Wir suchten die Wahrheit

Tigermaus, ich versuchs nochmal, zu erklären, was ich da oben schon gesagt habe. Es ist nichts dagegen einzuwenden, daß man Bücher liest und aus ihnen zu lernen versucht. (Ich hab 1000de Bücher gelesen und eine Menge draus gelernt.) Aber man darf dabei nicht stehenbleiben, weißt du? Wenn ich etwas lese, lerne ich es mit dem Hirn. Um es wirklich in mir zu haben, muß ich dann auch noch selbst in mir was damit anfangen. Nicht nur im Hirn...
 
Werbung:
Beim Lesen der Apostelgeschichte sah ich, dass zur Zeit der ersten Christen niemals Kinder getauft wurden. Der Taufe ging immer der persönliche Glaube voraus. Ein solches Beispiel fanden wir in Apostelgeschichte 8, Vers 12:

"Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Frauen."

Am 18. August 1985 liess ich mich zusammen mit meiner Frau Silvya taufen. Mit diesem Bekenntnis bezeugten wir der sichtbaren und unsichtbaren Welt, dass wir an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen möchten.

Unser Taufvers aus 2. Korinther 5, 15 gab uns seither viel Mut, ganz für Jesus zu leben. Er lautet:

"Und für alle ist er (Jesus) gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferweckt worden ist."



Mit diesem Bekenntnis bezeugten wir der sichtbaren undunsichtbaren Welt, dass wir an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen möchten.
 
Hallo Chrisael

Das Thomas-Evangelium gibt es wirklich. Es ist wohl identisch mit dem sogenannten "Jesus-Evangelium" aus dem Film "Stigmata".

Es handelt sich dabei um eine sogenannte pseudepigraphe Schrift aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Sie stammt laut Prolog aus der Feder eines Didymos ("Zwilling") Judas Thomas. Hiermit ist wohl der Apostel Thomas gemeint. Das Wort "pseudepigraph" bedeutet, dass der Autor diesen Namen nur vorgegeben hat, um seiner Schrift eine größere Akzeptanz zu verleihen.

Man fand das Thomas-Evangelium im Winter 1945/46 in einem mittelägyptischen Dorf namens Nag Hammadi in einem großen Tonkrug als Bestandteil von 13 originalen Papyrusbüchern, eingehüllt in Ledersäckchen. Sie stammen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Die Bücher kamen je zur Hälfte ins Koptische Museum nach Kairo und in das C.G. Jung-Institut nach Zürich. Es ist wohl kein Zufall, dass Carl Gustav Jung dem Okkultismus, Spiritismus und der Gnosis gegenüber sehr aufgeschlossen war und das "Thomas-Evangelium" heute im Esoterik- und New-Age-Bereich großen Anklang findet.

Das Buch ist ein eher fragwürdiges Gemisch aus biblischen und nicht biblischen Aussagen. Es wird in den frühen christlichen Gemeinden nie als heilige Schrift angesehen und wird zumeist der gnostischen Literatur zugerechnet. Zumindest gibt es eindeutige inhaltliche Parallelen zu gnostischen Schriften.

Bei der Gnosis ("Erkenntnis") handelt es sich um eine frühe Bewegung des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr., in der auf mystische Art und Weise eine tiefere religiöse Erkenntnis angestrebt wurde. Selbsterlösung durch tiefere Erkenntnis war der Weg aller gnostischen Strömungen und schon von diesem Ansatz her der Botschaft Jesu entgegengesetzt.

Jesus sprach dagegen von der Erlösung durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz, weil kein Mensch in der Lage ist, sich selbst durch noch so große Anstrengung zu erlösen. Gnade, nicht religiöse Höchstleistung – das war die großartige Botschaft Jesu und unterscheidet sie von allen Religionen - und eben auch von gnostischem Gedankengut.

Typisch für gnostisches Gedankengut ist der Anspruch des Thomas-Evangeliums auf angeblich "geheime Worte Jesu", die in diesem Werk enthalten sein sollen. Diese Form der geheimen Mitteilung entspricht aber so gar nicht der klaren und offenen Art Jesu. Er wollte, dass durch ihn und seine Jünger (Apostel) das Evangelium von der Gnade und Vergebung in aller Welt deutlich und unmissverständlich verkündigt wird (siehe z.B. Matthäus 7,24-28; 28, 19f; Markus 1,15; Markus 2,17). Gerade weil seine Zuhörer nur allzu gut verstanden, was Jesus meinte und dass er z.B. ihre heuchlerische Religiosität an den Pranger stellte, rief er entweder ungeteilte Zustimmung oder brutalen Widerstand hervor, der letztlich seine Kreuzigung verursachte.

