"Wir haben von alledem nichts gewusst!"

Das ist doch aber auch bei allen anderen so , bei den Angehörigen der Soldaten , Widerstandskämpfer und Unbeteiligte .Wenn ich da an meine Familie denke , die wurde auch fast ausgerottet und lebt jetzt zerstreut in aller welt und das geht ja ganz vielen so. Sicher muß hier dafür gesühnt werden , weil es von Deutschland ausging , aber irgendewann muss es ja auch mal gut sein , oder sollen wir ewig dafür bezahlen ?

...und das wurde vor 20, vor 30, vor 40, vor 50...und wahrscheinlich schon vor 60 und mehr Jahren von denen gefragt...die es nicht verstanden haben...würde es nach den meisten Deutschen gehen...würde nie ein Pfennig oder cent Wiedergutmachung gezahlt worden sein...über 6Millionen Ermordete in den KZs...wieviele Millionen ihrer Existenz beraubt, weil ihr Besitz, ihre Geschäfte an "Arier" vergeben wurden...und...wieviele haben zu hause noch ein schönes altes Kaffeeservive vom Großmutter...oder eine alte Goldkette von der Großtante...und wer weiß, woher die...vielleciht sogar unwissend....letztendlich herhaben....möglicherweise aus einem jüdischen Haus...dessen Besitzer deportiert wurden und ihr hab und Gut zum Plündern freigegeben wurde...
Wieviel ist ein Menschenleben wert? Eine zerstörte Existenz...



Sage
 
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...und was tun WIR HEUTE gegen die NAZIS UND RASSISTEN, die HEUTE in unseren Städten leben und UNSERE Kinder und Kindeskinder mit ihrer verbrecherischen Idiotolie ködern?
Solange NPD und Neo-Nazis durch unser Land marschieren, ist es nur rechtens, daß wir weiterhin bezahlen. Zumal wir auch heute von den Verbrechen unserer Vorfahren gut leben.

Sage

Ich finde dagegen wird sehr viel getan :) Bei jeder NPD-Demo gibt es mindestens eine Gegendemo. Bei jeder Aktion von Neonazis gibt es mindestens eine Gegen-Veranstaltung. Nach jedem Verbrechen gibt es sehr viel Anteilnahme, Gedenken und Projekte um sowas kuenftig zu verhindern.

Ich finde es eher schade dass wir das Problem so auf eine Gruppe fokussieren. "Nazis". Und wenn die Nazis weg waeren gaebe es keine Probleme mehr. Das stimmt aber nicht. Rechtes Gedankengut reicht bis in die Mitte der Gesellschaft und es gibt eine ganze Reihe anderer Gruppen die ich fuer ebenso gefaehrlich halte. Evangelikale, radikale Muslime, und und und.
Das Problem ist also viel umfassender :-(
 
Die ebenfalls geschädigt sind. Das Traumata des Erlebten ist natürlich weitergegeben worden. Kinder von Überlebenden sind ebenfalls Opfer, die hatten doch kein "normales" Aufwachsen. Sowas geht über Generationen. Und wirds nicht verarbeitet, hat es Auswirkungen.

Aktuell kann man heute noch die Folgen von unbearbeiteten Traumata durch Genozid im Kongo sehen.
Dort wurden durch Leopold II. von Belgien geschätzte 10 Millionen Menschen getötet. Die halbe Bevölkerung!
Im Kongo gibts wahrscheinlich nicht einen einzigen Menschen, der nicht in der Familie jemanden durch die Gräueltaten verloren hat.
Und durch diese Prägung hat das bis heute nicht aufgehört. Die sind auch alle traumatisiert.

Und somit sind sie heute noch Opfer von dem, was damals getan wurde.

Und das ist auch so bei den Nachfahren der Shoah-Überlebenden.

...

Ich denke aber so ist es auf beiden Seiten.
Krieg hat nur Opfer, auf jeder Seite. Jede Seite hat schreckliches erfahren und Traumatisierungen weiter gegeben und daher braucht jede Seite Heilung. Und am besten findet die zusammen statt. :) Indem man zusammenrueckt, sich neu kennenlernt und dafuer sorgt dass die Zukunft besser wird als es die Vergangenheit war.

