Wut auf die Eltern

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Ja, ich weiß, dass habe ich weiter vorne auch geschrieben.
Anders, so denke ich, ist das auch gar nicht möglich.
So lange wie ich unzufrieden mit mir selbst war, war ich auch auf der Suche nach einer Ursache dafür & die Ursache war oftmals die Suche nach Schuld.
Erst dann, als ich anfing mich selbst & mein Leben zu lieben, weil ich begann wirklich glücklich zu sein, lernte ich immer mehr zu verstehen, daß alles "gut" & "richtig" war, weil es mich ja wohin geführt hat.
Ab da konnte ich dankbar dafür sein, daß alles so gelaufen ist, wie es war.
Früher dachte ich oftmals über all die "schlimmen Dinge" nach, die ich erfahren habe, & spürte eine unheimliche Wut (was auch gut war).
Ich stellte mir immer wieder die Frage, "wie konnten sie sowas überhaupt tun"?
Heute weiß ich, daß ich an all diesen "Dingen" gewachsen bin & sie mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin.:)
 
Jep. Meine Eltern sind ja noch die Kriegs-Nachkriegsgeneration. Was da an Verletzungen, Schmerz und Traumata tobt, das ist heftig. Mir blutet das Herz, wenn meine Mutter erzählt, dass sie im zarten Alter von 5 Jahren denken musste, sie werden nun allesamt erschossen. Damals und auch danach hat sich niemand dafür interessiert, Traumatherapie gabs doch noch gar nicht. Wie sollen diese Menschen denn gesunde Kinder erziehen??? Das dauert etliche Generationen, bis das mal komplett geheilt ist *denk.
Meine Eltern sind auch Kriegskinder.
Mir haben die Bücher und das Einbringen der Thematik "Kriegskinder" von Sabine Bode vieles näher gebracht. Meine Eltern haben mir vieles erzählt, was mich sehr tief angrührt hat. Es ist auch ein Wunder, dass sie daraus noch so viel Energie hatten, die Welt verändern zu wollen und die Welt zu einer besseren Welt zu machen. Sie haben es ja auch geschafft. Etliche Generationen heißt, wir müssen/dürfen das heilen, was unsere Eltern nicht geschafft haben. Ich bin jedenfalls dabei.
 
Wir sind eingeladen, uns dieses Wohlgefühl selbst zu geben... uns selbst und wenn wir mögen, auch anderen. Wir brauchen dazu niemanden, der uns die Erlaubnis dazu gibt. Geführt werden wir allemal, sodass wir auch schwierige Situationen meistern können. Wir sollten uns einfach trauen. :)
Um Dir selbst etwas geben zu können, musst Du aber erst mal wissen/ahnen, was Du selber brauchst. Als ich es dann wußte, wußte ich auch, wo ich es bekomme und wie ich es geben könnte. Der Prozeß es in sich selbst zu finden, das ist in dieser Gesellschaft doch eher aufwendig, also mir wurde da nichts geschenkt ...
 
Diesen Frieden konnte ich erst dann erreichen, als ich mich selbst so annahm, wie ich bin.
Erst dann konnte ich anfangen zu vergeben, nicht umgekehrt.

War`n bischen anders bei mir. Ich habe erkannt, dass derjenige unrund ist. So, und wie soll ich nun jemandem vergeben, der selbst gar nicht so genau weiss, was er da tat? Wäre er rund gewesen, in sich stimmig und hätte dann diesen Unsinn verzapft, dann hätte ich ihn auch *für voll nehmen* (im Sinne von voller Verantwortbarkeit) können, aber so ging das bei mir dann irgendwann nicht. Die Last fiel also anders von mir ab (eher über Mitgefühl???), na egal- Hauptsache, es klappte.
 
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Um Dir selbst etwas geben zu können, musst Du aber erst mal wissen/ahnen, was Du selber brauchst. Als ich es dann wußte, wußte ich auch, wo ich es bekomme und wie ich es geben könnte. Der Prozeß es in sich selbst zu finden, das ist in dieser Gesellschaft doch eher aufwendig, also mir wurde da nichts geschenkt ...

Weiss grad gar nicht, ob man wirklich etwas braucht, um sich wohlzufühlen. Ich meine, gibts da Zugangsvoraussetzungen? Anne Frank hat mir viel gegeben, ihre äusseren Bedingungen waren denkbar schlecht und doch blieben ihre Gedanken frei.
 
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Weiss grad gar nicht, ob man wirklich etwas braucht, um sich wohlzufühlen. Ich meine, gibts da Zugangsvoraussetzungen? Anne Frank hat mir viel gegeben, ihre äusseren Bedingungen waren denkbar schlecht und doch blieben ihre Gedanken frei.
Anne Frank ist soweit ich das weiß als Seele älter als ich und damit hat sie es unterm Fingernagel, was sie braucht und was nicht ... ferner ... in einer "unmöglichen" Situation zu überleben "können" sehr viele von uns ... in der Fülle die wir haben könnten uns zurechtzufinden ist eine völlig andere Anforderung ...
Anne Frank hatte einen scharfen äußeren Zwang - daraus resultiert fast immer eine immense innere Freiheit. Wir haben fast keinen äußeren Zwang, daraus resultiert offensichtlich eine innere Armut - erstmal - es besteht kein äußerer Grund, nach innen zu gehen ... Gedanken sind das eine ... wie sieht es mit Gefühlen aus? ...
wir heute sind aufgefordert unsere Gefühle zu heilen ... was erst mit dieser Sicherheit heute möglich ist ... Sicherheit für die Gefühle ... weiterspinn ...
 
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