Wie steht ihr zu Polygamie?
Hi, neulich hab ich auf der Titelseite eines Heftes von der Süddeutschen Zeitung gelesen: Mythos Monogamie.
Ich glaub ja auch, dass Monogamie nicht urmenschlich, sondern ur-katholisch oder gesellschaftlich ist, was meint ihr? meint ihr, die Einstellung dazu wird bald ehrlicher und realistischer?ich hoffe es sehr...und ich glaube, es geht dabei nicht nur um Sex, sondern um echte Liebesgefühle, die kann man doch für mehrere empfinden und gleichzeitig mit mehreren ins bett.muß das immer leid bringen? hat jemand von euch erfahrungen mit polygamie?welche erfahrungen davon sind positiv?bin gespannt auf eure antworten,baunbärin
Ein wirklich heißes Eisen. Theoretisch ist es ja spätestens seit Einführung der Pille problemlos möglich, jeden oder jede Willige ohne Konsequenzen flachzulegen.
Auch aus spiritueller Sicht wäre es ja, da ja alles Eins ist, eigentlich egal, ob ich mich auf einen geliebten Menschen beschränke oder alle mit meiner "Liebe" beglücke.
Theoretisch, wie gesagt.
Praktisch beginnen die Probleme damit dass Sex mit jemandem anderen den Partner im Normalfall zutiefst verletzt, gerade wenn es auch noch verheimlicht wird und dann irgendwie rauskommt. Und das ist dann wohl die Verantwortung, die jeder einzelne für sich selbst hat, bin ich bereit, einem geliebten Menschen wehzutun, ist mir der/die andere wichtiger, aber warum treffe ich dann nicht eine klare Entscheidung, geht es mir gerade um diesen Kick des "Verbotenen", will ich den anderen bewusst verletzen, ist mir der/die andere menschlich eigentlich egal und ich bin einfach nur geil, will ich selber aus einem mich beengenden Konzept ausbrechen, ganz egal, was man/frau tut, irgendwelche Konsequenzen hat's für einen selbst und mindestens für eine/n andere/n so gut wie immer.
Oder, was mache ich, wenn sich der vermeintliche ONS in mich verliebt und ich dieses Gefühl nicht erwidern kann.
Und das lässt sich endlos fortsetzen, was bleibt ist, egal aus welcher Perspektive man/frau das Thema betrachtet, die eine Frage, wer bin ich und welcher Weg entspricht mir wirklich, bzw. was kann ich vor mir selbst verantworten und was nicht.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kenne ich so gut wie keine

Querbeetvögler, die nicht ihre Eroberungen lediglich dafür verwenden um einen möglichst emotionslosen Hormonabbau zu betreiben oder ihr angeschlagenes Selbstwertgefühl damit aufzupäppeln.
Besonders schwierig wird's wohl, wenn man/frau mehrere Menschen gleichzeitig liebt.
Zumal es auch kaum positive Vorbilder oder funktionierende Lebensmodelle gibt, wie so etwas in Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz wirklich funktionieren könnte.
Da sind wir wohl die meisten von uns in tiefster Seele zu angeschlagen um das wirklich authentisch leben zu können.
Wie gesagt, sind nur meine bescheidenen Erfahrungen, und auch für mich selbst bin ich da wohl noch ein Suchender nach den "richtigen" Weg.