Wut wegmeditieren

Liebe(r) hnoss,

oder seh ich das verkehrt

Aber holla die Waldfee! Und wie!

Bitte lies doch erstmal in Ruhe, was ich geschrieben habe, bevor du mir Gewaltverherrlichung unterstellst...

(Ich gehe halt nicht mit dieser Gefühle-Abspalterei d'accord. Wieso sollte ich deswegen Wut und daraus resultierende Gewalt "toll" finden? Das ist ja absurd.)
 
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Wie schon gesagt: Bei mir zeigt Wut eine berechtigte Wahrnehmung von Ungerechtigkeit an. Sehr zuverlässig.

Ich projiziere aber auch nicht so viel, wenn ich deine Beispiele durchlese. Also wenn sich jemand nicht meldet, frage ich tatsächlich nach, bevor ich enttäuscht bin (das wäre ich wohl eher als wütend, wenn ich jemand nicht so viel wert wäre wie ich mir das wünschte).

Der von dir beschriebene Chef motiviert seine Mitarbeiter nicht ausreichend. Du zweifelst ja direkt die Leistung des hypothetischen Mitarbeiters an - tja, wenn diesem Mitarbeiter genau das durch Ignorieren seiner Leistung suggeriert wird, dann fängt er irgendwann zu zweifeln an und brennt aus. Gesünder wäre es tatsächlich, eine Rückmeldung einzufordern. Und dazu muss man sich erst ärgern bzw. wütend sein, um das Bedürfnis zu spüren. Und selbst wenn jemand wegen jedem Firlefanz eine Bestätigung braucht, vielleicht weil er noch nicht genug Erfahrung hat, aus der er Selbstsicherheit gewonnen hat - na und? Dann ist das nunmal sein Bedürfnis, das er einfordern darf. Wenn man genug Introspektivfähigkeit hat, merkt man natürlich, dass hier eigene Unsicherheit mit im Spiel ist, die vl. eher Angst als Wut auslöst. Man kann die Rückmeldung ja vorsichtig einfordern oder bei einem Kollegen, dem man vertraut.

Aber um den roten Faden zu finden: Die Wut, der Ärger, die Angst... sagen mir doch lediglich, dass ich mir etwas wünsche, was nicht da ist. In den Beispielen für jemanden wertvoll sein und Rückmeldung bekommen. Wenn ich das rausgefunden habe, kann ich als nächsten Schritt überlegen, ob ich hier projiziere, meine wunden Punkte getriggert wurden oder ob jemand echt SCh*** gebaut hat.

Leider muss ich dir sagen, dass Gewalt keine Ausnahmesituation darstellt für viele Menschen. Aber wir gehen damit d'accord, dass man in einer solchen Situation wütend sein und sich wehren darf.

Ärger ist einfach eine mildere Form der Wut. Ich glaube nicht, dass er sich addiert, weil man zu lange wartet. Die Situation ist einfach milder, löst keine richtige Wut aus...
tut mir leid...ich glaube wir missverstehen einander und ich sagte auch nicht das es um meinen chef geht. der hat alles gut in griff. vielleicht definiete ich wut auch einfach anders.... denn zuerst geht ja ärger vorraus was dich dann in wut steigern kann.
 
Liebe(r) hnoss,



Aber holla die Waldfee! Und wie!

Bitte lies doch erstmal in Ruhe, was ich geschrieben habe, bevor du mir Gewaltverherrlichung unterstellst...

(Ich gehe halt nicht mit dieser Gefühle-Abspalterei d'accord. Wieso sollte ich deswegen Wut und daraus resultierende Gewalt "toll" finden? Das ist ja absurd.)

Beobachte dich einfach selber.
Fühlt sich die Wut gut an ?
Triffst du bessere Entscheidungen mit Wut oder ohne Wut- kurzfristig und langfristig ?
Wie fühlst du dich wenn andere wütend sind ?

Sowohl dauerhafter Wutausdruck als auch dauerhafte Wutunterdrückung können gesundheitliche Probleme verursachen.
(Probleme mit dem Blutdruck, mit dem Herzen etc.)

Gelassenheit dagegen führt zu mehr Gesundheit und Harmonie.
Um Gelassenheit zu erlangen kann es für einen Gefühlsmenschen sinnvoll sein seine Gefühle regelmässig (auf ruhige Art) auszudrücken, aber eben nicht nur seine Wut...

