Fist schrieb:
Eine Ideologie, die nicht Dogmatisch ist, dazulernt und ihr Fundament aufgibt und dazu noch ein Errinnerungsvermögen hat, ist per Devintion keine Ideologie, weil nur ein kritischer Skeptizismus diese Eigenschaften aufweisst - und diese Eigenschaften, die dir Vorschweben ist übrigens die Wissenschaftliche Methodik
Genau!
Ideologien haben als obersten Diktator ihr Leitprinzip, vertreten vom Dingsbums, dem Begründer des Dingsbumsismus.
UND: Wer einem Ideologen androht, sein Leitprinzip mal auf Schmerz und Schwielen zu überprüfen (unter Einsatz des Überprüfers Empfindlichkeit, nicht etwa als Gewaltandrohung gegen den Ideengründer) ist ein Feind, aus dessen Sicht!
Und genau das ist der Grund, warum sich die beiden eben weder verstehen können, noch verstehen dürfen, dass nämlich einem jeden seine Methode heilig ist: UNANTASTBAR!
Die Wissenschaft ist auch eine Ideologie.
Und zwar verführt sie uns dazu, in einem bestimmten Bewusstseinszustand dahinzuvegetieren und alles, was nicht rational erklärbar ist, auszublenden.
Womit wir mal wieder im ewigen Karussell uns gefangen lassen nehmen können: Huhn oder Ei: Wer war erster?
Ideologen haben einfach einen anderen Ausgangspunkt als Wissenschaftler.
Wissenschaftler sind am
Untersuchen der Welt, Ideologen sind am
Gestalten und das sind nicht nur zwei verschiedene Arten das Leben zu leben, sondern auch zwei verschiedene Arten das Seiende selbst anzusehen und zu verstehen.
ABER die beiden kommen nicht ohne einander aus!
Es ist gar nicht möglich, wissenschaftlich zu arbeiten, ohne Grundhypothesen anzunehmen, auf denen alles weitere aufbaut.
Wie soll einer das EEG eines Traums verstehen, wenn er davon ausgeht dass er selbst gar nicht existiert sondern eines Gottes Gedanke wäre?
Trotzdem geht es und wird seit Mensch denkt gemacht, nämlich untersucht, ob die Vorahnungen dessen, was die Welt und wir darin sein könnten auch wirklich richtig wären und sich an der Hardware des Maja verifizieren ließen.
Und wahrscheinlich ist das, was nicht rational erklärbar ist, und dennoch existiert, viel mehr als das, was die Wissenschaft erklären kann.
Logisch, das geht schon daraus hervor, dass jede Antwort "hundert und eine" neue Fragen gebiert.
Andererseits wird die Lage mit der Zeit immer besser, weil die Wissenschaft auch dazulernt, und in ein paar hundert Jahren gibt es vielleicht überhaupt keine Probleme mehr, weil man erstens viel mehr erklären kann, und zweitens auch allgemein akzeptiert hat, was nicht erklärbar ist, aber trotzdem von vielen wahrgenommen wird.
Dein Wort in Gottes Ohr.
Leider sind die Wissenschaftler die einzigen welche dazu lernen, denn die Esoteriker üben sich ja darin, zu wissen, und nicht darin, zu untersuchen.
Religionen fragen nicht, sie antworten, und wenn sie antworten dass der Mensch direkt aus Erde geknetet wurde, dann ist das so weil ein unerreichbares Gott das so gesagt hat.
PUNKTUM Das ist weder esoterisch noch wissenschaftlich sondern religionshierarchisch notwendig und strategisch unerläßlich.
Wer was anderes sagt wird als Ketzer oder Ungläubiger eines tödlich Besseren gelehrt, verbrannt oder viergeteilt oder zum Verhungern an ein Kreuz genagelt, damit er in physischen Leiden seinen seelischen Freuden näher komme.
Und: schlecht ist eine Ideologie nicht, weil sie eine Ideologie ist, sondern weil sie, falls sie, schlecht ist.
Bei diesem Satz ist irgendwas ein Konstruktionsfehler, kannst Du das mal anders sagen?
