Wut auf die Eltern

Hallo Ralrene!

Ich meine auch, dass das der richtige Weg ist, um seine destruktiven Energien in normale Energien umzuwandeln. Wut und Unmut treffen einen leider ja immer selber, anstatt jenen, auf den man wütend ist. :rolleyes:
Das habe ich zwar nicht bei meinen eigenen Eltern erleben müssen, sondern bei einer heftig manipulierenden Schwiegermutter. Aber das hat gedauert, bis ich sie "ziehen lassen konnte". Oh je. Und dies gelang auch nur mit einem vollständigem Loslassen und einer kompletten räumlichen Trennung. Wenn man mir vorher jemand erzählt hätte, wie schön der innere Frieden ist, der einen dann überkommt, hätte ich schon vorher meine Bemühungen um diesen Menschen eingestellt. Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass Menschen nicht zusammenpassen. Mir hat es damals jedenfalls geholfen, sie auf "ihren Platz" zu stellen, während ich mich auf meinen zurückzog.

Liebe Grüße
Juppi
Huhu Juppi,

das kann ich sehr gut verstehen, denke jedoch das es ein Unterschied ist, ob es um die eigenen Eltern, oder den Schwiegereltern geht.
 
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Hallo Ihr

Ich hab auch so ein Problem mit meiner Mutter, noch verschärft, wir wohnen im selben Haus . Ich kann dem nur zustimmen, dass es ein Machtkampf ist. Ich war auch immer ruhig und angepasst. Die ersten Streitereien begannen, als ich meinen ersten Freund hatte, der bekam Hausverbot, weil er nicht ins Schema meiner Eltern passte. Ich kam dann auch nicht mehr heim , aber nur drei Monate, länger hielt ich nicht durch. In weiterer Folge, tat ich immer das, was sie von mir wollten, weil ich froh war, dass sie auf meine Kinder aufpassten, wenn sie krank waren. Arbeiten zu können, war mir wichtiger als die eigene Unabhängigkeit. Jetzt muss ich das leider ausbaden. Ich will mir von meiner Mutter nichts mehr vorschreiben lassen und gehe auf Konfrontation. Sie hat ganz richtig erkannt, jetzt wo du mich nicht mehr brauchst, tust du, was du willst.
Sie spricht mit mir nach wie vor wie mit einem 15 jährigem Mädel, "hält den Mund, geh weg"... Ich zittere jedesmal, wenn ich ihr entgegne, aber mittlerweile schaffe ich es. Das, was ich mir in der Pubertät nicht traute, fällt mir heute noch viel schwerer, ich hab als Erwachsene Frau noch immer Angst vor meiner Mutter, obwohl es keinen Grund dafür gibt.

Im Grunde ist es aber glaube ich, die tiefe Trauer darüber, gerade von den Menschen, von denen mans am meisten gebraucht hätte, nie bedingungslos geliebt geworden zu sein. Und all die Anerkennung und Liebe von anderen kann diese Wunde nicht schließen. Es tut nur Gott sei Dank immer weniger weh.

Ich habe selbst vier Kinder und mache sicher vieles falsch, aber mir können Sie auch alles sagen, was ihnen nicht passt, und ich versuche sie ihr Leben leben zu lassen.


Und was ich eigentlich sagen wollte, meine Kinder dürfen zur Oma wann immer sie wollen, ich nehme darauf keinen Einfluss, auch wenns mir manchmal schwer fällt.

Liebe Grüße valli
 
Moooment mal, Valli, nur eine Frage bitte... WIE selbstständig und unabhängig wärst du gewesen, wenn du nicht arbeiten gegangen wärst?
 
Im Grunde ist es aber glaube ich, die tiefe Trauer darüber, gerade von den Menschen, von denen mans am meisten gebraucht hätte, nie bedingungslos geliebt geworden zu sein. Und all die Anerkennung und Liebe von anderen kann diese Wunde nicht schließen. Es tut nur Gott sei Dank immer weniger weh.
Genau das ist es. Danke Valli!
 
