Woran erkennt man Depressionen?

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hier hast du einige Beispiele:

Antriebslosigkeit
alle Lebensbereiche umfassende niedergeschlagene Stimmung, Weinerlichkeit ohne erkennbare Ursache
fehlende positive Empfindungen auf Umwelteinflüsse
Reizbarkeit, Spannungs- und Unruhegefühle oder Unsicherheit
Schlafstörungen, besonders frühes Erwachen oder abendliche Grübelneigung
Appetitminderung, Gewichtsabnahme oder Verstopfung
Energiemangel, Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Abnahme von sexuellem Interesse (Libido)
Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit
Niedriges Selbstwertgefühl, Schuldgedanken, Selbstvorwürfe und Gedanken der Sinn- und Hoffnungslosigkeit
Selbstmordgedanken

und hier noch ein paar links damit du nachlesen kannst:
lg esra
 
Ich geb dir noch Mal ein paar Möglichkeiten, die aus dem realen Leben kommen und nicht aus irgendeinem Buch abgeschrieben sind.

- jeder Art von Essstörung (also auch Fresssucht)
- morgens nicht aus dem Bett kommen und abends nicht hinein
- Gedankenverloren (stundenlang aus dem Fenster starren oder die Wand anstarren)
- nicht können wollen
- alles wird zur Last, auch die besten Freunde
- man will nur noch alleine sein, in Ruhe gelassen werden
- schwer zu ermutigen, aus dem Haus zu gehen
- Antriebsarmut
- trübsinnige Gedanken und Gefühle
- Selbstmordgedanken und -versuche
- am liebsten traurige Musik hören
- empfindlich sein, jedes Wort auf die Goldwaage legen

Oft kommt die Depression in Verbindung mit manischen Phasen (nicht zu verwechseln mit der manischen Depression!) und die Betroffenen erkennen ihre Depression nicht, weil sie ja auch, wenn auch kurze, Phasen haben, in denen sie:
- superglücklich sind
- auf Wolke 7 schweben
- es fühlt sich an, als wäre man high (ohne Drogen genommen zu haben)
- körperlich sehr aktiv zu sein
- Spass am Sex
- fröhlich, aber ohne aggressiv zu sein

Bei einer reinen Manie, sind die Betroffenen auch sehr aktiv und "scheinbar" glücklich, jedoch mit einem sehr aggressiven Unterton (Wiedersprechungen werden beschimpft oder mit anderem aggressiven Verhalten beantwortet), sie reden ohne Punkt und Komma und haben oftmals sehr wahnwitzige Ideen... zb. gelang es einem manischen Patienten ein Mal in einer geschlossenen Psychiatrie ein ganzes Blasorchester zu organisieren.
Der Maniker fällt nach dem manischen Schub, der mehrere Wochen andauern kann, oft in einen kurzen depressiven Schub, der meist nicht länger als ein paar Stunden oder ein paar Tage anhält. Danach kommen dann auch mal Monate ohne manische oder depressive Schübe.

In jedem Fall ist bei einer Depression ein Arzt aufzusuchen, der zu einer Psychotherapie überweist und gegebenfalls Medikamente verschreibt, denn eine echte Depression ist für die Betroffenen lebensgefährlich!

Gandalf
 
Hallo Gandalf,

auch Dir vielen lieben Dank für Deine Antwort. Es treffen auch (nicht alle) von Dir beschriebene Punkte zu. O.k., na dann weiss ich ja was ich zu tun habe..... :escape:

lg blumenmeer
 
Hallo Blumenmeer,

oft ist es sehr hilfreich zu einer Selbsthilfegruppe für Depressive zu gehen. Gerade wenn es um den Umgang mit Ärzten, Psychologen ... geht, haben die Leute dort gewisse Erfahrungen gemacht, die sie weiter geben und von denen Du profitieren kannst.