Ich habe übrigens nicht behauptet, dass Ideologie aus sich heraus schlecht wäre ungeachtet dessen was sie vertritt.
Schlecht und gut sind sowieso erst dann möglich, wenn es mindestens ein Beurteilungskriterium gibt.
Ideologien sind eine Art das Leben zu verstehen, welche eben von anderen Voraussetzungen und mit anderen Methoden an das selbe Thema heran geht wie die Wissenschaften.
Das führt immer wieder zu Problemen, so bereits bei Plato, aber auch in der Inquisition und heute wieder mit den Kreationisten oder dem Intelligent Design.
Die Faszination, welche eine mögliche Gesamtkonzeption des Universums in sich trägt ist direkt unheimlich, denn sie verleitet immer mal wieder Völker, einander im großen Stil niederzumetzeln.
Dass die Wirtschaft daran verdient und die Religionen damit um ihre Ausbreitung kämpfen, kommt einfach so weil das in einem Zug eben auch noch geht: Jeder will mitmischen und was absahnen.
In einem bestimmten Entwicklungszustand ist es für viele Menschen möglicherweise sogar am besten, wenn sie die Wahrheit über eine Ideologie lernen, als über rationales Ergründen. (Ich denke etwa an Kinder, und auch an uns, denn es gibt Wahrheiten, vor denen auch wir stehen wie Kinder.)
Wahrheiten die Ideologien lehren, sind nur leider praktisch nicht von Bedeutung, sondern rein kulturell und innerhalb des entsprechenden Gebiets gültig, in dem Menschen leben, welche diese Wahrheiten glauben.
Wahrheiten welche Wissenschaften anbieten haben ein Fundament aus Untersuchungen und immer eine unbekannte Konstante, welche fein säuberlich bei jeder Gleichung dazu geschrieben wird: "+C"
Wahrheiten die Ideologien anbieten haben eine Struktur von oben herab organisiert: Weil Gott (bzw sein Vertreter) das gesagt hat.
Dies wird abgebildet im Patriarchat in jeder Verwaltung, von der Familie bis zur UNO.
Irgend eine "Einheit" entscheidet was wahr ist, mag die selbst nun demokratisch entscheiden oder diktatorisch, diese "Einheit" ist als Rat eine eigene Instanz und somit eine Schaltstelle im gesamten System. Sie kann aus einem oder mehreren einer Aussage fähigen Elementen bestehen (auch Komputer können heute Aussagen machen)
Das ist wohl so, dass Kind mal ab und zu den Storch braucht, damit es Ruhe gibt, wenngleich eigentlich eine Geburt nichts ist, was man nicht auch als kleinkind sehen und verstehen könnte:
Es kommt ein Kleines aus einem Großen und wie es da gewachsen ist darf man nicht öffentlich zeigen! Das ist unanständig und könnte zur Nachahmung verleiten!
Also erzählt man Kind das mit dem Storch und wenn Kind blöd genug ist, glaubt es das auch noch wenn es selbst schon Kinder hat, aber ob man mit dieser Einsicht selbständig leben kann ist eine andere Frage.
So sehe ich das auch mit der Schöpfungsgeschichte: Sie wurde erfunden und erzählt um ein menschliches geistiges Verlangen nach Klarheit zu befriedigen, welches mit den damaligen Methoden und dem damalige Wissen aber nicht anders zu erklären war.
Und ganz nebenbei konnte man so auch den hierarchischen Platz der Geistlichkeit ein wenig untermauern.
Ja, heute sind wir durchaus teilweise weiter, teilweise zu spezialisiert um das Ganze im Auge zu behalten, wenn wir den Spin eines Elektrons beobachten oder die chemische Fabrik analysieren, welche jede einzelne Zelle darstellt.
Und immer noch kämpfen Ideologen und Analytiker um die Vormacht und die Weiblichkeit und die Männlichkeit haben ihre Milliarden Jahre alte Tradition des Grenz- und Macht-kampfs um die Kompetenzen auch nicht verlernt.
Ich muss mal aufhören, sonst drehe ich noch durch gggg