Doch ausser Atmen ist heutzutage nichts mehr umsonst. Egal ob Unterhaltung oder nicht.
Es gibt hunderttausende Bücher gratis online. Und Internet gibt's Gratis bei Mces oder am HBf in Linz.
Crowley schrieb:
Die kreativste und billigste Möglichkeit ist unter der Brücke.
Ansonsten ist Warmmiete (zumal wenn Strom noch enthalten ist!) round about 350€ in den Grossstädten usus. google mal nach den Mietspiegeln.
Selbst wenn es hier und da ein ultragünstiges Angebot gibt, kommen darauf mindestens 100 Bewerber. 99 müssen sich also eine mit Normalmiete suchen.
Also ich habs bis jez immer (Ausnahme London) geschafft, ne Wohnung >=250 zu kriegen. Und nach meiner Erfahrung isses in Großstädten leichter als am Land.
Crowley schrieb:
Sie hockt 24 Stunden am Tag nur in ihrer Wohnung? Wenn Nein, hat sie ein Auto (wie teuer!) oder fährt mit dem Bus (auch nicht gerade billig).
Und was denn nun, wenn die Waschmaschine kaputtgeht? Wird sie nie krank, geht sie nie zum Arzt, braucht niemals Medikamente? Niemals neue Kleidung?
Kein Telefon, kein Internet, keine Zeitschrift?
Sie hat kein Auto, Öffis sind in Linz sehr günstig (v.a. wenn man in Ausbildung ist). Waschmaschine wurde sogar schon 2 mal kaputt - beim einen Mal Garantiefall, beim anderen mal hat's der Vermieter gerichtet. Arzt? - in Österreich gibt's Krankenversicherung. Medikamente kosten in Österreich nur max. Rezeptgebühr (also 5 EUR).
Crowley schrieb:
Die Rechnung, die FIWA aufgemacht hat, ist (meinetwegen bis auf kleine Details wie Katzenfutter) schon sehr realistisch.
Ist sie - wenn man sich absolut überhaupt keine Mühe gibt, irgendwie zu sparen.
Das ist ja das Problem, das ich sehe: Wenn jemand nicht arbeitet, wieso erwartet er dann einen Lebensstil wie jemand, der arbeitet?
Das ist ein Problem, das an einer weltentfremdeten Anspruchshaltung entsteht. Diese Anspruchshaltung verstehe ich nicht.
Ich hab grad gezeigt, dass es möglich ist, mit
sehr wenig Geld zu überleben - und dabei noch was für sich zu haben.
Dann kommt jemand und hat eine hohe Anspruchshaltung - man will eine 30 m² Wohnung, man will rauchen, aber nicht die 30 EUR sparen, die das selbst rollen mit sich brächte. Und so weiter.
Wenn ich eine Anspruchshaltung habe, die nicht mit meiner finanziellen Lage kompatibel ist, habe ich zwei Möglichkeiten:
1. Ich verändere meine finanzielle Lage (heißt ich suche mir eine Arbeit - auch, wenn sie scheiße ist)
2. Ich verändere meine Anspruchshaltung (heißt ich rauche Drum statt Dunhill)
aber die Kritik, die ich hier lese, zieht weder das eine noch das andere in Betracht: sie sagt, es wäre unmöglich, eine Lösung für diese Inkompatibilität zwischen Ansprüchen und Geld zu finden.
Aber genau diese Behauptung widerspricht einfach völlig meiner täglichen Lebenserfahrung.
Crowley schrieb:
Ich will dir nichts unterstellen, vielleicht leben du und deine Freundin wirklich wie Asketen in der Wüste, wer weiss.
Überhaupt nicht. Wir leben ein Leben wie millionen junge Menschen überall. Ich hab mir, wie beschrieben, erst letztens ein teures Parfum gekauft. Vor einigen Monaten einen Mantel von Karl Lagerfeld. So etwas gönne ich mir gern, aber ich muss halt darauf sparen. Dafür gehe ich nie Essen oder in Cafés - das ist es mir einfach nicht wert. Man muss Prioritäten setzen und kreativ sein.
Und um das mal zu betonen: Genannte Freundin ist kein Finanzgenie. Sie hat auch am Ende des Monats nichts übrig (anders als ich). Aber sie führt ein angenehmes, durchschnittliches Leben, mit dem sie glücklich ist. Punkt ist; wenn man ihr 50 EUR mehr gibt, ändert sich an ihrem Leben nichts. Sie kauft dann einfach mehr Cigaretten, mehr Kleidung, geht öfter aus. Und wenn sie wenig hat, passt sie ihre Ansprüche an ihr Geld an (wie oben beschrieben).
Crowley schrieb:
Du machst aber den Fehler, deine persönlichen Erfahrungen bzw die deiner Freundin zu pauschalisieren und auf die gesamte Menschheit zu übertragen.
Warum Fehler?
Leute sagen: Der Hartz-4-Satz ist unmenschlich (verletzt die Menschenwürde). Ich kenne viele Leute, die ein
normales Leben führen und weniger Geld haben als jemand, der Hartz 4 bezieht. Ich selbst lebe ungefähr von dem Geld eines ALG-Beziehenden und kann mich überhaupt nicht beschweren - mir bleibt, wie gesagt, am Ende des Jahres sogar noch einiges übrig. Ich hab auch schon von weit weniger gelebt (in Wien).
Das lässt zwei Schlüsse zu: Ich (und viele, viele Leute, die ich kenne) sind viel smarter und privilegierter als das Gros der Leute, die sich beschweren.
Oder: Andere Leute haben einfach eine verquere Anspruchshaltung.
Ich find mich zwar toll, aber ich glaub in diesem Fall liegt's nicht an meinen außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ich bin deswegen auch durchaus interessiert an praktischen Beispielen, warum das menschenunwürdig sein sollte. Aber wenn hier Leute mit 5 EUR pro Cigarettenpackung rechnen, muss ich einfach sagen: Wenn man wenig Geld hat und man will rauchen, dann geht das auch billiger. (als Beispiel)