Wut wegmeditieren

Beobachte dich einfach selber.
Fühlt sich die Wut gut an ?
Triffst du bessere Entscheidungen mit Wut oder ohne Wut- kurzfristig und langfristig ?
Wie fühlst du dich wenn andere wütend sind ?

Sowohl dauerhafter Wutausdruck als auch dauerhafte Wutunterdrückung können gesundheitliche Probleme verursachen.
(Probleme mit dem Blutdruck, mit dem Herzen etc.)

Gelassenheit dagegen führt zu mehr Gesundheit und Harmonie.
Um Gelassenheit zu erlangen kann es für einen Gefühlsmenschen sinnvoll sein seine Gefühle regelmässig (auf ruhige Art) auszudrücken, aber eben nicht nur seine Wut...

Wie sieht es aus mit der Traurigkeit ?
Angst ?
Schmerzen ?
Frust ?
Wie sieht es aus mit ausgedrückter Liebe und Wertschätzung ?
Freude ?
Euphorie ?
Dankbarkeit ?

:umarmen:
Wut fühlt sich unangenehm an, logo. Aber ich treffe dadurch bessere Entscheidungen, kurz- und langfristig. Weil ich der Wut auf den Grund schaue. Weil sie mir in gewissen Situationen Klarheit gibt. Nämlich zu merken, wo jemand meine Grenze überschritten hat und das ernst zu nehmen. Das ist eher ein Schwachpunkt bei mir. Und ich weiß nicht, ob ihr alle mit Wut ausagieren wildes Rumschreien assoziiert. Ich assoziiere damit klare Grenzen setzen, für sich sorgen.

Wenn andere wütend sind, fühle ich das ja nur indirekt. Ich merke es erst, wenn sie ihre Wut ungefiltert rauslassen. Das ist natürlich unangenehm für mich.

Zum Glück kann ich das ganze Spektrum unterschiedlicher Gefühle klar wahrnehmen. Wütend bin ich überhaupt nur selten. Ich weiß nicht, wie es euch geht - große Teile des Tages verspüre ich keine starken Gefühle, das würde wahrscheinlich auch von der Arbeit etc. ablenken. Aber bestimmte Ereignissse lösen halt bestimmte Gefühle aus (mit Eigenanteil, klar). Und den kausalen Zusammenhang zwischen Ursache und Gefühl zu erkennen, finde ich total wichtig. Wenn ich nur noch Gelassenheit fühle, selbst wenn mir jemand die Handtasche raubt, dann stimmt doch was mit mir nicht... (ist immer noch meine Meinung - obwohl ich mich frage, ob das, was ihr mit Gelassenheit meint, das Gleiche ist, das ich mit achtsamen Umgang meine.)
 
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Wut ist ein PS-starker heißer Ofen, auf den man sich nur setzen sollte, wenn man den entsprechenden Führerschein hat. Leider werden die entsprechenden Lehrgänge nicht schon im Kindesalter angeboten, wo man kinderleicht seine Wut lenken lernen kann.

Und wie sähe das aus, ich meine, wie kann ein Kind lernen, seine Wut zu lenken?
 
Liebe Phoenix :)



Hmmm so lange einen die Emotionen durchs Leben führen, ist man von ihnen abhängig, man ist ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
So lange man sie nicht (falsch be-)wertet, stellt das vermutlich auch kein Problem dar.
In gewissen Fällen aber, z.B. bei Depressionen wird es halt aber zum Problem wenn man meint, man sei seine Gefühle. Man findet dann keinen Ausweg mehr. Man ist nicht Herr über seine Gefühle, sondern die Gefühle beherrschen einen. (Mit den Gedanken ist das ebenso.)
Psychische Krankheiten, die den Gefühls-Navigator stören, ist ein wichtiger Einwand.

Wenn man aber eine feine Wahrnehmung hat, dann darf/soll/muss man seine Gefühle ernst nehmen. "Abhängig" von Emotionen hört sich so negativ an. Sind Gefühle für dich etwas Schlechtes, das dich versklavt? Stell dir mal vor, du hättest keine - möchtest du lieber ein Robotor sein? Diese Mischung aus Emotionen und Verstand macht uns Menschen mMn aus. Halb Tier, halb Mensch oder so ähnlich hat doch Nietzsche die Menschen genannt ;-). Wobei wir Menschen sehr komplexe Gefühle haben, vergleichsweise jedenfalls. Aber jetzt schweife ich ab...