Auch dieses Gefühl damit nicht alleine zu sein, hilft oft. Es gibt ganz unterschiedliche Wege mit Depressionen umzugehen. Jede Person hat ihrem eigenen Weg und es gibt bestimmte Dinge, die sie unterstützen und es gibt bestimmte Dinge die runterziehen. Vielleicht weißt Du schon, was Dich runterzieht und was Dich aufbaut. Versuche den Dingen, die Dich aufbauen einen großen Raum in Deinem Leben zu geben und die Dinge, die Dich runterziehen sollte man einschränken. Aber je nach Schwere der Depression ist dies manchmal gar nicht möglich.

Du solltest auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, da kann ich mich Gandalf nur anschließen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
hallo blumenmeer !
ich finde es echt toll, dass du dich hier "meldest". du schreibst, dass du weisst, was du nun zu tun hast. den ersten wichtigen schritt hast du so bereits getan. nämlich dass du bereits etwas unternommen hast, indem du hier geschrieben hast! Ich schliesse mich der meinung von gandalf und ereschkigal an und hoffe, dass dir durch professionelle hilfe bald geholfen werden kann!
gruss, nipal
 
Ereschkigal schrieb:
Hallo Blumenmeer,

oft ist es sehr hilfreich zu einer Selbsthilfegruppe für Depressive zu gehen. Gerade wenn es um den Umgang mit Ärzten, Psychologen ... geht, haben die Leute dort gewisse Erfahrungen gemacht, die sie weiter geben und von denen Du profitieren kannst.

Auch dieses Gefühl damit nicht alleine zu sein, hilft oft. Es gibt ganz unterschiedliche Wege mit Depressionen umzugehen. Jede Person hat ihrem eigenen Weg und es gibt bestimmte Dinge, die sie unterstützen und es gibt bestimmte Dinge die runterziehen. Vielleicht weißt Du schon, was Dich runterzieht und was Dich aufbaut. Versuche den Dingen, die Dich aufbauen einen großen Raum in Deinem Leben zu geben und die Dinge, die Dich runterziehen sollte man einschränken. Aber je nach Schwere der Depression ist dies manchmal gar nicht möglich.

Du solltest auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, da kann ich mich Gandalf nur anschließen.

Liebe Grüße
Ereschkigal

Hallo Erischkal,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort. Ich war jetzt drei!! Wochen im Urlaub - ich hab mir soviel vorgenommen - daheim ordentlich ausmisten, baden gehen, die Sonne geniessen - Amtswege usw. Ich hab auch einen gewissen Teil geschafft - nur je näher der 1. Arbeitstag rückte desto nervöser wurde ich (obwohl ich schon einige Jahre in d. Firma arbeite). Und eigentlich sollte man meinen dass man nach drei Wochen Urlaub sich gut erholt hat und abschalten konnte - bei mir ist es aber nicht so. Die letzte Woche durchgehend! bin ich jeden Tag in der Früh im Bett gelegen hab auf die Decke gestarrt und mir sind die Tränen runtergekullert. Im Laufe des Tages wurde es besser. Ich mach mir ständig Sorgen um irgendwas - kann mich nie für was entscheiden - bei grundlegenden Dingen wie Beziehung, Job usw. Ich sag mir immer, ich weiss dass ich was ändern muss damit es mir wieder besser geht - aber im Prinzip ändere ich gar nichts. Ich weiss nur, dass ich mir ständig Selbstvorwürfe mache und Gedanken im Kopf kreisen was wäre wenn.....(insbesondere auf die Vergangenheit bezogen) Mein Freund sagt er hält meine Traurigkeit nicht mehr aus. Ich gehe seit einiger Zeit zu einer Lebens- und Sozialberaterin - nach der Stunde habe ich immer ein erleichterndes Gefühl jedoch bringt mein Freund meine (grundlose) Traurigkeit in Zusammenhang mit dieser Lebens- und Sozialberaterin. Dem habe ich widersprochen denn es "lodert" schon seit einiger Zeit in mir und ich spüre eine gewisse Unruhe in mir schon über einen längeren Zeitraum. Ich hatte früher auch schon solche Phasen - es war sogar schon so schlimm, dass nicht mal meine beste Freundin in die Wohnung reingelassen habe. Aber das waren immer nur ein paar Tage (wenn überhaupt) und ich hab immer die Kraft in mir selber gefunden mich wieder aufzubauen. (Schon mit Hilfe von Freunden). Aber es gab immer wieder Momente wo ich innegehalten habe und mich wieder hochgerappelt hab. Diesmal ist es anders. Ich weiss zwar, was mir noch Freude bereiten kann bzw. was mir Spass macht, nur zeitlich bedingt komme ich einfach nicht mehr dazu. Denn während der Woche bin ich arbeiten und am Wochenende hole ich das zu Hause auf was ich während der Woche nach der Arbeit nicht schaffe, weil ich einfach zu groggy bin. Und dann sind da noch meine zwei Kids die mich natürlich auch brauchen. (Nicht mehr so wie früher aber doch) Lernen, Hausaufgaben, troubles mit Lehrern usw.

