Dankeschön.
Mein Vater ist jetzt in einem Spital, da er ja wieder zusammengebrochen ist vor zwei Wochen. Es ist eine Rehastation in einem Krankenhaus.
Ja, sie war eine Belastung, denn es geht ihm ohne sie viel besser....
Mein Papa meinte schon, er geht halt für ein paar Tage wieder zu ihr zurück, damit wir uns nicht so stressen müssen...mein Bruder und ich meinten im Duett...auf keinen Fall.
Ohne sie erholt er sich schneller und ist meiner Meinung nach auch fähig sein Leben gut zu meistern.
Sie hat ihn ständig nur kritisiert, weil er eben nicht mehr so konnte....und wenn du den ganzen Tag hörst, dass du zu nichts taugst und alles falsch machst, nervst usw....und unbedingt in ein Pflegeheim gehörst....geht das auf die Psyche....und da er sich nicht mehr aufregen darf laut Ärzte....ist es die beste Lösung.
lg Felice
liebe felice,
mein vater ist jetzt 77, seine freundin 63. vor 3 jahren hat sie noch aus vollster überzeugung getönt, sie werde bei ihm bleiben, so lange er lebt. diesen monat noch zieht sie aus und geht zurück in ihren heimatort, 60 km weg.
es ginge schnell, diese frau zu verurteilen. zuerst setzt sie sich ins gemachte nest, ist nutznießerin der situation, und dann, wenns nicht mehr so ist, geht sie weg, verlässt ihn einfach. ja, so könnte man es sagen, so sagen es bestimmt viele.
ich kann mich in ihre lage versetzen. sie ist 63. wenn sie beim vater bleibt, erlebt sie gar nichts mehr. er geht nicht mehr tanzen, nicht mehr wandern, nirgendwo mehr hin.
was ist dann mit ihrem leben???? sie ist dann ev. selber 70, hat ihn dann nicht mehr, und hat die letzten fitten jahre eigentlich nur mehr mit neben-jemanden-dahinvegitieren verbracht.
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aus der sicht des vaters ists natürlich schlimm, wenn er verlassen wird.
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es gibt immer zwei seiten. alles gar nicht einfach.
ich selber werde mich darauf einstellen, dass ich im alter von niemanden erwarte, neben mir zu verharren, wenn der dann selber zu nichts mehr kommt.
aber naja, lustig ist das sicher auch nicht, denn wenn man krank ist, sich schlecht fühlt, womöglich bettlägrig ist, einsam ist, und dann ist keiner da????? man müsste eigentlich riesen angst haben vorm alter, ja.
mit dem pensionistenheim, das ist auch nicht so einfach. so ein pflegeplatz kostet 100 euro am tag ca., es geht alles drauf, alle ersparnisse, die man für die kinder weggelegt hat. in manchen bundesländern sind die kinder zu einer zuzahlung verpflichtet.
wie gesagt, man muss fast angst haben, vor dem was kommt.
ich find das leben in bezug DARAUF eigentlich ziemlich krass. kanns nicht umgekehrt sein? dass du höher fliegst und höher und irgendwann ist es dann knall auf fall vorbei? welcher gott hat diese "regelung" geschaffen, dass man so endet?? kann kein guter sein eigentlich. wir leben in ständiger angst, sofern wir nicht meister im verdrängen sind.
lg abendsonne