Ich bin mit dir einer Meinung, dass Gegnerschaft oder eben besondere Begebenheiten, besondere Kräfte hervorrufen können.
Es hat aber einen unguten Beigeschmack für mich, wenn ich immer erst Gegner bzw jemanden brauche auf den ich wütend sein kann/muss, um mich kraftvoll und mutig behaupten zu können.
Ich muss nicht zwingend gegen etwas kämpfen. Zumal Kampf gegen etwas ein "Feindbild" voraussetzt.
Ich kann auch einfach für etwas einstehen. Für mich selbst, zum Beispiel.
Und ich kann das auch lediglich aus einer inneren Überzeugung heraus tun, oder weil ich gerade einfach Lust danach verspüre. Wozu ich dann eben kein Feindbild mehr brauche.
Es geht mir darum, kraftvoll und mutig in Situationen zu sein, in denen andere massiv meine Grenzen überschreiten und ich mich behaupten muss. (Thema hier ist ja schließlich Wut und nicht Bedürfnisse, die man in der jeweiligen Situation problemlos ausleben kann)

Ein Beispiel:
Für einen Menschen, der das Bedürfnis hat "von allen gemocht zu werden", für den bedarf es oft einer besonderen Anstrengung den Mut aufzubringen zu sich selbst zu stehen, denn das könnte ja bedeuten jemandem nicht gerecht zu werden, jemandem nicht zu gefallen und diesen Menschen zu verlieren.
Da hilft dann auch alle Wut der Welt nix und das hat auch nix mit denen da draußen zu tun, sondern nur mit mir selbst. Ich bin damit abhängig von dem Gefühl "unbedingt von allen gemocht zu werden".
Du schreibst doch oben selber, dass der Gefühls-Navigator bei psychischen Problemen außer Kraft tritt. MMn wäre das im beschriebenen Beispiel der Fall.

Bei dir hört sich das ein wenig so an, als müsste zwingend ein Feindbild auftreten, dass Mensch überhaupt mal in die Gänge kommt und seine Kraft für irgendetwas nutzt.
Aber es ginge auch einfacher und konstruktiver.
Wenn ich aus Verletztheit oder Wut heraus handle, hat es nicht diesen Effekt, wie wenn ich es aus innerer Überzeugung, aus meiner Mitte heraus tue.
Und ich glaube sogar, je effektiver man seine Kraft für sich selbst und aus sich selbst heraus nutzt, umso weniger Feindbilder müssen im Leben auftreten, um uns darauf hinzuweisen, wo wir unsere Kräfte für (sinnlose) Kämpfe "vergeuden".
Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlich ausgedrückt wie ich das meine.
Aber eins möchte ich noch einwenden: Es gibt nicht nur sinnlose Kämpfe. Es gibt so viel Elend auf der Welt, da muss man einfach manchmal kämpfen.
Eins meiner Lieblings-Zitate:
Wenn Du denkst, andere wären Deine Feinde, was bist Du dann selbst?
Wenn das eins deiner Lieblings-Zitate ist, dann ist das Thema Feindbilder (Vorverurteilen...) vielleicht ein Thema bei dir?


Es hat auch gar nichts mit Gefühle abspalten zu tun. Das geht eh nicht.
Man kann sie eine Weile (vielleicht sogar ein Leben lang) verdrängen, aber abspalten tut man sich damit nur selbst. Gefühle sind wichtig. Es geht aber darum, ob die Gefühle mich beherrschen oder ich meine Gefühle beherrschen kann, wenn es nötig ist.
Vielleicht wechseln wir das mal aus.
Anstatt Gefühle abspalten:
Gefühle umwandeln
oder
Gefühle neutralisieren.

Kannst du damit mehr anfangen?
Nein, leider habe ich immer noch nicht verstanden, was dieses nicht mitschwingen auf dem Gefühlspendel/Gefühle umwandeln bzw. neutralisieren bewirken soll. Wenn ich nicht für mich einstehe, sondern meine Wut neutralisiere, dann handele ich ja auch nicht... (man kann ja nicht einfach so tun als ob es keine Ungerechtigkeit auf der Welt gebe und alles ausschließlcih mit einem selber zu tun hätte)

Konkretes Beispiel:
Deine Miete wird um 50% erhöht. Dein Vermieter droht dir mit Kündigung, wenn du die Mieterhöhung nicht trägst.

Was fühlst du?
Wie gehst du damit um?

Ich interpretiere in "Gefühle neutralisieren": Wut erkennen, beobachten, verebben lassen, sich vom Vermieter abzocken lassen. Meinst du das wirklich so? Kann ich mir nicht vorstellen ;-). Manchmal kann man ja an einem konkreten Beispiel besser erklären, was man meint. Bin gespannt!
 
ich kann dir doch jetzt nicht alles erklären. Du trittst sehr fordernd und aggressiv auf. Dafür fühl ich mich nicht zuständig;-)

Häh?

Mal ein Tipp: Bitte Ich-Botschaften schreiben, wenn du anderen negative Eigenschaften zuschiebst. Also: Ich empfinde dich als fordernd und aggressiv.

(Ich empfinde dich übrigens auch aggressiv. "Du bist wütend *g" (das hattest du mir im Posting davor geschrieben und da hatte ich dich um Erklärung gebeten, die leider nicht kam) soll ja heißen "Meine Aussagen machen dich wütend, das amüsiert mich" empfinde ich als ganz schön frech und wenig reflektiert.)
 