Wie sieht es aus mit der Traurigkeit ?
Angst ?
Schmerzen ?
Frust ?
Wie sieht es aus mit ausgedrückter Liebe und Wertschätzung ?
Freude ?
Euphorie ?
Dankbarkeit ?

:umarmen:
 
Behandele andere so wie du selber behandelt werden möchtest.

Die Menschen sind sich in ihren Grundbedürfnissen nämlich sehr ähnlich, selbst wenn sich die kleinen Details unterscheiden mögen.

:):):)
 
Liebe Phoenix :)

Für mich auch sehr interessant - man liest ja irgendwie in seinen Emotionen, die führen einen durchs Leben. Scheinbar ist das sehr individuell.

Hmmm so lange einen die Emotionen durchs Leben führen, ist man von ihnen abhängig, man ist ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
So lange man sie nicht (falsch be-)wertet, stellt das vermutlich auch kein Problem dar.
In gewissen Fällen aber, z.B. bei Depressionen wird es halt aber zum Problem wenn man meint, man sei seine Gefühle. Man findet dann keinen Ausweg mehr. Man ist nicht Herr über seine Gefühle, sondern die Gefühle beherrschen einen. (Mit den Gedanken ist das ebenso.)

Naja, klar. Aber wenn die Überzeugungen von der eigenen Umwelt angenommen werden, dann braucht es ja keinen Mut, zu ihnen zu stehen. Mal als Beispiel: Mut, um gegen Rassismus zu kämpfen, brauche ich in einer konkreten Situation mit Rassisten, nicht beim Schnacken mit meinen Freunden.
Oder meintest du das anders?

Ich bin mit dir einer Meinung, dass Gegnerschaft oder eben besondere Begebenheiten, besondere Kräfte hervorrufen können.
Es hat aber einen unguten Beigeschmack für mich, wenn ich immer erst Gegner bzw jemanden brauche auf den ich wütend sein kann/muss, um mich kraftvoll und mutig behaupten zu können.
Ich muss nicht zwingend gegen etwas kämpfen. Zumal Kampf gegen etwas ein "Feindbild" voraussetzt.
Ich kann auch einfach für etwas einstehen. Für mich selbst, zum Beispiel.
Und ich kann das auch lediglich aus einer inneren Überzeugung heraus tun, oder weil ich gerade einfach Lust danach verspüre. Wozu ich dann eben kein Feindbild mehr brauche.
Ein Beispiel:
Für einen Menschen, der das Bedürfnis hat "von allen gemocht zu werden", für den bedarf es oft einer besonderen Anstrengung den Mut aufzubringen zu sich selbst zu stehen, denn das könnte ja bedeuten jemandem nicht gerecht zu werden, jemandem nicht zu gefallen und diesen Menschen zu verlieren.
Da hilft dann auch alle Wut der Welt nix und das hat auch nix mit denen da draußen zu tun, sondern nur mit mir selbst. Ich bin damit abhängig von dem Gefühl "unbedingt von allen gemocht zu werden".

Bei dir hört sich das ein wenig so an, als müsste zwingend ein Feindbild auftreten, dass Mensch überhaupt mal in die Gänge kommt und seine Kraft für irgendetwas nutzt.
Aber es ginge auch einfacher und konstruktiver.
Wenn ich aus Verletztheit oder Wut heraus handle, hat es nicht diesen Effekt, wie wenn ich es aus innerer Überzeugung, aus meiner Mitte heraus tue.
Und ich glaube sogar, je effektiver man seine Kraft für sich selbst und aus sich selbst heraus nutzt, umso weniger Feindbilder müssen im Leben auftreten, um uns darauf hinzuweisen, wo wir unsere Kräfte für (sinnlose) Kämpfe "vergeuden".

Eins meiner Lieblings-Zitate:
Wenn Du denkst, andere wären Deine Feinde, was bist Du dann selbst?

Ich gehe halt nicht mit dieser Gefühle-Abspalterei d'accord.

Es hat auch gar nichts mit Gefühle abspalten zu tun. Das geht eh nicht.
Man kann sie eine Weile (vielleicht sogar ein Leben lang) verdrängen, aber abspalten tut man sich damit nur selbst. Gefühle sind wichtig. Es geht aber darum, ob die Gefühle mich beherrschen oder ich meine Gefühle beherrschen kann, wenn es nötig ist.
Vielleicht wechseln wir das mal aus.
Anstatt Gefühle abspalten:
Gefühle umwandeln
oder
Gefühle neutralisieren.