Liebe Juppi, mein Therapeut sagt auch immer zu mir ich wäre noch nicht abgenabelt. :unsure:

Das wird schon noch. :)

Man bleibt innerlich jahrelang stehen, weißt du und springt dann plötzlich vorwärts, weil einen plötzlich die Erkenntnis überkommt. Dies geschieht leider nicht über Nacht, sondern erst dann, wenn wir gewisse innere Prozesse verarbeitet haben.

Lieben Gruß
 
Nein, ich sehe das weiterhin anders, denn ich habe gelernt, daß mir "weglaufen" auch nicht viel bringt.
Ich selbst habe ja lange, lange Zeit keinen Kontakt zu meiner Mutter gehabt, in der es mir auch nicht unbedingt gut ging, ich jedoch meine Ruhe hatte.
Heute weiß ich aber, wie sehr meine Mutter darunter gelitten hat.

Weglaufen?

Das meine ich nicht, sondern schlicht konsequent zu sein und auf sich selbst zu achten.

Lg
Any
 
Genau das ist es. Danke Valli!

Nein, ist es nicht. Es ist, weil wir das als Kinder persönlich genommen haben (nehmen mussten!). Wir waren abhängig und hatten gar keine andere Wahl.
Heute aber können wir durchaus begreifen, dass sie mit jedem anderen genauso umgegangen wären. Es lag überhaupt nicht an uns! Das allein bewirkt eine innerliche Veränderung und eine neue Sicht auf die Dinge.... denn wieso sollen wir traurig bleiben, wenn wir doch wissen, sie KONNTEN ja echt nicht anders? Man ist doch nur nachhaltig auf jemanden böse (oder eben innerlich traurig oder oder), wenn man weiss, der machte das absichtlich und aus Bosheit!
 
Moooment mal, Valli, nur eine Frage bitte... WIE selbstständig und unabhängig wärst du gewesen, wenn du nicht arbeiten gegangen wärst?

Ja du hast Recht, aber zum damaligen Zeitpunkt war ich verheiratet, also die Abhängigkeit wär verlagert worden .... Allerdings nach der Scheidung hätt ich dann ein gröberes Problem gehabt, auf jeden Fall war ich abhängig, und diese wurde ausgenutzt, und ich war zu wenig stark, mich damals abzugrenzen.... Und mit fast fünfzig, wird es nicht leichter, diesen Schritt zu tun. Im Kopf weiß ich alles, aber die Umsetzung ...
 
Ja du hast Recht, aber zum damaligen Zeitpunkt war ich verheiratet, also die Abhängigkeit wär verlagert worden .... Allerdings nach der Scheidung hätt ich dann ein gröberes Problem gehabt, auf jeden Fall war ich abhängig, und diese wurde ausgenutzt, und ich war zu wenig stark, mich damals abzugrenzen.... Und mit fast fünfzig, wird es nicht leichter, diesen Schritt zu tun. Im Kopf weiß ich alles, aber die Umsetzung ...

Manches kann man nicht umsetzen, da stimme ich dir vollkommen zu. Wahrscheinlich wirst du nicht einfach ausziehen u.s.w.
Aber du kannst ja manchmal lernen zu denken wie Schmidtchens Junge... weisste, wie der denkt?
L.m.a.A. :ironie:
 
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Im Grunde ist es aber glaube ich, die tiefe Trauer darüber, gerade von den Menschen, von denen mans am meisten gebraucht hätte, nie bedingungslos geliebt geworden zu sein. Und all die Anerkennung und Liebe von anderen kann diese Wunde nicht schließen. Es tut nur Gott sei Dank immer weniger weh.

Ja, wie sich diese Trauer dann im Verhalten äussert mag sehr verschieden sein.

Wo ich nicht konform gehe, ist, dass die Liebe und Anerkennung nicht auch von anderen Menschen kommen kann. Wohl, weil ich genau das anders erleben durfte.

Lg
Any
 
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