Wissenschaft kontra (?) Religion / Spiritualität / Glaube - GRUNDSATZ-Diskussion

Quargelbrot schrieb:
Er wird nie beweisbar sein, weil es ihn einfach nicht gibt.
Genau darin liegt doch der Hund im Pfeffer begraben. Es gibt für dich keinen Gott und somit kann man Gott nicht beweisen. Also warum soll man dir etwas beweisen, was für dich von vornherein nicht beweisbar ist?

Quargelbrot schrieb:
Erkläre einem verhungernden Kind den gütigen Gott.
Erkläre einem Thai, der die Familie beim Tsunami verloren hat, daß Gott ihn prüfen will...

Du hast also eine gewisse Vorstellung von Gott.
Muss man alles erklären? Besser ist es doch, dem hungernden Kind etwas zu essen zu geben und dafür zu sorgen, dass es eben nicht mehr hungern muss.
Besser ist es dem Thai der seine Familie verloren hat zu trösten. Ich kann also durchaus für mich wissen, das es Gott gibt, ohne das ich anderen etwas erklären muss.
 
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JimmyVoice schrieb:
Genau darin liegt doch der Hund im Pfeffer begraben. Es gibt für dich keinen Gott und somit kann man Gott nicht beweisen. Also warum soll man dir etwas beweisen, was für dich von vornherein nicht beweisbar ist?

Nicht ganz richtig so.

Es gibt keinen Gott, weil in der gesamten Weltgeschichte nicht das geringste Indiz dafür steht.
Außer Aussagen von verschiedenen Menschen (Jesus, Apostel, Päpste etc.).
Das sind für mich keine Beweise.
 
JimmyVoice schrieb:
Ich kann also durchaus für mich wissen, das es Gott gibt, ohne das ich anderen etwas erklären muss.
Doch wie erklärst Du zum Beispiel den Thai, daß für Dich ein Gott da ist, von dem Du Dich beschützt fühlst, der Dich leitet etc. (wie auch immer der Einzelne das sieht), wenn er sich völlig verlassen fühlt?
Wenn er alles verloren hat, was ihm lieb und teuer war?

Religion (oder Glaube, je nach Definition) ist ein Trost, nicht mehr.
Ein Haltegriff für die Urängste vor Leid, Tod, etc.

Doch in sich selbst völlig ungegoren, wie man tagtäglich auf der Welt mitbekommt.
 
Quargelbrot schrieb:
Nicht ganz richtig so.

Es gibt keinen Gott, weil in der gesamten Weltgeschichte nicht das geringste Indiz dafür steht.
Außer Aussagen von verschiedenen Menschen (Jesus, Apostel, Päpste etc.).
Das sind für mich keine Beweise.
Du brauchst Beweise, ich nicht!
Ich brauch noch nicht mal die bestehenden Religionen. Mit dem Christentum habe ich auch nichts am Hut, trotzdem weiß ich für mich, dass Gott existiert und zwar existiert Gott fernab der Religionen, Gott ist kein Hindu, kein Buddhist, kein Jude, kein Christ, kein Muslima....Gott ist einfach Gott und eben auch fernab von Beweisen. Gott brauch keine Beweise für seine Existenz, aber einige Menschen brauchen wohl Beweise für seine Existenz. Gott bleibt Gott, ob er nun bewiesen ist oder nicht.

Das es keine Beweise für die Existenz Gottes gibt, liegt nicht daran, dass es Gott nicht gibt, sondern das Gott nichts daran liegt von irgendwem bewiesen zu werden.
 
JimmyVoice schrieb:
Das es keine Beweise für die Existenz Gottes gibt, liegt nicht daran, dass es Gott nicht gibt, sondern das Gott nichts daran liegt von irgendwem bewiesen zu werden.

