Nachdem ich mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen hab, muss ich mich auch zu Wort melden und eine kleine Geschichte erzählen. Die eigentlich keine Geschichte ist, sondern meine momentane Realität.
Ich bin Krebs, Xchen würde wohl sagen ein sehr krebsbetonter Mensch

, also Sonne, Mond, Jupiter und Lilith im Krebs.
Mein Freund ist ein Widder, Sonne, Saturn, Mondknoten im Widder.
Bei uns hat es in den letzten 2 Jahren immer wieder mal ganz ordentlich gekracht, sehr ordentlich. Wir haben miteinander sehr vieles erlebt. Huch, war das teilweise schlimm und ui, hab ich ihn oft gehasst. Vor ein paar Wochen war der Höhepunkt des Hasses erreicht. Auf meiner Seite, auf seiner Seite. Aus, Schluß, es geht nicht mehr. Er tut mir so wahnsinnig weh, ich kann ihm nie verzeihen und mach ihn damit fertig. Wir haben uns dann für eine Paartherapie entschieden. Als letzten Versuch.
Die beste Entscheidung meines Lebens.
Ich hab ihn ganz neu kennengelernt. Weil ich hier irgendwo gelesen habe, Widder kennen keine Angst und Feigheit. Sie kennen sie natürlich, sie geben sie nicht gerne zu (das hat die Verfasserin wohl gemeint). Mein Widder kennt ganz große Ängste, u.a. die, dass er nicht so sein darf wie er nunmal ist. Nicht so lebhaft, nicht so wild. Das ging schon in seiner Familie nie und nimmer (der Vater Krebs, die Mutter Waage). Da wurde das permanent unterdrückt. Und so ging das wohl weiter. Das schnitt ihm alles ab und machte ihn depressiv. Würde es mich auch, wenn ich nicht ich sein dürfte.
Ich hab mir am Anfang gedacht, dass das niemals klappt mit der Paartherapie. Dass er sich niemals öffnen wird oder die Meinung der Therapeutin anerkennen. Ich hab die erste Stunde gleich mal damit verbracht, das zu erzählen. Und dann ging es sehr schnell um meine inneren Ängste davor, dass jemand sein Wort nicht hält, etc. Die ganz und gar nichts mit meinem Freund zu tun haben. Sondern einfach nur von ihm aktiviert werden. Und dann klebt man an der Decke oder ist zu Tode betrübt oder hasst den anderen. Wenn der andere bei einem eine Urangst weckt. Ich bei ihm die Urangst, nicht sein zu dürfen wie man sich fühlt - mit aller dazugehörigen Wildheit.

Er bei mir, nicht da zu sein und meine Gefühle wahrzunehmen.
Hat auch was mit meiner Kindheit zu tun, nicht mit ihm.
Ich erlebe meinen Widder-Freund seit der Therapie als sehr offen, sehr konstruktiv, sehr feinfühlig und verständnisvoll. Und - was regelmäßig zu wahren Lachstürmen von mir und der Therapeutin führt - er hat echt oft keine Ahnung, wie er wirkt, also wie etwas ankommt. Er wundert sich dann immer total, wenn ich oder sie ihm ein Feedback geben - he, das war grad schon hart oder grob oder wild.
Das hat mich am meisten überrascht und auch absolut mit ihm versöhnt - dass es ehrlich und wirklich keine Absicht ist. Bei ihm zumindest. Dass diese Ausbrüche einfach Energie ist, die halt raus will und die nichts Böses oder Beleidigendes oder sowas Ähnliches im Sinne hat. Und seit ich das weiß, geh ich damit auch ganz anders um. Ich kann sogar darüber lachen anstatt mich dauernd persönlich gemeint zu fühlen. Das ist superbefreiend und sehr witzig dazu!
Ich wollte das alles schreiben, um auch ein anderes Bild von Widdern zu zeichnen, wie ich es gerade seit rund 4 Wochen erlebe und ich bin selbst davon überrascht, aber eben sehr positiv.
Ich weiß gar nicht, ob das hierher gehört, aber es war mir einfach ein Bedürfnis.