Moin.
Ja, sagst Du was. waldfeetechnisch*g

also nochmal ich meinte nicht >nicht dazu zu stehen, ich schrieb doch das auch ein Yogi sowas wie wut kennt,
hast Du die Details in den Beschreibungen für wahr nehmen können?

und erkennst, deine eigenen motivgründe für wut als richtig, wo Du andere Wut anklagst,
das stellt im Grunde das Hauptproblem dar, wollen wir frieden, müssen wir schon in der lage sein uns nicht von der wut steuern zu lassen, sondern die wut steuern, aber nicht auf menschen, sondern auf möglichkeiten der Veränderung

schmerz und wut, dahinter kann eine Kraft stecken, die ist aber nicht in den Krieg mit menschen zu stecken, denn so wird die Korruption aufrecht erhalten

worauf möchtest Du denn eigentlich hinaus, was ist denn dein anliegen?

liebe Grüße
Ich habe ja jetzt weiter oben ausführlich beschrieben, was ich unter "von der Wut steuern lassen" verstehe. Oder generell von GEfühlen als Navigator.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich bei deinen Posts Verständnisprobleme habe, für mich fehlt ein wenig der rote Faden darin. Und ehrlich gesagt auch die korrekte Grammatik. Also z.B. der Satz hier:
schmerz und wut, dahinter kann eine Kraft stecken, die ist aber nicht in den Krieg mit menschen zu stecken, denn so wird die Korruption aufrecht erhalten
Da verstehe ich nur Bahnhof... Vielleicht sortierst du deine Gedanken besser, bevor du sie aufschreibst? Ich kenne dich ja nicht und lese nur, was du schreibst.
 
Ich verstehe es so, dass es darum geht, einen Unterschied zwischen haben und sein zu kennzeichnen - ihn bewusst zu machen.

Umgangssprachlich heißt es häufig ich bin wütend,...,... .

Und um zu verdeutlichen, dass Du,...,... nicht dieses Gefühl bist sondern ein Gefühl hast, kann es hilfreich sein, dass auch sprachlich kenntlich zu machen.


Beispiel: Einer der ersten Punkte, die ich thematisiere, wenn jemand zu mir sagt, dass er ein Stotterer sei (was häufig mit Leidensdruck einhergeht), ist, dass ich darstelle, dass er ein Mensch ist, dessen Sprechweise sich durch xy (wdh. von Lauten, Silben, Prolongationen,...) kennzeichnet.

Es geht darum, sich nicht über xy zu definieren - seinen davon unberührten Wert zu verstehen.

"Ich fühle gerade Wut, weil..."

statt:

"Ich bin wütend!"

Das gefällt mir gut, das ist sehr reflektiert.

Aber ich verstehe es so, dass manche hier die Wut komplett von sich abspalten wollen. Also:

"Da ist Wut, die geht von einem Ereignis aus und hat nichts mit mir zu tun. Ich schwinge da nicht mit."

Bzw:

"Da ist Wut, aber die hat nur etwas mit meinen emotionalen Unzugänglichkeiten (z.B. ich muss von allen gemocht werden) zu tun und nichts mit der Welt außerhalb meines Ichs. Also darf ich sie nicht ernst nehmen."

Und das macht einen ohnmächtig, handlungsunfähig.

Da besteht für manche eine Gefahr, denke ich.
 
Und wie sähe das aus, ich meine, wie kann ein Kind lernen, seine Wut zu lenken?

Kleine Wutkekse können z.B. auf einen Wutball drücken statt den Kumpel zu verkloppen. Das kann man verhaltenstherapeutisch lernen.

Aber überschäumende Wut ist ein spezielles Problem und nicht mit ganz normaler Wut zu verwechseln.
 
Das wäre aber doch einfach nur Verdrängung.

Es ist schon ein erster, kindgerechter Schritt zu reflektierterem Verhalten. Wer immer wütend ist, bei dem ist ja in der Entwicklung etwas ins Stocken geraten. Normalerweise lernen die Kinder ja in der Trotzphase, wie sie mit ihrer Wut umgehen oder auch, dass es normal ist, dass die Welt sich nicht (ausschließlich) um sie dreht...

Und die Kinder sind ja auch froh, wenn sie daraufhin von den anderen besser angenommen werden.

Ansonsten bin ich ja keine Kinderpsychologin oder -psychiaterin und kann deshalb keine tiefergehenden Antworten geben...
 
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Konkretes Beispiel:
Deine Miete wird um 50% erhöht. Dein Vermieter droht dir mit Kündigung, wenn du die Mieterhöhung nicht trägst.

Was fühlst du?
Wie gehst du damit um?

Ich interpretiere in "Gefühle neutralisieren": Wut erkennen, beobachten, verebben lassen, sich vom Vermieter abzocken lassen. Meinst du das wirklich so? Kann ich mir nicht vorstellen ;-). Manchmal kann man ja an einem konkreten Beispiel besser erklären, was man meint. Bin gespannt!

Wut erkennen, beobachten, verebben lassen,
die Situation annehmen, beide Seiten betrachten, denn es gibt immer 2 Seiten ;)
und dann eine für mich sinnvolle Entscheidung treffen.
Erstmal mit dem Vermieter reden und wenn der nicht von seiner Forderung abkommt ne neue Bleibe suchen.

Deswegen bin ich ja nicht handlungsunfähig.
 
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