere können Ihnen eine Palme hinstellen, Sie entscheiden jedoch, ob Sie hochklettern oder unten bleiben.

Als Beispiel wird tatsächlich ein vergessener Hochzeitstag genannt. Hier soll ich in mich gehen, Triggerpunkte suchen, mein geringes Selbstwertgefühl erkennen.
Aber: Da war mein Partner doch wirklich sehr unachtsam. Ob jetzt absichtlich oder nicht, ist zweitrangig (ich meine jetzt um Gottes willen nicht, dass seine Mutter gestorben ist o.ä. und er deswegen ausnahmsweise mal den Hochzeitstag vergessen hat). Ich finde es doch etwas weit hergeholt, wenn ich jetzt an mir arbeite anstatt einfach mal meine Wut/Enttäuschung zu spüren und anzusprechen. So eine Beziehung möchte ich nicht, das ist mir zu wenig. Das ist doch okay...

Wünsche stellen statt Forderungen zu formulieren, ist auf jeden Fall eine geschicktere Methode, um seinen Willen durchzusetzen... ;)


Die ausschlaggebenden Passagen habe ich fett hervorgehoben.
Hihi, du hast interessanterweise die Passagen nicht gefettet, in denen laut werden/Wut spüren (also das auf die Palme klettern) als richtig bezeichnet wird.
 
Hihi, du hast interessanterweise die Passagen nicht gefettet, in denen laut werden/Wut spüren (also das auf die Palme klettern) als richtig bezeichnet wird.
Nein, weil das in dieser Diskussion doch längst klar ist!
Das schrieb ich schon in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema wie folgt:
Wut die nicht unterdrückt wird, die Raum bekommt, also eine Daseins-Berechtigung hat, kann einerseits, richtig eingesetzt zu konstruktiven Handlungen, bestenfalls zu Verbesserungen und/oder Optimierung von Misständen auf der Welt sowie im eigenen Umfeld führen, aber auch andererseits -wenn sie ungezügel ausagiert wird- zu sinnlose Zerstörung (Zerstörungswut) und damit zu Verschlechterung weltlicher- / menschlicher Umstände.
Das wäre dann die sog. „blinde Wut“ …..die blind, also unkoordiniert, ohne vorheriges Abwägen aller Umstände erfolgt.

Ersteres leitet die Energie in den zu lösenden Sachverhalt und kann entsprechend Richtig von Falsch unterscheiden, trotz gefühlter Emotion (Wut).
Mit „richtig“ ist hier ein FÜR das Leben und „falsch“ ein GEGEN das Leben gerichtetes Verhalten gemeint.
Oder, Wut kann dazu verhelfen „Stop“ zu sagen, wenn Grenzen überschritten werden, wie bereits geschrieben wurde.
(Nebenbei - diese Wut fühlt sich m.E. schon ganz anders an, als die blinde Zerstörungswut!)


Was dir fehlte ist der andere gegenteilige Aspekt. Um den ging es doch die ganze Zeit.

Ich habe den Eindruck, dass du nichts anderes gelten lassen kannst, auch wenn du sagst, "wir meinen wohl das Gleich", denn du verteidigst vehement das Handeln bei Wut!
Und sträubst dich davor Wut nicht auszuagieren! Und siehst sie stets als Grenzverletzung / Grenzüberschreitung
Zitat von dir von eben:

Wut spüren, überschrittene Grenze erkennen, Handeln.

So wie ich es hier die ganze Zeit beschreibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wut spüren, überschrittene Grenze erkennen, Handeln.

So wie ich es hier die ganze Zeit beschreibe.

Anderes Beispiel:
Eine Frau sagt ihrem Mann sie will ihn verlassen.
Er spürt Wut und bringt sie um.
"Wut ist ok" ist schon eine sehr pauschale Aussage.

Da sollte man vielleicht wirklich unterscheiden zwischen Menschen die von haus aus eher zurückhaltend sind, wo Wut durchaus mal dazu führen kann, endlich für sich selbst einzustehen und Menschen, die von haus aus eher aufbrausend und jähzornig sind, wo selbiges eben dann zu Überreaktionen führt, welche eben nicht mehr ok sind.
 