Und da ist für mich der nächste Widerspruch.
Da Gott ja so mächtig ist, müsste er auch Spuren hinterlassen haben im Rahmen der Weltgeschichte (oder gar der Erdgeschichte).
Diese sind nicht aufzuspüren, außer Taten "im Namen Gottes"
 
Quargelbrot schrieb:
Doch wie erklärst Du zum Beispiel den Thai, daß für Dich ein Gott da ist, von dem Du Dich beschützt fühlst, der Dich leitet etc. (wie auch immer der Einzelne das sieht), wenn er sich völlig verlassen fühlt?
Wenn er alles verloren hat, was ihm lieb und teuer war?

Religion (oder Glaube, je nach Definition) ist ein Trost, nicht mehr.
Ein Haltegriff für die Urängste vor Leid, Tod, etc.

Doch in sich selbst völlig ungegoren, wie man tagtäglich auf der Welt mitbekommt.

Weisst du, man muss auch wissen in welchen Momenten es unnötig ist über Gott zu reden. Es gibt Momente da sind Taten wichtiger als irgendwelche Gespräche über Gott.

<<Religion (oder Glaube, je nach Definition) ist ein Trost, nicht mehr.
Ein Haltegriff für die Urängste vor Leid, Tod, etc.>>
Das ist nur dann ein Trost, wenn man es als Trost einsetzt.
Es muss nicht ein Haltegriff sein, sondern es kann auch eine Unterstützung zum annehmen sein. Unterstützung kann man annehmen oder ablehnen.
Dem einen hilft sein Glaube an Gott um eine Situation zu überstehen. Man muss aber auch wissen, das nicht alles was einem hilft nun unbedingt dem anderen hilft. Wenn jemand das nicht bemerkt, dann ist Gott oder die Religion nicht Schuld daran.
 
Quargelbrot schrieb:
Und da ist für mich der nächste Widerspruch.
Da Gott ja so mächtig ist, müsste er auch Spuren hinterlassen haben im Rahmen der Weltgeschichte (oder gar der Erdgeschichte).
Diese sind nicht aufzuspüren, außer Taten "im Namen Gottes"
Wer sagt das Gott seine Macht gebrauchen muss? Wer seine Macht gebraucht, missbraucht sie gleichzeitig auch.
 
JimmyVoice schrieb:
Wer sagt das Gott seine Macht gebrauchen muss? Wer seine Macht gebraucht, missbraucht sie gleichzeitig auch.

Auch hier. Ein Wesen mit Allmacht toleriert "Gotteskrieger"?
Egal ob heute oder im Mittelalter.

Ein Wesen mit Allmacht verteilt den Reichtum völlig unfair?

Ein Wesen mit Allmacht lässt sich wirklich von so ohnmächtigen Menschen vertreten?

Da denke ich wie viele Zyniker: Gäbe es diesen Gott, wäre er ein ziemlicher Unsympathler.
 
Es gibt innerhalb der Geschichte von der Arche Noah eine Begebenheit, die von vielen übersehen wird.

Gott war über die Menschheit entzürnt und vernichtete erst Soddom und Gomorra. Hat nichts gebracht, dann hat er später wieder seine Macht benutzt um die Sintflut zu schicken. Gott war eber weiterhin so entzürnt, dass er sogar die Arche Noah vernichten wollte. Es gab dann einen kleinen Disput zwischen Noah und Gott. Gott zog sich zurück. Er kam zur Überzeugung, dass es ein Fehler war, die Menschheit vernichten zu wollen und beschloss nie wieder seine Macht zu gebrauchen um zu bestrafen und verstand, dass er die Menschen ihren Weg gehen lassen muss, auch wenn er mit dem Verhalten der Menschen unzufrieden ist.

Seitdem hat Gott seine Macht nie wieder eingesetzt.
 
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Quargelbrot schrieb:
Er wird nie beweisbar sein, weil es ihn einfach nicht gibt.

Als Deine Meinung v&#246;llig ok. Als wissenschaftliche Aussage w&#252;rde die Beweislast jetzt auf Dich zur&#252;ckfallen. Wie ich schon schrieb: Die Wissenschaft an sich ist agnostisch, nicht atheistisch.