Kannst du damit mehr anfangen?

LG
Stern
 
Häh?

Wieso sollte ich denn wütend sein? Verstehe ich nicht...:confused: Aber scheint dich ja zu amüsieren (*g heißt doch grins, oder?). Wieso amüsierst du dich denn, wenn jemand anderes (in deiner Vorstellung) wütend ist? Finde ich nicht nett.

Und wieso kämpfen? Zu Hülf!
ich kann dir doch jetzt nicht alles erklären. Du trittst sehr fordernd und aggressiv auf. Dafür fühl ich mich nicht zuständig;-)
 
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Liebe(r) hnoss,



Aber holla die Waldfee! Und wie!

Bitte lies doch erstmal in Ruhe, was ich geschrieben habe, bevor du mir Gewaltverherrlichung unterstellst...

(Ich gehe halt nicht mit dieser Gefühle-Abspalterei d'accord. Wieso sollte ich deswegen Wut und daraus resultierende Gewalt "toll" finden? Das ist ja absurd.)
Moin.
Ja, sagst Du was. waldfeetechnisch*g

also nochmal ich meinte nicht >nicht dazu zu stehen, ich schrieb doch das auch ein Yogi sowas wie wut kennt,
hast Du die Details in den Beschreibungen für wahr nehmen können?

und erkennst, deine eigenen motivgründe für wut als richtig, wo Du andere Wut anklagst,
das stellt im Grunde das Hauptproblem dar, wollen wir frieden, müssen wir schon in der lage sein uns nicht von der wut steuern zu lassen, sondern die wut steuern, aber nicht auf menschen, sondern auf möglichkeiten der Veränderung

schmerz und wut, dahinter kann eine Kraft stecken, die ist aber nicht in den Krieg mit menschen zu stecken, denn so wird die Korruption aufrecht erhalten

worauf möchtest Du denn eigentlich hinaus, was ist denn dein anliegen?

liebe Grüße
 
Hmm... ja. Für mich heißt das, dass Yoga zu dissoziativen Zuständen führt...

Warum kann man denn nciht einfach dazu stehen, "böse" Gefühle zu haben? Warum sollen die losgelöst vom "Ich" sein? Gefühle sind unsere Navigatoren durchs Leben, keine körperlos in der Luft schwebenden Dinge, die man nur fälschlich mit sich identifiziert, weil man so programmiert ist oder so...

Die Verleugnung des "Ich" (ob jetzt nur ungeliebte Eigenschaften oder das komplette Paket angeblich nur Identifikationen sein sollen) erscheint mir höchst obskur.

Ich verstehe es so, dass es darum geht, einen Unterschied zwischen haben und sein zu kennzeichnen - ihn bewusst zu machen.

Umgangssprachlich heißt es häufig ich bin wütend,...,... .

Und um zu verdeutlichen, dass Du,...,... nicht dieses Gefühl bist sondern ein Gefühl hast, kann es hilfreich sein, dass auch sprachlich kenntlich zu machen.


Beispiel: Einer der ersten Punkte, die ich thematisiere, wenn jemand zu mir sagt, dass er ein Stotterer sei (was häufig mit Leidensdruck einhergeht), ist, dass ich darstelle, dass er ein Mensch ist, dessen Sprechweise sich durch xy (wdh. von Lauten, Silben, Prolongationen,...) kennzeichnet.

Es geht darum, sich nicht über xy zu definieren - seinen davon unberührten Wert zu verstehen.
 
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tut mir leid...ich glaube wir missverstehen einander und ich sagte auch nicht das es um meinen chef geht. der hat alles gut in griff. vielleicht definiete ich wut auch einfach anders.... denn zuerst geht ja ärger vorraus was dich dann in wut steigern kann.

Ich meinte auch einen hyptothetischen Chef. Deinen kenne ich nicht ;-).

Ich glaube, du meinst, dass Wut erst dann entsteht, wenn man zu lange Ärger hinuntergeschluckt hat? Und dann explodiert man förmlich und wird von anderen als unberechenbarer Wutkeks wahrgenommen, flapsig gesagt.

So kenn ich das bei mir nicht. Bei mir ist Wut wirklich ein gesundes Gefühl, auf das ich achtsam reagiere. Möglicherweise meinen wir damit das Gleiche wie "mit dem Pendel nicht ausschlagen"?
 
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