Habe den Linke quergelesen. Darin stehen genau die Sachen, die ich halt nicht gutheiße.
Diese Meinung geht scheinbar davon aus, dass wir vollkommen autonom sind und nicht zur Welt gehören. Folglich hat jede Gemütsregung nur etwas mit einem selber zu tun (dass die Triggerpunkte ursrpünglich von außen in mich gepflanzt worden sein müssen, ist da z.B. ein Widerspruch). Ich bin doch nicht ohn-mächtig, weil ich mich ärgere, wenn mein Mann den Hochzeitstag vergisst oder keine Zeit mit mir verbringt! Wenn das keine Ärger-Gefühle in mir auslöst, weil ich diese als Programmierung "durchschaue", dann werde ich ja ein Roboter! Aber in diesem Link wird behauptet, dass die anderen (in dem Fall der Ehemann) Macht über mich haben, weil ihr Verhalten Ärger in mir auslöst. Ich soll die Kontrolle übernehmen, indem ich meine eigenen Anteile in diesem Ärger erkenne. Ich will gar keine Kontrolle haben, sondern leben. Und wenn in meiner Liebesbeziehung mir der andere zu wenig Aufmerksamkeit schenkt (ohne dass ich die Prinzessin auf der Erbse bin), dann ärgert mich das und ich muss daraus Konsequenzen ziehen.
 
Anderes Beispiel:
Eine Frau sagt ihrem Mann sie will ihn verlassen.
Er spürt Wut und bringt sie um.
"Wut ist ok" ist schon eine sehr pauschale Aussage.

Da sollte man vielleicht wirklich unterscheiden zwischen Menschen die von haus aus eher zurückhaltend sind, wo Wut durchaus mal dazu führen kann, endlich für sich selbst einzustehen und Menschen, die von haus aus eher aufbrausend und jähzornig sind, wo selbiges eben dann zu Überreaktionen führt, welche eben nicht mehr ok sind.

Also ich bitte dich...
Wer zu so starken Impulsdurchbrüchen neigt, dass er zum Mörder wird, dann soll er sich bitte in psychiatrische Behandlung begeben.

Dass psychische Instabilität dazu führen kann, dass Wut nicht normal erlebt werden kann, hatten wir doch schon gefühlte 300 Mal...
 
Aber du und ich sind ja ein Teil der Welt und nicht ihr Gegenspieler. Herrscht Smog in der Welt, bekomme ich Bronchitis.

Nur weil die Welt so ist wie sie ist, gibt es überhaupt nur das Gefühl der Wut.

Naja sehe ich die Welt nicht als Gegenspieler, wenn ich andauernd nach Gründen dafür suche, was mich an der Welt wütend macht? Es ist und bleibt ja aber trotzdem nur "meine Sicht der Welt".

Ich bin nicht wütend darüber, dass die Welt so ist wie sie ist.
 
Was dir fehlte ist der andere gegenteilige Aspekt. Um den ging es doch die ganze Zeit.
Ich habe den Eindruck, dass du nichts anderes gelten lassen kannst, auch wenn du sagst, "wir meinen wohl das Gleich", denn du verteidigst vehement das Handeln bei Wut!
Und sträubst dich davor Wut nicht auszuagieren! Und siehst sie stets als Grenzverletzung / Grenzüberschreitung
Zitat von dir von eben:

Jepp. Ich schreie den ganzen Tag rum :banane::banane:.

(Jeder lese das raus, was ihm am besten passt.)
 
Also ich bitte dich...
Wer zu so starken Impulsdurchbrüchen neigt, dass er zum Mörder wird, dann soll er sich bitte in psychiatrische Behandlung begeben.

Dass psychische Instabilität dazu führen kann, dass Wut nicht normal erlebt werden kann, hatten wir doch schon gefühlte 300 Mal...

Was nix dran ändert, dass das Gefühl, das dazu führt Wut ist.
Und sich noch dazu so jemand selten selbst als psychisch krank betrachtet.
 
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Naja sehe ich die Welt nicht als Gegenspieler, wenn ich andauernd nach Gründen dafür suche, was mich an der Welt wütend macht? Es ist und bleibt ja aber trotzdem nur "meine Sicht der Welt".

Ich bin nicht wütend darüber, dass die Welt so ist wie sie ist.

Uff, das ist jetzt langsam aus dem Zusammenhang gerissen. Musste nachschauen, worauf sich das bezog. Also, ich hatte geschrieben, dass es Wut wohl nur gibt, weil die Welt so ist wie sie ist.

Du hast ja schon geschrieben, dass du einen problematischen Umgang mit Wut hast und ich hatte schon geschrieben, dass ich aus einer ganz anderen Ecke komme. Folglich erlebst du Wut eher als Bedrohung/Eingriff in deine Freiheit und ich eher als das Gegenteil.

Was nix dran ändert, dass das Gefühl, das dazu führt Wut ist.
Und sich noch dazu so jemand selten selbst als psychisch krank betrachtet.
Und weil es Menschen mit schlimmen psychischen Krankheiten gibt, ist Wut jetzt zu verteufeln? Oder was willst du damit sagen?
 
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