Quargelbrot schrieb:
Erkl&#228;re einem verhungernden Kind den g&#252;tigen Gott.
Erkl&#228;re einem Thai, der die Familie beim Tsunami verloren hat, da&#223; Gott ihn pr&#252;fen will...

Erkl&#228;re einem Sterbenden, dass es in zwei Monaten wirklich AUS ist.

Du hast recht: Mangelndes Einf&#252;hlungsverm&#246;gen gibt es auf beiden Seiten. Das sagt aber wieder nichts &#252;ber Gott aus, sondern &#252;ber unsere Vorstellungen von ihm. Und die sagen mehr &#252;ber die Menschen aus, die die Vorstellungen haben.

Quargelbrot schrieb:
Stimmt. Doch nur in gewissen Fachgebieten. In der Physik wurde auch schon viel widerlegt, aber die Grundgesetze wie das Gesetz der Gravitation, die Relativit&#228;tstheorie etc. sind ziemlich sattelfest.

Einspruch! Die allgemeine Relativit&#228;tstheorie ist lange nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie ist nicht mit der QM vereinbar und gilt daher nur f&#252;r gro&#223;e Entfernungsscalen (ab cm-Bereich &#252;berpr&#252;ft). Die QM gilt nur f&#252;r kleine Skalen (im nm-Bereich und niedriger). Dazwischen gibt es eine Grauzone, in der die Theorien sich treffen m&#252;ssten, aber nicht tun. Auch die spezielle Relativit&#228;tstheorie ist nicht in Steingemei&#223;elt. Einige moderne Theorien verwerfen die Lorentzinvarianz (wenn auch nur ganz leicht).

Quargelbrot schrieb:
Es gibt keinen Gott, weil in der gesamten Weltgeschichte nicht das geringste Indiz daf&#252;r steht.
Au&#223;er Aussagen von verschiedenen Menschen (Jesus, Apostel, P&#228;pste etc.).
Das sind f&#252;r mich keine Beweise.

Zumindest Jesus sehe ich zwar nicht als Beweis an, aber ich glaube dran, dass er "irgendwie von oben" kam. Beweisen kann und will ich es nicht. Aber &#252;berleg Dir mal, von welchen Axiomen (Grundannahmen, die nicht bewiesn werden) Du ausgehst, falls Du behauptest, er habe keine Wunder begangen.

Quargelbrot schrieb:
Religion (oder Glaube, je nach Definition) ist ein Trost, nicht mehr.
Ein Haltegriff f&#252;r die Ur&#228;ngste vor Leid, Tod, etc.

Mag sein. Wird der Glaube dadurch falscher?

Quargelbrot schrieb:
Doch in sich selbst v&#246;llig ungegoren, wie man tagt&#228;glich auf der Welt mitbekommt.

Das ist wieder nur Deine pers&#246;nliche Wertung.

Quargelbrot schrieb:
Da Gott ja so m&#228;chtig ist, m&#252;sste er auch Spuren hinterlassen haben im Rahmen der Weltgeschichte (oder gar der Erdgeschichte).
Diese sind nicht aufzusp&#252;ren, au&#223;er Taten "im Namen Gottes"

Jesus werte ich pers&#246;nlich als Spur von Gott.

Aber ansonsten... wieso sollte er Spuren hinterlassen haben? Das ist auch wieder nur ein Bild von Gott, als st&#228;ndig eingreifendes Wesen. Dieses Bild teile ich nicht. Wenn z.B. der Sinn des Lebens hier auf der Erde ist, dass die "Seelen" Erfahrungen sammeln (diese Vorstellung liest man oft hier im Forum, und ich kann ihr was abgewinnen), dann w&#228;re ein st&#228;ndiges Eingreifen Gottes sogar eher kontraproduktiv.

Viele Gr&#252;&#223;e
Joey
 
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