Interessant ist für mich die Frage, wie die Juden sich im dritten Reich verhalten hätten, wenn sie nicht zufällig als Opfer auserkoren worden wären? Ich denke da insbesondere an den 1-ten WK, in dem sie Seite an Seite mit den nicht-jüdischen Soldaten tapfer gekämpft haben. Und zwar im tiefen Glauben an "Deutschland". Wie hätten sie sich also verhalten, wenn jemand anderer als sie unter Hitler als Opfer auserkoren worden wäre? Hätten sie stillgehalten - wie die Masse der gesamten Deutschen? Ich denke ja, denn die deutschen Juden waren deutsch bis auf die Knochen, wie Michael Wolffsohn- Journalist und selber Jude - einmal geschrieben hatte. Sie fühlten sich nämlich - anders als in anderen Ländern - zunächst einmal als Deutsche und dann erst als Juden.
Zum anderen: Sind wirklich nur die Deutschen zum Genozit besonders fähig? Spätestens seit dem Milgram-Experiment wissen wir, dass fast jeder durchschnittliche Mensch dazu gebracht werden kann, autoritären Anweisungen Folge zu leisten, insbesondere dahingehend, ganz unschuldige Menschen zu quälen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment
Von daher sollten wir diesen Gedenktag lieber dazu nutzen, uns immer wieder vor Augen zu halten, dass praktisch jeder Mensch dazu fähig ist, anderen immens viel Leid zuzufügen. Und wohin das führen kann, zeigt die Shoa. Der absolute Tiefpunkt der "Menschlichkeit".
Lg
Urajup
Das Milgram Experiment ist umstritten und ich würde es nicht unbedingt als Beweis aufführen.
Klar gibt es viele Menschen in aller Herren Länder, die autoritätsgläubig sind und nur Anweisungen folgen, aber es hat schon einen Grund warum das in Deutschland so gut geklappt hat damals unter Hitler. Ich denke, die Untertatenmentalität ist hier einfach noch viel weiter ausgeprägt als in anderen westlichen Ländern und schon Napoleon wusste das. Als aufmüpfiges und rebellisches Volk waren die Deutschen noch nie bekannt