Der Mensch tötet Tiere um sie zu essen. Das war schon vor dem industriellen Automatismus so. Der industrielle Automatismus aber tötet seinerseits die Menschen. Tötet sie zumindest seelisch in gewisser Weise ab. Auch das ist eine Art Grausamkeit für mich und zwar eine sehr reale, weil ich spüre ja, worunter ich leide, sofern ich es zulasse, zu leiden. Je mehr ich den Nahbezug zu den Dingen verliere, die ich konsumiere, um so mehr stumpfe ich ab. Die Botschaft übermittelte mir der Film bereits Anfang der 80er. Geändert hat sich aber nichts dadurch, was ja zu erwarten war.
Dann gibts noch die Grausamkeit der Mädchenbeschneidung und die Grausamkeit, wenn sich ein Mensch der Neuzeit aus reiner Lust oder Machthunger an einem Anderen vergeht. Wie weit da ein Zusammenhang besteht, weiß ich nicht. Vielleicht steht das eine lange vor der Hochkultur und das andere läutet ihr Ende ein. Keine Ahnung, ich bin kein Sozialwissenschaftler. Dazwischen wäre dann wohl einiges schiefgelaufen, das man rein rational und pragmatisch versucht zu reparieren. Ich weiß es nicht und hoffe, ich irre mich. Ein wenig Zeit wird mir schon noch bleiben, darüber nachzudenken, wie diese ganzen, menschlichen Grausamkeiten zusammenhängen könnten.
Als Kind der Industriellen Wunderwelt ernähre ich mich zur Zeit hauptsächlich von Knorrs Serbischer Bohnensuppe, importierten Bananen, Käse und Brot. Zwischendurch auch immer wieder mal ein Stück Fleisch, weil ich nicht mehr die geistige Kraft und den Freiraum habe, mich noch einmal umzukonditionieren. Aber die humanste und gewaltfreieste Art der Ernährung ist sicher die Fleischlose, klar.