Von einer Geheimlehre, die zu höherer Erkenntnis führt als das "normale" Evangelium, ist in den anderen Evangelien kein Hinweis zu finden. Die gnostischen Aussagen des Thomas-Evangeliums wie z.B. die, dass der beharrlich Suchende am Ende als "König des Alls" hervorgehen wird (und den Menschen damit letztlich in den Rang Gottes erhebt, stehen im fundamentalen Widerspruch zum Gottes- und Menschenbild des Alten wie des Neuen Testaments. Der Mensch und seine Erkenntnis werden im Thomas-Evangelium stark in den Mittelpunkt gerückt, was das Gegenteil des eigentlichen Evangeliums bedeutet: der Mensch soll sein egoistisches Ich ablegen, um sich ganz von Christus und nicht von seinem eigenen Willen leiten zu lassen (Lukas 9,23-26).

Die Lehre Jesu und der Apostel in den Evangelien bezeugen einheitlich ein und dasselbe Evangelium. Das "Thomas-Evangelium" steht mit seiner Sonderlehre isoliert daneben. Wäre diese Schrift wirklich auf Jesus selbst zurückzuführen, würde sie dem Kontext der anderen Evangelien nicht in wichtigen Punkten widersprechen, wie es aber tatsächlich der Fall ist.

Das Neue Testament lehrt, dass durch Jesus ein für allemal der eine Weg zu Gott offenbart worden ist und bezüglich des Heils des Menschen und seiner Versöhnung mit Gott keine zusätzliche Offenbarung oder Prophetie mehr erfolgen wird (siehe u.a. Matthäus 21,33ff; Johannes 14,6; Apostelgeschichte 4,12; Judas). Das Thomas-Evangelium enthält dagegen mit der Bibel völlig unvereinbare neue theologische Inhalte, etwa den in der Frage erwähnten Pantheismus ("Gott ist identisch mit seiner Schöpfung und in allem Geschaffenen zu finden").

Deshalb muss das Thomas-Evangelium - trotz vieler inhaltlicher Parallelen - insgesamt als verfälschte Lehre Jesu angesehen werden. Jesus, Paulus und Johannes warnen einheitlich vor solcher Lehre (Matthäus 24,11+23f; Kolosser 2,8; Galater 1,6-9; Offenbarung 2,6+15; 1.Korinther 5,9ff). Da im Gegensatz zu den anderen Evangelienfunden (deren Relevanz für die Gemeinde durch eine weite Verbreitung in der frühen Christenheit belegt sind) überhaupt nicht nachgewiesen werden kann, dass der Text aus der Zeit Jesu stammt und eine vertrauenswürdigere bzw. eine authentischere Aufzeichnung seiner Reden enthält, steht den anderen neutestamentlichen Evangelien eine wesentlich größere Vertrauenswürdigkeit zu.
 
TIGERMAUS schrieb:
Diese Kunst beherrscht du seit deinem 4 Lebensjahr, dann bitte sage mir woher, vielleicht waren es ja dann, leere Blätter oder aus dir selbst.?
Stellvertretend für RitaMaria habe ich diesen zusammengequälten Satz lesen müssen und wahrlich wahrlich, ich sage Dir ... Du knödelst. :D
___

RitaMaria schrieb:
Die wichtigste Quelle liegt in uns selber. Gedruckt gibt es nur, was durch die Selektion des kulturell gefärbten Verstandes gefiltert wurde und somit entsprechend fehlerhaft ist.
Hmmm, unser Innerstes ist nicht kulturell gefärbt und wir selektieren nicht?
___

@Toffifee:
da hast Du dem Boern ein so schönes Post gezaubert und er geht nicht mal in Ansätzen drauf ein ... magste'n bischen Grillsauce auf den Stier haben? ;)
 
Werbung:
TIGERMAUS schrieb:
Und woher, hast den du dein allwissendes Wissen, wahrscheinlich doch auch aus nur Büchern.:) ?

Jeder hat das Recht, zu denken und zu schreiben, solange einem anderen kein Schaden zugefügt wird.

LG Tigermaus

Die letzte Einheitserkenntnis kann Dir weder ein Aussenstehender noch ein Buch noch sonstirgendetwas vermitteln. Religionen werden hier absolut unnütz, behauptet Niemandchen nun mal. Einen Anstoss hat mir eigentlich nur der schweigende Buddha in Japan (Kamakura) gegeben :geist:
 
Zurück
Oben