Ach ja noch was ist mir dazu eingefallen - vor ein paar Jahren hab ich mir die Ziele gesetzt einen besseren Job und eine größere Wohnung zu suchen. Ich hab beides verwirklicht und sollte eigentlich darüber glücklich sein. Früher hatte ich nicht mal ein Dach übern Kopf und nichts zu essen. Heute habe ich ein geregeltes Leben was zu Essen und brauch mir keine Sorgen machen, wie ich meine Rechnungen zahl. Sogar mein Kontostand hat sich erheblich gebessert. Und trotzdem zieht das Leben an mir vorbei.

Jetzt ist es doch eine längere Antwort geworden - danke für Euer Verständnis und Eure Geduld, besonders Dir, Erischkal

lg blumenmeer
 
Hallo Blumenmeer,

wie geht es Dir mittlerweile? Mußt Du schon wieder arbeiten oder hast Du noch Urlaub? Hast du irgendetwas unternommen?

Du hast schon viel geschafft, wenn du Dein Leben auf eine andere finanzielle Grundlage gegeben hast. Aber wahrscheinlich ist das nicht, um was es Dir innerlich wirklich geht. Die inneren Werte sind oft tief verschüttet und es ist schwierig herauszufinden, was man selbst will und was einen glücklich und zufrieden macht.

Gerade in unserer heutigen Gesellschaft ist es wichtig, daß wir uns nicht nur am Äußeren und am Besitz orientieren. Davon werden die wenigstens glücklich und zufrieden. Bei jedem ist es etwas anderes, was ihn zufrieden macht. Und für jeden ist es etwas anderes, was ihn runterzieht.

Lebst Du nach Deinen eigenen Idealen oder unterwirft Du Dich den Idealen Deines Partners, Deiner Eltern ...?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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blumenmeer schrieb:
...Gedanken im Kopf kreisen was wäre wenn....
Hallo Blumenmeer,

ich finde es enorm, was Du bereits geschafft hast. Irgendwie hab ich das Gefuehl, dass Du Dir wie in einer Tretmühle vorkommst. Kenne ich auch sehr gut. Man will mal den ganzen Alltagsmist abschuetteln und endlich zu sich selbst kommen. Ich hab die Kundalini-Meditation von Osho da als sehr hilfreich empfunden. Ich fühle mich danach erfrischter als nach einem Bad.


blumenmeer schrieb:
Und trotzdem zieht das Leben an mir vorbei....

Dieses Gefühl kenne ich auch sehr gut. Im Hintergrund ist die Frage nach dem Sinn von allem. Wenn schon alles so schwer ist, dann muss es doch einen Sinn haben.
Irgendwie scheint die Leichtigkeit des Seins zu fehlen.

Sieben Dinge haben mir dabei geholfen, diese Leichtigkeit zu finden:

1. Ich führe ein Leben in meinem eigenen Rhythmus.
2. Ich vergleiche mich nicht mit anderen.
3. Ich verzeihe mir den ganzen Mist aus der Vergangenheit und muss deshalb auch nicht mehr über andere urteilen.
4. Ich will nichts mehr erzwingen.
5. Ich lasse die falschen Bilder aus den Medien los.
6. Ich mache meine eigenen Fehler und lerne daraus.
7. Ich lebe im Heute.


Liebe Grüsse


Hector :)
 
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