Damit will ich das Leid der Juden nicht schmaelern. Ich will damit was anderes sagen.
Ich kenne zum Beispiel Geschichten von Deutschen Freunden die kriegsgeschaedigte Urgroßeltern und Großeltern haben. Im ersten Moment wirkt das vllt wie eine schrullige Geschichte. Der Großvater der Nachts manchmal aufwacht und rumbruellt dass der Feind vor der Tuer stuende. Oder die Urgroßmutter die Essen sammelt weil sie Angst hat dass es morgen nichts mehr gibt. Aber wenn man naeher hinhoert erfaehrt man viel Leid, viele Traumata, die an die Kinder und Kindeskinder weiter gegeben werden.
Worauf ich hinaus will ist: Ich kenne die gleichen Geschichten aus den Niederlanden. Ich kenne die gleichen Geschichten von Freunden aus Frankreich. Ich kenne die gleichen Geschichten von Juden.
Ich sehe kein "die da", keinen Unterschied. Nur ein Wir.
 
Ich denke aber so ist es auf beiden Seiten.
Krieg hat nur Opfer, auf jeder Seite. Jede Seite hat schreckliches erfahren und Traumatisierungen weiter gegeben und daher braucht jede Seite Heilung. Und am besten findet die zusammen statt. :) Indem man zusammenrueckt, sich neu kennenlernt und dafuer sorgt dass die Zukunft besser wird als es die Vergangenheit war.

Damit will ich das Leid der Juden nicht schmaelern. Ich will damit was anderes sagen.
Ich kenne zum Beispiel Geschichten von Deutschen Freunden die kriegsgeschaedigte Urgroßeltern und Großeltern haben. Im ersten Moment wirkt das vllt wie eine schrullige Geschichte. Der Großvater der Nachts manchmal aufwacht und rumbruellt dass der Feind vor der Tuer stuende. Oder die Urgroßmutter die Essen sammelt weil sie Angst hat dass es morgen nichts mehr gibt. Aber wenn man naeher hinhoert erfaehrt man viel Leid, viele Traumata, die an die Kinder und Kindeskinder weiter gegeben werden.
Worauf ich hinaus will ist: Ich kenne die gleichen Geschichten aus den Niederlanden. Ich kenne die gleichen Geschichten von Freunden aus Frankreich. Ich kenne die gleichen Geschichten von Juden.
Ich sehe kein "die da", keinen Unterschied. Nur ein Wir.

DANKE Feivel
 
...und das wurde vor 20, vor 30, vor 40, vor 50...und wahrscheinlich schon vor 60 und mehr Jahren von denen gefragt...die es nicht verstanden haben...würde es nach den meisten Deutschen gehen...würde nie ein Pfennig oder cent Wiedergutmachung gezahlt worden sein...über 6Millionen Ermordete in den KZs...wieviele Millionen ihrer Existenz beraubt, weil ihr Besitz, ihre Geschäfte an "Arier" vergeben wurden...und...wieviele haben zu hause noch ein schönes altes Kaffeeservive vom Großmutter...oder eine alte Goldkette von der Großtante...und wer weiß, woher die...vielleciht sogar unwissend....letztendlich herhaben....möglicherweise aus einem jüdischen Haus...dessen Besitzer deportiert wurden und ihr hab und Gut zum Plündern freigegeben wurde...
Wieviel ist ein Menschenleben wert? Eine zerstörte Existenz...



Sage

Ich wuerde Leid nicht so gegeneinander aufwiegen und mit Sachwerten wieder gut machen wollen :( Wer hat die meisten Toten zu beklagen, wer bekommt das meiste Geld als Entschaedigung. Das heilt keine Wunden. Und es ist selektiv. Sogar auf juedischer Seite, denn es spart auch dort Menschen und Schicksale aus. Wie beispielsweise Kinder aus deutsch-juedischen Beziehungen. Es spart viele andere KZ-Insassen aus wie Behinderte, Homosexuelle, die vielen vielen tausend Insassen die wegen Diagnosen wie "Schwachsinn" (nur weil sie vllt minder intelligent waren) in den KZs landeten, politische Gegner, Menschen die eine Liebesbeziehung zu Juden oder Nicht-Deutschen hatten. Es spart Menschen aus die anderes Leid durch das Nazi-Regime erfahren haben wie Zwangskastrationen.

Es heilt nicht und es fuehrt uns nicht zusammen. Letzteres finde ich aber besonders wichtig.
 
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